Der Frühling ist da, und mit ihm die Lust auf neue Abenteuer auf zwei Rädern. Ob ausgedehnte Touren mit dem E-Bike, sportliche Gravelbike-Runden oder entspannte Fahrten mit dem Cityrad – wer sich auf unbekannte Wege begibt, sollte nicht auf eine zuverlässige Navigations-App verzichten. Gerade auf langen Strecken oder in entlegenen Regionen helfen sie, die Orientierung zu behalten, spannende Routen zu entdecken und sicher ans Ziel zu kommen. Doch welche App ist die richtige? Manche punkten mit ausgeklügelten Tourenvorschlägen, andere glänzen mit Offline-Funktionalität oder einfacher Handhabung. IMTEST stellt fünf beliebte Routenplanungs-Apps vor, die die nächste Fahrradtour garantiert zum Vergnügen macht.
Das müssen Sie bei der Nutzung von Routenplaner-Apps beachten
Damit die Apps unterwegs stets tadellos ihren Dienst tun, gilt es einige Dinge zu beachten. Zunächst einmal sollte der Download einer Navi-App im heimischen WLAN erfolgen und nicht erst unterwegs, wenn man sich bereits verfahren hat. Denn oft fallen beim Download einer Navigations-App große Datenmengen an. Bei schlechter Netzabdeckung kann der Download dann etwa quälend lange dauern oder das monatliche Daten-Budget durch solche Downloads aufgebraucht werden.
Zudem sollten vor einer Bike-Tour alle dafür erforderlichen Karten bereits aufs Smartphone geladen werden. So lässt sich auch in Gebieten mit schlechter Netzabdeckung weiterhin problemlos der geplanten Route folgen, beispielsweise auf Waldpisten. Zu beachten ist auch, dass das Smartphone vor dem Start vollgeladen ist ist. Ein Display, dass bei einer Navigation dauerhaft aktiviert ist, verbraucht schnell viel Akku-Kapazität. Daher sollte für längere Touren auch eine Powerbank, beispielsweise das Modell von Anker mit 20.000mAh, zum Aufladen des Smartphones mit zum Tour-Equipment gehören.
Um stets die exakte Position zu bestimmen, beziehen die Bike-Apps Standortdaten via GPS. Steckt das Smartphone in einer dicken Schutzhülle, kann das den GPS-Empfang mitunter verschlechtern.
Wer viel mit dem E-Bike oder Gravelbike unterwegs ist, für den lohnt sich auch ein Navi. In der App geplant, kann der Radfahrer hier seine Route unkompliziert hochladen. Das Navi ist mitunter zwar gar nicht so günstig in der Anschaffung, hat aber den Vorteil, dass die Darstellung oft besser ist und es meist eine lange Akkulaufzeit bietet. Empfehlenswert ist hier der IMTEST-Testsieger von Garmin, das Edge 1050.
Fahrrad-Navis im Test: Wie gut fährt man mit Garmin, Bryton & Co.?
Garmin, Sigma oder Hammerhead – IMTEST hat sieben aktuelle Fahrrad-Navis getestet.
Wie zuverlässig ist die Bike-Navigation?
Für die meisten Touren gilt: Auf viele Fahrrad-Apps ist im Großen und Ganzen Verlass. Jedoch ist das GPS-Signal im dichten Wald oder Gebirge nicht immer perfekt. In der Praxis bedeutet das, dass die App nicht immer hundertprozentig genau weiß, wo sich die Radfahrerin oder der Radfahrer aufhält. Auch sind nicht immer alle Strecken befahrbar, etwa nach einem Sturm oder weil im Sommer die sprießende Vegetation einen Strich durch die Rechnung macht. Da hilft es oft nur unterwegs Alternativrouten über eine Neuberechnung von Routen zu finden. Diese Eventualität sollte bei Fahrten im Gelände durchaus mit eingeplant werden – damit die App schließlich zuverlässig zum Ziel führt.
Das sollte eine Bike-App bieten
Klar, als Grundfunktionen muss eine E-Bike-App Karten anzeigen können, anhand derer sich navigieren lässt. Für Rad-Touren und Reisen in Gebiete mit schlechter Netzabdeckung oder gar in Länder, in denen Daten-Roaming nicht möglich ist, sollten aber noch weitere Funktionen inklusive sein. Dazu zählen neben Karten, die sich auch ohne Verbindung in ein Mobilfunknetz nutzen lassen. Solche Offline-Karten helfen zudem, sich auch über lange Strecken gut zurecht zu finden.
Bei einigen Navi-Apps allen auch für die Nutzung von Kartenmaterial keine Gebühren an. Wer Kosten vermeiden möchte, sollte sich daher für so eine App entscheiden und darauf achten, dass es bei einigen Apps unter anderem für bestimmte Bereiche Bezahlfunktionen gibt. Etwa für Sprachbefehle oder Sprachausgabe der Navigation. Die Fahrerin oder der Fahrer brauchen so nicht ständig auf die Smartphone-Anzeige schauen, um auf der geplanten Strecke zu bleiben. Auch muss das Display (siehe Akku-Laufzeit) dann nicht dauerhaft eingeschaltet bleiben.
Radtouren mit Kindern: Die 10 besten Tipps für einen gelungenen Ausflug
Von Routenplanung bis Fahrradwahl – so wird die Radtour für alle Familienmitglieder zum Erfolg.

1. Komoot: Radtouren und Wanderwege
Die Komoot-App für Android-Smartphone und iPhones informiert über die schönsten Routen in Deutschland, Österreich, Schweiz, Italien und viele weitere Lände. Über die Bike-App stehen auch spezielle Strecken für Läufer, Mountainbike- und Rennradfahrer parat. Wer keine Lust auf selbst planen hat, nutzt die Routenvorschläge in der eigenen Umgebung. Darüber hinaus lassen sich auch individuelle Touren mit wenigen Klicks erstellen. Nach Auswahl und Anpassung am PC, lassen diese sich dann samt topografischer Karte auf dem Handy öffnen und herunterladen. So steht sie, unabhängig vom Mobilfunknetz, jederzeit funktionsfähig auf dem Smartphone bereit.
Komoot ist die derzeit gängigste Routenplanungs- und Navigations-Website für Outdoor-Freunde. Die riesige Community stellt immer wieder neue Routen für Radtouren aller Art zusammen – inklusive Wegbeschreibung und genauer Angabe des Schwierigkeitsgrades. Mit der App lassen sich die im Netz vorbereiteten Inhalte prima aufs Rad bringen. Sie ist aber auch autark nutzbar. Die App funktioniert sehr genau und stabil, einige Funktionen kosten allerdings ein paar Euro.
Die App zeigt E-Bike-Fans großartige Orte und bringt zuverlässig an Ziel. Auf Wunsch sogar mit Sprachansagen. So müssen Sie nicht die ganze Zeit auf den Bildschirm starren. Einziger Haken. Die Sprachansagen gibt’s nur, wenn Sie das Kartenmaterial für die Region kaufen. Einzelne Gebiete kosten 3,99 Euro, das Gesamtpaket für Westeuropa immerhin 29,99 Euro. Das Gute aber: Eine Wunschregion erhalten Sie zum Start kostenlos. Damit lassen sich zu Beginn alle wichtigen Funktionen ausprobieren.
Routenplanung mit Komoot: So gelingt das nächste Outdoor-Abenteuer
Raus ins Grüne! IMTEST verrät alle Tipps & Tricks rund um die Wander- und Radtouren-App Komoot.

2. Bikemap – Fahrradkarte und Navi
Wer per E-Mountainbike, Trekking- oder City-Pedelec unterwegs ist, kann von der Bikemap-App für iPhone und Smartphones mit Android-System im Alltag oder auf Reisen profitieren. Ähnlich wie bei Google Maps wird auf einer Live-Karte die aktuelle Tour angezeigt. Per Sprachnavigation wird die Wegführung auch angesagt. Zudem ist eine große Auswahl an Zusatzinformationen verfügbar, Darüber lassen sich etwa E-Bike Ladestationen oder sichere Abstellmöglichkeiten für das Fahrrad finden.
Die 5 besten & beliebtesten E-Bikes und Fahrräder von Rose im Test
Vom vielseitigen Trekking-E-Bike über leichte Urban-Bikes bis hin zum Gravelbike. IMTEST hat fünf Rose-Räder getestet.
Im Gegensatz zu der komplett kostenfreien Google Maps-App sind Offline-Karten und das optimierte Routing für Rennräder und Mountainbikes aber nur in der kostenpflichtigen Premium-Version von Bikemap verfügbar. Um die dafür benötigten Karten zu laden und auch ohne Kontakt zum Mobilfunknetz zu nutzen kann eine Jahresversion für 44,99 Euro gebucht werden. Alternativ steht Bikemap Premium auch für 9,99 Euro pro Monat oder 39 Euro pro Jahr zur Verfügung. Das macht etwa dann Sinn, wenn für das Frühjahr oder den Sommer eine längere Radreise geplant ist. Neben den Offline-Karten und der Offline-Navigation kann dann über die App auch auf Support von Experten zugegriffen werden.
3. MAPS.ME – Offline-Karten, GPS-Navigation

Die Fahrrad-Navi-App Maps.ME gibt es kostenlos für Android und iOS. Wie schon die Bezeichnung der App angibt, liegt der Schwerpunkt von Maps.Me auf Offline Navigation. Grundlage hierfür sind die allgemein öffentlich zugänglichen Karten von OpenStreetMap (OSM). Dieses Open-Source-Projekt sammelt in einer Datenbank frei nutzbare Geodaten und stellt diese strukturiert für Navi-Anwendungen zur Verfügung. Es kann daher vorkommen, dass es für weniger besiedelte Gebiete oder auf Mountainbike-Strecken manchmal keine Streckeninfos verfügbar sind. Neben einer Sprachausgabe für die Routenführung sind die meisten Fahrrad-Navi-Funktion der App auch offline nutzbar. Zuverlässig kann die App auch sogenannte Points of Interest entlang einer Strecke anzeigen. Für die Suche nach Restaurants, Supermärkten, E-Bike-Ladestationen oder Übernachtungsmöglichkeiten bedient sich Maps.Me bei OpenStreetMap.
Drei superleichte Trekking-E-Bikes im Test
Schlanker Motor, leichtes Gewicht: diese drei Trekking-E-Bikes wiegen jeweils nur gut 20 Kilogramm.

4. Outdooractive: Wandern und Rad
Markante Landschaftspunkte wie Berge, Flüsse oder Seen erkennen? Die Outdooractive-App für Smartphones mit Android-System oder Apples iPhone ermöglicht das per Smartphone-Kamera und GPS. Via Augmented Reality-Unterstützung der App können die Orte dann bei der Orientierung im Gelände helfen. Gerade bei Fahrten fernab von befestigten Wegen kann das sehr hilfreich sein. Denn über die App kann ein Ziel im Bild angewählt und angesteuert werden. Outdooractive zeigt im Fotoausschnitt den besten Weg dorthin an, auch querfeldein. Radfahrer können über die App aus vorhandenen Vorschlägen weltweit Touren auswählen oder eigene Routen planen. Vektorkarten liefern präzise Infos über Radwege. Zusätzlich ist über die App ein direkter Draht zur größten Outdoor-Community Europas (laut Outdooractive) möglich.

5. Google Maps
Das Smartphone und die Google Maps gehören mittlerweile zu jedem Urlaub, Ausflug und Radtour dazu, wie Sonnenbrille oder Radhelm. Die kostenlose App für Android-Smartphones und iPhone ist eine solide Basis für die Planung einer Fahrradreise oder um schnell mal von A nach B in der Stadt zu gelangen. Für eine schnelle Übersicht für die Tourenplanung bietet sie detailliertes Kartenmaterial für nahezu jede Region weltweit – auch mit 3D-Vector-Ansicht. Zudem liefert sie alle erdenklich Suchmöglichkeiten nach Restaurants, Radläden, Sehenswürdigkeiten und, und, und. Ihre Stärken spielt Google Maps am ehesten über eine bestehende Internetverbindung aus. Zwar lassen sich die Karten von Google Maps fürs E-Bike auch offline nutzen. Allerdings kann sich dafür nur die Standard-Kartenansicht runterladen lassen. Topografie-Ansichten einer Karte, um das Terrain einer Tour einschätzen zu können, gibt es nur online.
Soll unterwegs generell Datenvolumen gespart oder auch in Gebieten mit schlechter Internet-Abdeckung das Ziel gefunden werden, lassen sich die Karten für die Radtour mit wenigen Klicks auf dem Smartphone abspeichern. Das macht man selbstverständlich vor Fahrantritt über eine WLAN-Verbindung. So einfach geht es:
- Melden Sie sich in der Google Maps-App an und tippen dann rechts oben auf Ihr Profilbild und dann auf Offlinekarten.
- Wählen Sie dann eine vorgeschlagene Karte aus oder erstellen über Eigene Karte auswählen (iOS) oder Wähle deine eigene Karte aus (Android) eine neue.
- Im nächsten Schritt wählen Sie dann einen Kartenausschnitt und tippen auf Download. Die App speichert die Karte dann ein Jahr lang. Während dieser Zeit können Sie sie offline nutzen.
Google Maps: Die 33 besten Tipps & Tricks
Entdecken Sie, welche spannenden Features Google Maps für die Reiseplanung bereithält.