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EPOS H3PRO Hybrid im Test – Eigenwilliges Design trifft großartige Soundbühne 

Die kabellose Variante des H3 Wired- kann auch dieses Headset punkten?

Das EPOS H3PRO Hybrid
© EPOS

Die EPOS Headsets sind kein Newcomer mehr im Bereich der Gaming Notebooks: Das H3PRO Hybrid stellt die neue Wireless Variante des kabelgebundenen H3 Wired-Kopfhörers dar und will mit niedrigen Latenzen, passiver Geräuschunterdrückung und 7.1-Sound den anspruchsvollen Gamer überzeugen. Gelingt das? Der Test verrät mehr.  

Technische Daten des EPOS H3PRO Hybrid im Überblick

  • Preis: 279 Euro 
  • Gewicht: 308g  
  • Typ: Wireless mit Kabeloptionen und Klinke 
  • Treiber: 40 mm Neodym  
  • Verbindung: 2,4 Ghz USB-Dongle, 3,5mm Klinke, Bluetooth 5.2, USB-C Audio 
  • Bauform: Over ear   
  • Kabellänge: 1x 1,5m USB, 1x 2m USB 
  • Garantie: 24 Monate  
  • Tonfrequenzbereich: 20 Hz bis 20 kHz  
  • Mikrofonfrequenzbereich: 100 Hz bis 7,5 kHz  
  • Impedanz: 32 Ohm  

Design, Komfort und Verarbeitung des Headsets

Einmal ausgepackt, machen die EPOS H3PRO Hybrid zunächst einmal einen gemischten Eindruck: Zwar lässt sich über Design bekanntlich streiten, die Optik wirkt ein wenig zu verspielt. Während konkurrierende Hersteller mittlerweile längst von der oft zu bunten und ausgefallenen Gamer-Optik abgekommen sind, setzt EPOS noch auf eine eigenwillige Optik: 

Das Headset
Das optisch eigenwillige Headset erinnert uns von der seitlichen Ansicht an eine Atemschutzmaske, überzeugt aber mit optischen Feinheiten wie einem Aluminium-Bügel. © EPOS/ IMTEST

Worüber man sich allerdings nicht streiten kann, ist die Verarbeitungsqualität: Diese liegt für den Preis von 279 Euro eher im unteren Niveau. Bei der Konkurrenz von Corsair, B&O und Steelseries werden insgesamt wertigere Kombinationen aus Edelstahl, Aluminium und Kunststoff verbaut. Besonders der Lautstärkeregler war etwas wacklig und lässt sich zu unpräzise bedienen.  

Der Lautstärkeregler des Headset
Der Lautstärkeregler wirkt für den Preis unangemessen verarbeitet und lässt sich nicht präzise genug bedienen. © EPOS/ IMTEST

Immerhin knarzt das Chassis nicht und zahlreiche Elemente, wie das Ohrpolster, lassen sich abnehmen und nachbestellen. Einmal aufgesetzt, wird das H3PRO Hybrid als sehr bequem empfunden und das Gewicht von 308 Gramm wird zu keinem Zeitpunkt zu schwer. Der velourartige Stoffbezug ist bequem und trotz des Kunstleders gab es keine Schweißbildung. Das Headset wackelt bei den meisten Kopfgrößen und sollte etwas enger justiert werden.  

Einrichtung, Bedienung & Akkulaufzeit

Schon bei der Einrichtung erfreute uns EPOS im Vergleich zu fast allen anderen Herstellern mit einem kleinen, platzsparenden USB-Dongle. Am PC unten wird der Unterschied deutlich:  

DIe Kopfhörer des Headsets
Klinke, USB, Bluetooth oder doch per Dongle: Die EPOS verbinden sich mit PCs und Konsolen aller Art. © EPOS/ IMTEST

Die Akkulaufzeit beträgt im Test mit dem angestöpselten Dongle und mit aktivierter Geräuschunterdrückung etwa 22 Stunden. Ohne Noise Cancelling waren es 30 Stunden. Im Bluetooth-Betrieb halten die EPOS etwas länger durch, klingen dafür auch nicht ganz so fein, da Bandbreite und Dynamic verloren gehen.  



Tonqualität: Detailliert und unaufdringlich

Der Ton hinterlässt einen neutralen und ausgewogenen Eindruck. Weder erreicht es die klare Brillanz bei Stimmen der Beyerdynamics (insbesondere dem MMX 300 und dem DT 770 Pro) noch den tiefen Bass, den die Headsets von Razer oder Steelseries vorweisen. Wer keinen aufdringlichen Kopfhörer mit hervorragendem Klang in allen Bereichen sucht, ist hier genau richtig.  

  • Aloys Stimme ist in der von uns getesteten Storysequenz zwar klar und Hintergrundmusik bleibt fein detailliert, allerdings wird der Tiefgang vermisst, den wir beim MMX 300 oder der Steelseries Arctis Nova Pro bekommen.  Die Bühne klingt etwas zweidimensional und lässt auch bei größeren Gefechten auf weiter Ebene kein Raumgefühl aufkommen. Insgesamt werden die Kopfhörer aufgrund der fehlenden Einstellmöglichkeiten nicht für den Einsatz an der PlayStation 5 empfohlen – sie klingen am PC einfach um Welten besser.    
  • Bei Elden Ring am PC freut man sich über eine sehr breite Klangbühne und die triste Atmosphäre mit in der Ferne heulenden Gegnern wird akkurat wiedergegeben.   
    Bei CS: GO ist man von der klaren Positionierung aller Objekte im Raum sehr beeindruckt. Teamkameraden kann man von hinten links vorbeilaufen hören und Schüsse sausen ebenfalls hochpräzise vorbei. Kurzum: Man weiß sofort, wer sich wo befindet. Was kein Headset im Test schaffte: Objekte ober- und unterhalb konnten im Raum eindeutig zugeordnet werden. Damit weiß man sogar, dass ein Gegner von rechts oben oder links unten schießt.  
  • Ein satter, aber niemals aufdringlicher Bass wird bei allen Musikstücken im Test präsentiert, was den neutralen Charakter des Headsets unterstreicht. Einzig bei hoher Lautstärke verliert das EPOS etwas an Details und Stimmen gehen bei chaotischen Sequenzen unter.  
  • Die H3PRO Hybrid meistern sowohl das bombastische Dune als auch ruhige Serien mit Bravour und einem enormen Detailgrad. Cineasten und Filmfans werden mit dem Headset zufrieden sein.  

Umgebungsgeräusche und Mikrofon

Der ausgewogene Klang wird in lauten Umgebungen leicht gestört: Die zuschaltbare Noise Cancellation kann leider nicht mit dem Klassenprimus von Sony oder den Bose 700 mithalten – selbst gegen viele andere Headsets im Test hatte sie nur wenig Chance. Gut: Tippgeräusche auf mechanischen Tastaturen werden effektiv ausgeblendet, sodass zumindest das eigene Tippen nicht stört.  

Wie bei vielen Konkurrenzmodellen ist beim Mikrofon nicht viel zu erwarten, was uns besonders bei dem Preis von 279 Euro etwas enttäuschte: Das Dualmikrofon überträgt die Stimme zwar verständlich, kann aber ein Rauschen nicht unterdrücken. Tiefgang bleibt auf der Strecke.   


Fazit

Für 279 Euro bietet das EPOS einen ausgewogen guten Klang und die beste Surroundortung von Gegnern und Teamkameraden beim Spielen im gesamten Testfeld. Leider bleibt die Qualität auf Spielekonsolen dank fehlender Einstellmöglichkeiten auf der Strecke und auch die Verarbeitungsqualität hat uns nicht ganz überzeugt.  

  • PRO
    • ausgewogener Klang beim Spielen, hervorragende Musikwiedergabe mit satten Bässen, die Mitten und Höhen nicht übertönen
  • KONTRA
    • für den Preis zu unpräzises Lautstärkerrad, Mikrofon überträgt die Stimme verrauscht, ANC eher Dreingabe 

IMTEST Ergebnis:

gut 2,2

Sandro Villinger

Als freiberuflicher Redakteur testet Sandro Villinger für IMTEST Hardware, insbesondere Projektoren, Dashcams, IP-Kameras, Laptops oder Spiele-PCs. In diesem Bereich liegt auch seine persönliche Leidenschaft. Seit 12 Jahren ist Sandro Villinger für Softwarefirmen als Manager von Produktentwicklung, Innovation und Marketing tätig. Währenddessen schrieb er viele Jahre für Publikationen wie PC-Praxis, Computerbild und auch Medien wie PCWorld in den USA. Er wurde für seine Arbeit von Microsoft mehrfach ausgezeichnet, schrieb Bücher für Microsoft Press und arbeitete viele Jahre für die Hauptniederlassung des Softwareriesen in Seattle. Sie erreichen ihn via E-Mail.