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Sterillium oder Viruguard: Was ist der beste Schutz gegen Omikron?

Die Unterschiede der Desinfektionsmittel Sterilium und Sterilium Viruguard auf einen Blick.

Drei Flaschen Sterilium Viruguard
© Hartmann

In den letzten zwei Jahren ist die Desinfektion der Hände so alltäglich geworden, wie das Putzen der Nase. Die Marke “Tempo” kann sich bei letzterem auf das Vertrauen der Nutzer verlassen und hat es geschafft als Gattungsbegriff für Papiertücher Verwendung zu finden. Bei der Handdesinfektion fällt die Wahl größtenteils auf die Marke “Sterillium” der Firma Hartmann. Die kleine blaue Flasche kennt seit Beginn der Covid19-Pandemie so gut wie jeder. Mittlerweile gibt es von Sterillium gleich mehrere Varianten, die sich auf den ersten Blick für Laien nur durch den Namen und vor allem durch den Preis unterscheiden. Aber was nun die bekannten Desinfektionsmittel “Sterillium” und das deutlich teurere “Sterillium Viruguard” in der Wirksamkeit unterscheidet, klärt IMTEST ebenso wie die Frage, warum die Handdesinfektion überhaupt so wichtig ist. Und zwar nicht nur in Pandemie-Zeiten.

Desinfektion als Vorsichtsmaßnahme

Das Corona-Virus wird nur in den seltensten Fällen über eine Schmierinfektion übertragen. Die meisten Ansteckungen finden über das Einatmen infizierter Aerosole statt. Trotzdem ist die Desinfektion der Hände und bestimmter Oberflächen eines der obersten Gebote, wenn es darum geht, sich vor einer Corona-Infektion zu schützen. So sind allerorts – und natürlich auch im Büro – Spender zu finden, die eine Desinfektion der Hände ermöglichen. Zusätzlich dazu gibt es ein paar Faustregeln, die Sie unbedingt beachten sollten:

  • Vermeiden Sie Händeschütteln und Umarmungen
  • Berühren Sie nach Möglichkeit keine öffentlich zugänglichen Flächen, wie beispielsweise Haltestangen oder Türklinken
  • Nutzen Sie für beim Einkauf oder anderen Erledigungen dünne Handschuhe, um sich vor Kontakt zu schützen
  • Das Händewaschen führt auf Dauer zur Austrocknung der Haut. Eine Händedesinfektion ist deutlich hautschonender.


IMTEST fragt beim Hersteller nach

IMTEST hat beim Hersteller Hartmann um Aufklärung gebeten, worin der Unterschied der Desinfektionsmittel-Varianten liegt. Laut Hartmann sollen sich die einzelnen Sterillium-Produkte in den Kategorien “Haptik”, “Wirkspektrum”, “Inhaltsstoffe” und “Anwendungsbereiche” unterscheiden. Besonders das Wirkungsspektrum ist für den Nutzer wohl mit am interessantesten. Die Wirkspektren unterteilt Hartmann deshalb in der Wirksamkeit gegen:

  • Bakterien
  • Hefe-Pilze (levurozid)
  • Myobakterien (tuberkulozid und mykobakterizid)
  • behüllte Viren (das erforderliche Wirkspektrum, um Corona-Viren zu inaktivieren, also begrenzt viruzid)
  • unbehüllte Noro-, Rota- und Adenoviren (begrenzt viruzid PLUS)


Die Sterillium-Unterschiede im Überblick

  • Sterillium:
    • Propanol-basiert
    • breites Wirkspektrum, inklusive begrenzt viruzid PLUS.
    • sehr gut hautverträglich und rückfettend aufgrund des eingesetzten Hautpflegekomplexes.
    • weltweit erstes alkoholisches Hände-Desinfektionsmittel, das zudem hochwirksam und gleichzeitig schonend zur Haut ist (Markteinführung 1965).
    • als erstes Hände-Desinfektionsmittel zugelassen für die chirurgische Händedesinfektion bei einer verkürzten Einwirkzeit von nur noch 1,5 statt 3 Minuten (2005).
    • Preis/100 ml: ab 1,45 Euro
  • Sterillium Viruguard:
    • Ethanol-basiert
    • breites Wirkspektrum, inklusive fungizid und viruzid
    • als erstes, viruswirksames, alkoholisches Hände-Desinfektionsmittel vom Robert-Koch-Institut gelistet (1995), RKI Listung A und B.
    • Farbstoff- und Parfüm-frei
    • Preis/100 ml: ab 1,73 Euro
  • Sterillium med:
    • Ethanol-basiert
    • breites Wirkspektrum inklusive begrenzt viruzid PLUS und fungizid
    • Farbstoff- und Parfüm-frei sowie mit Hautpflegekomplex. Somit sehr gut hautverträglich und rückfettend, daher für empfindliche Haut geeignet.
    • Preis/100 mal: ab 1,69 Euro
  • Sterillium classic pure:
    • Propanol-basiert
    • breites Wirkspektrum, inklusive begrenzt viruzid PLUS.
    • besonders geeignet für Allergiker (ECARF-zertifiziert).
    • Preis/100 mal: ab 1,28 Euro
  • Sterillium Protect & Care Desinfektionsgel:
    • Ethanol-basiert
    • breites Wirkspektrum, inklusive begrenzt viruzid PLUS.
    • Farbstoff- und Parfüm-frei sowie mit Hautpflegekomplex. Somit sehr gut hautverträglich und rückfettend, daher für empfindliche Haut geeignet.
    • Höhere Viskosität durch Gel-Form.
    • Preis/100 mal: ab 2,99 Euro


Welches Sterillium ist denn nun für wen?

Sterillium Viruguard unterscheidet sich in zwei Punkten vom normalen Sterillium. In erster Linie bietet es laut dem Hersteller eine nochmals erhöhte Wirksamkeit gegen Viren und wirkt zusätzlich gegen Pilze und Sporen (fungizid). Dieser Umstand ist besonders wichtig für Personen, die mit Pilzerkrankungen in ihrem näheren Umfeld konfrontiert sind. Bei der Versorgung von Patienten mit einem Haut-Nagel- oder Hefe-Pilz (bei der Wundversorgung) sollte hier also die Wahl auf “Sterillium Viruguard” fallen, um auch in dieser Hinsicht einen optimalen Schutz zu ermöglichen. Eine wirksame Desinfektion gegen das Corona-Virus (SARS-Cov-2) ist aber bei allen Sterillium-Produkten gegeben, wenn die entsprechende Einwirkzeit beachtet wird.

Boris Connemann

Nach seiner Ausbildung bei der DATEV eG hatte Boris Connemann die Möglichkeit sein Hobby zum Beruf zu machen: Als Redakteur bei einer großen deutschen Zeitschrift für Tests von Computer- und Videospielen war er in der Hauptsache für den Bereich der Spielekonsolen und deren aktuell verfügbarer Software verantwortlich. Nach 12 Jahren zog es Boris dann in die Welt der Werbung mit der Aufgabe der Erstellung von Corporate Content und der digitalen Transformation großer Marken, unter anderem für Telefónica und Volkswagen Nutzfahrzeuge. Sein ganzes Herz schlug und schlägt allerdings nach wie vor für die bunte Welt der Videospiele und der dazugehörigen Hardware. Als erste Anlaufstelle für seinen Freundes- und Bekanntenkreis hat Boris immer besten Rat auf Lager, wenn es um die Anschaffung neuer Spiele, Konsolen und digitaler Gadgets geht. Dabei hat er stets ein Auge auf die großen Versprechen der Hersteller und zieht die rote Karte, wenn unnötige Mikrotransaktionen bei einem Vollpreistitel, ärgerliche Bugs oder mangelnde Qualität den Spielspaß behindern. Sie erreichen ihn via E-Mail.