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Am Black Friday in die Abo-Falle: Wann lohnen sich die Streaming-Angebote wirklich?

Auch Streaming-Abos sind am Black Friday günstig zu haben. Die Jahres-Abos lohnen sich aber nicht für jeden.

Zwei Personen auf einem Sofa schauen auf einen Fernseher
In Deutschland verbringen die Menschen über eine Milliarde Stunden im Quartal auf Streaming-Diensten wie Netflix und Co. © Cottonbro / Pexels

Die Rabattschlacht am Black Friday steht vor der Tür und schon seit Wochen häufen sich die Angebote im Netz. Egal ob Elektronik, Küche, Mode oder Spielwaren, die Online-Händler überbieten sich regelrecht mit stark reduzierten Produkten. Doch nicht nur Waren sind dramatisch reduziert – auch Streaming-, Gaming- und Musik-Abos gibt es am Black Friday meist deutlich günstiger. Aber lohnt sich das wirklich immer?



Mit dem Top-Angebot in die Abo-Falle?

Das Streaming-Angebot für Serien und Filme hat sich in den letzten Jahren drastisch erweitert. Neben Netflix gibt es die Sky-Variante WOW, Disney+, Paramount+, Apple TV+, Amazon Prime Video – dazu zahllose Spezialangebote wie zum Beispiel den Anime-Dienst Crunchyroll oder den Sport-Anbieter DAZN. Dazu sind die Preise zuletzt deutlich gestiegen. Kein Wunder also, dass viele Serien- und Sport-Fans am Black Friday auf gute Angebote ihrer bevorzugten Dienste hoffen.



Doch genau die gibt es oft nicht – zumindest nicht direkt bei den Anbietern. Wer zum Beispiel auf ein günstiges Netflix-Abo hofft, der hofft 2024 vergeblich. Stattdessen sind die verfügbaren Angebote oft mit einem Abo bei einem Drittanbieter verknüpft. Ein Beispiel: Zum Black Friday gibt es ein Jahresabo des TV-Streamingdienstes Waipu.TV im Jahresabo um 50% reduziert. Eigentlich kostet der 31 Euro, Schnäppchenjäger können aber für 15 Euro zuschlagen. Neben vielen TV-Programmen, ist hier auch Netflix Premium enthalten. Theoretisch bezahlt man also weniger, als nur für das Netflix-Abo. Ähnliche Angebote gibt es auch für den Pay-TV-Anbieter Sky.

Streaming-Abos am Black Friday: Laufzeiten und Account-Mitnahmen beachten

Doch das scheinbar günstige Abo kann schnell zur Kostenfalle werden. Einerseits geht es dabei um die Laufzeit der Verträge. Die werden meist über 12 Monate zum Sparpreis abgeschlossen – im Anschluss aber automatisch zum Normalpreis verlängert. Dann kostet eine “vergessene” Kündigung schnell das doppelte des eigentlichen Preises, der nächste mögliche Kündigungstermin rückt zudem in weite Ferne.

Will man den Dienst ausschließlich zum Sparpreis abonnieren, sollte man das Abo so früh wie möglich fristgerecht kündigen. Der Dienst bleibt bis zum Schluss abrufbar, die Kostenfalle schnappt aber nicht zu.

Besondere Vorsicht ist bei günstigem Streaming geboten, wenn der Angebotspreis nur wenige Monate gilt. Paramount+ bietet zum Beispiel drei Monate zum Rabatt von 50%. Danach wird der Normalpreis fällig. Wer hier vergisst zu kündigen, zahlt schnell drauf. Immerhin: Kündigung ist monatlich möglich.



Dazu kommt ein Abwägen der tatsächlichen Nutzung von Streaming-Abos. Eigentlich braucht man zu keinem Zeitpunkt wirklich alle Dienste gleichzeitig. Oft lohnt es sich, auf die Veröffentlichung bestimmter Serien- oder Film-Highlights zu warten, um dann ein Abo für einen oder zwei Monate abzuschließen. Das ist mit Jahresabos nicht möglich – hier ist man für 12 Monate an den Anbieter gebunden.

Diesen Faktor sollte man vor Abschluss eines “günstigen” Abos bedenken und durchrechnen. Ebenfalls wichtig: Wenn man einen Anbieter wie Waipu.TV abonniert, müssen die Accounts für Netflix und Co. mitgenommen und verknüpft werden. Macht man das nicht, kann es passieren, dass man für zwei separate Abos beim gleichen Anbieter blechen muss. Daher sollte vor Abschluss immer überprüft werden, ob eine Mitnahme bestehender Accounts möglich ist.

Portraitfoto des IMTEST-Redakteurs Eike Cramer

Eike ist Spiele- und Hardware-Redakteur aus Leidenschaft: Nach seinem abgeschlossenen Studium der Politikwissenschaft zog es ihn direkt zur Spieleredaktion 4players.de in Hamburg, bei der er zwischen 2013 und 2023, mit einem zweijährigen Zwischenstopp beim Musikmagazin Metal Hammer, als Redakteur und Video-Redakteur beschäftigt war. Eike ist dabei ein echter Alleszocker, der, egal ob Indie oder AAA-Blockbuster, auf PC und Konsole zwischen Strategie, Action-Adventure, Rollenspiel und Shooter kaum ein Genre auslässt. Derzeit ist er als freier Autor aktiv.