Es klingt verlockend, nicht jedes Mal zur Bodenreinigung das unhandliche Gerät aus dem Schrank holen und an seinem Schlauch hinter sich her zerren zu müssen. Stattdessen nimmt man einen handlichen Sauger vom Haken, der Dank Akku totale Flexibilität bietet, und schon ist der Schmutz Geschichte. Angesichts von Preisen zwischen 500 und fas 800 Euro, die jeder einzelne Akku-Staubsauger im Test kostet, scheint das zunächst keine überzogene Erwartung. Doch ganz so einfach ist es nicht.
Akku-Staubsauger: Test zeigt smarte Tricks der Modelle
Alle Akku-Staubsauger im Test besitzen mindestens eine Motorbürste, und das hat Gründe. Denn dieses mechanische Aufnehmen des Schmutzes ist ein ganz wichtiger Baustein für die Reinigungswirkung. Ginge es alleine um die Saugkraft, wären die Akku-Motoren denen der 220 Volt-Geräte unterlegen. Oder zumindest nach wenigen Minuten leer. Damit das nicht passiert, gibt es aber nicht nur die Motorbürsten, sondern auch andere Tricks.
Die Akkusauger von Tineco und AEG nutzen Sensoren, um den Verschmutzungsgrad zu erkennen und dann dynamisch die Saugleistung zu steuern. Zudem liefert Tineco auch gleich noch einen zweiten Akku mit. Philips bietet eine 360°-Düse, die besonders viel Fläche in einem Durchgang schaffen soll. Und bei Rowenta gibt es gleich fünf Leistungsstufen inklusive einer temporär zuschaltbare Boost-Funktion, während Dyson vor allem auf einen effizienten High-Tech-Motor setzt.
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Mit diesen Mitteln geht es dem Schmutz an den Kragen.
Laufzeit keine Stärke der Akkusauger
Alles in allem sorgt das für Laufzeiten von im besten Falle 70 Minuten beim Akkustaubsauger von Philips bis hin zu nur 28 Minuten beim Tineco. Zwar sind mit Ausnahme des Speedpro Max bei allen Akku-Staubsaugern im Test die Akkus wechselbar, aber wie schon erwähnt, bietet nur Tineco auch die Option, einen zweiten Akku separat zu laden. Leider kann man hier aber auch den Akkusauger selbst nur am Wandhalter laden, während sich bei Rowenta, Dyson und Philips das Netzteil auch direkt anschließen lässt. Das macht das Ganze etwas unabhängiger.
Praktisch in dem Kontext: Beim Philips wird das Ladekabel mittels Magnet befestigt, was das Risiko minimiert, den Stecker abzureißen, wenn sich mal eben jemand den Staubsauger schnappt. Und auch der AEG hält per Magnet an seinem Standfuß, der wie bei Tineco gleichzeitig die Ladestation ist.
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Akku-Staubsauger im Test nicht fürs Grobe
Die größte Ausdauer nützt aber nichts, wenn sie nicht mit einer vernünftigen Reinigungswirkung einhergeht. Und hier zeigt sich ein wesentliches Problem der Akku-Staubsauger im Test: Die relativ filigrane Bauweise nicht zuletzt auch der Bodendüsen lässt die Geräte mit grobem Schmutz nur mäßig gut fertig werden. Die Folgen einer vom Wohnzimmertisch gefallenem Chipstüte werden da schon mal zur Herausforderung. Mit der kommt der Akkusauger von AEG am besten zurecht, während sich vor allem der Philips hier eher schwertut. Mit kleineren Partikeln werden aber alle Geräte recht gut fertig, wobei sich auch hier die Düse des Philips mit ihren Gummilippen als suboptimal erweist. Die schieben losen Schmutz vor allem auf Hartböden gerne auch mal vor sich her.
Bürsten wechseln und Lautstärke der Akkusauger
Und Philips zeigt ein weiteres Problem im Akku-Staubsauger-Test: Bedingt dadurch, dass die Philips-Düse eben rundum eine Saugwirkung erzeugt, tut sich der Akkusauger schwer mit längeren Haaren. Diese werden seitlich angesaugt, bleiben in den Borsten am Rand hängen und gelangen nicht zur Bürstenwalze. Bei Dyson, AEG oder Tineco hingegen kann man bei Bedarf sogar zwischen zwei Bodendüsen wechseln, weil etwa die weichen Hartbodenwalzen auf Teppichen oder rauem Feinsteinzeug nicht unbedingt optimal funktionieren. Mit der gröberen Motorbürste wird dann der Tineco allerdings unangenehm laut, während die anderen Sauger zumindest bis zum mittleren Leistungsbereich alle recht leise unterwegs sind.
Im Volllastbetrieb können dann sie dann aber allerdings klanglich mit ihren großen Geschwistern, den kabelgebundenen Staubsaugern, „mithalten“. Immerhin braucht man diesen recht lauten Boost-Modus nicht allzu häufig, für normale Verschmutzungen reicht durchweg die mittlere Stufe; geht es nur um leichten Staub, tut es sogar der Eco-Modus. Hier erweist sich der Rowenta als extrem praktisch, weil der Boost-Modus direkt am Griff beim Saugen zugeschaltet werden kann. Bei allen anderen Saugern muss man die Leistungsstufe dauerhaft hoch- und dann wieder zurückstellen.
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Handlich sind die Akkustaubsauger im Test schon
Der größte Vorteil der Akku-Staubsauger im Test neben dem Fehlen des lästigen Kabels ist zweifellos die Handlichkeit, die es auch zulässt, mal eben Kekskrümel im Auto oder vom Sofa zu saugen. Hier sticht der Dyson hervor. Kein anderer Akkusauger im Test ist so leicht und wendig. Prinzipiell kann man mit dem V12 Slim sogar seitwärts saugen. Zumindest auf Hartböden, denn auf Teppich tut er sich ein wenig schwer. Man muss vor allem in der Vorwärtsbewegung etwas Kraft ausüben. Das gilt aber auch für alle anderen Akkustaubsauger mit Ausnahme des AEG, der sich sehr leicht über den Flor manövrieren lässt.
Ebenfalls gut manövrieren lassen sich alle fünf getesteten Akkusauger unter Sofas oder Betten und selbst unter den Sockel der meisten Küchenschränke. Zwar muss man den AEG und den Tineco an der Düse um 90° drehen, aber dann sind sie sehr flach unterwegs. Rowenta bietet für mehr Komfort hier sogar ein abknickbares Rohr, und auch beim V12 lässt sich ein entsprechendes Gelenk einbauen. Gelenke gibt es auch für den Tineco und den AEG. Die allerdings ermöglichen vor allem das Verwenden von kleineren Düsen im Überkopfbetrieb, um etwa auf Türrahmen oder Schränken zu reinigen. Beim AEG kann zudem das Rohr noch längenverstellt werden, wodurch er noch ein Stück flexibler wird.
Der Dreck muss raus
Am Ende steht die Reinigung. Und die funktioniert bei allen Akku-Staubsaugern im Test problemlos. Besonders einfach lassen sich der Dyson und der Tineco entleeren: Hier wird der Staubbehälter letztlich nur über dem Abfalleimer aufgeklappt. Wer allerdings hier die Automatik des Dyson zu kräftig betätigt, läuft Gefahr, dass der staubige Inhalt sich auch weiter verteilt als vorgesehen. Auch das Zubehör, vornehmlich die rotierenden Bürsten oder Walzen, sind durch die Bank einfach zu demontieren und zu reinigen. Gleiches gilt für die Filter der Akkusauger. Hier ist Tineco hervorzuheben, der sogar eine spezielle Reinigungsdüse für den Filter mitbringt. Beim Dyson wiederum ist der Motorfilter waschbar, was durchaus nachhaltig ist.
Akku-Staubsauger im Test mit (zu) viel Zubehör
Alle fünf Akku-Staubsauger im Test werden mit ausreichend Zubehör geliefert, um alle gängigen Reinigungsszenarien zu bewältigen. Regelrecht erschlagen wird man beim Tineco von den vielen Düsen und Schläuchen, die man beim Auspacken allmählich entdeckt. Das Problem: Die Sachen müssen irgendwo hin, und der mitgelieferte Wandhalter bietet nicht genug Kapazität.
Das wiederum ist bei AEG anders. Der AP8000 kommt mit einem Bodenständer, an dem es ausreichend Halter für alle Zubehöre gibt. Dem Akkusauger von Philips wiederum liegt noch ein Saug-Wisch-Pad bei, was für die schnelle Reinigung taugt, aber kein Ersatz für einen klassischen Hartbodenreiniger ist. Zumal nasser Schmutz und beutellose Sauger ohnehin nicht wirklich kompatibel sind. Trocknet der Staub im Behälter, wird er hart wie Beton.
FAZIT
Keiner der Akku-Staubsauger im Test eignet sich für den klassischen Großputz im Einfamilienhaus. Dazu halten die Akkus durchweg nicht lange genug. Aber für die schnelle Reinigung zwischendurch funktionieren sie sehr gut. Allen voran der recht leichte Dyson V12 Slim, der gerade auf Hartböden nicht nur gut reinigt, sondern auch wirklich wendig ist. Da greifen dann sogar die Kinder mal eben zum Staubsauger.