“Connected to… Maxens iPhone”, tönt es etwas abschätzig klingend aus dem flachen Bluetooth-Lautsprecher, der nur etwas kleiner ist, als eine Brotdose. Ein vertrauter Klang in neuem Gewand: Mit dem Design seines SoundLink Flex lockert Hersteller Bose den Markt der eigentlich fast durchgängig zylinderförmigen kabellosen Boxen auf. Dabei verbergen sich in dem hübschen Gerät viele alte Tugenden: Knackiger Bose-Sound, viele Extrafunktionen und eben auch die etwas desinteressiert-verächtliche Ansagestimme, die man schon im SoundLink Mini 2 hören konnte. Den soll der neue Flex als geistiger Nachfolger ablösen. Ob das gelingt, klärt der Test.
Bose SoundLink Flex: Flexibel unterwegs
Werfen wir zunächst einen genaueren Blick auf die neue Aufmachung des Geräts. Der Rechteckige SoundLink Flex spielt entweder aufrecht stehend oder auf dem Rücken liegend. Das vollgummierte Gehäuse fasst sich sehr wertig an und wird auf der Frontseite von einem Metallgitter abgeschirmt. Eine reduzierte Bedienleiste mit fünf Tastern befindet sich samt zweier Status-LEDs an der Oberseite, rückseitig findet sich noch eine weitere längliche Lautsprecher-Partie. Die obligatorische Trageschlaufe aus Textil darf natürlich auch nicht fehlen, ihr gegenüberliegend findet sich der einzige Anschluss des SoundLink Flex; eine USB-C-Buchse.
Bose wagt mit dem frischen Design etwas Neues und trifft damit ziemlich genau ins Schwarze. Der hübsche Flex macht eine unaufdringliche und dabei gute Figur, egal wo er steht. Er erinnert höchstens ganz entfernt an den Teufel Motiv Go, aber eigentlich ist das Design angenehm unverbraucht. Der einzige Nachteil: Die Box steht nicht wirklich sicher aufrecht und legt man sie auf den Rücken, erinnert sie dann doch sehr an Tupperware. Der Vergleich ist dabei gar nicht weit hergeholt: Denn genau wie die Dosen für das Pausenbrot soll der Bose SoundLink Flex problemlos überall mit hingetragen werden.
Fürs Bad, für die Küche, fürs Picknick
Damit der Flex auch allen Witterungsbedingungen standhalten kann, spendierte Bose ihm eine Rundumversiegelung: Der Lautsprecher ist nach IP67-Standard Staub- und Wasserdicht und übersteht daher auch einen Plumps ins Spülbecken oder den Badesee. Geht er einmal über Bord, schwimmt er praktischer Weise an der Wasseroberfläche. Auch Dreck soll dem Flex nichts anhaben, wobei man der feinen Außenhülle die Spuren eines unachtsamen Sturzes sicher schnell und dauerhaft ansehen dürfte. Mit rund 12 Stunden Akkulaufzeit liefert das Gerät dabei genug Saft, um einen Tag im Schwimmbad oder auf Wanderschaft durchgehend beschallen zu können. Tatsächlich wäre nach heutigen Standards aber auch etwas mehr drin gewesen. Das Aufladen funktioniert derweil nur über den USB-C-Stecker. Ein Ladedock, wie es noch dem SoundLink Mini 2 beilag, gibt es nicht.
Musikquellen verbinden Nutzerinnen und Nutzer dabei ausschließlich über eine Bluetooth-Verbindung, denn Bose hat (wohl zugunsten der Wasserfestigkeit) auf einen 3,5-Millimeter-Klinkenanschluss verzichtet. Der ältere SoundLink Mini 2 hatte einen solchen noch. Etwas ärgerlich: Man setzt auf den veralteten Bluetooth 4.2-Standard. In der Bedienung fällt das nicht auf, allerdings bleibt eine Verbindung so nur bis etwa 9 Meter Reichweite bestehen. Bluetooth 5.0 ermöglicht bereits 15 Meter.
Die Tasten an der Geräteoberseite liefern rudimentäre Funktionen und sind oft doppelt belegt. Der Play/Pause-Knopf dient etwa durch mehrmaliges Drücken auch zum Songwechsel. Der Party-Modus und die Stereo-Kopplung zweier Boxen erfordern das gleichzeitige Drücken mehrerer Tasten. Das ließe sich intuitiver lösen, ist aber verschmerzbar. Dafür ist der Flex mit einer Vielzahl von anderen Bose-Speakern und -Soundbars kompatibel und lässt sich so etwa auch ins Heimkino integrieren.
Wie klingt der Bose SoundLink Flex?
Als das erste Mal eine SoundLink Mini durch eine WG-Küche von Studienfreunden schallte, war bei allen Anwesenden das Erstaunen groß. So eine kleine Box soll einen so erwachsenen Klang erzeugen? Seitdem hat sich viel getan und tragbare Bluetooth-Lautsprecher klingen oft mindestens passabel – manchmal sogar sehr gut. Der SoundLink Flex spielt dabei auf jeden Fall in der oberen Liga mit. Die Stimmwiedergabe ist klar und präzise, bei instrumentalen Stücken sind einzelne Instrumente deutlich voneinander unterscheidbar auszumachen. Elektronische Beats und basslastige Popmusik machen mit dem Flex viel Spaß, vor allem weil er auch ziemlich laut werden kann. Während die Tiefen auf hohen Lautstärken die Tischplatte zum beben bringen, gerät der Klang dabei aber etwas hohl.
Da er ein tragbarer Lautsprecher ist, spendiert Bode dem Flex die sogenannte PositionIQ-Technologie. Damit passt er sich automatisch an seine jeweilige Ausrichtung an, um stets optimalen Klang zu gewährleisten. In der Praxis war davon nicht wirklich etwas zu spüren, der Bose klingt aber tatsächlich an unterschiedlichen Einsatzorten oft gleich gut. Ein Wermutstropfen bleibt: Den besten Klang erzielt der Lautsprecher tatsächlich, wenn er flach auf dem Rücken liegt, weil der Rückseitige Treiber dann gleichmäßig in alle Richtungen abstrahlt. Wie eingangs erwähnt verspielt der Flex dabei viel von seiner hübschen Faszination, die er nur aufrecht stehend versprüht.
Fazit
Der nächste Wurf ist Bose geglückt: Der SoundLink Flex ist ein toller tragbarer Bluetooth-Lautsprecher. Die Box bringt alles mit, was man für mobilen Musikgenuss braucht. Einzig die geringe Anschlussvielfalt und der durchschnittliche Akku hätten umfangreicher ausfallen dürfen. Dass der Sound auf maximaler Lautstärke nicht mehr ganz so viel Spaß macht, ist ebenfalls schade. Trotzdem ist der Flex eine Empfehlung für alle, die auch schon mit dem SoundLink Mini 2 ihre Freude hatten.
- PRO
- Guter Bose-Sound, viele Extrafunktionen, komplett wasserdicht.
- KONTRA
- Nur durchschnittliche Akkulaufzeit, auf hoher Lautstärke etwas hohler Klang, kein Klinkeneingang.
IMTEST Ergebnis:
gut 2,0