Allem Spezialitäten-Gesäusel von Latte Macchiato, Americano, Espresso über Flat White bis Cappuccino zum Trotz: Die meisten Kaffeetrinker in Deutschland brühen sich ihren morgendlichen Wachmacher immer noch ganz einfach mit einer Filterkaffeemaschine. Der Klassiker ist in einigen progressiven Gegenden großer Städte zwischenzeitlich sogar schon wieder zum „hippen“ Geimtipp avanciert. Es gibt auch gute Gründe dafür: Es ist ein so schön einfacher und gut studierter Ablauf – Kaffeepulver in den Filter, Wasser in den Tank, einschalten, warten und fertig. Zudem möchten viele auch gerne gleich einen Kaffeevorrat für den Vormittag haben. Und wenn der gebrühte Kaffee direkt in eine Thermoskanne tröpfelt, ist dagegen auch geschmacklich kaum etwas einzuwenden.
Kaffee: Frisch gemahlen schmeckt am besten
Wenn überhaupt, lässt sich genusstechnisch an dieser Brühmethode nur eines einwenden: In den meisten Fällen kommt gemahlener Kaffee zum Einsatz, und das ist im Vergleich zu frisch gemahlenen Bohnen ein Unterschied wie Tag und Nacht. Wäre es nicht also nur konsequent, auch Filterkaffeemaschinen mit frisch gemahlenen Bohnen zu befüllen? Oder, noch besser, diese Maschinen mit einem Mahlwerk auszustatten? Genau das dachte sich offenbar Medion bei ihrer Filtermaschine mit Mahlwerk, zu finden unter der Medion-typischen Produktnummer MD19777.
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Kaffeemaschine mit Aufsatz und Permanent-Filter
Optisch unterscheidet sich die Medien MD1977 kaum von einer „normalen“ Filterkaffeemaschine, außer dass ein zusätzlich „Stockwerk“ oben aufsitzt: das integrierte Mahlwerk mit dem Füllbehälter für die Kaffeebohnen. Ansonsten gleicht die Ausstattung weitestgehend allen anderen. Der schwenkbare Einsatz für den Papierfilter enthält allerdings zusätzlich einen Permanent-Filtereinsatz, der die Verwendung von Papierfiltern überflüssig macht. Er besteht aus einem sehr feinen Metallgeflecht und wird nach Benutzung einfach ausgeleert und dann abgespült.
Kaffeemaschine im Test: lautes Mahlwerk
Die Kaffeezubereitung erfolgt wie gewohnt: Der Wassertank lässt Dosierungen zwischen zwei und acht Tassen (etwa ein Liter) zu. Die Kaffeemenge lässt sich über eine Drucktaste auswählen. Selbstverständlich kann man wahlweise auch weiterhin Pulverkaffee in den Filter löffeln. Dazu muss man aber das Mahlwerk erst ausschalten, bevor man die Maschine startet. Etwas gewöhnungsbedürftig: Wenn die Mahlwerk-LED leuchtet, ist das Mahlwerk ausgeschaltet statt eingeschaltet. Wird mit frischen Bohnen gekocht, muss man lediglich zusätzlich den Bohnenbehälter füllen und den Startknopf drücken. Achtung: Das Mahlen ist mit gemessenen 89 dB ganz schön laut – und dauert bei einer acht-Tassen-Dosierung auch deutlich länger als etwa bei einem Espresso.
Filterkaffee: Schnell, bequem und einfach
Danach läuft alles wie gewohnt: In gut sechs Minuten sind acht Tassen mit der Filterkaffeemaschine gebrüht und warten servierfertig in einer metallenen, seitlich isolierten Kanne, die zudem auch noch auf einer beheizten Platte steht. Der Filtereinsatz ist mit einem Tropfstop ausgestattet, sodass Ungeduldige auch schon während des Brühvorgangs die erste Tasse einschenken können. Im Testbetrieb waren die Verkoster begeistert: Frisch gemahlener Filterkaffee ist dem mit Pulverkaffee geschmacklich haushoch überlegen.
Fazit
Die Kombination aus Mahlwerk und Filtermaschine ist ein gelungenes Zusammenspiel aus klassischer Zubereitung mit besten Zutaten. Das Mahlwerk selbst ist zwar recht laut, aber der gute Kaffee tröstet darüber hinweg.
- PRO
- Einfache Bedienung, mit Permanentfilter-Einsatz.
- KONTRA
- etwas lautes Mahlwerk, Signalleuchte fürs Mahlwerk etwas verwirrend.
IMTEST Ergebnis:
gut 2,2