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Fairphone 4: Nachhaltigkeit erfordert Abstriche

Ende Oktober erscheint das neue Öko-Smartphone Fairphone 4. Was macht es besonders und an welchen Stellen hapert es?

Das Fairphone 4 in allen Varianten.
© Fairphone

Ein Smartphone, welches zum Großteil aus recycelten Materialien besteht und auch in fünf Jahren noch benutzt werden kann, das ist das Fairphone 4. Das klingt wie ein Traum für jeden umweltbewussten Nutzer. In Sachen Leistung und Akku müssen dafür aber Abstriche gemacht werden.

Fairtrade-Smartphone mit langer Lebensdauer

Die Smartphones des niederländischen Herstellers Fairphone setzen stark auf Recycling und Fairness. Die verbauten Teile stammen zu einem großen Teil aus nachhaltigen und Fairtrade-zertifizierten Quellen. Die neuste Version, das Fairphone 4, wurde am 30. September vorgestellt und verspricht Systemupdates für einen langen Zeitraum. Laut dem Hersteller soll das Smartphone Android-Updates bis zur Version 15 unterstützen, was einer Laufzeit bis etwa 2027 gleichkommt. Darüber hinaus soll das Fairphone 4 elektroschrottneutral produziert werden: Für jedes verkaufte Gerät wird ein Smartphone oder die entsprechende Menge Elektroschrott recycelt oder ein gebrauchtes Handy generalüberholt. Das Fairphone 4 ist also perfekt für Nutzer geeignet, die der Umwelt etwas Gutes tun wollen.

Das Fairphone 4 ist modular aufgebaut.
Das Fairphone 4 lässt sich auseinanderbauen, einzelne Komponenten können getauscht werden. © Fairphone

Umweltschonend, aber nur durchschnittliche Leistung

Dass dem Umweltgedanken die Leistungsfähigkeit zum Opfer fällt, ist fast schon logisch. In Sachen Leistung und Akku entspricht das Telefon gerade so einem aktuellen Mittelklasse-Smartphone. Das Fairphone 4 wird mit Android 11 und 5G-Technologie ausgeliefert, die Leistung des Prozessors beträgt laut verschiedener Benchmarks jedoch nur ein Drittel des iPhone 13. Der Akku hält bei normaler Nutzung nur knapp einen Tag durch. Für die normale Nutzung reicht beides zwar aus, jedoch dürfte die Leistung für Smartphone-Gamer zu niedrig und der Akku für intensive Video-Gucker zu kurzlebig sein.



Robustes, aber klobiges Design

Sowohl der Rahmen als auch das Display sind stabil verarbeitet und bestehen aus robusten Materialien. Dafür kommt das Smartphone aber ziemlich klobig daher. In Sachen Kamera entspricht das Fairphone 4 der aktuellen Mittelklasse: Zwei Weitwinkelkameras mit 48 Megapixeln sowie eine Innenkamera mit 25 Megapixeln stehen zur Auswahl. Zum Gedanken der Nachhaltigkeit passt: Nahezu alle Bestandteile wie Kamera, Bildschirm, Akku oder Mikrofon kann der Besitzer austauschen und reparieren. Auf eine Klinkenbuchse oder kabelloses Aufladen müssen Nutzer aber verzichten, ebenso auf Ladekabel oder Netzteil. Vermutlich ist der Hersteller der Meinung, dass ohnehin jeder Nutzer bereits ein Ladekabel daheim hat, was in den meisten Fällen ja auch stimmen dürfte.

Das Fairphone 4 auf einen Blick:

Erscheint: 25. Oktober

Preis: 579 Euro (128 GB und 6 GB RAM) / 649 Euro (256 GB und 8 GB RAM)

Betriebssystem: Android 11

Vorteile: 5G, umweltfreundlich, robust, Updates bis 2027

Nachteile: teuer, nur mittelmäßige Leistung, schwacher Akku, geringe Ausstattung

Fazit zum Fairphone 4: Nachhaltig, aber nicht für hohe Ansprüche

Das Fairphone 4 eignet sich nach Fairphone-Chefin Eva Gouwens für “Menschen, die unabhängige Entscheidungen treffen, um einen positiven Wandel zu schaffen – und sie wählen Fairphone, um diesen Wandel zu beschleunigen”. Dies fasst den Einsatzweck gut zusammen. Das Fairphone 4 entspricht bereits heute maximal einem Mittelklasse-Smartphone. 2027, so lange soll es einsatzfähig bleiben, dürfte dies kaum besser aussehen. Darüber müssen sich potenzielle Käufer im Klaren sein. Für den normalen Gebrauch und Nutzer, die auf Highend-Leistung verzichten können, eignet sich das Fairphone 4 aber definitiv.

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