Doppelt hält besser? Nicht immer: Die Bezeichnung mit zwei Zahlen im Modellnamen “Xperia 5 III” ist alles andere als selbsterklärend: Xperia fünf drei, Xperia fünf i-i-i, Xperia fünf römisch drei – na wie denn nun? Lösung: Gesprochen wird die römische Zahl “Mark 3”. Kennungen dieser Art gibt es im Militär, bei Fahrzeugen, in der Raumfahrt. Sie stehen für die Entwicklungsstufe der Technik. Der Hintergrund erklärt den Namen, macht ihn aber auch nicht einfacher. Und einfach haben es das Sony Xperia 5 III und das Xperia 1 III im Test auch nicht.
Inhalte des Artikels im Überblick
Technische Daten auf einen Blick
Bevor es zu den Testergebnissen im Detail geht, hier die technischen Daten beider Geräte im Überblick.
Sony Xperia 5 III
- Ausmaße / Gewicht: 157 x 68 x 8,2 Millimeter / 168 Gramm
- Prozessor / Mobilfunk: Qualcomm Snapdragon 888 / 5G
- Speicher: 128 Gigabyte, erweiterbar
- Display (Größe / Auflösung): OLED mit 120 Hertz (6,1 Zoll / 2.520 x 1.080 Pixel)
- Kameras: Hauptkamera, Tele-Kamera (mit 2,9- und 4,4-facher Vergrößerung), Ultraweitwinkel mit je 12 Megapixel, Frontkamera mit 8 Megapixel
- Preis: 999 Euro
Sony Xperia 1 III
- Ausmaße / Gewicht: 165 x 71 x 8,2 Millimeter / 186 Gramm
- Prozessor / Mobilfunk: Qualcomm Snapdragon 888 / 5G
- Speicher: 256 Gigabyte, erweiterbar
- Display (Größe / Auflösung): OLED mit 120 Hertz (6,5 Zoll / 3.840 x 1.644 Pixel)
- Kameras: Hauptkamera, Tele-Kamera (mit 2,9- und 4,4-facher Vergrößerung), Ultraweitwinkel mit je 12 Megapixel, Frontkamera mit 8 Megapixel
- Preis: 1.299 Euro
Die größten Unterschiede mit Blick auf die technischen Daten betreffen somit die Größe und Auflösung der Displays und der verbaute Speicher. Offenbart der Test weitere?
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Schlankes Design der Xperia-Serie
Viele Smartphones sehen sich mit ihren gläsernen, farblich schimmernden Rückseiten, dem Metallrahmen und den abgerundeten Displays sehr ähnlich. Vielleicht zeigt Apple deshalb mit seinen jüngsten Modellen Kante. Sony geht beim Design schon länger eigene Wege. Das Display kommt im Kinoformat mit 21:9, weshalb das Gerät länglich und dafür schmaler ist. Damit liegt es besser in einer Hand als Smartphones mit ähnlich großem Display, die dann breiter sind.
Der Gehäuserahmen ist leicht abgerundet, die Kameras ragen kaum hervor. Auch das ist bei den Top-Modellen der Konkurrenz wie dem Samsung Galaxy S21 Ultra und dem Xiaomi Mi 11 Ultra leider nicht so. Dank dieses zurückhaltenden Designs wirken das Xperia 5 III und das Xperia 1 III elegant. Beide Gehäuse sind nach IP65/IP68-Zertifizierung wasserdicht und staubgeschützt.
Aufgrund dieser Bauweise und seiner kompakten Ausmaße ist das kleinere Xperia 5 III besonders handlich. Und Handliche Top-Modelle sind dieser Tage eine Seltenheit.
Displays mit 120 Hertz im Kinoformat
Sowohl das Sony Xperia 5 III als auch das Xperia 1 III zeigen im Test der Bildschirme gute bis sehr gute Ergebnisse. Die Farbtreue ist hoch, sowohl die weit verbreiteten sRGB-Farben als auch intensive Farben aus dem DCI-P3-Spektrum geben die Anzeigen gut wieder. Das Kontrastverhältnis erreicht bei den Messungen sogar den Maximalwert. Kein Wunder, da es sich um OLED-Displays handelt, die ein tiefes Schwarz darstellen.
Die Bildschärfe ist bei beiden Displays sehr hoch: Auf 6,1 Zoll löst das Xperia 5 III mit 2.520 x 1.080 Pixeln auf, ergibt 449 Pixel pro Zoll (ppi). Das größere Xperia 1 III erreicht mit 3.840 x 1.644 auf 6,5 Zoll sogar 643 Pixel pro Zoll. Beide Displays zeigen mit 120 Hertz außerdem flüssige Animationen beim Wischen und Scrollen sowie beim Spiele spielen.
Woran es allerdings hapert, ist die maximale Helligkeit. Das Sony Xperia 5 III brachte es im Test auf 600 Candela pro Quadratmeter (cd/qm), das Xperia 1 III auf 587 cd/qm. Das ist ein guter Wert, gemessen an der Preisklasse aber etwas niedrig. Selbst Smartphones um die 500 Euro erreichen eine ähnliche Helligkeit. Top-Modelle kommen auf teilweise über 1.000 cd/qm.
Für Foto-Fans: Photography Pro
Dafür dürfte Sony mit den Kameras Punkte sammeln, oder? Schließlich beruft sich der Hersteller auf jahrelange Erfahrung bei der Entwicklung von Digitalkameras. Andere Hersteller setzen seit Jahren auf Kamera-Sensoren von Sony, sowohl für Digitalkameras als auch Smartphones.
Diese Erfahrungen fließen auch bei der Xperia-Serie mit ein. Inspiriert von der Alpha-Serie der hauseigenen Kameras verfügen beide Xperia über die App “Photography Pro“. Die ermöglicht eine Vielzahl an manuellen Einstellungen beim Fotografieren, darunter Weißabgleich, Verschlusszeit, ISO-Wert und viele mehr.
Übrigens: Das Bewegtbild-Pendant ist ebenfalls an Bord: Die App Cinema Pro bietet viele Funktionen für Videoaufnahmen.
Die Xperia-Kameras im Test
Beide Smartphones verfügen zudem über eine bewegliche Tele-Linse mit zwei Brennweiten. Das ist bislang unter Smartphones einmalig. Andere Smartphones realisieren über mehrere Linsen. Im Test zeigten die Fotos bei vierfacher Vergrößerung sehr viele Details und ein scharfes Bild.
Auch abseits des Zooms ist die Kamera-Ausstattung identisch. Die Hauptkamera setzt auf den hauseigenen IMX-557-Sensor mit 12 Megapixeln. Die Fotos zeigten bei beiden Modellen natürliche Farben, allerdings auch leichte Unschärfen. Der Detailverlust nimmt bei weniger Licht leicht zu. Doch gerade in diesem Szenario hat Sony deutlich nachgebessert. Im Vergleich zu den Vorgängern, die bei Dunkelheit nur noch verschwommene und stark verrauschte Aufnahmen zeigten, liefern das Sony Xperia 5 III und das Xperia 1 III im Test merklich bessere Ergebnisse, vor allem das Bildrauschen ist deutlich reduziert.
Die Videos lösen maximal mit 4K auf. Im Test überzeugten sie mit hoher Detailgenauigkeit, guter Farbwiedergabe und einer guten Bildstabilisierung. “SteadyShot” nennt Sony die optische Stabilisierung und schrammt damit nur knapp an einer sehr guten Note bei der Videoqualität vorbei.
Hohes Tempo und lange Akku-Laufzeit
Der verbaute Snapdragon 888 sorgt für ein sehr hohes Tempo und erreicht bei der Grafikleistung den Maximalwert (3D Mark Sling Shot Extreme). Auch das Arbeitstempo des Prozessors ist bei beiden Xperia sehr hoch. Gemessen mit Geekbench 5 beträgt die Punktezahl bei Mehrkern-Berechnungen 3.622 bzw. 3.556 Punkte. Dank des Chips ist auch der neue Mobilfunkstandard 5G mit an Bord.
Starke Bildschirme mit 120 Hertz und ein flotter Prozessor ziehen allerdings auch ordentlich Strom. Gespannt blicken wir auf die Akkulaufzeit: Ganze 9:55 Stunden hält das Xperia 5 III bei dauerhaften Video-Stream durch – sehr gut. Das Xperia 1 III geht nach 7:30 die Puste aus – immer noch gut. Für die Ladegeschwindigkeit gibt es kein Lob. Beide Geräte benötigen jeweils 2:14 Stunden. Das toppt schon das deutlich günstigere Realme GT Neo2 5G, das in unter 40 Minuten voll aufgeladen ist. Weiterer Schwachpunkt: Kabelloses Aufladen beherrscht nur das Xperia 1 III.
Sony Xperia 5 III im Test: Fazit
Das Sony Xperia 5 III bietet viel Top-Technik im handlichen Format. Der Bildschirm erlaubt sich geringfügige Schwächen, ist insgesamt aber gut. Die Leistung des Prozessors samt 5G ist so hoch wie es sich in dieser Preisklasse gehört und die Verarbeitung des staub- und wasserdichten Gehäuses ebenso tadellos wie schick. Allerdings erlaubt sich der schlanke Max auch einige Schnitzer, die in der Preisklasse schwer zu verschmerzen sind. Einmalig ist der Umfang der App Photography Pro, die alle Kamera-Enthusiasten erfreuen dürfte.
- PRO
- Gute Kamera-Ausstattung insgesamt, sehr lange Laufzeit, sehr hohe Leistung, schnelles 5G, staub- und -wasserdicht, scharfes OLED-Display mit 120 Hertz.
- KONTRA
- Speicher etwas gering, Frontkamera mit Schwächen, kein kabelloses Laden, etwas langsames Laden.
IMTEST Ergebnis:
gut 1,8
Sony Xperia 1 III im Test: Fazit
Das Sony Xperia 1 III kostet noch eine ganze Ecke mehr als das Xperia 5 III, ist dafür größer und bietet ein 4K-Display. Aber lohnt damit der Aufpreis? Die Kamera liefert wie auch beim Xperia 5 III insgesamt gute Ergebnisse, die insbesondere bei der Hauptkamera besser sein dürften. Highlight ist die Photography-Pro-App, mit der Profis noch mehr aus aus den Kameras kitzeln können. Der Speicher ist größer und beträgt 256 Gigabyte – immer noch nicht viel. Das Display ist zwar deutlich schärfer, dafür fällt aber auch die Akkulaufzeit kürzer aus und auch ihm fehlt es an der hohen Bildschirmhelligkeit, die die Konkurrenz in diesem Preisbereich vorweist.
- PRO
- Gute Kamera-Ausstattung insgesamt, sehr hohe Leistung, schnelles 5G, staub- und -wasserdicht, sehr scharfes OLED-Display mit 120 Hertz, kabelloses Laden.
- KONTRA
- Speicher etwas gering, Frontkamera mit Schwächen, etwas langsames Laden.
IMTEST Ergebnis:
gut 1,9