Licht und Dunkelheit können die Stimmung im wahrsten Sinne des Wortes aufhellen oder trüben. In der dunklen Jahreszeit fühlen sich viele Menschen schneller müde, ermattet und antriebslos. Kein Wunder, wirken doch im Sommer bei blauem Himmel bis zu 100.000 Lux auf den Körper ein, an einem trüben Novembertag können dagegen nur noch etwa 5.000 Lux gemessen werden – und das im Freien, denn in Gebäuden mit künstlichem Licht liegen die Werte meist deutlich darunter. Um Sonne zu tanken und die Energiereserven aufzufüllen, ist jedoch nicht unbedingt ein Karibik-Urlaub nötig. Neben Spaziergängen oder Radtouren an der frischen Luft können auch Tageslichtlampen Abhilfe schaffen. IMTEST hat Modelle zwischen 53 und 349 Euro getestet.
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Diese Geräte sind im Test
IMTEST hat acht verschiedene LED-Tageslichtlampen miteinander verglichen:
- Beurer TL 30 (UVP: 92,99 Euro)
- Beurer TL 95 (UVP: 249,99 Euro)
- Duronic SADT2 (UVP: 52,99 Euro)
- Inio One (UVP: 349 Euro)
- Lumie Task (UVP: 299 Euro)
- Lunartec CCT-LED-Tageslichtlampe (UVP: 66,90 Euro)
- Medisana LT 460 (UVP: 89,95 Euro)
- Medisana LT 500 (UVP: 169,95 Euro)
So verwendet man die Lampen
Um mithilfe einer Tageslichtlampe einen Lichtmangel auszugleichen, sollte diese täglich für 30 bis 60 Minuten eingesetzt werden. Prof. Dr. Henrik Oster, Direktor des Instituts für Neurobiologie an der Universität zu Lübeck, gibt auf Nachfrage von IMTEST zu verstehen, dass die „Tageslichttherapie, vor allem über die zirkadiane (innere) Uhr auf den Tagesrhythmus und kognitive Funktionen (wie Stimmung, Antrieb, Konzentration oder Schlaf) wirkt“.
Er empfiehlt daher eine Anwendung der Lichttherapie am Morgen. Denn dann „aktiviert sie Kognition und Stoffwechsel“. Zudem wirke sie zu dieser Zeit am effektivsten auf die innere Uhr. „Licht am frühen Morgen ‚beschleunigt‘ diese, wirkt also wie ein Vorstellen der inneren Zeit. Tageslicht am Abend wirkt hingegen verzögernd auf die Uhr, was dann dem Einschlafen entgegenwirken kann“, so Henrik Oster weiter. Während der Anwendung kann man arbeiten, lesen oder auch frühstücken – wichtig ist, dass die Augen geöffnet sind und man nicht weiter als einen Meter von der Lampe entfernt sitzt.
Tageslichtlampen: Darauf kommt es an
Um einen bestmöglichen Tageslichteffekt mit den Lampen zu erzielen, ist es wichtig, dass diese sehr hell leuchten. IMTEST hat deshalb mit einem Luxmeter die maximale Lichtstärke der Testkandidaten in unterschiedlichen Entfernungen zum Gerät gemessen. Daneben ist auch eine kühle Farbtemperatur der Lampen entscheidend, um die Produktion des Glückshormons Serotonin zu fördern und die Produktion des müde-machenden Melatonins zu hemmen. Ein höherer Wert in Kelvin entspricht hier einer kühleren Farbtemperatur.
Diese Punkte sind ebenfalls wichtig
Damit sich die Tageslichtlampe bequem an die eigene Sitzposition anpasst, ist es ebenfalls förderlich, wenn man diese flexibel aufstellen und zum Beispiel drehen oder neigen kann. Um die Beleuchtung darüber hinaus an die eigenen Vorlieben anzupassen, ist ein weiterer Testpunkt, ob diese gedimmt werden kann, also mehrere Helligkeitsstufen zur Auswahl hat. Auch die Möglichkeit, verschiedene Farben oder Farbtemperaturen auszuwählen, wird im Test positiv bewertet.
Stromverbrauch und Aufstellung
Die Tageslichtlampen im Test können vertikal und teils auch horizontal aufgestellt werden. Zudem lässt sich das Modell TL 95 von Beurer stufenlos nach vorne und hinten neigen. Zwei der LED-Tageslichtlampen stellen in puncto Aufstellung Sonderfälle dar. Die Lumie Task kann zur direkten Bestrahlung des Gesichts, aber auch als Schreibtischlampe verwendet werden, wenn der Lampenkopf nach unten leuchtet. Die Inio One ist hingegen eine indirekte Tageslichtlampe, die ebenfalls auf den Schreibtisch gestellt wird, aber von dort aus nach oben die Wand und den Raum beleuchtet. Da die maximale Leistungsaufnahme aller Geräte bei unter 60 Watt liegt und die tägliche Einsatzzeit in der Regel kurz ist, kann der Stromverbrauch hierbei vernachlässigt werden.
Test-Tabelle
Ausgewählte Tageslichtlampen im Detail
Der Testsieger: Beurer TL 95
In Sachen Helligkeit macht der TL 95 von Beurer keiner etwas vor. In zehn Zentimetern Entfernung schafft das Modell mehr als 14.000 Lux und in 30 Zentimetern Entfernung 8.950 Lux – also immer noch deutlich mehr als an einem trüben Novembertag im Freien auf den Körper einwirken. Und auch wenn die Lampe 50 Zentimeter vom Gesicht entfernt steht, was für die meisten Menschen spätestens ein entspanntes Sitzen ermöglichen sollte, wird bei diesem Gerät mit 3.850 Lux der höchste Wert im Test gemessen. Zudem verfügt die Lampe mit 6.180 Kelvin über eine kühle Farbtemperatur bei der maximalen Helligkeitsstufe.
Weitere Pluspunkte: Die Tageslichtlampe ist neigbar, um sich der Sitzposition optimal anzupassen. Außerdem besitzt die TL 95 von Beurer einen Timer, um festzulegen, wie lange die Lampe leuchten soll, und eine Memory-Funktion, mit der die Anwendungszeit und die Helligkeit gespeichert werden können. Spannend ist darüber hinaus, dass die Helligkeit über sechs Abstufungen dimmbar ist.
- PRO
- Hohe Helligkeit in allen Entfernungen, kühle Farbtemperatur, Gerät neigbar, Timer, Memory-Funktion, Helligkeit dimmbar.
- KONTRA
- Farbtemperatur nicht einstellbar, keine Farbwechsel.
IMTEST Ergebnis:
gut 2,2
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Mit vier Farben: Medisana LT 500
Die Tageslichtlampe LT 500 von Medisana konnte im Praxistest bei IMTEST ebenfalls sehr gute Helligkeitswerte erzielen. In 10 Zentimetern Entfernung sind genau wie bei der TL 95 von Beurer über 14.000 Lux messbar und in 50 Zentimetern Entfernung zur Lampe sind es immer noch 1.970 Lux – das ist der zweitbeste Wert im Test. Zudem bietet auch dieses Gerät mit 6.330 Kelvin eine kühle Farbtemperatur auf der hellsten Helligkeitsstufe.
Alleinstellungsmerkmal bei der LT 500 ist die Farbwechsel-Funktion, mit der je nach Stimmungslage vier unterschiedliche Farben ausgewählt werden können. Negativ fällt bei diesem Modell auf, dass es nur zwei Stufen zur Regulierung der Helligkeit gibt. Darüber hinaus bietet die Tageslichtlampe keine Timer- oder Memory-Funktion.
- PRO
- Sehr gute maximale Helligkeit, kühle Farbtemperatur, Farbwechsel-Funktion.
- KONTRA
- Nur zwei Stufen zur Helligkeitsregulierung, kein Timer, keine Memory-Funktion.
IMTEST Ergebnis:
befriedigend 2,6
Die Schreibtischlampe: Lumie Task
Aufgrund ihrer besonderen Form kann die Tageslichtlampe von Lumie auch als Schreibtischlampe verwendet werden. Der Lampenkopf lässt sich dafür nach oben, unten, rechts sowie links neigen und den Lampenständer kann man drehen. Die Helligkeitswerte sind auch bei diesem Modell in allen gemessenen Entfernungen sehr gut. In 10 Zentimetern Abstand kommt die Lampe auf 13.293 Lux, in 50 Zentimetern Abstand sind es noch 1.917 Lux, also nur geringfügig weniger als bei der Medisana LT 500. Zudem lässt sich die Helligkeit bei dieser Tageslichtlampe stufenlos per Touch einstellen. Dafür muss man einfach von links nach rechts bzw. rechts nach links über den Markennamen auf dem Sockel streichen.
Die Farbtemperatur ist bei der Task von Lumie allerdings etwas wärmer: Hier wurden im Test 4.685 Kelvin gemessen. Die Temperatur ist außerdem nicht einstellbar, sodass eine etwas gemütlichere Beleuchtung, etwa am Abend, mit diesem Modell nicht möglich ist.
- PRO
- Auch als Schreibtischlampe verwendbar, sehr gute Helligkeitswerte, Helligkeit stufenlos regulierbar.
- KONTRA
- Farbtemperatur etwas wärmer und nicht einstellbar.
IMTEST Ergebnis:
befriedigend 2,8
Mit Tasche: Medisana LT 460
Die LT 460, die zweite Tageslichtlampe von Medisana im IMTEST-Vergleichstest, ist deutlich günstiger als die LT 500. Bei den Helligkeitswerten kommt dieses Modell auf die Gesamtnote “gut”. So können in 10 Zentimetern Entfernung 13.100 Lux und in 50 Zentimetern Entfernung 1.010 Lux gemessen werden. Die Farbtemperatur ist ähnlich wie bei der Lumie Task etwas wärmer (5.640 Kelvin). Diese kann ebenfalls nicht angepasst werden.
Spannend ist, dass die Medisana LT 460 eine Aufbewahrungstasche besitzt, mit der sie nicht nur zu Hause verstaut, sondern auch etwa auf Dienstreisen mitgenommen werden kann. Genau wie die teurere LT 500 bietet allerdings auch dieses Modell nur zwei verschiedene Helligkeitsstufen. Einen Timer oder eine Memory-Funktion gibt es hier ebenfalls nicht.
- PRO
- Gute Helligkeitswerte, Aufbewahrungstasche.
- KONTRA
- Farbtemperatur etwas wärmer und nicht einstellbar, nur zwei Helligkeitsstufen.
IMTEST Ergebnis:
befriedigend 3,0
Die Raumleuchte: Inio One
Das Modell Inio One ist eine indirekte Tageslichtlampe, die man zwar auf den Tisch stellt, die aber dann die Wand bzw. den Raum beleuchtet. Durch die indirekte Beleuchtung ist die maximale Helligkeit bei diesem Gerät deutlich niedriger als bei der Konkurrenz. In 50 Zentimetern Entfernung konnten hier nur 195 Lux gemessen werden. Die Farbtemperatur ist dabei jedoch kühl (6.150 Kelvin) und auch einstellbar: Je mehr man die Helligkeit der Lampe senkt, desto wärmer wird auch die Farbtemperatur. Mit dieser Kombination ist auch am Abend eine angenehme Beleuchtung möglich.
Als einzige Marke im Test hat Inio zudem für seine Tageslichtlampe eine App entwickelt, mit der sich zum Beispiel verschiedene Szenarien aus Farbtemperatur und Helligkeit speichern lassen.
- PRO
- Farbtemperatur und Helligkeit einstellbar, Farbtemperatur bei maximaler Helligkeit kühl, App verfügbar.
- KONTRA
- Niedrige maximale Helligkeit, nur eine Aufstellmöglichkeit.
IMTEST Ergebnis:
befriedigend 3,1
Die Günstige: Duronic SADT2
Das Modell SADT2 von Duronic weist im Test sehr gute bis befriedigende Helligkeitswerte auf. In 10 Zentimetern Entfernung erreicht sie 13.570 Lux, in 50 Zentimetern Entfernung jedoch nur noch 980 Lux. Bei dieser Lampe ist es also wichtig, nicht zu weit von dem Gerät entfernt zu sitzen. Die Farbtemperatur ist dabei mit 5.730 Kelvin allerdings etwas wärmer. Zudem lässt sich diese nicht manuell regulieren.
Ebenso wie das Modell LT 460 von Medisana besitzt auch die SADT2 eine Aufbewahrungstasche. Jedoch bietet auch dieses Modell nur zwei Helligkeitsstufen zur Auswahl und keine Timer- oder Memory-Funktion. Ein Pluspunkt ist die Aufstellung, die sowohl vertikal als auch horizontal möglich ist. Mit einer UVP von nur 52,99 Euro ist das Gerät von Duronic der günstigste Kandidat im Test.
- PRO
- Sehr guter Helligkeitswert in kurzem Abstand, Aufbewahrungstasche, Aufstellung horizontal und vertikal
- KONTRA
- Nur befriedigende Helligkeit ab 20 Zentimetern, Farbtemperatur etwas wärmer und nicht regulierbar, nur zwei Helligkeitsstufen, keine Timer- oder Memory-Funktion
IMTEST Ergebnis:
befriedigend 3,3
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Fazit
Testsieger ist die TL 95 von Beurer, die Spitzenwerte bei der Helligkeit und Farbtemperatur erreicht, dimmbar ist und sich beim Aufstellen durch die Neigungsmöglichkeiten bequem an die Nutzer anpasst. Zudem bietet sie eine Timer- und Memory-Funktion. Eine sehr gute maximale Helligkeit und kühle Farbtemperatur schafft auch die Medisana LT 500. Sie bietet darüber hinaus eine Farbwechsel-Funktion. Deutlich günstiger ist etwa die Medisana LT 460, die immer noch gute Helligkeitswerte liefert, allerdings eine etwas wärmere Farbtemperatur besitzt. Wer neben einer Tageslichtlampe auch eine sehr helle Schreibtischleuchte sucht, ist mit der Lumie Task gut beraten. Das Modell Inio One ist dagegen eher geeignet, den Raum mit einem kühl-hellen Licht zu beleuchten und zum Beispiel am Abend für ein angenehme Atmosphäre zum Entspannen zu sorgen.