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Medion Tischgeschirrspüler MD 37217 im Test

IMTEST hat den Tischgeschirrspüler von Medion auf den Prüfstand gestellt.

Der Medion MD 37210 Tischgeschirrspüler im Betrieb.
© IMTEST

Der Berufsalltag kann manchmal ganz schön stressig sein: Ein Termin jagt den nächsten. E-Mails und Telefongespräche wollen auch beantwortet werden und die Deadline fürs derzeitige Projekt steht auch schon vor der Tür. Kein Wunder, dass laut einer Statista-Umfrage rund 17 Prozent der Befragten oft zu müde sind, um zu Hause auch noch die Hausarbeit zu erledigen. Gerade das Thema Abwasch ist für viele ein rotes Tuch. Doch gerade in kleinen Wohnungen ist meist kein Platz für einen Geschirrspüler, der einem die Arbeit abnehmen könnte. Deswegen gibt es von vielen Herstellern Mini-Spülmaschinen, sogenannte Tischgeschirrspüler. Was so ein Gerät drauf hat, hat IMTEST mit dem Medion MD 37217 getestet.


Produktdetails

  • 44 x 55 x 50
  • 20,5
  • 860 Watt
  • 5 Liter
  • 2 Maßgedecke



Medion MD 37217 im Test: Wie sieht das Spül-Ergebnis aus?

Das Allerwichtigste beim Kauf einer Spülmaschine ist wohl, dass sie auch wirklich sauber spült. Sonst ärgert man sich und muss mit der Hand nachspülen. Das ist beim Tischgeschirrspüler von Medion nicht nötig. Im Labortest spülte das Gerät die einsortierten Geschirr- und Besteckteile einwandfrei sauber. Nur sehr vereinzelt fanden sich noch kleine Rückstände, was allerdings auf die Anordnung im Geschirrkorb zurückzuführen war.

Das fertig gespülte Geschirr im Tischgeschirrspüler von Medion.
Saubere Sache: Nach dem Spülprogramm waren die vorher verschmutzen Geschirrteile sehr gut gereinigt. © IMTEST

Die Trocknung war hingegen weniger zufriedenstellend. Direkt im Anschluss an die Reinigung waren auf den Beladungsteile noch viele Wassertropfen bis hin zu kleinen Teichen zu finden. Insbesondere dort, wo Geschirr und Besteck den Korb berührten, war noch Wasser übrig. Hier muss also mit einem Handtuch nachgetrocknet oder deutlich länger gewartet werden, um trocknes Geschirr zu bekommen.

Wasserrückstand auf einem Messer.
An Tellern, Schüsseln, Bechern und auch am Besteck fanden sich nach Ende des Spülprogramms noch viele Wasser-Rückstände. © IMTEST

Wie funktioniert der Aufbau?

Bevor der Medion MD 37217 allerdings mit seiner Aufgabe beginnen kann, muss man ihn erst einmal richtig aufbauen. Dazu gehört die Montage der Schläuche, die Sicherstellung von Strom- und Wasserversorgung und der Zusammenbau des Geschirrkorbs.

Montage des Abwasserschlauchs

Nachdem die kleine Spülmaschine am richtigen Platz steht, kann man die notwendigen Wasserschläuche anbringen. Den geriffelten Abwasser-Schlauch braucht man dabei auf jeden Fall, damit das Schmutzwasser aus dem Tischgeschirrspüler ablaufen kann. Im Lieferumfang des Medion-Geräts ist bereits eine Schelle mit Kreuzschlitz-Schraube dabei, damit der Schlauch sicher an seiner Position verbleibt. Das Festschrauben ist dabei ein bisschen fummelig, mit einem guten Schraubendreher aber schnell gemacht.

Der Anschluss für den Abwasserschlauch.
Den Abwasserschlauch kann man ganz einfach auf die richtige Öffnung stecken.
Eine Person schraubt an der Schlauchschelle für den Tischgeschirrspüler.
Danach sollte die Schlauchschelle festgeschraubt werden, damit nichts mehr verrutscht.

Das Ende des Abwasserschlauchs kann man anschließend einfach ins Waschbecken legen oder wie bei einem großen Geschirrspüler in einen festen Abfluss montieren. Für erstere Variante ist beim Medion MD 37217 sogar ein kleiner Saugnapf am Schlauch befestigt. Damit kann man den Schlauch fixieren – allerdings nur, wenn man eine glatte Spülbecken-Oberfläche hat.

Abwasser-Schlauch des Medion MD 37210 mit Saugnapf.
Der mitgelieferte Saugnapf kann bei der Montage des Abwasserschlauchs helfen. © IMTEST

Frischwasser-Versorgung

Direkt neben dem Abwasser-Ausgang findet sich der Frischwasser-Anschluss. Dort kann der mitgelieferte Schlauch sehr einfach aufs Gewinde aufgeschraubt werden. Die andere Seite kommt an einen geeigneten Wasserhahn.

Wer seinen Tischgeschirrspüler hingegen nicht in der Nähe eines Waschbeckens oder vielleicht sogar gar nicht in der Küche betreiben möchte, kann sich die Montage des Frischwasser-Schlauchs aber auch sparen. Der Medion MD 37217 bietet nämlich auch einen Wassertank an, den er fürs Spülen benutzen kann. Den Abwasserschlauch kann man dann zum Beispiel in einen Eimer hängen. Dann muss man nur die benötigten fünf Liter Leitungswasser einfüllen, zum Beispiel mit dem mitgelieferten Messbecher. Dieser fasst allerdings nur 1,8 Liter, was mehrfaches Befüllen bedeutet. Sobald ausreichend Wasser eingefüllt ist, gibt der Tischgeschirrspüler aber auch mit einem deutlichen Signalton Bescheid. Wenig effizient wirkt hingegen, dass für jedes der sechs Spülprogramme fünf Liter Wasser eingefüllt werden müssen – egal, ob man einen ganzen Eco-Spülgang oder nur ein kaltes Vorspülen auswählt.

Zudem erfordert das Befüllen des Wassertanks ein wenig Vorsicht. Zwar ist die Öffnung groß, sie ist jedoch mit einem Kunststoffgitter versehen. Dadurch spritzt das Wasser leicht umher, statt im Tank zu landen. Da sich auf der Rückseite des Tischgeschirrspülers auch der Stromanschluss befindet, ist hier also Sorgfalt geboten.

Eine Person gießt Wasser in den Tank des Medion Tischgeschirrspülers.
Praktisch: Der Medion MD 37217 benötigt nicht unbedingt einen festen Wasseranschluss. Beim Befüllen des alternativen Wassertanks muss man allerdings sorgfältig vorgehen, damit nicht so viel Wasser umher spritzt.

Eine haushaltsübliche Steckdose braucht der Medion Tischgeschirrspüler aber auf jeden Fall. Wer ihn ganz mobil auch außerhalb der Wohnung benutzen möchte – zum Beispiel auf dem Balkon, im Garten oder beim Camping – muss also auf die Stromversorgung achten. Mit einer Anschlussleistung von 860 Watt kann der Medion MD 37217 allerdings auch mit einer geeigneten Power Station betrieben werden, falls keine Steckdose zur Hand ist.

Was ist bei der Benutzung zu beachten?

Der Medion MD 37217 Tischgeschirrspüler bietet sechs verschiedene Spülprogramme: ein Kurzprogramm mit kaltem oder heißem Wasser, ein Schnell-Programm, ein Programm mit einer Laufzeit von genau 60 Minuten, ein Glas-Programm, ein Programm speziell für Babyflaschen und das energiesparende Eco-Programm. Ähnlich wie bei anderen Spülmaschinen-Modellen auch, bietet der Geschirrkorb zudem einigen Anpassungsmöglichkeiten. So kann zum Beispiel die Besteckablage vom Korb entfernt werden, wenn man sie gerade nicht braucht. Ebenso können die Teller-Haltestangen weggeklappt werden, sodass zum Beispiel Platz für die beiliegende Babyflaschen-Halterung frei wird.

Flexible Teller-Halterung am Geschirrkorb.
Der Geschirrkorb des Medion Tischgeschirrspülers ist in einigen Punkten flexibel – so kann man zum Beispiel die Teller-Halterung wegklappen. © IMTEST

Ein spezielles Desinfektionsprogramm, zum Beispiel wie beim Bob Classic von Daan Tech mit UV-C-Strahlen, gibt es hingegen nicht.

Spülen

Jede Spülmaschine braucht für ein bestmögliches Spülergebnis drei Zusätze: Reiniger, Salz, und Klarspüler. Der Medion Tischgeschirrspüler bietet für das Geschirrspülmittel eine Vertiefung in der Tür. Anders als bei großen Spülmaschinen handelt es sich dabei aber um kein richtiges Fach mit Klappe, um den Kontakt von Reiniger und Wasser hinauszuzögern. Vielmehr bietet der Medion MD 37217 hier eine Art Dosierhilfe. Sobald man die Tür schließt, fällt der Inhalt des Fachs nämlich einfach in den Innenraum des Tischgeschirrspülers.

Wichtig ist aber, dass für die kleinere Geschirrmenge auch eine geringere Dosierung des Geschirrspülmittels ausreicht. Wenn man sich daranhält, kann man Ressourcen sparen. Da es aber keine Möglichkeit gibt, zusätzlich Klarspüler einzufüllen, empfiehlt sich die Verwendung eines multifunktionalen Reinigers. Sogenannte “all-in-one”-Tabs können zum Beispiel gut verwendet werden, um nicht komplett auf die Klarspülfunktion verzichten zu müssen. Geschirrspül-Tabs sind allerdings meist auf größere Geräte auslegt, sodass sie in die Vertiefung des Medion MD 37217 gar nicht hineinpassen. Stattdessen muss man sie halbieren.

Das leere Reinigerfach des Medion Tischgeschirrspülers.
Das Fach für den Geschirrspülreiniger fasst beim Medion MD 37217 laut Aufschrift nur 6 Gramm Pulverreiniger.
Das Reinigerfach des Medion Tischgeschirrspülers mit großem Tab, der nicht hineinpasst.
Normale Geschirrspül-Tabs passen daher nicht hinein.
Das Reinigerfach des Medion Tischgeschirrspülers mit halbem Tab, der hineinpasst.
Mit einem Messer kann man den Tab aber halbieren, damit er passt.

Einfacher ist hingegen die Dosierung von (multifunktionalem) Reinigungspulver.



Für das Spülmaschinen-Salz gibt es hingegen ein eigenes Fach im Tischgeschirrspüler von Medion. Wer dieses nutzen möchte, sollte sich über die örtliche Wasserhärte informieren – zum Beispiel beim zuständigen Wasserwerk – und diese Information in den Einstellungen des Geschirrspülers eingeben. Bei der Verwendung eines multifunktionalen Geschirrspülmittels mit Salzfunktion kann man sich die zusätzliche Dosierung hingegen sparen.

Das Salz-Fach des Medion Tischgeschirrspülers.
Anders als bei einigen Mitbewerbern, gibt es im Medion Tischgeschirrspüler ein Fach für Spülmaschinensalz. Klarspüler kann man allerdings nicht einfüllen. © IMTEST

Pflegen

Beinahe der gesamte Innenraum des Medion Tischgeschirrspülers besteht aus glattem Kunststoff, der sehr einfach zu reinigen ist. Sogar der Sprüharm und der Geschirrkorb sind aus dem grauen Plastik gefertigt. Einzige Ausnahme ist die Siebkombination mit Metall-Komponenten. Dieses sollte regelmäßig entnommen und gereinigt werden, um ein möglichst effizientes Arbeiten der Spülmaschine zu ermöglichen. Dafür kann man durch Drehen das komplette Sieb entnehmen oder durch Auseinanderdrücken Grob- und Feinsieb voneinander trennen. Letzteres ist allerdings gerade zu Beginn etwas schwergängig und bietet Potenzial für Abnutzungserscheinungen am Kunststoff.

Die Siebkombination auseinander gebaut.
Zum Reinigen kann man die Siebkombination des Medion MD 37217 auseinanderbauen. Das erfordert allerdings ein wenig Kraft. © IMTEST

Medion Tischgeschirrspüler im Test: Wie viel Energie benötigt er?

Im Labortest benötigte der Medion Tischgeschirrspüler je nach Programm zwischen 0,3 und 0,4 Kilowattstunden Energie für einen Reinigungszyklus. Das klingt erst einmal nach nicht viel. Da die Spülmaschine allerdings nur zwei Maßgedecke aufnehmen kann – also ungefähr das Geschirr, was eine Person an zwei Tagen benutzt – muss sie vergleichsweise oft angestellt werden. Geht man also von einem Spülgang an jedem zweiten Tag aus, ergibt das knapp 72 Kilowattstunden pro Jahr. Trotz schlechtester EU-Energieeffizienzklasse “G” entstehen dabei mit dem derzeitigen Energiepreis von knappen 48 Cent pro Kilowattstunde also nur rund 35 Euro pro Jahr. Für kleine Haushalte kann sich der Tischgeschirrspüler also lohnen.

Der Medion MD 37210 mit Energiemessgerät.
© IMTEST

Bei größeren Geschirrmengen sollte für eine höhere Effizienz allerdings lieber eine große Spülmaschine angeschafft werden, als die kleine häufiger zu verwenden. Eine effiziente 60-Zentimeter-Maschine von Miele braucht zum Beispiel für die gleichen 180 Spülgänge im Jahr knappe 97 Kilowattstunden Energie, also etwa 47 Euro. Dafür spült sie aber auch fast die 7-fache Menge an Geschirr. Würde man dafür die Medion MD 37217 verwenden, würden sich die Energiekosten auf 242 Euro erhöhen.





Fazit

Der Medion Tischgeschirrspüler schnitt im Labortest insgesamt befriedigend ab. Die Reinigungsleistung war sehr hoch, dafür war das Geschirr allerdings nach Ende des Programms noch sehr nass und musste mit einem Geschirrtuch nachgetrocknet werden. Dank eingebautem Wassertank kann man den Medion MD 37127 auch ohne Wasseranschluss betreiben und ist damit beim Aufstellungsort flexibel. Eine Steckdose und einen Abfluss oder einen Auffangbehälter für das Schmutzwasser braucht man aber auf jeden Fall. Die Energieeeffizienzklasse laut EU-Energielabel ist sehr schlecht. Für die vorgesehene, kleine Geschirrmenge sind die Energiekosten pro Jahr dennoch überschaubar – sofern der Tischgeschirrspüler nicht übermäßig oft benutzt wird. Soll viel Geschirr gereinigt werden, empfiehlt sich aber eher die Anschaffung eines größeren und effizienteren Gerätes.

  • PRO
    • Benutzung auch mit Wassertank möglich, sehr gute Reinigungsleistung, flexibler Geschirrkorb, leise im Betrieb.
  • KONTRA
    • Hoher Energie- und Wasserverbrauch, kein Desinfektionsprogramm, kein Akku-Betrieb möglich, keine App-Steuerung.

IMTEST Ergebnis:

befriedigend 2,8


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Autorinnen-Foto von Dr. Lotta Kinitz in Farbe.

Dr.-Ing. Lotta Theresa Florianne Kinitz – Spitzname Dr. Lotta – schloss 2016 ihren Bachelor of Science an der HAW Hamburg ab. Anschließend absolvierte sie in Bonn den Master in Lebensmitteltechnologie und promovierte im Fachbereich für Haushaltstechnik. Ihre Doktorarbeit
schrieb sie über mögliche Verbesserungen der Norm zur Prüfung von Geschirrspülmaschinen, um diese relevanter für Verbraucherinnen und Verbraucher zu machen.
Bei IMTEST ist sie seit 2022 ebenfalls vor allem dafür zuständig, dass unsere Produkttests wissenschaftlich, aber auch nachvollziehbar und relevant ablaufen. Dabei testet sie selbst mit Vorliebe alles, was im Haushaltsbereich zu finden ist: Von Küchenmaschinen, über Saugroboter
und andere ‚smarte‘ Home-Geräte bis hin zu Waschtrocknern, Backöfen und Kaffeevollautomaten kommt bei ihr alles unters kritische Prüferinnen-Auge. Um stets auf dem Laufenden über Neuerungen zu bleiben, ist sie zudem Mitglied des Fachausschusses für Haushaltstechnik in der Deutschen Gesellschaft für Hauswirtschaft.
Ihre Ausbildung sowie ihre derzeitige, nebenberufliche Tätigkeit als Lehrbeauftrage für Haushaltstechnik und Physik an der HAW Hamburg geben ihr zudem die Grundlage für die Position der IMTEST-Expertin für Energiethemen, wie Balkonkraftwerke und mobile Powerstations.