Beim Thema Hausarbeit scheiden sich die Geister. Einige, wenige machen sie gern und können sich dabei sogar entspannen. Für viele ist sie aber wohl eher ein notwendiges Übel, das mit so wenig Zeit und Aufwand wie möglich erledigt werden möchte. Aus diesem Grund gibt es diverse Haushaltsgeräte, die einem die Arbeit erleichtern sollen. Unter anderem sind Kombi-Geräte im Trend, die sowohl staubsaugen als auch den Boden wischen können sollen. Ein solches Gerät ist der neue Kobold VK7, von dessen Leistung Vorwerk so überzeugt ist, dass sie ihn den “Besserwischer” nennen. Doch wie gut schneidet der Akku-Saugwischer tatsächlich ab? IMTEST hat den Vorwerk Kobold VK7 getestet.
Das Modell von Vorwerk ist außerdem Teil des großen Hartbodenreiniger-Vergleichstests von IMTEST. Da in diesem Test nur die Wisch-Leistung (nicht aber die Saugleistung) bewertet wurde, ist die Gesamtnote abweichend.
Inhaltsverzeichnis
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Saugt der Vorwerk Kobold VK7 besser?
Im IMTEST-Labor musste sich der Vorwerk Akkusauger sowohl auf Hartboden als auch auf Teppich beweisen. Zum einen standen Hundehaare auf dem Programm und zum anderen eine Mischung aus Reis und Konfetti. Der Kobold VK7 wurde allerdings mit allen gebotenen Anforderungen sehr gut fertig. In der höchsten Saugstufe nahm er die Tierhaare bereits beim ersten Drübersaugen restlos auf, bei Konfetti und Reis musste hingegen mindestens ein zweites Mal gesaugt werden. Häufig reichte aber schon ein Vor- und anschließendes Zurückschieben, um den Schmutz aufzusaugen. Anders als bei anderen Akkusaugern oft, fiel anschließend auch nichts wieder unten aus dem Kobold VK7 hinaus. Auch bei grobem Schütteln verblieb alles brav im Staubbeutel.
Obwohl der Vorwerk Akkusauger zunächst etwas schwer in der Hand liegt, ist das Saugerlebnis sehr gut. Die rotierenden Bürsten erzeugen nämlich eine eigene Vorwärtsbewegung, die bei der Reinigung unterstützt. Zudem ist der Kobold VK7 sehr wendig und lässt sich dadurch sehr leicht manövrieren. Auch für das Saugen unter Möbeln kann man den Akkusauger gut einsetzen, da er sich vergleichsweise flach absenken lässt ohne den Kontakt zum Boden zu verlieren. In zehn Minuten kann man so locker einen 30-Quadratmeter-großen Raum saugen.
Wischt der VK7 besser?
Auch beim Saugwischen im IMTEST-Labor schlug sich der Kobold VK7 gut. Die angetrockneten Flecken aus Senf und aufgequollenen Haferflocken, beseitigte er restlos. Hier war allerdings ein längeres Verweilen auf der Schmutzstelle oder mehrmaliges Drüberfahren nötig, um wirklich alle Rückstände zu reinigen. Dennoch ging auch das Saugwischen schnell von der Hand. Geprüft wurde, wie in der Gebrauchsanweisung beschrieben, mit dem Vorwerk Reinigungsmittel “Koboclean Universal”.
Während der Reinigung zeigte sich der Akku-Saugwischer durch die hohe Eigenbewegung des Wischtuchs etwas eigensinnig. Die Navigation gestaltete sich daher schwierig und benötigte ein wenig Übung.
Positiv fiel hingegen auf, dass das Wischtuch nach dem Reinigungstest zwar vom Schmutz des Bodens deutlich dunkler, aber nicht völlig verschmiert war. Der Abtransport vom Wischvorgang in die Saugöffnung des Vorwerk Kobold VK7 funktionierte also einwandfrei.
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Ist die Akku-Leistung des Vorwerk Saugwischers besser?
Wie hoch oder niedrig der Akkustand gerade ist, kann auf dem großen Display während des Reinigungsvorgangs sehr einfach abgelesen werden.
Im Test hielt der Akku des Vorwerk Kobold VK7 auf höchster Saugstufe und Teppichboden 8:56 Min:Sek durch. Das ist zwar relativ kurz, kann aber dennoch für etwa 30 Quadratmeter reichen. Wer zudem weniger Power vom Kobold VK7 fordert, kann ihn auch länger benutzen. Der Vorgänger Kobold VB100 hielt im Test auf niedrigster Stufe zum Beispiel ganze 50 Minuten durch. Zudem ist der Akku des Kobold VK7 austauschbar. Ein Wechselakku kostet zwar 149 Euro extra, kann sich bei großer Reinigungsfläche oder schwierigen Reinigungsaufgaben aber lohnen. Noch praktischer wäre es, wenn sich der Akku über ein übliches Ladegerät mit Klinkenstecker oder USB-Schnittstelle laden ließe. Dann wäre man nicht unbedingt auf das Vorwerk eigene Ladegerät angewiesen.
Ist das Kobold-Zubehör besser?
Für den neuen Vorwerk Akkusauger gibt es viele, verschiedene Aufsätze, Düsen und sonstiges Zubehör. Um vom Saugen zum Saugwischen zu wechseln, muss auch der Aufsatz gewechselt werden. Zudem gibt es eine extra Hartbodendüse, verschiedene, kleine Aufsätze für Polster- oder Matratzenreinigung und auf die Kfz-Reinigung abgestimmte Düsen. Diese können entweder direkt auf den Sauger gesteckt oder über einen flexiblen Schlauch oder ein statisches Verlängerungsrohr verbunden werden.
Insbesondere für diese Aufsätze wird außerdem ein Tragegurt angeboten. So kann man sich den Kobold VK7 wie eine Umhängetasche umschnallen und bequemer als Handgerät benutzen, als wenn man ihn tragen müsste. Dafür kann man dann auch den Griff einklappen, sodass der Sauger noch handlicher wird.
Aufsätze und Düsen
Der Vorteil dieser Vielfalt ist eindeutig, dass der Kobold VK7 für eine große Auswahl an Reinigungsaufgaben gerüstet ist. Das modulare System ermöglicht zudem, dass man nur die Aufsätze auswählt, die man wirklich benutzen möchte. Der Nachteil ist hingegen, dass jedes Zubehörteil mit weiteren, nicht zu vernachlässigen Kosten verbunden ist.
Kostet der Akkusauger Kobold VK7 als Grundgerät ohne Aufsätze schon 599 Euro, liegt der Preis mit Staubsaugaufsatz (EB7) schon bei 949 Euro. Die Saugwischdüse (SPB100) mit drei Wischtüchern kostet ebenfalls 499 Euro. Die kleinen Düsen – etwa für die Textil- (TD7) oder die Autoreinigung (CD7) – kosten hingegen nur 25 Euro, müssen aber zum Beispiel mit dem Flexschlauch (SB7) für 39 Euro kombiniert werden.
Damit man nicht zu jedem einzelnen Teil eine Kaufentscheidung fällen muss, gibt es zudem Set-Zusammenstellungen im Vorwerk-Shop. Das größte Paket besteht beispielsweise aus dem Kobold VK7 Grundgerät mit allen verfügbaren Düsen, 3 Wischtüchern, Vorwerk Reinigungsmittel, 6 Stausaugerbeuteln, Teleskoprohr, Schultergurt und Zubehörtasche. Es kostet 1.659 Euro und laut Vorwerk spart man knappe 140 Euro im Vergleich zu den Kosten der Einzelteile.
Verbrauchsmaterial
Zusätzlich zu den modularen Komponenten des Reinigungsgeräts bietet Vorwerk auch verschiedene Verbrauchsmaterialien an. So gibt es zum Beispiel Reinigungsmittel für Hart-, Holz- und Parkettboden, die dem Wassertank des Saugwischers zugesetzt werden können. Passend dazu gibt es Wischtücher für verschiedene Bodenarten oder zum Polieren sowie Reinigungspulver für Teppich und Matratzen.
Als besonderes Highlight sind außerdem sogenannte Duftchips erhältlich, die beim Saugen und Saugwischen einen angenehmen Geruch verbreiten. Damit bietet Vorwerk eine hochwertigere Variante des Lifehacks “Vanillezucker in den Staubbeutel geben”. Statt nur Vanille-Geruch gibt es auch gleich sechs verschiedene Düfte, die von Vorwerk als klassisch, erfrischend, blumig, elegant, spritzig oder geheimnisvoll beschrieben werden. Für 11,99 Euro bekommt man 6 Duftchips. Wie lange diese halten, ist allerdings nicht angegeben und muss laut Vorwerk von den Nutzenden selbst entschieden werden.
Ist die myKobold-App besser?
Ganz neu ist, dass der Akku-Saugwischer auch mit der myKobold-App vernetzt werden kann. Dort gibt es zum einen die üblichen Features, wie zum Beispiel den Akkustand zu überprüfen oder den Zustand der Verbrauchsmaterialien. Ist zum Beispiel der Wischtuch-Träger schon länger in Benutzung, macht einen die App auf einen nötigen Neukauf aufmerksam und bietet auch direkt die Möglichkeit der Nachbestellung.
Außerdem gibt es die Möglichkeit, die Saug- oder Wisch-Einstellungen nach eigenen Wünschen anzupassen. Stellt man anschließend Stufe 2 des Saugwischers ein, werden die Einstellungen aus der App angewendet. Zudem kann für den Saugwisch-Modus die Saugkraft für alle Stufen eingestellt werden.
Ist die Werbung besser?
Abgesehen von der “Besserwischer”-Kampagne fährt Vorwerk noch weitere Geschütze auf, um den Kobold VK7 zu vermarkten. Wie schon beim Vorgänger VB100 gibt es auch dieses Mal wieder einen Werbe-Song mit witzigem Musikvideo, das die Vorzüge des Akku-Saugwischers darstellt.
Zudem gibt es weiterhin die Möglichkeit, sich den Akku-Saugwischer von Vorwerk erst einmal vorführen zu lassen. Bundesweit gibt es etwa 60 Vorwerk Stores – vor allem in den größeren Städten. Wer den Kobold VK7 lieber direkt bei sich zu Hause kennenlernen möchte, kann auch eine persönliche Vorführung auf der Webseite vereinbaren.
Fazit
Der Vorwerk Kobold VK7 zeigte im IMTEST-Labor insgesamt eine gute Leistung. Die Saugleistung auf Hart- und Teppichboden war sogar sehr gut. Der Akkusauger fühlt sich wertig an, ist sehr wendig und lässt sich dank eigenem Vorwärtstrieb beim Saugen leicht manövrieren. Beim Wischen ist diese Eigenbewegung allerdings etwas stark und die Navigation benötigt ein wenig Übung. Die Akkuleistung war im Test mit knapp 9 Minuten in der höchsten Saugstufe vergleichsweise kurz, dafür ist der Akku aber austauschbar. Im Vorwerk-Webshop gibt es Wechsel-Akkus sowie eine große Auswahl an weiterem Zubehör und Verbrauchsmaterialien zu kaufen. Die gute Leistung und Wertigkeit der Produkte resultiert aber auch in einem entsprechend hohem Preis.
- PRO
- Saugleistung sehr gut, Wischleistung gut, hohe Wendigkeit, viel Zubehör dabei oder optional hinzuzukaufen, Akku austauschbar.
- KONTRA
- Preis sehr hoch, nur mit Vorwerk Filterbeutel zu betreiben, keine Herstellergarantie, nur gesetzliche Gewährleistung.
IMTEST Ergebnis:
gut 2,0
Vorwerk Kobold VB 100: Akku-Staubsauger im Test
Das Doppelkopf-Set von Vorwerk zum Saugen und Wisch-Saugen verspricht in Kombination mit dem Staubsauger Vorwerk Kobold VB 100 umfassende Möglichkeiten zur Bodenpflege. Ob das Ergebnis wirklich gut ist, klärt ein sauberer Test auf Fliesen und Teppich.
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