„Bist du krank?“ – „Nein, ich bin nur nicht geschminkt.“ Um solche Situationen zu vermeiden, tragen viele zumindest Mascara auf, auch wenn für alles Weitere keine Zeit oder Lust da ist. Wenn es morgens zu stressig zum aufwendigeren Schminken mit Make-Up, Lidstrich, Lippenstift, Rouge und Co. war, ist das eigentlich kein Problem. Und doch sieht man ungewohnt aus – zumindest, wenn man sich sonst oft schminkt. Daher der schnelle Griff zur Wimperntusche, die damit zur Morgenroutine von vielen Menschen gehört. Welches Produkt am besten gefällt, ist dabei oft das Ergebnis einer langen Suche.
Doch selbst Vielnutzerinnen wissen oft nicht, welche Inhaltsstoffe enthalten sind und vor allem, welche erlaubt sind. IMTEST hat deswegen fünf nicht-wasserfeste Wimperntusche sowohl in einem akkreditierten chemischen Labor als auch von drei Testerinnen auf den Prüfstand stellen lassen.
Mascara im Test: Von billig bis teuer
Wer jeden Tag Mascara nutzt, dem gehen die Fläschchen schnell zur Neige, sodass regelmäßig neu gekauft werden muss. Daher ist es oft eine Budget-Frage, zu welcher Wimperntusche gegriffen wird. Denn die preislichen Unterschiede sind groß, auch bei der Wimperntusche im Test. So steht auf der einen Seite Mascara von Essence für 2,99 Euro mit 12 Millilitern und auf der anderen Seite Legendary Lashes von Charlotte Tilbury für 30 Euro mit 8 Millilitern. Dazwischen tummeln sich Mascaras der wohl bekanntesten Marken: L’Oreal Paris, Maybelline New York und Max Faktor X. Die zwei letzten Testkandidaten bleiben preislich unter 10 Euro.
Aber lohnt sich Wimperntusche für 30 Euro wirklich? Und was steckt in Mascara, der nicht mal drei Euro kostet? Die detaillierten Testergebnisse geben Auskunft.
Bedenkliche Mascara? Das sagt das Labor
Mascaras bestehen heutzutage vorwiegend aus Farbpigmenten, Ölen und Wachsen. Manchmal kommen noch weitere Bestandteile hinzu, etwa Duft- oder Baustoffe, die zum Beispiel die Wimpern verlängern sollen. Was genau in der Wimperntusche im Test enthalten ist, prüften die Experten im chemischen Labor.
Die gute Nachricht ist zuerst einmal, dass alle Proben den gesetzlichen Vorgaben entsprachen. Dennoch wurden einige Substanzen gefunden, die zumindest Empfindlichen unangenehm werden können. So enthielten zum Beispiel die Mascaras von Charlotte Tilbury und Max Faktor X die chemische Verbindung Formaldehyd. Diese wirkt in großen Mengen krebserregend, in kleinerer Dosis kann sie zumindest die Schleimhäute reizen. Ähnlich ist es bei den Schwermetallen. Beim Max Faktor X-Mascara fand das Labor Spuren von Arsen und Blei. In hohen Dosen sind diese Stoffe Nervengifte, in den nachgewiesenen Mengen gelten sie aber als harmlos.
Dennoch gilt: Je weniger der untersuchten Substanzen in einer Wimperntusche enthalten ist, desto besser. Am besten schnitten daher die Mascaras von L‘Oréal Paris und Essence ab.
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Wimperntusche im Test: Was sagen die Testerinnen?
Um die wichtigsten Eigenschaften der Produkte zu beurteilen, musste sich die Wimperntusche im Test der Beurteilung durch drei erfahrene IMTEST-Mitarbeiterinnen stellen. Dabei wurden für jede Mascara morgens zwei Schichten auf die Wimpern aufgetragen, im Tagesverlauf beobachtet und abends wieder abgeschminkt.
Besonders gut schnitt dabei insgesamt der Mascara von Charlotte Tilbury im Test ab. Er zeigte die besten Ergebnisse bei Volumen- und Längenzuwachs, war gleichzeitig leicht aufzutragen und erzeugte keine „Fliegenbeine“ – also das unerwünschte Zusammenkleben von Wimpern. Im Regen-Test, simuliert mit einer Sprühflasche, hielt er noch vergleichsweise gut.
Ebenfalls gute Gesamtergebnisse erzielten die Mascaras von L‘Oréal Paris und Essence. Ersterer bekam vor allem im Regen-Test Minuspunkte, Letzterer durch die gewöhnungsbedürftige Bürste.
Zwei bekannte Mascaras im Test abgeschlagen
Die Wimperntusche von Maybelline New York fiel im Test hingegen dadurch auf, dass die Deckkraft schlechter war. Dadurch war der Zuwachs an Länge und Volumen weniger deutlich, dafür wurde aber die Natürlichkeit mit am besten bewertet.
Am schlechtesten schnitt indessen der Mascara von Max Faktor X ab. Hier war die aufgenommene Menge der Bürste eher zu viel, sodass zwar Volumen und Länge sichtbar waren, aber Fliegenbeine entstanden. Zudem wurden Schwung und Geruch von den Testerinnen am schlechtesten bewertet. Dem Regen-Test hielt dieser Mascara aber am besten stand.
Fazit
Die Wimperntusche von Charlotte Tilbury erzielte im Test die besten Ergebnisse in der Optik, der Anwendung und dem Trageverhalten. Sie ist allerdings auch mit Abstand am teuersten, wobei sie zusätzlich die geringste Menge enthält. Preis-Leistungs-Sieger wird der Essence-Mascara mit „gutem“ Testurteil und dem günstigsten Preis.
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