Coca-Cola setzt bei seinen Produkten auf neue Verschlüsse. Diese sollen für ein besseres Recycling sorgen. Deckel und Flasche sind jetzt – im wahrsten Sinne des Wortes – unzertrennlich. Für manche Cola-Trinker der Hit, für andere ein Krampf.
Einwegplastik soll kosten – Gesetzesentwurf erarbeitet
Ein Gesetzesentwurf der Bundesregierung sieht vor, dass Hersteller von Produkten aus Einwegplastik zur Kasse gebeten werden sollen.
Bald wird man sie EU-weit zu sehen bekommen: die neuen angebundenen Coca-Cola-Verschlüsse (“Tethered Caps”) lassen sich nicht von der PET-Flasche abnehmen. Die Idee dahinter: Wenn man die Deckel nicht abnehmen kann, landen sie auch nicht in der Umwelt. Das Ganze landet dann mit der Flasche im Pfandautomaten und kann wiederverwendet werden. Damit will Coca-Cola Abfall reduzieren und die Sammelquoten für Recycling erhöhen. Außerdem spart der neue Verschlusstyp bis zu 1,37 Gramm Kunststoff pro Flasche. Besonders kompliziert ist das Prinzip nicht. Coca-Cola erklärt, wie es geht: “Einfach aufdrehen, Deckel nach hinten kippen, einrasten lassen und genießen.”
Coca-Cola als Vorreiter
Der Grund für die Einführung ist eine EU-Verordnung zur Vermeidung von Plastikmüll. Die EU-Richtlinie 2019/904 hatte bereits letztes Jahr das Verbot von Einwegplastik bei verschiedenen Produkten wie Strohhalmen, Einwegtellern oder Bechern aus Styropor eingeführt. Das Maßnahmenpaket sieht auch vor, dass in der Europäischen Union ab 2024 Verschlüsse an PET-Flaschen angebunden sein müssen. Diese Maßnahme gilt auch für Milch-, Limonaden- oder Wasserflaschen. Coca-Cola Deutschland stellt sich als einer der Pioniere in der Umsetzung heraus.
Tim Kolbe, Senior Brand Manager bei Coca-Cola Deutschland zeigt sich positiv: „Es bleibt der gleiche großartige Geschmack und das Trinkerlebnis, das die Menschen von unseren Getränken erwarten. Wir sind stolz darauf, in Deutschland einer der ersten Hersteller zu sein, die bereits zwei Jahre vor Ablauf der Übergangsfrist der neuen EU-Vorgabe mit der Umsetzung neuer Deckel zur Verbesserung des Recyclingkreislaufs starten.”
Gemischte Gefühle bei den Verbrauchern
In den Sozialen Medien wird die Änderung bereits heiß diskutiert. Für viele Verbraucher ist die Umstellung ungewohnt und überflüssig. Die Deckel seien Schrott und führten zu unschönen Sauereien. Wenn der Deckel nicht richtig einrastet, kann schon einmal etwas daneben gehen. Aus Ablehnung reißen manche die Deckel einfach ab. Andere Cola-Trinker stoßen sich nicht an den Deckeln. Sie sehen den Sinn hinter der Aktion und freuen sich, dass das Unternehmen Schritte zu mehr Nachhaltigkeit geht.
Coca-Cola nimmt in einer Pressemitteilung Stellung zu den Reaktionen: “Uns ist klar: Manchmal erscheint es unbequem, wenn bewährte Dinge verändert werden. Man muss sich einen kleinen Ruck geben, um über das Gewohnte hinauszuschauen und Potenzial für Verbesserungen zu sehen.” Das Unternehmen hat sich aber noch größere Ziele gesetzt: Coca-Cola möchte bis 2030 für jede Flasche oder Dose, die in den Markt gebracht wird, eine Flasche oder Dose sammeln, und alle Verpackungen wiederverwenden, damit nichts davon als Müll endet.