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Aktuelle Studie: Luxusuhren weiter im Trend

Ungeachtet der angespannten wirtschaftlichen Situation: Laut einer aktuellen Studie verkaufen sich Luxusuhren wie geschnitten Brot.

Rolex-Angebot
© Photo by Tran Phuc on Unsplash

Eine umfassende Marktstudie von Chrono24 soll zeigen, wie es aktuell um den Markt mit Luxusuhren steht. Dazu hat der nach eigenen Angaben weltweit größte Marktplatz für edle Uhren auf Basis aller Angebote und tatsächlichen Verkäufe in den ersten 6 Monaten des Jahres 2022 die aktuelle Marktsituation ermittelt.

Luxusuhren weiter eine gute Anlage

Ein Blick auf das erste Halbjahr 2022 soll zeigen, dass Uhren auf Chrono24 im April und Mai dieses Jahres durchschnittlich fast 12 Prozent mehr kosteten als noch im Januar 2022. Selbst Ende Juni lag demnach das Preisniveau noch rund 10 Prozent höher als im Januar. Daraus schließend die Macher der Studie, dass trotz gewisser Schwankungen der übergeordnete Branchentrend weiter nach oben geht. Auch der Verband der Schweizerischen Uhrenindustrie FH meldet einen Anstieg der Schweizer Uhrenexporte um insgesamt 8,1 Prozent und berichtet außerdem, dass die Verkäufe von Uhren in der Preisklasse ab 500 Schweizer Franken (rund 517 Euro) gestiegen sind. Gesunken sind die Verkäufe im ersten Halbjahr lediglich in der Einsteigerpreisklasse zwischen 200 und 500 Schweizer Franken.

Rolex Daytona bei Chrono24
Luxusuhren wie die Rolex Daytona lassen sich immer noch deutlich über dem Herstellerpreis verkaufen. © IMTEST

Internationaler Uhrenmarkt im Aufwind

„Unsere Resultate zeigen, dass der internationale Uhrenmarkt extrem im Aufwind ist. Die Preise für Luxusuhren sind seit 2020 um über 70 Prozent gestiegen, wir beobachten zudem entgegen jedem Smartwatch-Trend eine deutliche Zunahme in der Altersgruppe 18 bis 34. Die Marke Richard Mille wird zu mehr als 50 Prozent von jungen Menschen nachgefragt. Mechanische Handwerkskunst für das Handgelenk wird also definitiv nicht aussterben oder von smarten Uhren verdrängt“, fasst Tim Stracke, Co-CEO von Chrono24 zusammen. Zwar hätten laut den Zahlen von Chrono24 einige Trophy Watches – Leuchttürme wie die Patek Philippe Nautilus, die Rolex Daytona oder die Audemars Piguet Royal Oak – im Preis auf dem freien Markt nachgegeben. Die Ursache sei jedoch ein mittlerweile wesentlich größeres Angebot dieser Uhren, was sich auf den Preis auswirke. Die Marktpreise seien aber immer noch eklatant höher als die Originalpreise der Hersteller.



Junge Menschen stehen auf Luxusuhren

42 Prozent der gesamten Chrono24-Kaufanfragen kämen von Millenials und der Generation Z – also der Altersgruppe zwischen 18 und 34 Jahren. Auch das Kaufvolumen von Nutzern in diesem Alter habe deutlich zugenommen. Im ersten Halbjahr 2022 gaben die jungen Sammler demnach 41,6 Prozent mehr Geld als im Vergleichszeitraum des Vorjahres aus. Bei den Kaufanfragen zu einzelnen Marken liegen in dieser Altersgruppe laut Chrono24 mit 44 Prozent Rolex und mit 40 Prozent Omega weit vorne. Noch besser schneiden Richard Mille mit 57 Prozent und Audemars Piguet mit 49 Prozent ab.

Uhren: Diese Märkte boomen besonders

Im Jahr 2022 liegen nach den Zahlen von Chrono24 die USA mit 18 Prozent der Käufe an der Spitze, gefolgt von 16 Prozent aus Deutschland, neun Prozent aus Italien und sieben Prozent aus Frankreich sowie einem Prozent aus Japan. Der Rest verteilt sich auf die anderen 115 Länder, die Chrono24 erfasst. Rolex und Omega machen weiterhin knapp über die Hälfte des gesamten Transaktionsvolumens von Chrono24 aus: Rolex mit 41,4 und Omega mit 9,1 Prozent. Mehr als 20 Prozent der über Chrono24 verkauften Uhren sind Neuware, der Rest entfällt auf Uhren aus Vorbesitz oder Lagerbestände (New-Old-Stock).

Nils Matthiesen

Testet als freier Mitarbeiter für IMTEST schwerpunktmäßig IT-Produkte, wie Notebooks und Computerzubehör. Auch Wearables, wie Sportuhren und Ohrhörer gehören in sein Test-Repertoire. Seit mehr als 20 Jahren arbeitet Nils Matthiesen als Technik-Journalist: Anfangs als fester Redakteur beim Computerverlag Data Becker (u.a. PC Praxis), später als selbständiger Journalist für Verlage wie Axel Springer (Computerbild), Spiegel und Handelsblatt. Neben Technik nimmt vor allem Sport viel Raum im Leben des Familienvaters ein. Sie erreichen ihn via E-Mail.