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Ninja Foodi OL750 im Test: Schwergewichtiger Alleskocher

Mehr als eine Heißluftfritteuse: Was Der Ninja Foodi alles kann.

Ninja Foodi OL750 - Gerät vor weißem Hintergrund

Vorweg: Wer mit multifunktionalen Küchengeräten nichts anfangen kann, kann hier mit dem Lesen aufhören. Denn der Ninja Foodi OL750 vereint satte 14 Geräte in seinem massigen, topfförmigen Gehäuse. Von Dampf- und Druckgaren bis hin zum Dörren oder Backen lässt das Teil kaum einen Wunsch unerfüllt. Aber wie gut beherrscht der Alleskocher die einzelnen Disziplinen? IMTEST kennt die Antwort.

Spezifikationen

  • 379,99
  • 11,3 kg
  • 7,5 l
  • https://tidd.ly/3QrzFse

Licht und Schatten

Mit 7,5 Litern Topfinhalt und rund 11 Kilogramm Gewicht ist der Foodi kein dezentes Küchengerät. Fairerweise muss man sagen, dass eine große Fritteuse das aber auch nicht ist. So ist es auch mehr die Vielzahl der Programme und Einstellungen, die einen zunächst fast erschlägt. Zumal das mehrsprachige Anleitungsbuch ein ziemlicher Wälzer ist und sich sämtliche Funktionen auf Englisch darbieten. Tatsächlich aber erschließt sich einem die Bedienung schneller als erwartet. Auch das Zusammenspiel aus Deckelverschluss und unterschiedlichen Modi wird einem schnell klar. Etwas gewöhnungsbedürftig ist der seitliche Griff am Deckel, was aber sinnvoll ist, damit man nicht aus Versehen über den heißen Topf greift.

Zwei Finger bewegen den Verriegelungsschieber des Ninja Foodi
Je nach Verriegelungsstatus lassen sich verschiedene Funktionen aufrufen

Weniger sinnvoll ist, dass der schwere Deckel sich nicht arretieren lässt. Das ist ein potenzielles Risiko, für Kinder noch mehr als für Erwachsene. Aber der zuschlagende Deckel genügt, um einem die Finger zu brechen, wenn sie denn dazwischengeraten. Insgesamt muss man sich also auf den Foodi einlassen (wollen).

Ninja Foodi OL750: Nicht alles klappt gut

Dann allerdings macht er vieles recht gut. Etwa Frittieren. Das Prinzip ist dabei das der klassischen Heißluftfritteuse; mit einem Schuss Öl werden Pommes, Kroketten und Co. schön knusprig. Auch Kochen und Dampfgaren funktionieren sehr ordentlich, wobei das Gerät es mit scharfem Anbraten nicht so hat. Es reicht, um Zwiebeln zu glasieren oder für eine dezente Röstkruste. Aber von der Leistung einer guten Induktionsplatte ist der Foodi hier ein Stück entfernt. Auch das Schnellkochen unter Druck ist ein Fall für sich. Der Druckaufbau braucht, je nach Menge der Flüssigkeit, eine ganze Weile. Man merkt hier, dass die Leistung mit nicht ganz 1,8 KW gegenüber einer Kochplatte etwas geringer ist.

Ventil am Deckel des Ninja Foodi OL750
Es gibt zwar das bewegeliche Dampfventil, aber keine Option, den Druckabbau zu beschleunigen

Wirklich problematisch ist allerdings die Druckabbau-Phase. Selbst im schnellen Modus braucht es einige Minuten, bis der Deckel freigegeben wird. Anders als bei einem ordinären Schnellkochtopf lässt sich der Foodi eben nicht unter kaltes Wasser stellen. Der Vorteil des Schnellkochens wird dadurch zunichte gemacht.



Top: Ninja Foodi OL750 als Slowcooker

Was der Foodi wirklich gut beherrscht, ist allerdings das langsame Garen, also Simmern oder Schmoren. Wer also gerne Gulasch oder dergleichen ist, wird – abgesehen von den Schwächen beim Anrösten – mit dem Foodi durchaus glücklich. Dabei kann der Garvorgang dank eines integrierten Bratenthermometers ständig kontrolliert werden; das Gerät ist hier ein Stück weit smart.

Blick in den Foodi mit einem Curry im Topf
Langsam gegarte One-Pot-Gerichte beherrsht der Ninja Foodi OL750 richtig gut

Ebenfalls praktisch: Der Foodi kann sogar backen. Dabei kommt ihm der massige Innentopf zugute, der die Temperatur recht gut verteilt. Zudem macht sich bezahlt, dass der Foodi sowohl Ober- als auch Unterhitze sowie auch Umluft beherrscht. Letzteres sorgt übrigens dafür, dass man ihn auch Dörrautmaten nutzen kann, wobei man dafür sinnvollerweise noch den mehretagigen Dörrrost als Zubehör erwerben sollte.

Pflege und Reinigung

Trotz einiger Ecken und Kanten ist der OL750EU recht gut sauber zu halten. Das Innenleben kann in die Spülmaschine, wobei die dünnen Roste mitunter noch das Nacharbeiten von Hand erfordern. Hier backen manche Lebensmittel gerne sehr fest. Auch auf das Edelstahlgehäuse muss man hin und wieder ein Auge haben, weil es schnell fleckig und schlierig aussieht. Das ist allerdings kein exklusives Problem des Foodi, sondern der meisten Küchengeräte aus gebürstetem Edelstahl.

Fazit

Wer puristisches Kochen liebt, wird mit dem Foodi wahrscheinlich nicht warm. Dennoch macht das Gerät als Kochautomat insgesamt einen guten Job, wenngleich man hier und da Kompromisse eingehen muss. Da es nicht zuletzt als Heißluftfritteuse sehr gut funktioniert, lohnt sich die Investition schon deswegen. Wer möchte, bekommt dann aber noch zahlreiche Funktionen dazu. Gerade, wenn man eine Vorliebe für One-Pot-Gerichte hat.

  • PRO
    • Großer Funktionsumfang, klare Bedienung, wertige Verarbeitung
  • KONTRA
    • Keine Deckelsperre, langsamer Druckabbau, englische Menüführung

IMTEST Ergebnis:

gut 2,1

Markus Mizgalski

Markus Mizgalski machte 2001 sein Diplom in Geographie. Parallel zum Studium hatte er da bereits einige Jahre als Freelancer für die Bochumer Lokalredaktion einer Tageszeitung sowie als System- und Netzwerkadministrator an der Ruhr-Universität gearbeitet. Die Diplom-Arbeit befasste sich übrigens mit einem Online-Karteninformationssystem, damals extrem innovativ, heute in Form von Google Maps von jedem genutzt.
Nach dem Studium fing er als Hardware-Redakteur bei einer PC-Zeitschrift an, war später Testlaborleiter, leitender Redakteur und schließlich stellvertretender Chefredakteur. Themenschwerpunkte: Netzwerktechnik, aber auch Smarthome, Speichermedien und alles rund um digitale Bildverarbeitung. Zudem verantwortete er ab 2010 auch eine Grillzeitschrift. Als 2013 sein damaliger Arbeitgeber für immer die Türen schloss, folgte zunächst ein Jahr als Freelancer und Grillbuchautor. Danach ging es bis 2020 komplett in die Grillwelt: mit einem Partner zusammen als Fachhändler, Caterer und Grillkursleiter.
Seit 2020 schreibt Markus als Freelancer für IMTEST. Die Themenschwerpunkte sind WLAN und Smarthome/Sicherheit sowie Grillen und Gartentechnik. Smarte Steckdosen, Mesh-Kits, Überwachungskameras, aber eben auch Grills oder Freischneider stehen bei ihm auf dem Prüfstand. Und mit seiner langjährigen Expertise und Erfahrung im Testbereich weiß er, wie er seine Kandidaten an die Grenze treibt. Neben IMTEST schreibt Markus auch noch für die Zeitschrift STEREO.