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Philips GCA2100/20 ausprobiert: der Fusselrasierer in Ei-Form

Praktisches Gadget oder rausgeworfenes Geld?

Der Philips-Fusselrasierer auf einem Kleidungsstück. Rundherum sind Fussel und Knötchen auf dem Textil, in einer Spur zum Fusselrasierer hin, sind diese weg.
© Philips

Fans von Woll- und Strickkleidung kennen das: Fusseln und kleine Knötchen, die sich auf der Oberfläche des Lieblingspullovers bilden und dem Textil einen abgetragenen Look verleihen. Das Fachwort für dieses Phänomen heißt “Pilling” und hat anders als die meisten glauben, oft wenig mit der Qualität des Kleidungsstücks tun. Stattdessen entsteht Pilling durch Reibung im Alltag – wenn also zum Beispiel der Rucksack am Rücken oder mit den Trägern auf dem Pullover scheuert. Auch beim Waschen kann Reibung in der Maschine entstehen, was den Prozess begünstigt. Wer die Knötchen einfach abzupft, behebt das Problem aber meist nur kurzfristig – denn dadurch werden neue Fasern herausgezogen, die sich anschließend wieder verknoten.

Wer langfristig Abhilfe schaffen will, greift am besten zu einem Fusselrasierer. IMTEST hat das neueste Modell von Philips, den GCA2100/20, ausprobiert.

Produktdetails

  • 7,5 x 7,3 x 9,5 cm
  • 0,15 kg
  • 24,99


Der Philips-Fusselrasierer in der Praxis

Beim Praxis-Test lag der GCA2100/20-Fusselrasierer gut und leicht in der Hand. Die Ei-Form wurde als ergonomisch empfunden und die Asymmetrie gibt unterschiedlichen Handgrößen die Möglichkeit, einen angenehmen Griff zu finden. Die Bedienung war zudem recht intuitiv und einfach – da es nur einen An-/Aus-Knopf gibt, kann man also direkt nach dem Auspacken mit der Textilbehandlung beginnen.

Das Fusselrasieren erfolgte im Test sowohl mit einem Feinstrick- als auch mit einem gröberen Pullover, sodass der Philips-Fusselrasierer sowohl kleine als auch größere Knötchen entfernen musste. Das funktionierte in beiden Fällen gut, dauerte allerdings etwas länger als erwartet. In vielen Fällen waren die Pilling-Fussel nämlich nicht nach dem ersten, sondern erst nach mehrmaligem Darübergleiten verschwunden. Am Ende waren aber beide Ergebnisse vorzeigbar.

Ein Vorher-Nachher-Vergleich eines schwarz-weiß-gemusterten Pullovers: links mit Pilling, rechts nach dem Fusselrasieren.
Der gemusterte, grob gestrickte Pullover war vor der Behandlung von vielen Knötchen besetzt. Nach der Verwendung des GCA2100/20 sah er hingegen deutlich weniger abgetragen aus. © IMTEST

Die Lautstärke des GCA2100/20 war dabei mit 63,5 Dezibel (bei einer Armlänge Abstand) etwas lauter als die normale Gesprächslautstärke.

Gegen Pilling gibt es alternativ den Haushaltstipp: “Einfach mit einem Einmalrasierer die Fusseln abrasieren”. Dagegen ist der Philips-Fusselrasierer zwar kostspieliger, bietet allerdings auch bessere Sicherheitsvorkehrungen. Sowohl eine metallische Schutzabdeckung des Messers als auch ein zusätzlicher Abstandhalter sind vorhanden. Das beugt Verletzungen der Finger und auch der Kleidungsstücke vor.

Der Philips-Fusselrasierer von unten in der Detailansicht.
Die optionale Kappe auf der Unterseite bietet die Möglichkeit eines automatischen Abstands zwischen Rasierer und Textil. Besonders für empfindliche Kleidungsstücke bietet das eine extra Sicherheit. © IMTEST

Reinigung des Philips-Fusselrasiers

Etwas schwieriger gestaltete sich hingegen die anschließende Reinigung des GCA2100/20. Da die Bedienungsanleitung wenig Auskunft zum Auseinanderbau und den Einzelteilen des Geräts liefert, war hier Ausprobieren angesagt. Mit etwas Geschick und dank der Fotos auf der Philips-Webseite waren die Möglichkeiten aber schnell ergründet: Der Abstandhalter zum Schutz des Textils kann sehr leicht vom Fusselrasierer abgezogen werden.

Die Abdeckung der rotierenden Klingen ist über einen Schraubverschluss zu öffnen und der Messeraufsatz kann mit etwas Kraft vom Gerät abgezogen werden. Ähnlich verhält es sich mit dem Auffangbehälter für die abgeschnittenen und eingesaugten Fusseln – hier ist die Klappe mit etwas Kraft und am besten vom spitzen Ende zu erst hochzuziehen.

Der Philips-Fusselrasierer in seine Einzelteile zerlegt.
Für die Reinigung kann der Philips-Fusselrasierer in diverse Einzelteile zerlegt werden. Teilweise ist etwas Kraft und Geschick dafür nötig. © IMTEST

Wird der GCA2100/20 auf diese Weise auseinandergebaut, kann man ihn gut reinigen. Von der Verwendung von Wasser zum Säubern ist allerdings abzuraten, da der Akku fest verbaut ist. Ein Pluspunkt in puncto Sicherheit: Wird die Messer-Abdeckung entfernt, geht der Philips-Fusselrasierer automatisch aus und lässt sich auch nicht mehr einschalten. So ist ein Kontakt mit den rotierenden Rasierklingen unmöglich.

Lesen Sie auf der nächsten Seite, wie gut der Philips-Fusselrasierer im Ausdauer-Test abschnitt und wie das IMTEST-Fazit lautet.

Autorinnen-Foto von Dr. Lotta Kinitz in Farbe.

Dr.-Ing. Lotta Theresa Florianne Kinitz – Spitzname Dr. Lotta – schloss 2016 ihren Bachelor of Science an der HAW Hamburg ab. Anschließend absolvierte sie in Bonn den Master in Lebensmitteltechnologie und promovierte im Fachbereich für Haushaltstechnik. Ihre Doktorarbeit
schrieb sie über mögliche Verbesserungen der Norm zur Prüfung von Geschirrspülmaschinen, um diese relevanter für Verbraucherinnen und Verbraucher zu machen.
Bei IMTEST ist sie seit 2022 ebenfalls vor allem dafür zuständig, dass unsere Produkttests wissenschaftlich, aber auch nachvollziehbar und relevant ablaufen. Dabei testet sie selbst mit Vorliebe alles, was im Haushaltsbereich zu finden ist: Von Küchenmaschinen, über Saugroboter
und andere ‚smarte‘ Home-Geräte bis hin zu Waschtrocknern, Backöfen und Kaffeevollautomaten kommt bei ihr alles unters kritische Prüferinnen-Auge. Um stets auf dem Laufenden über Neuerungen zu bleiben, ist sie zudem Mitglied des Fachausschusses für Haushaltstechnik in der Deutschen Gesellschaft für Hauswirtschaft.
Ihre Ausbildung sowie ihre derzeitige, nebenberufliche Tätigkeit als Lehrbeauftrage für Haushaltstechnik und Physik an der HAW Hamburg geben ihr zudem die Grundlage für die Position der IMTEST-Expertin für Energiethemen, wie Balkonkraftwerke und mobile Powerstations.