Den Tragegurt anbringen, am Einstellrad drehen und kurz aus dem Fenster blicken – das reicht bei weitem nicht aus, um die Qualität eines Fernglases bewerten zu können. IMTEST geht in einem aufwändigen Test-Ablauf den wichtigen Fragen auf den Grund: Wie ist es um die optische Qualität bestellt? Wie schlägt sich das Fernglas im Outdoor- Einsatz? Welche Details beeinflussen die Handhabung positiv oder negativ? Auch die Verarbeitung und die Ausstattung sowie Garantie-Laufzeiten fließen in die Test-Note mit ein.
5 Tipps: Ferngläser richtig nutzen
Richtige Haltung, Einstellungen, Reinigung und mehr.
Test-Situationen für Ferngläser
Alle Ferngläser werden unter realen Testbedingungen geprüft, spricht sie kommen mit in den Urlaub, auf eine Radtour oder ganz konkret zur Vogelbeobachtung an Nord- und Ostsee. Die IMTEST-Redaktion sitzt in der Hansestadt Hamburg – die Fahrt zur Elbe, ins Schleswig-Holsteiner Wattenmeer oder an die Ostseeküste drängt sich förmlich auf. Die Ferngläser müssen Regentropfen aushalten und dürfen sich in mehreren Test-Situationen beweisen: Mal im Stadtpark kurz vor der Dämmerung, dann bei herausforderndem Gegenlicht an Küste und Deich zwischen Friedrichskoog und Sylt. Alle Ferngläser gehen durch normalgroße Männer- und kleine Frauenhände. Auch die Tauglichkeit für Brillenträger wird überprüft.
Die Optik beim Fernglas
IMTEST bewertet die Schärfe der Fernglas-Optik in mehreren Tests, sowohl im Nah- als auch im kritischen Fernbereich. Wie gestochen scharf und leuchtend sind die Topfblumen auf dem eigenen Balkon? Wie gut ist der Überaugenstreif eines weit entfernten Watvogels am Strand zu erkennen? Außerdem kommt es auf die Schärfe im Randbereich der Gläser sowie eine möglichst natürliche Farbwiedergabe an. Bei besonders hellen Objekten im Sonnenlicht spürt IMTEST störenden Farbsäumen nach, Stichwort „chromatische Aberration“. Am Prüfstand, den IMTEST zusammen mit den Kollegen von FOTOTEST nutzt, wird bei perfekter Ausleuchtung abermals die Bildschärfe untersucht, zudem wird anhand von Testbildern die Verzeichnung der optischen Abbildung geprüft.
Ausstattung beim Fernglas-Kauf
Ist eine Tasche im Lieferumfang enthalten, die im besten Fall auch noch gut passt und gepolstert ist? Ist der Gurt am Fernglas stabil und liegt bequem im Nacken? Sind die Objektivschutzdeckel befestigt und passen gut? Liegt vielleicht noch ein Mikrofasertuch oder gar Reinigungsset bei?
Handhabung der Ferngläser
Eine angenehmes, problemloses Handling ist essenziell für ein gutes Fernglas. IMTEST überprüft: Wie ist es mit der Wertigkeit bestellt, wie fühlt sich das Gerät in den Händen an? Ist die Oberfläche – auch bei Regen oder schwitzenden Händen – griffig? Gleiches gilt für die Benutzung mit Handschuhen im Winter. Außerdem wichtig: Ist das Fernglas, auch bei längerem Einsatz, weder zu schwer noch zu leicht? Sind die verstellbaren Elemente – allen voran der Mitteltrieb zum Fokussieren – leichtgängig und trotzdem hochwertig? Überzeugen die Einstell-Stufen der Augenmuscheln? Wo sitzt der Dioptrienausgleich, gibt es Fingermulden an der Unterseite, wo beginnt die Naheinstellgrenze?
Garantie, Umwelt & Reparierbarkeit
Auch Art, Größe und Umweltverträglichkeit der Verpackung wirken sich auf die Testnote aus. Gleiches gilt für die Garantie: Generell sind die Garantielaufzeiten von Marken-Ferngläsern vergleichsweise lang – das ist stimmig, weil Ferngläser in der Praxis oft viele Jahre genutzt werden. Zehn Jahre oder gar eine lebenslange Garantie sind in dieser Produktkategorie keine Seltenheit. Schließlich erkundigt sich IMTEST noch bei allen Herstellern explizit, wie es um die Reparierbarkeit der Ferngläser bestellt ist.
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