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Windows 11: Die große FAQ

Windows 11 steht in den Startlöchern. Erfahren Sie kurz & knackig alles Wichtige, was Sie zum neuen Microsoft-Betriebssystem wissen müssen.

Windows 11 Logo mit dunklem Hintergrund und Wirbel. Güner Button Windows11 FAQ
© Microsoft, IMTEST

Vor ein paar Jahren hatte Microsoft damit geworben, dass Windows 10 die letzte Version von Windows sein würde. Stattdessen würde das Unternehmen regelmäßig größere Updates für dieses Betriebssystem veröffentlichen und auf diese Weise immer weiterentwickeln. Pustekuchen! Microsoft wird in Kürze Windows 11 bringen.

Warum ein neues Windows?

Microsoft gerät unter Konkurrenzdruck: Apple verkauft laut dem Marktforschungsinstitut Gartner inzwischen knapp 25 Millionen Macs pro Jahr und hat damit sein Verkaufsvolumen verdoppelt. Google knappt mit seinen günstigen und einfach zu bedienenden Chromebooks ebenfalls einen immer größeren Teil vom Betriebssystemkuchen ab. Laut den Analysten von Canalys übertrafen Chromebooks im zweiten Quartal 2021 die übrigen Produktkategorien der Branche mit einem jährlichen Wachstum von 75 Prozent und einem Verkaufsvolumen von 11,9 Millionen Geräten deutlich. Sprich: Die Konkurrenz in Form von MacOS und ChromeOS holt immer mehr auf. Microsoft will mit Windows dagegenhalten und durch zugänglichere Bedienung, Öffnung des Microsoft-Stores und die Unterstützung günstiger Notebooks wieder Marktanteile hinzugewinnen.

Marktanteile Desktop in den letzten Jahren
Der Trend geht nach unten: Windows verliert bei Desktop-Computern in den letzten Jahren immer mehr Marktanteile. Quelle: Statcounter

Was kann Windows 11?

Microsoft poliert bei Windows 11 vor allem die Benutzeroberfläche auf. Das betrifft sowohl das Startmenü, die Taskleiste, Schriftarten, Sounds und Symbole. Man muss anerkennen: Das sieht in der Tat sehr schick und einladend aus, definitiv moderner als Windows 10. Allerdings müssen sich Nutzer umgewöhnen: Insbesondere das oft genutzte Startmenü befindet sich jetzt in der Mitte und präsentiert sich nach dem Aufklappen im neuen Look. Kacheln sind passé, stattdessen gibt es direkten Zugriff auf die Microsoft-Cloud OneDrive, sowie die zuletzt verwendeten Dateien von Microsoft 365. Was das neue Betriebssystem sonst noch alles bietet, erfahren Sie hier.



Was wird Windows 11 kosten?

Windows 11 wird es für Nutzer von Windows 10 kostenlos geben. Möglich ist aber auch, dass Microsoft im Zuge der Veröffentlichung auch Nutzer älterer Betriebssysteme wie Windows 8.1 und Windows 7 zum Umstieg motivieren will. Schließlich betont Microsoft immer wieder, wie viele Windows 10-Nutzer man habe, diese Zahl scheint dem Unternehmen also sehr wichtig zu sein. Kaufversionen wird es natürlich weitergeben. Zu den Preisen der verschiedenen Versionen hat sich Microsoft noch nicht geäußert. Allerdings ist es unwahrscheinlich, dass sich an den Preisen und Update-Möglichkeiten viel ändert.

Wird es neue Versionen geben?

Die bisher verfügbaren Editionen Home, Pro und Enterprise (für Unternehmen) bleiben, es kommen wahrscheinlich jedoch neue Versionen dazu. Insgesamt wird es wohl sieben Versionen von Windows 11 geben.

  • Home
  • Pro
  • Pro Education
  • Pro for Workstation
  • Education
  • Enterprise
  • Mixed Reality

Läuft mein PC mit Windows 11?

Microsoft spricht rund ums Windows 11-Upgrade stets von „berechtigten“ Geräten. Was das bedeutet? Nicht mehr und nicht weniger, als dass der Computer die Mindestanforderungen unterstützt. Der Haken: Die Systemvoraussetzungen sind definitiv höher als bei Windows 10. Vor allem die Anforderungen an die Grafikkarte und die Sicherheitsfunktionen auf der Hauptplatine könnten auf älteren Computern für Komplikationen sorgen:

  • 64-bit Zwei-Kern-Prozessor
  • 64 GB freier Speicherplatz
  • 4 GB Arbeitsspeicher
  • UEFI, Secure Boot, und TPM 2.0
  • 9-Zoll Bildschirm mit einer Auflösung von mindestens 1366 x 768 Bildpunkten
  • DirectX 12 kompatible Grafikkarte

Ob das neue Betriebssystem auch auf Ihrem Computer läuft, können Sie leicht mit dem Programm „PC Integritätsprüfung” herausfinden. Zwischenzeitlich hatte Microsoft den Download der App gestoppt, nun steht sie wieder zur Verfügung. Einfach installieren, starten und auf „Jetzt überprüfen“ klicken. Idealer Weise erscheint dann die Meldung „Dieser PC erfüllt die Anforderungen von Windows 11“.

Windows 11 Prüfung
Ist Ihr Computer fit für Windows 11? Das Programm “PC Integritätsprüfung” verrät es Ihnen.

Lässt sich Windows 11 auch auf älteren PCs installieren?

Wer etwa einen älteren PC hat, der die Anforderungen nicht erfüllt, kann Windows 11 trotzdem problemlos installieren. Möglich macht’s ein Skript, dass dafür sorgt, dass erforderliche Komponenten ignoriert und sogar Updates ermöglicht. Das Ganze ist Teil eines Tools namens Universal MediaCreationTool Wrapper, mit dessen Hilfe sich Installations-DVDs für Windows 11 erstellen lassen. Im Unterschied zum offiziellen Media Creation Tool von Microsoft, das stets nur die aktuelle Windows-Version anbietet, haben Nutzer hier die Wahl aus verschiedenen Versionen, seit neustem auch Windows 11. Neben den Installationsdateien selbst enthält der Download das besagte Skript, durch das die Hardware-Beschränkungen umgangen werden.



Trotz der offensichtlichen Vorteile ist die Umgehung mit Vorsicht zu genießen. Microsoft weist Nutzer betagter PCs schließlich nachdrücklich daraufhin, dass ein solches Vorgehen womöglich Update-Sperren und einen Garantieverlust mit sich bringt. Entsprechend erscheint im Falle einer Installation von Windows 11 auf einem nicht geeigneten System eine Warnmeldung, die es in sich hat.  “Wenn Sie mit der Installation von Windows 11 fortfahren, wird Ihr PC nicht mehr unterstützt und ist nicht mehr berechtigt, Updates zu erhalten. Schäden an Ihrem PC, die auf mangelnde Kompatibilität zurückzuführen sind, werden nicht durch die Herstellergarantie abgedeckt”, heißt es. Demnach erhalten nicht unterstützte Computer nach der Installation von Windows 11 weder Funktions- noch Sicherheitsupdates. Im Prinzip wäre so ein Rechner also kaum zu gebrauchen.

Bei der Installation durch das besagte Skript könnte Microsoft im Nachhinein dafür sorgen, dass die Systemprüfung durch neue Updates irgendwann nicht mehr ausgetrickst werden kann. In diesem Fall gäbe es keine Updates mehr, was ein großes Risiko darstellen würde.  

Wann kommt Windows 11 auf meinen PC?

Microsoft hat am 5. Oktober 2021 Windows 11 veröffentlicht. Vorerst gibt es das neue Betriebssystem in erster Linie nur vorinstalliert auf neuen Computern. Nur wenige PCs mit Windows 10 haben die Möglichkeit, direkt upzudaten. Wahrscheinlich ist, dass der Rollout des Upgrades bei vielen Computern hinziehen und sich wahrscheinlich über die erste Hälfte des Jahres 2022 erstrecken wird. Sprich: Vorrangig wird Microsoft zunächst neue PCs in diesem Jahr mit Windows 11 bestücken und erst im nächsten Schwung alle anderen in Form eines kostenlosen Updates für Windows 10. In diesem Fall erscheint auf dem Bildschirm automatisch eine Meldung, dass das Upgrade nun zur Installation bereitstehe. Alternativ lässt sich manuell auch in den „Einstellungen“ unter „Update und Sicherheit“ nachschauen. Wer früher umsteigen will, müsste Windows 11 also selbst installieren, etwa durch den Download einer entsprechenden ISO-Datei mithilfe des Media Creation Tools. Das ist allerdings umständlicher als über die Update-Funktion.



Wie komme ich an Windows 11?

Microsoft bringt Windows 11 als kostenloses Update für Windows 10. Bedeutet: Es kommt wie jede andere Aktualisierung auch über die Windows-Update-Funktion von Windows 10 auf Ihren Computer und wird wie ein herkömmliches Funktions-Update installiert. Anders als bei den jüngsten Windows-10-Updates, den Versionen 21H1 und 20H2, handelt es sich aber nicht um ein Mini-Update, sondern wieder um ein großes Upgrade des Betriebssystems.

Kann ich von Windows 11 wieder zurück zu Windows 10?

Mit Windows 11 führt Microsoft ein gänzlich neues Betriebssystem ein, das vielleicht nicht jedem gefällt. Aus diesem Grund bieten das Unternehmen Nutzern, die von Windows 10 auf 11 updaten, die Möglichkeit, die neue Version erst einmal auszuprobieren und bei Nichtgefallen innerhalb von zehn Tagen zum alten Windows 10 zurückzukehren.

Die alte Windows 10-Version wird also samt aller Programme und Daten vorübergehend auf der Festplatte gespeichert. Erst nach dem Testzeitraum werden die Daten gelöscht. Anschließend wäre es allein mithilfe eines manuell erstellten Backups (oder einer Neuinstallation) möglich, wieder zu Windows 10 zurückzukehren. Damit verfolgt Microsoft das gleiche Prinzip, wie es auch bei so genannten großen Funktions-Updates für Windows 10 der Fall ist.



Kann ich auch von Windows 7 updaten?

Der Update-Prozess von Windows 10 zu 11 dürfte nicht großartig anders ablaufen als bei Windows 10. Bedeutet: Daten über die Funktion „Windows Update“ herunterladen, auf „Installieren“ klicken, einige Minuten abwarten – fertig. Schließlich unterscheidet sich Windows 11 unter der Haube nicht wesentlich von Windows 10.

Nutzer von Windows 7 und 8.1, die auf das neue Betriebssystem umsteigen möchten, haben es dagegen nicht ganz so einfach. Es wird zwar aller Voraussicht nach möglich sein, auch von den älteren Windows-Versionen auf Windows 11 zu wechseln, allerdings sieht es aus, dass in diesen Fall alle Programme und Einstellungen verloren gehen: Es geht nur über eine Neuinstallation.  

Die gute Nachricht: Der Umstieg wird wohl kostenlos bleiben. Denn obwohl der Gratis-Umstieg auf Windows 10 offiziell seit bereits Mitte 2016 beendet ist, ist es immer noch möglich, seinen alten Schlüssel für Windows 7/8.1 für eine Windows 10-Installation einzusetzen. Die Chancen stehen gut, dass das auch bei Windows 11 der Fall sein wird.

Was ist die beste neue Funktion?

Die Entwicklungsabteilung von Microsoft wollte wissen, welche neuen Funktionen am besten ankommen. Dazu wurde auf Twitter eine Umfrage durchgeführt, bei der die Nutzer jeweils zwischen zwei Funktionen wählen konnten, die Ihnen besser gefällt. Insgesamt schickte man 16 Neuerungen ins Rennen. Ins Finale kamen die runden Ecken sowie Snap Controls, die die Anordnung von geöffneten Fenstern in bestimmten Mustern ermöglicht. Gewonnen haben letztendlich die runden Ecken, für die sich 54,2 Prozent aller Nutzer entschieden.

Snap Layouts in Windows 11
Die praktischen Snap-Layouts kamen bei einer Twitter-Umfrage besonders gut an.

Fehlen Funktionen von Windows 10?

Ja, Microsoft streicht einige Funktionen von Windows 10. Vermutlich deshalb, weil sie kaum jemand genutzt hat. Hier eine Übersicht über die wichtigsten Funktionen, die rausfallen, sich nur per Hand installieren lassen oder in anderen Bereichen aufgehen:

  • Cortana: Microsofts unbeliebte Sprachassistentin wird Nutzer nicht mehr durch die Ersteinrichtung des Systems führen und auch nicht mehr fester Bestandteil der Taskleiste sein.
  • Internet Explorer: Microsofts Oldie-Browser verschwindet. Microsoft Edge dient fortan als vollständiger Ersatz.
  • Neuigkeiten und interessante Themen: Die neue Schaltfläche führte Microsoft erst kürzlich in die Taskleiste ein, doch mit Windows 11 fliegt die Funktion schon wieder raus. Stattdessen gibt es die Widgets.
  • Snipping Tool:  Die App zum Erstellen von Bildschirmfotos wird durch „Ausschneiden & skizzieren“ ersetzt.
  • Startmenü: Die Größe des Startmenüs können Sie nicht mehr anpassen. Auch Ordner und Internetseiten lassen sich nicht mehr einbauen.
  • Taskleiste:  Lässt sich nicht mehr oben oder an der Seite anheften.
  • Zeitleiste: Wird in Windows 11 komplett gestrichen.


Was passiert mit Windows 10?

Wenn Sie nicht zu Windows 11 wechseln möchten, ist das erst einmal kein Thema. Erst am 14. Oktober 2025 ist Schluss, dann wird Microsoft keine weiteren Updates mehr entwickeln und zum Download bereitstellen. Spätestens dann sollten Sie aber umsteigen, ansonsten steigt die Gefahr von Sicherheitslücken.  

Fazit

Mit der Ankündigung von Windows 11 kommt endlich mal wieder frischer Wind in die Windows-Welt. Wir dürfen gespannt sein, wie groß die Fortschritte ausfallen und ob sich der Umstieg von Windows 10 von Anfang an lohnt.

Nils Matthiesen

Testet als freier Mitarbeiter für IMTEST schwerpunktmäßig IT-Produkte, wie Notebooks und Computerzubehör. Auch Wearables, wie Sportuhren und Ohrhörer gehören in sein Test-Repertoire. Seit mehr als 20 Jahren arbeitet Nils Matthiesen als Technik-Journalist: Anfangs als fester Redakteur beim Computerverlag Data Becker (u.a. PC Praxis), später als selbständiger Journalist für Verlage wie Axel Springer (Computerbild), Spiegel und Handelsblatt. Neben Technik nimmt vor allem Sport viel Raum im Leben des Familienvaters ein. Sie erreichen ihn via E-Mail.