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Welock Smart Lock im Test: Türöffnen per Fingerabdruck

Schlüssel sind eine lästige Angelegenheit. Man muss sie irgendwo unterbringen. Und wenn man sie verliert oder vergisst, hat man ein Problem. Mit dem Welock Schließzylinder (Welock Smart Lock) ändert sich das.

Welock Smart Lock mit drei RFID-Karten und einem Handy mit App-Screen
© Welock

Wer Kinder hat, kennt das Szenario wahrscheinlich: Die Schule ist früher zu Ende, der Nachwuchs ruft auf der Arbeit an, weil er natürlich morgens keinen Schlüssel mitgenommen hat. Egal, wie man das Problem dann löst, es ist immer mit Aufwand verbunden. Beim Welock Smart Lock hat man den Schlüssel immer dabei: Der Schließzylinder wird per Fingerabdruck entriegelt. Das klingt einfach. Allerdings hat das System seine Tücken.

Welock Smart Lock: Schließzylinderumbau

Das Welock Smart Lock soll in Türen eingebaut werden können, die zwischen 55 und 100 mm stark sind, was laut Hersteller-Webseite „so gut wie alle Türen“ seien. Nun hat eine Wohnungseingangstür üblicherweise eine Stärke von 43 mm, mit dem Schutzbelag werden es 68 mm. Theoretisch sollte das also passen. Leider ist jedoch der smarte Zylinder mit dem elektronischen Riegel 40/30 mm aufgeteilt, weshalb er bei nach innen öffnenden Wohnungstüren etwa einen Zentimeter über den äußeren Schutzbeschlag herausragt. Das bietet Langfingern reichlich Angriffsfläche selbst für weniger filigranes Einbruchswerkzeug. Bei dickeren oder nach außen öffnenden Türen besteht das Problem nicht, zumal der Zylinder hin zu mehr Länge dann variabel ist. Außen sind bis zu 55 und innen bis zu 60 mm möglich. Passt der Zylinder, ist die Montage allerdings in wenigen Minuten erledigt und selbst von Laien problemlos zu bewerkstelligen.

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Produktdetails

  • 3 x AAA-Batterien, 4,5 – 5 Volt
  • Bluetooth
  • 184

Welock Smart Lock einrichten

Ist das Schloss montiert, geht es an die Einrichtung. Die Fingerabdrücke werden am Schloss selbst registriert, verwaltet wird das Welock Smart Lock per App. Zusätzlich können auch RFID-Karten zum Entsperren verwendet werden, die ebenfalls über das Schloss angemeldet werden. Drei solcher kleinen Chips sind im Lieferumfang. Das funktioniert alles sehr einfach, wobei die App nicht völlig intuitiv ist. Am besten registriert man daher Benutzer und zugehörigen Chip bzw. die jeweiligen Fingerabdrücke parallel, da man sonst schnell den Überblich über die im Schloss lediglich durchnummerierten Kennungen verliert. Es können dabei bis zu 100 Fingerprints und 20 Karten eingelesen werden, was das System auch für Firmengebäude attraktiv macht. Zusätzlich ist übrigens auch nie Öffnung per App möglich.

Ein Zeigefinder auf dem Leser des in die Tür eingebauten Welock Smart Lock
Das Registrieren der Fingerabdrücke geschieht am Schloss selbst und klappt reibungslos

Welock Smart Lock im Praxisbetrieb

Im Betrieb erweist sich das Welock Smart Lock als solide und zuverlässig. Es erkennt Fingerabdrücke nahezu fehlerlos; die RFID-Chips funktionieren problemlos. Dabei hält ein Satz der für den Betrieb nötigen drei AAA-Batterien etwa acht bis zehn Monate. Und selbst, wer jegliche Batteriestandwarnung ignoriert, sperrt sich nicht dauerhaft aus: Das Smart Lock kann im Notfall per USB-Powerbank versorgt und dann mit dem Smartphone entriegelt werden. Nutzt man zusätzlich die Welock Wifi-Box, kann das Schloss auch noch mit Hilfe von Alexa und Sprachbefehl geöffnet werden.

Fazit

Das Welock Smart Lock ist ein durchdachtes und zuverlässiges elektronisches Türschloss. Sofern es vom Einbaumaß her passt, ist es in jedem Fall eine Option zum herkömmlichen Schloss. Zumal sich sogar irgendwann der etwas höhere Preis rentiert, wenn man deutlich mehr als die meist fünf mitgelieferten Schlüssel benötig. Je nach Schloss kosten die ja auch gerne mal 30 Euro oder mehr.

  • PRO
    • Zuverlässiges Funktionieren, relativ einfache Einrichtung
  • KONTRA
    • Nicht universell passend, App nicht unbedingt intuitiv

IMTEST Ergebnis:

gut 2,0

Markus Mizgalski

Markus Mizgalski machte 2001 sein Diplom in Geographie. Parallel zum Studium hatte er da bereits einige Jahre als Freelancer für die Bochumer Lokalredaktion einer Tageszeitung sowie als System- und Netzwerkadministrator an der Ruhr-Universität gearbeitet. Die Diplom-Arbeit befasste sich übrigens mit einem Online-Karteninformationssystem, damals extrem innovativ, heute in Form von Google Maps von jedem genutzt.
Nach dem Studium fing er als Hardware-Redakteur bei einer PC-Zeitschrift an, war später Testlaborleiter, leitender Redakteur und schließlich stellvertretender Chefredakteur. Themenschwerpunkte: Netzwerktechnik, aber auch Smarthome, Speichermedien und alles rund um digitale Bildverarbeitung. Zudem verantwortete er ab 2010 auch eine Grillzeitschrift. Als 2013 sein damaliger Arbeitgeber für immer die Türen schloss, folgte zunächst ein Jahr als Freelancer und Grillbuchautor. Danach ging es bis 2020 komplett in die Grillwelt: mit einem Partner zusammen als Fachhändler, Caterer und Grillkursleiter.
Seit 2020 schreibt Markus als Freelancer für IMTEST. Die Themenschwerpunkte sind WLAN und Smarthome/Sicherheit sowie Grillen und Gartentechnik. Smarte Steckdosen, Mesh-Kits, Überwachungskameras, aber eben auch Grills oder Freischneider stehen bei ihm auf dem Prüfstand. Und mit seiner langjährigen Expertise und Erfahrung im Testbereich weiß er, wie er seine Kandidaten an die Grenze treibt. Neben IMTEST schreibt Markus auch noch für die Zeitschrift STEREO.