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Der Traeger Ranger Pelletgrill im Test: Kompakt und komfortabel

Grillen mit Pellets. Ob das ein neuer Grill-Trend ist und wie gut es mit dem Traeger Ranger geht, verrät IMTEST.

Der Pelletgrill auf einem Tisch im Betrieb. Der Deckel ist geschlossen, es ist Rauch zu sehen
© IMTEST

Nicht jeder hat Platz für einen ausgewachsenen Smoker oder Pelletgrill. Und Ribs oder Pulled Pork im Kugelgrill zuzubereiten, ist relativ unkomfortabel. Eine Lösung könnte hier der Traeger Ranger sein, ein kompakter Pelletgrill. IMTEST sagt, was davon zu halten ist.

Features

  • 27,2 kg
  • 220 Volt
  • 599 Euro

Ein Grillkoffer

Rein optisch sieht der Traeger Ranger weniger wie ein Grill als mehr wie ein Reisekoffer aus. Tatsächlich vermarktet der Hersteller ihn sogar als tragbaren Camping-Grill. Das ist er aber nur, wenn man mit Wohnwagen oder Camper unterwegs ist. Denn das Gerät wiegt immerhin rund 27 Kilogramm und braucht zudem 220 Volt Netzspannung. Denn ohne Strom funktionieren weder die Regelung noch die Förderschnecke, die die Pellets vom Vorratsbehälter in die Brennkammer transportiert. Dabei funktioniert der Grill ähnlich wie eine Pelletheizung: Man wählt eine Zieltemperatur vor, und die Elektronik regelt über Pelletmenge und Luftzufuhr entsprechend die Verbrennung. Man muss sich also um kaum etwas kümmern. Zumindest nicht bei so genannten Long Jobs, also Zubereitungen, die mehrere Stunden dauern. Da der Ranger allerdings bis zu 230°C schafft, kann man ihn auch zum Grillen von Würstchen, Steaks oder Burgern nutzen. Seine eigentliche Stärke ist aber BBQ, also das lange Garen bei niedrigeren Temperaturen.

Drei Stränge Rippchen auf dem Rost des Traeger Ranger, fertig gegart
Typische BBQ-Gerichte wie Rippchen oder Pulled Pork sind eine der Stärken des Traeger Ranger

Der Traeger Ranger ist eine BBQ-Maschine

Die Erwartungen an die Grillfläche des Rangers darf man nicht zu hoch ansetzen. Etwa ein Drittel entfällt auf den Pelletbehälter. Der Rest kann wahlweise mit einem Rost oder einer Grillplatte bestückt werden. Von der Kapazität her passen liegend dann etwa drei nicht zu große Stränge Kotelett-Rippchen auf den Grill, alternativ auch ein 2,5 Kilogramm schwerer Nacken für Pulled Pork oder sechs Burger-Patties. Die Bedienung ist denkbar einfach; nach dem Einschalten wird die Wunschtemperatur eingestellt und die Zündsequenz gestartet. Den Rest macht der Grill. Zum Lieferumfang des Traeger Ranger gehört auch ein Temperaturfühler fürs Fleisch, der ebenfalls mit dem Controler verbunden werden kann. Allerdings kann das System lediglich die aktuelle Kerntemperatur anzeigen. Das eventuell Einschalten des Warmhaltemodus oder Abschalten des Grills muss manuell erfolgen, wenn die gewünschte Fleischtemperatur erreicht ist. Das bekommt die Steuerung nicht automatisch hin.

Das Display des Ranger, das einen Countdown zeigt. Der steht bei 4:47 Minuten.
Fünf Minuten dauert die Abschaltsequenz. Dann kann der Grill abkühlen und verstaut werden

Andere Pellets, andere Aromen

Der Traeger Ranger wird ausschließlich mit Holzpellets befeuert. Es ist also immer Raucharoma mit im Spiel. Wie intensiv das wird, regelt man über die verschiedenen Hölzer; Traeger bietet sechs Sorten an. Grundsätzlich lassen sich auch andere Hartholzpellets nutzen, aber keine, die für Heizungen gedacht sind, weil dort meist auch Nadelhölzer enthalten sind. Knapp 20 Euro kostet der Sack mit neun Kilogramm, was je nach Zieltemperatur für zehn bis 20 Stunden Betrieb reicht. Mancher Holzkohlegrill ist bei weitem nicht so sparsam. Allerdings schaffen klassiche Kohle- und Gasgrills auch höhere Temperaturen, was vor allem für Pizza spannend ist. Das ist nicht unbedingt die Parade-Disziplin des Ranger.

Fazit

Als Erstgrill oder auch als einziger Grill ist der Traeger Ranger etwas speziell. Auch in Sachen Mobilität steht er nicht ganz so gut da, wie sein kompaktes Äußeres vermuten lässt. Aber er ist unterm Strich ein tolles Gerät für alle, die keinen großen Smoker haben möchten, aber dennoch klassisches BBQ schätzen.

  • PRO
    • Sehr gute Temperaturkontrolle, sehr leichte Bedienung, bequemes Grillen.
  • KONTRA
    • Hohes Gewicht, sehr rustikales Fettauffangsystem, keine aufrechte Lagerung

IMTEST Ergebnis:

gut 1,6

Markus Mizgalski

Markus Mizgalski machte 2001 sein Diplom in Geographie. Parallel zum Studium hatte er da bereits einige Jahre als Freelancer für die Bochumer Lokalredaktion einer Tageszeitung sowie als System- und Netzwerkadministrator an der Ruhr-Universität gearbeitet. Die Diplom-Arbeit befasste sich übrigens mit einem Online-Karteninformationssystem, damals extrem innovativ, heute in Form von Google Maps von jedem genutzt.
Nach dem Studium fing er als Hardware-Redakteur bei einer PC-Zeitschrift an, war später Testlaborleiter, leitender Redakteur und schließlich stellvertretender Chefredakteur. Themenschwerpunkte: Netzwerktechnik, aber auch Smarthome, Speichermedien und alles rund um digitale Bildverarbeitung. Zudem verantwortete er ab 2010 auch eine Grillzeitschrift. Als 2013 sein damaliger Arbeitgeber für immer die Türen schloss, folgte zunächst ein Jahr als Freelancer und Grillbuchautor. Danach ging es bis 2020 komplett in die Grillwelt: mit einem Partner zusammen als Fachhändler, Caterer und Grillkursleiter.
Seit 2020 schreibt Markus als Freelancer für IMTEST. Die Themenschwerpunkte sind WLAN und Smarthome/Sicherheit sowie Grillen und Gartentechnik. Smarte Steckdosen, Mesh-Kits, Überwachungskameras, aber eben auch Grills oder Freischneider stehen bei ihm auf dem Prüfstand. Und mit seiner langjährigen Expertise und Erfahrung im Testbereich weiß er, wie er seine Kandidaten an die Grenze treibt. Neben IMTEST schreibt Markus auch noch für die Zeitschrift STEREO.