Produktdetails-
UVP: 1.480 Euro
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Maße (geschlossen): 167 x 74 x 7,2 mm
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Betriebssystem: Android 10
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Kamera: 10 MP vorne, 12 MP hinten
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Gewicht: 183 Gramm
Galaxy Z Flip im Trend
Bevor 2008 mit dem ersten iPhone die Smartphone-Revolution begann, waren Handys mit Klappfunktion, wie etwa das damals am häufigsten verkaufte Motorola Razr, schwer angesagt. Seit vergangenem Jahr ist diese Technik wieder ein Thema – diesmal bei Smartphones. Biegsame Displays sind die Voraussetzung dafür. Wie beim handtellergroßen Galaxy Z Flip. Wird das Flip aufgeklappt („aufgeflippt“), mutiert es zu einem Mobilgerät mit Riesenanzeige. Ob das Konzept von Samsung auch für den Alltag aufgeht, hat IMTEST ausführlich untersucht.
Das Galaxy Z Flip: Falte am Display
Geschlossen erinnert das Galaxy Z Flip an einen Klapp-Gameboy aus den frühen 2000er-Jahren. Bis auf eine 1,1-Zoll-Mini-Anzeige für Anrufernamen, die Uhrzeit und eine Kamera-Linse mit LED-Blitz lässt sich nicht erahnen, was sich hinter der glänzenden Hülle verbirgt. Schauen wir also einfach mal rein: Zum Öffnen wird kaum Kraft gebraucht, dafür aber beide Hände. Die Scharnier-Mechanik, die beide Gerätehälften zusammenhält, arbeitet solide. Der biegsame von Samsung als „Infinity Flex Display“ bezeichnete Innenbildschirm hat eine Diagonale von 17 Zentimetern (6,7 Zoll). Mit 2636 x 1080 Bildpunkten glänzt der Bildschirm mit einer sehr hohen Auflösung – bei einem Seitenverhältnis von 21,9:9.
Überhaupt: Die AMOLED-Anzeige des Flip ist hell, kontrastreich und schön scharf (Pixeldichte: 425 ppi). So weit, so gut. Allerdings ist beim voll aufgeklappten Galaxy eine Knickfalte in der Mitte des Displays sehr deutlich zu erkennen – und beim Darüberwischen auch zu spüren. Dadurch kommt es zwar nicht zu Fehlbedienungen, aber ob das jeder leiden mag, der 1.480 Euro für dieses Technikprodukt bezahlt hat?
Galaxy Z Flip mit anfälliger Technik im Test
Immerhin: Samsung gibt an, dass das ultradünne und flexible Glas des Flip widerstandsfähig und gut geschützt sein soll. Dafür wurde es mit einem speziellen Glas-Kunststoff-Gemisch ausgestattet. Feine Bürsten sollen zudem dafür sorgen, dass kein Staub oder andere Partikel durch die kleine Spalte eindringt, die sich ergibt, wenn das Flip zusammengeklappt wird.
Trotzdem sollte man es vorsichtig behandeln. IMTEST hatte das Flip eine Woche für Tests zur Verfügung und schon in dieser kurzen Zeit hat das Display einige feine Kratzer abbekommen. Mit anderen Worten: Das Galaxy Z Flip gehört eher in eine Hand als in eine Hosentasche. Vorsicht ist auch bei Regen und Feuchtigkeit geboten: Auf einen Schutz gegen Spritzwasser hat Samsung beim Flip nämlich verzichtet.
Galaxy Z Flip: Gute Klapp-Mechanik
Nichts zu kritteln gibt es an der Klapp-Mechanik des Smartphones: Das stabile Scharnier ermöglicht dem Nutzer beide Gehäusehälften des Flip in nahezu jeder beliebigen Position zu arretieren. Das geht bis zu einem 90-Grad-Winkel. So lassen sich etwa auch ohne Stativ bei ungünstigem Umgebungslicht unverwackelte Videos drehen oder Fotos aufnehmen. Besonders bei Tageslicht macht die Kamera gute Fotos. Und das Flip lässt sich auch wie ein Mini-Notebook nutzen und hinstellen: Ohne das Gerät dabei in Händen zu halten, kann der Nutzer Texte einzutippen oder Videoanrufe führen.
Test: Galaxy Z Flip zeigt Tempo
Der Qualcomm-Snapdragon-855+-Prozessor des Smartphones glänzte im Tempotest: Insgesamt schnitt das Galaxy Z Flip bei Messungen sogar besser ab als etwa Samsungs Top-Galaxy von 2019, das Galaxy Note 10+. Der Doppel-Akku des Flip ist aufgeteilt auf beide Gehäusehälften. Er hat eine Kapazität von 3.300 mAh. Im Test hielt eine Ladung ordentliche 12,35 Stunden durch. IMTEST hat das mit regelmäßigem Websurfen, E-Mail- und Texteschreiben bzw. -lesen, Agieren in sozialen Netzwerken sowie Foto- und Video-Aufnahmen inklusive Bearbeitung getestet. Aufladen lässt sich das Flip ordentlich schnell in 1,5 Stunden.
HERSTELLER | SAMSUNG |
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Modell | Galaxy Z Flip (256 GB) |
Leistung 25 % | befriedigend 2,8 |
Akku: starke Nutzung/Ladedauer | etwas kurz (12,35 Stunden)/ kurz (1,5 Stunden) |
Bedientempo/Grafikleistung | recht hoch / recht hoch |
Bedienung 25 % | befriedigend 2,7 |
Benutzeroberfläche | etwas kompliziert |
Anwendungen ausführen (Apps, E-Mail, Video, Foto) | einfach |
Geräteschutz (biometrische Entsperrmöglichkeiten) | gut (Fingerabdruck, Gesichtserkennung) |
Ausstattung 25 % | befriedigend 3,0 |
Kamera (Sichttests): bei Tageslicht / bei Dämmerung | gut /etwas zu dunkel |
Bildschirm: Schärfe | hoch (425 ppi; „Pixel pro Zoll“) |
Speicher: eingebaut / frei / erweiterbar | gut (256 GB) / gut (218,4 GB) / nein |
Gewicht / Dicke / Länge (aufgeklappt) | schwer / sehr dünn / sehr lang |
GDisplay-Schutz / Wasserdichtigkeit | kratzanfällig / nicht geschützt (keine Schutzklasse) |
Mobilfunk 15 % | gut 1,8 |
Telefonieren (Gesprächsqualität) / Mobilfunk / WLAN | gut / sehr schnell (LTE Cat.16) / sehr schnell (WLAN-ac) |
Service 10 % | gut 2,5 |
Hilfe im Internet / Telefon-Hotline | ja / ja, aber nicht kostenlos (06196/77 555 77) |
IMTEST ERGEBNIS: | befriedigend 2,7 |
FAZIT
Das Galaxy Z Flip hat einen tollen Klappmechanismus, der das handliche Gerät zu einem sehr großen Smartphone umfunktioniert und umgekehrt – ein Mini-Display auf der Außenhülle gibt es extra. Akkulaufzeit und Tempo gehören in die Smartphone-Oberklasse, das für Kratzer anfällige Display aber eher nicht.
- PRO
- Praktischer und solider Klapp-Bildschirm
- Gute Akkulaufzeit und hohe Leistung
- KONTRA
- Display ist sehr empfindlich
IMTEST Ergebnis:
befriedigend 2,7
Fotos: Hersteller, IMTEST