Auch wenn sich hybrides Arbeiten immer mehr verbreitet und viele nicht mehr jeden Tag ins Büro müssen, ist es gerade für die Menschen, die im ländlichen Raum wohnen, mitunter eine Herausforderung, zur Arbeit in die Stadt zu kommen. Eine schlechte Infrastruktur und zu geringe Taktung bei Zügen veranlasst viele, doch mit dem Auto zu fahren. Laut Statistischem Bundesamt hatten 2020 29 Prozent der Pendelnden eine Strecke zwischen 10-25 Kilometer zu bewältigen. Fast die Hälfte aller Arbeitenden brauchten für ihren Weg zehn bis 30 Minuten und 68 Prozent nutzen für den Weg ins Büro das Auto. Eine Zahl, die Bahnverbände und Unternehmen aufhorchen lässt. Denn sie fordern nun sicherere Abstellmöglichkeiten für Fahrräder an Bahnhöfen und einfacherer Fahrradmitnahme im Zug.
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Mehr und sicherere Parkmöglichkeiten für Fahrräder
Für ein besseres Kombinieren von Fahrrad mit Bus und Bahn setzen sich vor allem die Allianz pro Schiene, der Verkehrsclub Deutschland, der Verband Mofair, der Fahrgastbahnverband Pro Bahn sowie mehrere Töchter der Deutschen Bahn ein. In einem gemeinsamen Dokument heißt es, dass erst das sichere Abstellen und Abschließen den Umstieg auf Fahrrad und Bahn ermöglicht und die Städte von Stau, Emission und Unfallgefahren entlastet. Die Bundesregierung habe sich zum Ziel gesetzt, dass bis 2030 mindestens eine Million Stellplätze an Bus- und Bahnstationen zur Verfügung stehen sollen. Dabei fördert der Bund Städte und Kommunen bei der Umsetzung.
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Aktuell entstehen anlässlich dieser Initiative an rund 500 Bahnhöfen etwa 50.000 Stellplätze. Sollen bis 2025 etwa 500.000 Plätze realisiert werden, bedarf es einer hohen Beschleunigung des Ausbaus. Diese Ausbaumaßnahmen dürften vor allem für E-Bike-Besitzer interessant sein, wenn sie ihr nicht gerade günstiges Rad sicher zu stehen wissen.
Fahrradmitnahme im Zug vereinfachen
Als genauso wichtig sehen die Verbände und Unternehmen den Ausbau von Leihrädern an Umsteigestellen. Und auch die Mitnahme von Fahrrädern in Bussen und Bahnen muss ihrer Meinung nach vereinfacht werden. Auf einer Fachkonferenz, die unter dem Motto Bahn.Rad.Parken läuft, wird aktuell über dieses Thema gesprochen.
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Ausbau von Fahrrad-Schnellrouten
Darüber hinaus ist es ebenso wichtig, auf urbane Fahrradrouten zu setzen. Wie in den Niederlanden, Dänemark oder Schweden längt üblich, könnten so Menschen aus den “Speckgürteln” von Großstädten fast “Ampel-frei” zu Arbeit kommen. Brandenburgs Verkehrsminister Guido Beermann stellte letzte Woche eine Studie im Auftrag des Ministeriums vor, die 16 (alle im Raum Berlin/Brandenburg) solcher möglichen Fahrradrouten nennt. Darunter seien auch sechs Schnellradrouten, die von erwarteten 2.000 Menschen täglich genutzt werden könnten.
Ziel ist es, dass die Radler möglichst ohne Ampeln und Kreuzungen in die Stadt gelangen können. Die Wege sollen nicht parallel zu Großstraßen verlaufen, sondern unabhängig davon. Laut dem ADFC sei es Ziel der Brandenburgischen Landesregierung, den Fahrrad-Verkehrsanteil bis 2030 von jetzt 11 Prozent auf 20 Prozent anzuheben.
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