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Radar- und Blitzerwarner: Ooono No2 und Co. im Vergleich

Welche Blitzer-Apps und Radarwarner in Deutschland erlaubt sind – und welche Regeln du beim Einsatz unbedingt beachten solltest, erfährst du hier bei IMTEST.

Blitzerwarner und Autobahn
© Amazon; Pexels / Markus Spiske

„Bitte lächeln!“ – Beim aktuellen Blitzermarathon braucht man dafür keinen Fotografen. Tausende in Deutschland werden wohlmöglich in den nächsten Tagen unfreiwillig ein neues Passfoto erhalten – mit ordentlich Bußgeld inklusive. Um der nächsten Radarfalle zu entgehen, schwören viele auf Blitzer-Apps. Doch was ist erlaubt – und was nicht?

Ungeachtet der rechtlichen Probleme sind die beiden Blitzerwarner Blitzerwarner Ooono Co-Driver No1* und Ooono Co-Driver No2* nach wie vor ungemein gefragt. IMTEST klärt über in diesem Artikel über die möglichen Strafen auf und hat auch die Konkurrenz-Produkte im Blick. Zudem ist auch die elektronische Parkscheibe P-Disc NO2 von Ooono* erhältlich.



Radarwarner und Blitzer-Apps: Was ist erlaubt?

Grundsätzlich gilt, dass der Besitz eines Radarwarners oder einer Blitzer-App erlaubt ist. Allerdings ist das Mitführen einer betriebsbereiten Geschwindigkeitsmessanlage in Deutschland verboten. Selbst wenn der Beifahrer das Gerät oder die App steuert, zählt dies zu einer Ordnungswidrigkeit und führt zu einem Bußgeld von 75 Euro sowie einem Punkt im Fahreignungsregister. Da die meisten Apps aber nicht nur vor Radarfallen warnen, sondern auch Gefahrenstellen wie Stauenden, Unfälle oder Baustellen ankündigen, kann das Gerät genutzt werden – mit der Ausnahme, dass die Radarfunktion deaktiviert ist. Folgende Modelle sind nicht nur reine Radarwarner.

Ooono Co-Driver NO2

Der Ooono Co-Driver No2 verfügt sowohl über eine visuelle als auch akustische Warnung für Gefahrenstellen, Blitzer und Geschwindigkeitslimits in Echtzeit. Jede Gefahrenzone hat sowohl eine eigene Signalfarbe als auch ein signifikantes Aufblinken, das über den neuen LED-Lichtring erscheint. Meldet sich der Co-Driver, obwohl es auf der Route keine Gefahrenstelle gibt, können Fahrer durch die Verwerfen-Taste die Warnung als irrelevant kennzeichnen.

Ooono Co-Driver NO2

Ooono Co-Driver NO2

Im Gegensatz zum Vorgänger wird das neue Modell mit einer magnetischen Halterung und nicht mit Klebestreifen geliefert. Die neue Halterung ermöglicht ein schnelles An- und Abmontieren des Co-Drivers.

Mittels Ooono-App ist das Smartphone über Apple-CarPlay oder Android-Auto mit dem Auto zu verbinden. Auf diesem Wege lassen sich weitere Apps inklusive der Ooono-Apps über das Display im Auto anzeigen. Zudem enthält die App eine Navigationsfunktion, die auf der angegebenen Route alle registrierten Warnungen aufzeigt. Ist die Stromkapazität verbraucht, lädt der Co-Driver über das mitgelieferte USB-C-Ladekabel den Strom wieder auf.



Ooono Co-Driver NO2 nirgends zu finden?

Auch wenn der Ooono Co-Driver NO2 oft ausverkauft ist, ist es möglich, sich über den aktuellen Lieferstatus per Email informieren zu lassen oder man bestellt den Co-Driver NO2 über die Hersteller-Website vor.

Wer auf die neuen Funktionen des Ooono Co-Driver NO2 verzichten kann und seine Priorität eher auf die Live-Verkehrswarnung legt, kann einen Blick auf den Vorgänger werfen. Der Ooono Co-Driver NO1 verfügt über zwei punktuelle Lichter, die in den Farben Rot oder Blau aufblinken – je nachdem, welche Gefahrenstelle naht. In den App-Einstellungen können Fahrer entscheiden, ob sie visuell oder akustisch gewarnt werden möchten.

Anders als beim jüngeren Modell: Der Ooono Co-Driver NO1 besitzt keinen LED-Lichtring, dafür aber zwei Leuchtpunkte, die aufblinken, wenn Gefahr besteht. © OOONO

Darüber hinaus können Fahrer durch Antippen des Geräts die Ooono-Community warnen, wenn das Gerät eine Gefahrenstelle nicht vorhergesagt hat. Diese Warnung wird dadurch registriert und an weitere Nutzer übertragen.

Was positiv auffällt ist, dass die Ooono-Hersteller auf die Wünsche der Community eingehen. Dadurch ist das neue Modell mit so vielen neuen Features ausgestattet. Dafür kostet es zirka 30 Euro mehr, was aufgrund der neuen Technik aber durchaus vertretbar ist.

Radarwarner: Saphe Drive Mini

Einen weiteren Radarwarner bietet der Hersteller Saphe mit dem Modell Saphe Drive Mini. Das kleine Gerät wird mit einem Klebestreifen oder einer Halterung für Lüftungsschlitze angebracht. Neben den Radarfallen warnt das Modell zudem vor Gefahrenstellen auf der befahrenen Straße.

Saphe Drive Mini

Saphe Drive Mini

Laut Hersteller startet der Saphe Drive automatisch, sobald der Fahrer das Auto startet. Dabei verbindet sich der Radarwarner über Bluetooth sofort mit dem Smartphone. Parallel zum Radarwarner kann auch das Navigationssystem in der App genutzt werden. Auf der eingetragenen Route zeigt das Navi entsprechend die Gefahrenstellen auf.

Über den kleinen, farbigen Bildschirm werden Gefahrenstellen und Blitzerfallen angezeigt. Neben den visuellen Meldungen gibt der Saphe Drive auch Warntöne ab, bevor eine Gefahrenstelle erkannt wird. Außerdem zeigt der Saphe Drive sogar den Abstand bis zur Gefahrenstelle an.

Wird auf der gefahrenen Route ein Unfall oder ein Radar nicht über den Saphe Drive gemeldet, können Fahrer durch die zwei seitlichen Knöpfe am Gerät den aktuellen Standpunkt melden und die Saphe-Community warnen.



Blitzerwarner Drive One von Needit

Etwas günstiger gibt es den Drive-One-Radarwarner von Needit. Im Gegensatz zu den anderen vorgestellten Modellen gibt es den Verkehrshelfer für unter 40 Euro zu ergattern.

Drive One von Needit

Drive One von Needit

Auch das Needit-Modell lässt sich an das Armaturenbrett kleben oder mit einer Lüftungshalterung befestigen. Beim Losfahren verbindet sich das Gerät automatisch mit der Drive-One-App. Über die App lassen sich dann die Gefahren einstellen, über die der Fahrer informiert werden möchte. Zudem befindet sich auch in der Drive-One-App ein Navigationssystem, das die Gefahren entlang der Route aufzeigt.

Das Needit-Modell warnt mittels visueller und akustischer Signale den Fahrer. Wird eine Gefahrenstelle nicht erkannt, kann der Fahrer diese per Knopfdruck an die Community weitergeben.



Kein Interesse an Radar-Geräten? Diese Apps helfen im Verkehr

Wer nicht so viel Geld für ein Radar-Gerät ausgeben möchte, kann sich die folgenden Apps genauer ansehen. Achtung: Auch Apps zählen zu den Geschwindigkeitsmessanlagen und führen zu einer Ordnungswidrigkeit.

Radar-Apps: Blitzer.de PRO

Im Apple Store führt die Blitzer.de-App in der Kategorie Navigation die Rangliste an. Ist die App heruntergeladen und das Handy sichtbar platziert, kann die Fahrt auch schon losgehen. Während der Fahrt signalisiert die App sowohl visuell als auch akustisch die aktuellen Gefahren auf der Route. Apropos Route: Die App kann gleichzeitig als Navigationssystem genutzt werden und zeigt ebenfalls Gefahren entlang des Weges auf.

© Blitzer.de

Über die Internetverbindung des Smartphones aktualisiert die App alle fünf Minuten die Daten. Sollte eine Gefahrenstelle nicht erkannt sein, lässt sich in der App ein Feedback zu den Blitzern oder Gefahren abgeben, um andere Nutzer entsprechend zu warnen.

Die App verbindet sich mit CarPlay und hat sogar einen dunklen Modus, um bei Nachtfahrten nicht geblendet zu werden.

Ein Manko gibt es allerdings: Die Pro-Version der Blitzer.de-App kostet einmalig 9,95 Euro. Allerdings bietet der Hersteller auch eine ältere, kostenlose Version an. Zwar hat sie nicht das aktuellste Design, kann dafür aber ebenfalls über Gefahren warnen und navigieren.

Radarwarner: Die Waze-App

Die kostenlose Waze-App verfügt für eine Radar-App über ziemlich viele Funktionen. Die App wird als Community-basierte Verkehrs- und Navigations-App vermarktet. Denn: In der App können Nutzer ein Profil mit passendem Emoji anlegen und ihren aktuellen Standort auf der Karte freigeben. So können auch andere Nutzer diesen Standort auf der Karte sehen. Wer das nicht möchte, kann sich in den Einstellungen unsichtbar stellen, ist also für andere nicht mehr sichtbar.

Über die Waze-Community werden sowohl mobile als auch stationäre Blitzer angezeigt und weitere aktuelle Ereignisse wie Polizeikontrollen oder Unfälle. Außerdem werden stark befahrene Straßen in Rot markiert und sogar deren Geschwindigkeit angezeigt. Das ist ziemlich praktisch, da diese Straßen dann umfahren werden können.

Radarbot als Gefahrenmelder

Die Radarbot-App gibt es entweder kostenlos – dafür aber mit Werbung – oder als Pro-Version ohne Werbung für 5,99 Euro. Wie die anderen Apps kann auch Radarbot navigieren und gleichzeitig Warnungen melden. In den Einstellungen lassen sich die Gefahrenmeldungen festlegen, die der Fahrer erhalten möchte. Praktisch: Die App verfügt über eine 3D-Karte, die sogar ohne Internet funktioniert. Außerdem ist die Auswahl einer Strecke mit den wenigsten Radarfallen möglich.

Zeigt das Handy während der Fahrt eine andere App an, blendet Radarbot trotzdem die Gefahrenstellen ein.

Radarbot App
© Radarbot

Was passiert, wenn die Polizei die Radarwarner finden?

Wenn Nutzer eines Radarwarners oder einer Radar-App in eine Kontrolle kommen, darf die Polizei das betriebsbereite Hilfsmittel laut ADAC sicherstellen und sogar vernichten. Bezweifelt wird das jedoch bei Mobiltelefonen, da sie vorranig eine andere Funktion erfüllen.

Können Blitzerwarner auch im Ausland genutzt werden?

An sich können Blitzerwarner auch im Ausland genutzt werden, da es in Europa keine einheitliche Reglung gibt. Die Konferenz der Europäischen Verkehrsminister empfiehlt die Nutzung der Radargeräte jedoch nicht, womit die Verwendung solcher Geräte untersagt werden soll.

Die Seite des ADACs stellt eine Tabelle bereit, auf der die Länder mit den Verboten und Strafen einer Nutzung der Radarwarner veranschaulicht werden. © ADAC

Blitzerwarner: Zu hohes Risiko?

Wer auf Nummer sicher gehen will und das Risiko in einer Verkehrskontrolle nicht eingehen möchte, kann während der Fahrt einfach das Radio laufen lassen. Radiomeldungen geben oftmals Warnungen von Messstellen bekannt – was erlaubt ist. Erlaubt ist es, weil sie laut ADAC unabhängig vom aktuellen Standort des Empfängers erfolgen.



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Ashley Pluck

Während ihres Studiums in den Fächern Kommunikation und PR lernte Ashley Pluck die Grundlagen des redaktionellen Texten kennen und spürt heute als Junior...

Autor Welf Sendel

Welf Sendel hat an der Hochschule Magdeburg-Stendal seinen Bachelor of Arts in "Journalismus und Medienmanagement" absolviert. Während des Studiums sammelte...