Corsair will sauberen Klang ohne viel Firlefanz in ein schickes Gehäuse packen und dabei auch besonders den kleinen Geldbeutel schonen. Wie gut sich das 89 Euro Headset beim Zocken, Musik hören und Filme schauen schlägt, zeigt der Test.
Technische Daten des Corsair HS65 Surround
- Preis: 89 Euro
- Gewicht: 270 Gramm
- Typ: Kabelgebunden mit USB- oder Klinkenanschluss
- Treiber: 50 mm
- Verbindung: 3,5mm Klinke, USB-A
- Bauform: Over ear
- Kabellänge: 1,5m USB-A
- Garantie: 24 Monate
- Tonfrequenzbereich: 15-28.000Hz
- Impedanz: 50 Ohm
- Mikrofonfrequenzbereich: 50-16.000 Hz
Design, Komfort und Verarbeitung des Headsets
Das Corsair HS65 Surround wirkt im Verhältnis zu den typischen „Wummern“ der Gaming-Headset-Branche kompakter und dadurch auch eleganter. Es gibt sich zurückhaltend im Design und verzichtet auf RGB Beleuchtung oder ähnlichen Schnickschnack.
Bei einem Gewicht von 282 Gramm ist das HS65 im unteren Gewichtsbereich der getesteten Headsets angesiedelt und bleibt auch nach vielen Stunden Arbeit und Spielspaß bequem auf dem Kopf. Selbst stärkere Kopfbewegungen konnten es nicht abschütteln.
Die Materialanmutung ist trotz dünner Kunststoffteile verwindungssteif und sehr stabil. Kunstlederelemente (siehe oben) wirken durchaus hochwertig und sorgen dank atmungsaktivem Stoff für eine gute Durchlüftung und weniger Schweißbildung als bei Konkurrenzmodellen. Selbst an einem heißen Sommertag Ende Mai, bei dem die Temperaturen auf knapp 28 Grad stiegen, konnte ohne Hitzewellen im Kopfbereich stundenlang gespielt werden.
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Preislich gehört das Headset fast zu Premium-Klasse. Ist dies gerechtfertigt?
Corsair HS65 Surround: Einrichtung, Bedienung & Akkulaufzeit:
Der Anschluss des Corsair HS65 Surround erfolgt entweder direkt mit dem altbekannten Klinkenstecker oder aber über den dazwischen geschalteten externe USB-Adapter:
Ist die Einrichtung erledigt, funktioniert das Headset einwandfrei und wird sofort erkannt. Der Ärger beginnt erst bei der Installation knapp ein Gigabyte (!) großen iCue Suite: Hier packte Hersteller Corsair mehr Funktionen rein als notwendig waren: Das belastete zum einen die Systemleistung aufgrund unnötiger Hintergrundaktivitäten und zum anderen zeigte Corsair schon beim ersten Start aufdringliche Werbeeinblendungen an.
Zudem ist die Software bei 4K-Auflösungen und einer hohen DPI Einstellung nicht mehr zu bedienen, da Bedienelemente abgeschnitten werden. Beim Klick auf die SoundID-Software stürzte iCue ab. Der Hersteller sollte hier dringend nachbessern.
Tonqualität: Detailreichtum ohne Bass
Das Corsair will laut eigenen Aussagen mit dem HS65 einen echten Soundallrounder geschaffen haben. Das gelingt nicht ganz: Trotz der für 89 Euro im Testfeld einmaligen kristallklaren Stimmen und Detailwiedergabe fehlten die Bässe, die auch nach reichlich Fummelei in der iCue-Software nicht wirklich „bassiger“ wurden. Ein herber Kontrast zu anderen Modellen, die es im Bassbereich schon fast zu gut meinen.
Stark in der Stille- doch wo ist der Bass?
- Das Open World Spiel ist eine wahre Herausforderung für Headsets, müssen sie doch laute Passagen, hohe und tiefe Stimmen, atmosphärische Umgebungsgeräusche und brachiale Explosionen abwechselnd wiedergeben. Das HS65 meistert besonders stillere Passagen und Dialoge beeindruckend gut und mit der bereits erwähnten feinen Detailwiedergabe. In der Sekunde, in der es jedoch zu Explosionen kommt, fällt der Klang zu flach aus und die Dramatik der Szene wird genommen.
- GO): Der Eindruck der PS5 wird ebenso am PC bei Elden Ring spürbarbar. Die einsame, desolate Welt des Eldenfürsten wird klar und differenziert wiedergegeben. Beim Angriff auf einen Gegner gibt es eher ein oberflächliches Kloppen und kein in die Magengegend schlagendes Wummen. So hat sich From Software das nicht gedacht. Bei CS: GO ist das nicht ganz so schlimm, da zumindest Stimmen der Kameraden gut erkennbar und Gegner oder Schüsse klar ortbar waren.
- Der ruhige Anfang von Rammsteins „Zeit“ klang zunächst fein differenziert. Das Klaviersolo kam detailliert rüber, Stimmen klangen klar. Auch Höhen und Mitten sind fein ausgearbeitet und klar zu unterscheiden. Sobald das Musikstück aber fetziger wird, enttäuscht das Headset erneut. Der fehlende Bass sorgte für ein sehr flaches Klangbild, wo die Konkurrenz im ähnlichen Preissegment (etwa von Microsoft) deutlich mehr Tiefe liefert.
Bei anderen Musikstücken und dem Soundtrack vom Mandalorian erfreuten wir uns hingegen über eine breite Bühne und einen tatsächlich hörbaren Surroundeffekt. Man hat das Gefühl, als würde man mit dem Orchester auf der Bühne stehen. - Die bei Spielen auftretende Diskrepanz des Klangbilds setzt sich erwartungsgemäß bei Filmen und Spielen durch. Um Wiederholungen vorzubeugen: Die lauten Passagen von Dune machten keinen Spaß, während wir bei den ruhigeren Stellen von Severance von einem ausgewogenen Klangbild überrascht wurden.
Corsair HS65 Surround: Hintergrundgeräusche und Sprachqualität
Eine aktive (oder passive) Geräuschunterdrückung gibt es nicht und auch das Chassis des Corsair Headsets ist nicht auf Isolation ausgerichtet. Die meisten Umgebungsgeräusche waren bei leiser Lautstärke noch gut hörbar – im Gaming-Zimmer sollte es also besser still bleiben, wenn man ungestört spielen möchte. Sehr überrascht hat hingegen das Mikrofon: Das liefert eine klarere Darstellung, ganz gleich, ob bei Zoom mit Arbeitskollegen oder mit Teammitgliedern bei Counter Strike: Global Offensive wird ausgetauscht. Die Stimme kommt beim Gegenüber klar und verzerrungsfrei an.
Fazit
Corsairs HS65 macht für 89 Euro einen gemischten Eindruck: Bei leisen Musikstücken und atmosphärischen Spielen glänz das Headset mit sehr fein abgemischten Höhen und Mitten. Bei Stimmen aus der Open World wird die 3D-Fähigkeit voll ausgespielt und man möchte sich förmlich umdrehen, wenn ein Glinthawk anfliegt oder Redeye Watcher aus dem Gebüsch kommt. Die Soundkulisse wird akkurat, aber mit wenig Tiefgang und Dynamik wiedergegeben.
- PRO
- gute Detaildarstellung, feine Stimmen und detailliert heraushörbare Details, gute Verarbeitung, einfache Bedienung
- KONTRA
- zu wenig Bass enttäuscht beim Spielen und besonders bei Musik
IMTEST Ergebnis:
befriedigend 2,6