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WLAN für draußen: Pearl Repeater WLR-1230 im Test

Pearls Dualband-Outdoor-Repeater verspricht, das WLAN auch auf Hof oder Garten auszudehen. IMTEST weiß, ob er das auch leistet.

Der Outdoor-Repeater, im Außenbereich montiert

In Zeiten, in denen immer mehr Gartengeräte smart werden, ist WLAN im Garten recht sinnvoll. Pearl bietet hier eine Lösung und IMTEST weiß, was die kann.
Rasenroboter, Bewässerungscomputer oder Beleuchtung sind heutzutage typische Kandidaten, die ihre Fähigkeiten erst in Verbindung mit App und Cloudzugriff entfalten. Dazu brauchen sie einen Internetzugang, direkt oder indirekt via Bridge und das am besten über WLAN. Wenn aber der Router partout nicht bis in den letzten Gartenwinkel funken will, dann hilft womöglich ein Repeater. Am besten einer, der wie der Pearl WLR-1230 für den Außenbereich taugt. Das Gerät ist immerhin IP65 zertifiziert, also gegen Staub und Strahlwasser geschützt.

Produktdetails

  • 69,99
  • 1.200 MBIt/s (theoretisch)
  • Netzteil

Repeater mit schwieriger Stromversorgung

Bevor der Repeater überhaupt seinen Dienst verrichten kann, muss er montiert und eingerichtet werden. Punkt Eins ist rein physikalisch kein Problem, die integrierte Wandhalterung macht es möglich. Zudem ist auch eine Montage mittels Kabelbinder machbar; sogar ein Kabelbinder aus Metall gehört zum Lieferumfang. Vor Punkt Zwei stellt sich die Frage nach der Stromversorgung. Und die ist kaum zu beantworten. Denn beigefügt ist dem Repeater ein normales Steckernetzteil mit etwa einem Meter Kabellänge. Das Netzteil jedoch ist nicht IP65 gekennzeichnet, kann also nur innen eingesteckt werden. Bei der Kabellänge muss die Steckdose aber praktisch innen gegenüber dem Montageort des Gerätes liegen. Praktisch ist das nicht. Und auch der mangelnde Schutz gegen Feuchtigkeit für das Anschlusspanel ist etwas kritikwürdig: Bei den Kabeldurchführungen und der Verschlusskappe wären Gummidichtungen sinnvoll. Immerhin ist, hat man sich irgendwie in Sachen Spannungsversorgung arrangiert, die Inbetriebnahme kein Problem. Eine funktionale App hilft, wobei man allerdings die Transferleistung vom Bild der blinkenden LED in den App-Anweisungen zur blinkenden WLAN-LED des Geräts hinbekommen muss. Danach jedoch lassen sich das 2,4 GHz- und das 5 GHz-Band konfigurieren, wahlweise durch Übernahme des bestehenden WLAN-Namens mit dem Zusatz „ext“ oder mit einem eigenen Namen.

Repeater mitsamt Netzteil, auf einer Fläche liegend
Im Lieferumfang des Repeaters befindet auch ein Steckernetzteil mit recht kurzem Anschlusskabel. Für den Outdoorbetrieb taugt das nicht.

Gute Reichweite

Einmal eingerichtet, macht der Repeater seine Arbeit. Positiv: Dank omnidirektionaler Mimo-Antennen versorgt er selbst vom Dachgeschoss aus noch Bereiche in 50 Metern Entfernung und mehr. Datenraten von 15 Mbit/s sind dann im 2,4 GHz-WLAN immer noch möglich. Das 5 Ghz-Band hat da deutlich weniger Reichweite. Das ist unschön, aber kein Drama, da ohnehin auch viele erhältliche Outdoor-Zugänge wegen der größeren Reichweite nur 2,4 Ghz nutzen.

Die Befestigung einmal mit Plastik- und mit Metallkabelbinder
Die Befestigung per Kabelbinder ist einfach. Die Metallvariante bietet einen gewisssen Diebstahlschutz.

Fazit

Pearls WLR-1230 trägt das Signal des heimischen WLANs mit guter Reichweite nach außen. Allerdings hat das Gerät durchaus einige Schwachstellen, die einer Optimierung bedürfen. So wirkt es etwas halbgar. Und das dann zu einem recht hohen Preis.

  • PRO
    • Einfache Einrichtung, hohe Reichweite, gute Sendecharakteristik.
  • KONTRA
    • Netzteil nicht für außen geeignet, Anschlusskabel zu kurz.

IMTEST Ergebnis:

befriedigend 3,2

Markus Mizgalski

Markus Mizgalski machte 2001 sein Diplom in Geographie. Parallel zum Studium hatte er da bereits einige Jahre als Freelancer für die Bochumer Lokalredaktion einer Tageszeitung sowie als System- und Netzwerkadministrator an der Ruhr-Universität gearbeitet. Die Diplom-Arbeit befasste sich übrigens mit einem Online-Karteninformationssystem, damals extrem innovativ, heute in Form von Google Maps von jedem genutzt.
Nach dem Studium fing er als Hardware-Redakteur bei einer PC-Zeitschrift an, war später Testlaborleiter, leitender Redakteur und schließlich stellvertretender Chefredakteur. Themenschwerpunkte: Netzwerktechnik, aber auch Smarthome, Speichermedien und alles rund um digitale Bildverarbeitung. Zudem verantwortete er ab 2010 auch eine Grillzeitschrift. Als 2013 sein damaliger Arbeitgeber für immer die Türen schloss, folgte zunächst ein Jahr als Freelancer und Grillbuchautor. Danach ging es bis 2020 komplett in die Grillwelt: mit einem Partner zusammen als Fachhändler, Caterer und Grillkursleiter.
Seit 2020 schreibt Markus als Freelancer für IMTEST. Die Themenschwerpunkte sind WLAN und Smarthome/Sicherheit sowie Grillen und Gartentechnik. Smarte Steckdosen, Mesh-Kits, Überwachungskameras, aber eben auch Grills oder Freischneider stehen bei ihm auf dem Prüfstand. Und mit seiner langjährigen Expertise und Erfahrung im Testbereich weiß er, wie er seine Kandidaten an die Grenze treibt. Neben IMTEST schreibt Markus auch noch für die Zeitschrift STEREO.