Es gibt leichtere Herausforderungen als ein Kinderfahrrad zu kaufen. Schließlich bestehen der eigene Nachwuchs oder das Enkelkind auf ein cooles und leichtes Bike. Beim Fahren dürfen dann aber die Knie nicht gegen den Lenker stoßen und während der Dunkelheit soll man stets auch gut gesehen werden. IMTEST erklärt Ihnen, worauf Sie achten müssen, damit nach dem Kauf eines Kinderfahrrads kein Frust aufkommt.
Das versteht man unter einem Kinderfahrrad
Fahrräder mit einer Reifengrößen ab 12 bis 24 Zoll werden gewöhnlich als Kinderfahrräder bezeichnet. Wobei Laufräder bereits mit 8 oder 10 Zoll-Rädern erhältlich sind. Mit 12 Zoll bis 14 Zoll beginnen Kinder in der Regel dann damit zu erfahren, was es bedeutet sich nicht mehr wie beim Laufrad mit den Füßen vom Boden abzustoßen, sondern in die Pedale zu treten. Richtig ans Fahrradfahren gewöhnen sie sich dann aber mit Rädern ab 20 Zoll Laufradgröße. Diese sind meist mit Licht, Schaltung, verbesserten Bremsen oder Gepäckträger gut ausgestattet, damit die Kinder sicher am Straßenverkehr teilnehmen können. Im Vergleich zu Fahrrädern für Erwachsene unterscheiden sich Kinderfahrräder oft schon optisch. Sie sind wesentlich kleiner und es gibt sie meist in teils deutlich leuchtenden Farben.
Kinderfahrräder bieten zudem meist auch einen tieferen bis tiefen Einstieg, wie man es sonst für typische Damenräder kennt. Das hilft etwa dabei Stürze beim Auf- oder Absteigen zu vermeiden. Keine Frage: Ein Rad muss nicht nur der jungen Radlerin oder dem jungen Radler gefallen, es muss auch zur Körpergröße passen. Folgende Übersicht dient daher der groben Orientierung, welche Laufradgröße sich jeweils empfiehlt:
- 12 bis 16 Zoll eigenen sich für Körpergrößen von 100 bis 110 cm.
- 16 bis 18 Zoll eigenen sich für Körpergrößen von 110 bis 120 cm.
- 18 bis 20 Zoll eigenen sich für Körpergrößen von 120 bis 130 cm.
- 24 bis 26 Zoll eigenen sich für Körpergrößen von 150 bis 160 cm.
Auf die richtige Größe kommt es an
Um das richtige Kinderfahrrad zu finden, müssen vor dem Kauf einige wichtige Fragen geklärt sein. Dazu zählt zunächst die richtige Fahrradgröße. Diese basiert in erster Linie auf der zur Körpergröße des Kindes passenden Laufradgröße – und bezieht sich nicht auf die Rahmengröße. Denn diese spielt bei Kinderrädern (noch) eher eine nebensächliche Rolle. Im Fachhandel wird die richtige Laufradgröße in Zoll anhand von Körpergröße und Schrittlänge des Kindes ermittelt. Selbstverständlich muss das Rad vor dem Kauf vom Kind ausprobiert werden. Nur so zeigt sich mit welcher Radgröße es sich am wohlsten fühlt.
Wichtig ist auch, dass das Kind einfach auf das Rad steigen kann. Gerade für Fahranfänger bieten sich dafür Räder mit einem tiefen Einstieg an. Das sorgt nicht nur beim Auf- und Absteigen für besseren Komfort und mehr Sicherheit. Damit das Rad mit dem Kind noch etwas “mitwachsen” kann, sollten Sattel und Lenker zudem ausreichend Spielraum für eine Höhenverstellung lassen. Wichtig ist auch eine aufrechte Sitzposition auf dem Rad. Dafür sollte der Lenker höher als der Sattel positioniert werden. Und der Boden muss mit den Fußballen problemlos erreichbar sein. Bei älteren Kindern, die schon sicher Fahrradfahren können, sollten die Zehenspitzen schließlich auf dem Boden reichen.
Für den Fahrkomfort gilt, dass ein Kind leichter und besser auf einem Fahrrad unterwegs ist, das etwas zu klein ist. Denken Sie beim Kauf unbedingt daran, dass ein zu großes Fahrrad schnell den Fahrspaß verderben kann. Denn zu große Fahrräder vermitteln dem Kind keine Sicherheit im Straßenverkehr. Außerdem kommen Kinder mit kleineren und leichteren Rädern besser zurecht. Wer aber öfter längere Radtouren mit seinen Kindern plant oder auch mal querfeldein fernab befestigter Wege unterwegs sein möchte, sollte schon auf möglichst große Laufräder achten – aber nur dann, wenn das Kind mit so einem Rad auch sicher fahren kann.
E-Bikes 2024: Die besten 130 im Test – von Trekking bis E-MTB
Trekking-, City-, Kompakt- und Cargo-E-Bikes: Der große Überblick
Ein Kinderfahrrad gebraucht kaufen
Jedes Jahr ein neues Rad? Solange ein Kind im Wachstum ist, wächst es nicht nur aus Hosen, Jacken oder Pullovern in Windeseile heraus, auch das Fahrrad wird schnell zu klein. So muss oft im Jahres- oder Zwei-Jahres-Turnus ein neues Bike her. Nicht jeder möchte aber stets den vollen Neupreis (im Schnitt kostet ein Kinderfahrrad hierzulande 250 Euro) zahlen. Eine Überlegung ist es daher, ein Kinderrad gebraucht zu kaufen und wieder zu verkaufen, wenn es nicht mehr gebraucht wird. Das ist beispielsweise über das Online-Kleinanzeigen-Portal Kleinanzeigen möglich. Dort lässt sich gezielt auch nach Kinderfahrrädern suchen, bzw. diese für einen Verkauf einstellen. Natürlich hat der Kauf eines neuen Kinderfahrrads aber auch viele Vorteile. So ist das Rad verlässlich verkehrssicher und dank voll funktionierender Technik sofort losfahrbereit. Außerdem hat es einen hohen Wiederverkaufswert, sobald das Kind aus ihm “herausgewachsen” ist.
E-Bikes: Das beste Zubehör im Überblick
IMTEST stellt das beste Zubehör für Pedelecs, E-Bikes und Fahrräder vor.
Wer sich aber für ein gebrauchtes Kinderfahrrad entschließt, sollte vor einem Kauf ganz genau hinzuschauen. Dazu zählt auch es unbedingt vom Kind zur Probe fahren lassen. Sind Mängel sichtbar, gilt es die Kosten für eine Reparatur und die Anschaffung des Bikes mit den Kosten für eine Neuanschaffung zu vergleichen. Die Vorteile für den Kauf eines gebrauchten Kinderfahrrads liegen aber auf der Hand. Neben den geringeren Anschaffungskosten ist das Rad mehr oder weniger sofort verfügbar. Auf ein neues Rad muss hingen oft einige Zeit gewartet werden. Schließlich muss es der Händler erst vom Hersteller erhalten und dann noch fertig montieren. Neben möglichen Reparaturen gelten als Nachteile für einen Gebrauchtkauf auch, dass etwaige Schäden am Rad unentdeckt bleiben können. Um Unfälle durch Mängel am Fahrrad zu vermeiden, gehört ein gebraucht gekauftes Fahrrad daher vor der ersten Fahrt zur Inspektion in eine Fachwerkstatt. Außerdem gibt es für gebraucht gekaufte Fahrräder keine Garantie oder Gewährleistung.
Jetzt kostenlos zum IMTEST-Newsletter anmelden!
Unsere besten News, Ratgeber und Kaufberatungen der Woche für Sie per Mail und kostenlos.
Bremsen, Beleuchtung, Sicherheit
Ohne die richtige Ausstattung gehört ein Kinderfahrrad nicht in den Straßenverkehr. Wird das Rad für Fahrten im Alltag genutzt (Schule, Sportverein, Freunde besuchen), muss es neben einer funktionierenden Beleuchtung auch Reflektoren an den Speichen besitzen. Ist das nicht der Fall, sprechen sie den Händler darauf an und bitten ihn noch welche zu montieren. Auch eine Klingel darf nicht fehlen. Schutzbleche (zumindest zum Anstecken), und Kettenschutz sind auch wünschenswert. So kommt man mit trockener und sauberer Hose auch durch regnerische Tage.
Unerlässlich sind gut bedienbare und gut reagierende Bremsen. Kinderfahrräder bieten in der Regel eine Rücktrittsbremse und eine bis zwei Handbremsen. Oft sind an 12-16 Zoll Rädern aber nur ganz einfache Bremsen und Bremshebel angebracht, die dann auch noch recht schwergängig sind. Um sicher zum Stehen zu kommen, muss das Kind die Bremse aber gut erreichen und die Bremshebel aus eigener Kraft vollständig betätigen können. Lassen Sie – wenn notwendig – die Bremsen am besten noch beim Fachhändler nachjustieren.
Kleine Kinder Kinder auf kleinen Rädern sind hinter parkenden Autos oder Büschen oft nur schwer zu erkennen. Mit einem Sicherheitswimpel oder einer Fahne, die am Rad angebracht sind, erhöhen Sie die Sichtbarkeit. Wichtig ist auch, die Fahrpraxis der Kleinen zu trainieren. Denn trifft fehlende Fahrpraxis auf ein nicht voll funktionstüchtiges oder nur schlecht erkennbares Fahrrad, kann es schnell zu einem Unfall kommen.