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Volvo: Konzept-Car mit geringem CO2-Fußabdruck

Volvo will durch den Einsatz nachhaltiger Materialien und verbesserter Aerodynamik die CO2-Bilanz von Fahrzeugen deutlich verbessern.

Volvo Concept Recharge
Volvo Concept Recharge, Exterior front view © Volvo

Volvo verkauft ab dem Jahr 2030 nur noch reine Elektroautos. Das ist den Schweden aber nicht genug. Nachhaltige Werkstoffe und aerodynamisches Design sollen den ökologischen Fußabdruck zusätzlich verkleinern. Wie das gelingen soll, demonstriert das Unternehmen mit einem Prototyp namens Concept Recharge. Das Ziel ist auf der einen Seite eine komplett CO2-freie Lieferkette, sowie auf der anderen Seite weniger Emissionen bei der Fahrzeugnutzung. Die Rede ist von Einsparungen von rund 80 Prozent gegenüber einem Volvo XC60 aus dem Jahr 2018. Unterm Strich soll das Concept Recharge – wenn es mit Strom aus 100 Prozent erneuerbaren Energien geladen wird – einen CO2-Fußabdruck von weniger als zehn Tonnen über die gesamte Lebenszeit aufweisen.

Volvon Cencept Recharge Außenansicht
Für ein SUV bietet das Concept Recharge laut Volvo ein besonders aerodynamsiches Design. Credits: Volvo © Volvo

Volvo: Rein elektrisch ist nicht genug

Volvo setzt dazu auf einen Mix an verschiedenen Ansätzen:

  • Natürliche Materialien im Interieur: Im Inneren des Fahrzeugs kommen nachhaltige und recycelte Materialien wie schwedische Wolle, umweltverträgliche Textilien und leichte Verbundstoffe aus natürlichen Quellen zum Einsatz. Für die Sitzlehnen und Kopfstützen sowie einen Teil des Lenkrads nutzt Volvo Cars beispielsweise ein neu entwickeltes Material namens Nordico. Dabei handelt es sich um ein weiches Produkt aus biobasierten und recycelten Bestandteilen, die laut eigenen Angaben aus nachhaltigen Wäldern in Schweden und Finnland stammen und einen um 74 Prozent geringeren CO2-Fußabdruck als Leder aufweisen. An anderen Stellen im Innenraum wie den unteren Ablageflächen, der Rückseite der Kopfstütze und der Fußstütze kommt ein Flachsverbundstoff zum Einsatz, der von Volvo Cars in Zusammenarbeit mit Zulieferern entwickelt wurde.
  • Reifen als Reichweitenverlängerer: Das Concept Recharge steht auf speziellen Reifen von Pirelli. Laut Volvo sind diese völlig frei von Mineralöl und bestehen zu 94 Prozent aus fossilfreien Materialien.
  • Effiziente Aerodynamik: Aerodynamische Merkmale, wie ein neues Raddesign, ein niedrigeres Dach und ein aufrechteres Heck solle den Luftfluss verbessern. Selbst die klassische SUV-Form soll dadurch hohe Reichweiten ermöglichen, ohne dabei die Platzverhältnisse und den mit einem Elektroauto verbundenen niedrigeren Schwerpunkt zu beeinträchtigen. Einen konkreten CW-Wert nannte Volvo allerdings nicht.
Volvo Concept Recharge Innen
Erinnert ein wenig an den BMW i3: Das aus nachhaltigen Materialien bestehende Interieur des Volvo Concept Recharge. © Volvo

SUVs die Zukunft der Mobilität?

Owen Ready, Leiter des Bereichs Strategisches Design und Markendesign bei Volvo Cars fasst zusammen: „Während die Kunden weiterhin die Vorteile von SUV nachfragen, wollen wir Autos produzieren, die all die gewünschte Sicherheit und den Komfort bieten und gleichzeitig die Umweltbelastung verringern“ so Owen Ready. IMTEST meint: Ob es fortschrittlich ist, weiter (zum größten Teil allein) mit tonnenschweren SUVs von A nach B zu fahren, ist mindestens fraglich. Für die Mobilität der Zukunft müssen andere Konzepte her.



Nils Matthiesen

Testet als freier Mitarbeiter für IMTEST schwerpunktmäßig IT-Produkte, wie Notebooks und Computerzubehör. Auch Wearables, wie Sportuhren und Ohrhörer gehören in sein Test-Repertoire. Seit mehr als 20 Jahren arbeitet Nils Matthiesen als Technik-Journalist: Anfangs als fester Redakteur beim Computerverlag Data Becker (u.a. PC Praxis), später als selbständiger Journalist für Verlage wie Axel Springer (Computerbild), Spiegel und Handelsblatt. Neben Technik nimmt vor allem Sport viel Raum im Leben des Familienvaters ein. Sie erreichen ihn via E-Mail.