Denn vor ein paar Jahren noch blickten Daheimgebliebene im Sommer sehnsüchtig auf den Wetterbericht aus Südeuropa. Doch immer häufiger steigen die Temperaturen hierzulande ebenso über 35 Grad Celsius. Wer sich darunter Urlaubsstimmung vor der eigenen Haustür vorstellt, muss bedenken, dass anhaltende Hitze nicht selten zu Kreislaufproblemen führt. Gerade wenn Temperaturen nachts nicht unter 20 Grad fallen, findet der Körper keine Erholung und nimmt davon potenziell Schaden. Da ist effektive Abkühlung etwa durch einen Ventilator besonders wichtig. IMTEST hat 14 Standventilatoren vom preisgünstigen Allrounder bis zum innovativen Designermodell getestet und zeigt, welche für einen kühlen Kopf sorgen.
5 Ventilatoren im Test: Die besten Modelle unter 100 Euro
Diese Ventilatoren bringen Abkühlung ins Wohnzimmer und Büro.
Die Testsieger im Kurz-Check
Alle Testkandidaten in der Übersicht
Standventilatoren: Darauf kommt es an
Für den Einsatz eines Ventilators gibt es viele Möglichkeiten. Innerhalb der eigenen vier Wände ist ein Standventilator in grundsätzlich allen Räumen denkbar. Der Faktor Ruhe spielt besonders dann eine wichtige Rolle, sobald das Gerät ins Schlafzimmer gestellt werden soll. Denn sosehr die kühle Brise für einen ruhigen Schlaf sorgen soll, so wenig soll der Geräuschpegel des Ventilators diesen wieder stören. Auch im Home Office oder für den Betrieb im Büro ist ein ruhiger Betrieb für die Konzentration hilfreich.
Das Gerät sollte dafür eine Lautstärke von etwa 40 Dezibel (dB) nicht überschreiten. Das ist nur geringfügig mehr als das übliche Lautstärke-Niveau eines ruhigen Raumes mit 30 bis 35 dB.
Im Testfeld wiesen sechs Modelle einen speziellen Nachtmodus mit einer Lautstärke unter 30 dB aus: der Boneco F225, der Klarstein Silent Storm, der Sichler 3D Raumventilator, der Balmuda GreenFan, der Xiaomi Mi Smart Standing Fan Pro sowie der Midea FS40-15FR. Der Shark FlexBreeze wies zwar keine Einstellung speziell für die Nacht aus, war im Betrieb aber so leise, dass er ebenfalls für das Schlafzimmer geeignet ist.
So testet IMTEST Ventilatoren
Neben Handhabung und Ausstattung wurden Windstärke, Lautstärke und Stromverbrauch der Ventilatoren getestet.
Ventilatoren zwischen sanfter Brise und kräftigem Wind
Während der Essential+ VU 4410 von Rowenta bei einem Abstand von einem Meter bereits im Minimalbetrieb eine Windstärke von 2,9 Meter pro Sekunde (m/s) zustande bringt, erzeugt der neigbare Boden- und Standventilator von Sichler im selben Abstand, allerdings auf der höchsten Stufe, mit 2,3 m/s nur minimal stärkeren Wind. Zur besseren Einschätzung: Stünden die Ventilatoren in den genannten Szenarien direkt neben einem Schreibtisch, bliebe kein Blatt an seinem Platz.
Im Kontrast dazu steht die Minimalstufe des Boneco F225: Die im Abstand von einem Meter gemessenen 0,2 m/s sind kaum spürbar, ebenso hört man die 37,5 Dezibel fast nicht. Gemeinsam mit einer starken Maximalstufe bietet er daher auch die beste Kombination aus leichter Brise mit geringer Lautstärke auf unterster Stufe sowie kräftigem Luftzug mit akzeptablem Lärmpegel auf höchster Stufe. Die schwächsten Kombinationen finden sich hingegen beim Standventilator Viking von Möbel Rogg und beim Testkandidaten von Rowenta.
Bedienkomfort der Ventilatoren im Test
Knapp die Hälfte der Testkandidaten lassen sich per mitgelieferter Fernbedienung steuern, darunter die Geräte von Shark, Klarstein, Sichler, Balmuda, OK. und Midea. Im Test funktionierten all mittels Infrarot-Technologie. Das bedeutet: nur bei direktem Sichtkontakt zwischen Gerät und Fernbedienung und aus nicht allzu großer Entfernung.
Noch weiter entwickelt sind Ventilatoren, die per App oder gar Sprachsteuerung zu bedienen sind. Im Testfeld gehören dazu der Standventilator von Boneco, sowie das WLAN-Modell von Sichler und das Gerät von Xiaomi. Ein Pluspunkt: Die App von Boneco sieht als einzige im Test nicht vor, dass ein Kundenkonto angelegt werden muss. Dafür bietet sie aber auch nur wenige Funktionen. Die App des Xiaomi Smart Standing Fan Pro punktete im Test hingegen durch diverse Zusatzfunktionen, unter anderem kann damit der Bewegungsradius des Ventilator-Kopfes zwischen 30 und 140 Grad stufenweise verstellt werden.
Die Standventilatoren von Xiaomi und Sichler lassen sich darüber hinaus in ein vorhandenes Smart-Home-System integrieren und hören dann in Verbindung mit Alexa oder Google Assistant auf Sprachbefehle.
Standventilatoren im Test: Wie beweglich sind sie?
Um dieses Fremdwort wird man nicht herumkommen, wenn es um Standventilatoren geht: Oszillation. Damit ist die Schwenkbewegung des Ventilator-Kopfes gemeint, der bei den meisten Geräten zwischen 90 und 180 Grad um die Mittelstange rotiert. Bei den klassischen Geräten im Test wie dem Ventury S von Vasner oder dem Viking wurde auf der Hinterseite des Ventilator-Kopfs ein Schalter eingebaut, welcher angehoben werden kann. Dieser Mechanismus löst die Oszillation aus und schaltet diese wieder ab. Bei anderen Modellen, etwa dem Shark FlexBreeze lässt sich die Rotationsbewegung per Fernbedienung oder Knopfdruck am Gerät aktivieren sowie einstellen. Zu wählen ist hier zwischen 0°, 45°, 90° und 180°.
Mit einem unkonventionellen Konzept hat das schweizerische Unternehmen Boneco seinen F225 ausgestattet: Dieser oszilliert vertikal, und das um erstaunliche 270 Grad. Der Hersteller nennt das „Air Shower“. Sofern der Ventilator-Kopf zur Decke gerichtet ist, soll ein indirekter Luftstrom erzeugt werden, der wie eine Dusche wieder zum Boden herabströmt. Im Laufe des Standventilatoren-Test ist dieser Effekt allerdings nicht deutlich geworden, sodass es die fehlende horizontale Oszillation nicht wettmachte.
Fast alle Standventilatoren im Test ließen sich zudem in der Höhe verstellen. Einzig der smarte Xiaomi-Ventilator sowie der Shark FlexBreeze lassen sich nicht in der Höhe verstellen. Letzterer bietet als Ausgleich dafür die Möglichkeit, den Ventilator-Kopf aus dem Ständer herauszuheben und mit eigenen Füßen als Tischventilator zu verwenden. Ansonsten bietet die niedrigste Spannbreite der 3D Raumventilator von Sichler mit einer Differenz von nur 12 Zentimetern (62,5 bis 74,5 Zentimeter). Im Gegensatz dazu kann der Midea FS40-15FR um 48 Zentimeter (116 bis 164 Zentimeter) in seiner Gesamthöhe am weitesten verstellt werden.
Fazit
Der FlexBreeze von Shark gewinnt den Vergleichstest der Standventilatorenmit einer Gesamtnote von 2,2 . Insbesondere im Kriterium „Leistung“ kann er dank eines sehr leisen Betriebs und einer horizontalen Rotationsweite von bis zu 180° die Konkurrenz hinter sich lassen. Zudem kommt er mit vielen Funktionen, wie etwa einem Sprühnebel-Aufsatz für den Anschluss am Gartenschlauch oder der Umbau-Möglichkeit zum Tischventilator. Dafür ist sein Ständer nicht höhenverstellbar und es gibt weder eine App- noch eine Sprachsteuerung.
Wer hingegen zu einem günstigeren Preis einsteigen möchte, ist mit dem Preis-Leistungs-Sieger von OSF 4332 W RC von OK. am besten beraten. Er war zwar im Test-Betrieb deutlich lauter als der Shark, aber insgesamt dennoch vergleichsweise leise. Dafür bot er im Maximalbetrieb aber auch nur eine schwache Windstärke. Er ist in der klassischen Bauweise für Standventilatoren designt, höhenverstellbar und sogar in zwei Farben erhältlich (schwarz oder weiß).
Shark FlexBreeze im Test: Der beste Ventilator in Haus und Garten?
Der flexible Ventilator von Shark bietet unterschiedliche Anwendungen für drinnen und draußen. Außerdem soll er sehr leise sein. IMTEST hat das auf die Probe gestellt.