Auf seinem Unpacked-Event am 11. August 2021 hat Samsung neue faltbare Smartphones vorgestellt. Das handlichere Modell von beiden, das Samsung Galaxy Z Flip3 5G, ist als Lifestyle- und Freizeitgerät konzipiert, während das größere Samsung Galaxy Z Fold3 5G die Produktivität geschäftiger Anwender unterstützen soll. Das kleinere Flip3 kommt in einer Vielzahl von Farben und lässt sich dank seiner Faltbarkeit neuartig aufstellen und ausrichten. Außerdem, und das ist vermutlich die spannendste Neuigkeit, sollen die neuen Geräte kein Luxus mehr sein, sondern für die breite Masse erschwinglich werden. IMTEST durfte das Galaxy Z Flip3 5G vorab einmal ausprobieren.
Samsung Galaxy Z Flip3 5G: Display innen, Display außen
Das neu gestaltete Frontdisplay des Samsung Galaxy Z Flip3 5G ist mit 1,9 Zoll jetzt viermal größer als das des Vorgängers. Das ist besonders praktisch, um Benachrichtigungen auch in zusammengeklapptem Zustand zu betrachten. Über die neuen Widgets auf dem Frontdisplay können Nutzer außerdem ihren Terminkalender und das Wetter im Blick behalten oder ihre tägliche Schrittzahl überwachen. Auch das Bezahlen mit Samsung Pay ist mit dem verschlossenen Gerät dank Schnellzugriff kein Problem.
Zusammengeklappt misst das Samsung Galaxy Z Flip3 5G übrigens nur 86,4 x 72,2 x 17,1 Millimeter und ist somit bedeutend kompakter als herkömmliche Smartphones. Geöffnet ist es anders herum: mit 166 x 72,2 x 6,9 Millimetern ist das Flip dann ein stattliches Handy. Das kommt vor allem dem 6,7-Zoll FHD+ (2.640 x 1.080 Pixel) Dynamic AMOLED-Display mit dem Seitenverhältnis 22:9 zugute.
Samsung Galaxy Z Flip3 5G: Klappen und knipsen
Das Galaxy Z Flip3 5G soll so konzipiert sein, dass Nutzer ihre Erinnerungen bequem festhalten und mit anderen teilen können. Ausgestattet mit einigen spannenden Kamerafunktionen lassen sich zum Beispiel mithilfe des Flex-Modus beeindruckende Selfies schießen – und das völlig freihändig. Das Flip kann man dafür einfach L-förmig aufgeklappt hinstellen und bequem per Handgeste auslösen. Über eine Quick Shot-Funktion des Frontdisplays lassen sich auch schnelle Schnappschüsse machen, ohne dass das Foldable dafür geöffnet werden muss. Bei der Presseveranstaltung war die Handhabe des Geräts bereits sehr intuitiv und das Fotografieren machte regelrecht Spaß.
Die Frontkamera im Inneren arbeitet mit einem 10 Megapixel-Sensor, die Rückkamera besitzt zwei 12-Megapixel-Linsen: Eine für Weitwinkel- und eine für Ultraweitwinkelaufnahmen. Auf die Tele-Linse des Fold3 muss man hier leider verzichten.
Scharniere, Speicher, Snapdragon
Als Hirn des Samsung Galaxy Z Flip3 5G dient ein aktueller Snapdragon 888, ein 5nm 64-Bit Octa Core-Prozessor. Der treibt das Handy so weit an, dass auch adaptive Bildwiederholraten von bis zu 120 Hertz kein Problem sind. Das Gerät ist wahlweise mit 256 Gigabyte oder 128 Gigabyte internem Speicher zu haben, 8 Gigabyte Arbeitsspeicher sind aber immer mit an Bord.
Der 3.300 Milliamperestunden starke Akku sorgte bei der Vorstellung aber für Raunen unter den Journalisten, denn er ist relativ knapp bemessen. Die tatsächliche Laufzeit muss zwar noch im Test ermittelt werden, dürfte aber nicht allzu lang ausfallen. Im Gegensatz zum größeren Fold3 lässt sich das Flip3 auch nur mit bis zu 15 Watt schnellladen oder aber induktiv mit bis zu 10 Watt betanken. Eine Reverse-Ladefunktion besitzen aber beide Smartphones, sodass man mit dem Handy zum Beispiel seine in-Ears aufladen kann.
Nutzer erwarten von faltbaren Geräten eine möglichst lange Lebensdauer. In der Vergangenheit waren das faltbare Scharnier und das flexible Display die größten Kritikpunkte von Foldables, denn sie waren anfällig für Schäden und Defekte. Samsung gelobt aber Besserung: Als erste faltbare Smartphones sind das Galaxy Z Fold3 5G und das Galaxy Z Flip3 5G gemäß IPX8 gegen das Eindringen von Wasser geschützt. Außerdem setzt man auf ein neues Material für die Außenhülle: Das sogenannte Armor-Aluminium soll 10 Prozent widerstandsfähiger gegen äußere Einflüsse sein, als bisher verwendete Materialien.
Samsung Galaxy Z Flip3 5G: Flex-Bedienung
Mit dem Flip3 soll sich viel freihändig hantieren lassen. Durch das neue Flex-Modus Panel lassen sich Apps derweil einfach bedienen, indem etwa ein Video, das auf der oberen Bildschirmhälfte läuft, über Steuerelemente zur Helligkeit und Lautstärke auf der unteren Hälfte des Bildschirms angepasst werden kann. Auch am Sound hat man geschraubt: Dank der neuen Stereolautsprecher des Flip beherrscht das Gerät jetzt auch Dolby Atmos.
Inzwischen gibt es immer mehr Apps, die die Vorteile des faltbaren Displays voll ausschöpfen. Samsung baut seine Partnerschaft zu Google, Microsoft und anderen führenden Unternehmen kontinuierlich aus, damit mehr Nutzer von Apps profitieren, die auf die flexiblen Bildschirme zugeschnitten sind. Für beispielsweise ein effektives Arbeiten mit der Microsoft Teams App passt sich diese dem Flex-Modus der Galaxy Z-Serie an.
Preise und Verfügbarkeit
Das Samsung Galaxy Z Flip3 5G soll Falt-Smartphones so erschwinglich machen wie nie. Samsung versteht das Gerät als Vorstoß in den Massenmarkt, insbesondere, weil es nun deutlich robuster sein soll als die Vorgängermodelle. So ist das Flip3 bereits ab 1.049 Euro erhältlich. Das ist für ein Smartphone noch immer eine hohe Summe, im Vergleich zu den rund 1.350 Euro des ersten Flip ist aber ein wünschenswerter Abwärtstrend auszumachen. Auch die utopischen 2.100 Euro des ersten Fold seien an dieser Stelle augenrollend erwähnt. Viele Netzanbieter dürften die neuen Foldables also zukünftig mit Vertragsbindung wie andere Handys zu gängigen Konditionen anbieten. Das Gerät ist ab dem 11. August 2021 vorbestellbar.
Preise:
- Galaxy Z Flip3 5G, 128 Gigabyte – 1.049 Euro
- Galaxy Z Flip3 5G, 256 Gigabyte – 1.099 Euro