Die Bedienung gelingt jedem
Benzinmotor starten und sofort fließt der Strom aus der Steckdose – prinzipiell ist das richtig. Aber den Benzinmotor muss man auch erst einmal zum Laufen bringen. Praktisch alle der Inverter-Stromerzeuger in dieser tragbaren oder zumindest halbwegs tragbaren Leistungsklasse startet man wie einen Rasenmäher mit einem Seilzugstarter.
Es gibt zwar auch Aggregate mit komfortablem Elektrostarter, diese sind jedoch nochmals schwerer. Ein Beispiel dafür ist GeoTech. Außerdem benötigen sie eine Starterbatterie, deren Ladezustand in den Betriebspausen regelmäßig geprüft werden muss. Nur dann gewährleistet sie einen zuverlässigen Start, wenn der Ernstfall eingetreten ist und spontan Strom benötigt wird.
Auch nach monatelangen Pausen betriebsbereit sind dagegen die batterielosen Stromerzeuger mit Seilzugstarter. Damit man hier nicht bis zur Erschöpfung am Seilgriff zerrt, sollte man ein paar Vorkehrungen beachten: Bereits vor dem ersten Zug am Seil prüft man, ob sich überhaupt Benzin im Tank befindet. Auch der Ölstand des Viertaktmotors sollte kontrolliert werden. Zahlreiche Aggregate haben einen Sensor für den Ölstand, der vorsichtshalber die Zündung unterbricht, wenn sich zu wenig Öl im Motor befindet. Um den Start des Motors bei winterlichen Temperaturen zu erleichtern, sollte eine nicht zu dickflüssige Ölsorte eingefüllt werden, z.B. 10W-40.
Betriebsdauer und -kosten
Vor allem nach längeren Betriebspausen muss bei vielen Aggregaten vor dem Start eine kleine Menge Benzin per Hand zum Motor gepumpt werden. Das erledigt meist eine kleine Gummiblase außen am Gehäuse, die man mit einem Finger drei bis vier Mal durchdrückt, bis sich fühlbar der Widerstand beim Drücken erhöht hat. Dann erst zieht man entschlossen und kräftig das Seil bis zum Ende durch. Diese Motoren sind ausgeprägt gute Starter und springen praktisch immer nach ein oder zwei Zügen am Seilzugstarter an. Jedoch gilt: Je größer die Leistung des Stromerzeugers, desto größer der Motor und damit auch der Kraftaufwand beim Ziehen am Seil.
Die maximale Betriebsdauer hängt naturgemäß vom Treibstoffverbrauch und dem Tankinhalt ab. Man kann grob mit einem Verbrauch von rund 0,8 bis 1,2 Liter pro Stunde rechnen. Da der Tank bei den tragbaren Geräten typischerweise zwischen fünf und zwölf Liter fasst, ergeben sich in etwa acht bis zehn Stunden Betriebsdauer, bis der Stromerzeuger mangels Treibstoff wieder schweigt. Die Betriebskosten liegen bei heutigen Benzinpreisen also bei rund 2 Euro pro Stunde. Zapft man dabei zwei kWh Strom aus dem Aggregat, so kostet das in etwa einen Euro pro kWh – gegenüber den rund 0,3 Euro pro kWh aus der Steckdose zu Hause.
Preise und Ausstattung
Nicht nur das Gewicht der Inverter-Stromerzeuger ist von der Leistung abhängig, sondern auch der Preis. Noch gut tragbare Geräte der 15-Kilogramm-Klasse mit zwischen 700 und 1000 Watt Leistung gibt es zwischen rund 200 bis 800 Euro. No-Name-Produkte aus unbekannten China-Quellen kosten weniger, Markenaggregate mehr.
Aber auch die Ausstattung hat etwas mit dem Preis zu tun. Mehr und unterschiedliche Anschlussmöglichkeiten erhöhen den Preis: zwei statt nur eine 230-Volt-Schuko-Steckdose, zusätzlich auch 12-Volt-Ladeklemmen, eine oder gar mehrere 12-Volt- und USB-Buchsen, vielleicht sogar mit unterschiedlich starker Ausgangsstärke. Angenehm sind auch Anti-Vibrationsfüße und natürlich die Trolley-Funktion mit den Transportrollen.
Wer mehr Strom zapfen will, muss auch mehr zahlen. Die 20-Kilogramm-Stromerzeuger mit 1500 bis 1900 Watt Leistung kosten zwischen 400 und 1200 Euro, je nach Ausstattung und Marke. Bei den noch größeren Aggregaten mit bis zu etwa 40 Kilogramm Gewicht und 2500 bis 4000 Watt Leistung muss man mit 700 bis 1600 Euro rechnen.
Fazit
Wer spontan an jedem Ort Strom benötigt oder für den Fall eines Stromausfalls gerüstet sein will, kann sich einen mobilen Stromerzeuger zulegen. Mit den heutigen Inverter-Aggregaten lassen sich auch empfindliche Stromverbraucher wie Computer zuverlässig betreiben, ohne dass diese dabei Schaden nehmen. Diese benzingetriebenen Stromerzeuger arbeiten zwar gut hörbar, sind aber wesentlich preisgünstiger als leistungsgleiche Solargeneratoren mit Lithium-Ionen-Batterie. Zudem sind sie sofort startklar und liefern notfalls tagelang durchgehend Strom, solange man für genügend Benzin im Tank sorgt.