Der Glasfaser-Ausbau schreitet weiter voran. Viele Telekommunikationsunternehmen ersetzen in Deutschland gerade ältere Kupferkabel durch die Leistungsfähigere Glasfaser-Technik. Gleichzeitig beschweren sich zunehmend Verbraucherinnen und Verbraucher über aufdringlicher Vertreter an der Haustür. Damit nicht genug: Es häufen sich auch Meldungen über Täuschungsversuche bei Vertragsabschluss.
Glasfaserkabel: Unlautere Werbemethoden
Wie die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen berichtet, gibt es immer mehr Beschwerden wegen fragwürdiger Werbemethoden von Glasfaser-Vertretern. Dabei versuchten Vertriebsexperten von Kabelnetzbetreibern immer wieder, herkömmliche Koaxialzugänge als Glasfaser zu verkaufen. Sie nutzten dafür mehrdeutige oder unklare Marketingbegriffe wie “Kabel-Glasfaser” oder “Gigabit-Anschluss”, die so erst einmal nichts mit einem richtigen Glasfaser-Anschluss zu tun haben.
“Verbraucher berichten, dass sie in den Verkaufsgesprächen schlecht informiert und teils sogar unter Druck gesetzt werden, sofort einen Vertrag zu unterschreiben”, sagte Felix Flosbach, Jurist und Experte für Telekommunikation bei der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. “Außerdem beobachten wir, dass Trittbrettfahrer ihr Unwesen treiben, die Verbraucher unter dem Deckmantel des Glasfaserausbaus diverse Internetverträge unterschieben wollen.”
Glasfaser auf dem Vormarsch
Wurde ein Vertrag an der Haustür, am Telefon oder im internet abgeschlossen, gilt grundsätzlich ein Widerrufsrecht von 14 Tagen, betont die Verbraucherorganisation. Anders sieht es aber aus, wenn ein Vertrag in einem Fachgeschäft unterzeichnet wurde. Im besten Fall erfolgt ein Vertragsabschluss immer erst nach ausreichender Recherche und einem selbstständigen vergleich verschiedener Anbieter.
Internet: Energie sparen durch Glasfaser
Internet per Glasfaser ist nicht nur schnell, sondern spart laut diverser Studien auch mehr Energie als Kabel und DSL.
Seit Ende 2020 verzeichnen Netzbetreiber rund 4,4 Millionen neue Glasfaseranschlüsse im Land. Das Ausbautempo stiegt demnach 2021 und 2022 stark an. Die Glasfaserquote steigt damit auf 26 Prozent. Und fast jeder zweite Haushalt, der einen Glasfaseranschluss buchen kann, nutzt bereits diese Möglichkeit, berichtet der Bundesverband Breitbandkommunikation “BREKO”. Über 1,4 Millionen Kundinnen und Kunden buchten dabei einen Anschluss mit einer Bitrate von 1 GBit/s oder mehr.