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Rettung für Fahrradhersteller Prophete und Cycle Union

Investor für E-Bike-Hersteller Prophete und Cycle Union gefunden.

vier Fahrradfahrer fahren nebeneinander in einer städtischen Umgebung
© Prophete

Die Nachricht über die Insolvenz vom Traditionsunternehmen Prophete Ende des letzten Jahres hat die ganze Fahrradbranche erschüttert. Medienberichten zufolge war der Fahrradhersteller bereits angeschlagen gewesen. Ein Cyberangriff, der Prophete über Wochen lahmgelegt haben soll, soll dem Unternehmen den Rest gegeben haben, dass es die Verluste nicht mehr allein stemmen konnten. Nun kommt die freudige Nachricht, dass nach nur zehn Wochen ein Investor gefunden sei, der neben Prophete auch den angeschlagenen Fahrradhersteller Cycle Union kaufen soll.

Update vom 06. März 2023: Investor rettet Prophete

Medienberichten zufolge können die Mitarbeiter vom Traditionsunternehmen Prophete aufatmen. Wie nun bekannt wurde, ist ein Käufer gefunden worden, der aus Singapur kommen soll. Dabei soll es sich um den strategischen Investor Dutech handeln, welcher alle Vermögensgegenstände sowie die gesamte Belegschaft übernehmen soll.

Das Unternehmen Dutech hat seinen Fokus eigentlich im Bereich der Sicherheits– und Heimprodukte, soll aber mit E-Bike-Komponenten einen Jahresumsatz von 300 Millionen Euro erwirtschaftet haben.



So ist es nur innerhalb von zehn Wochen gelungen, das Traditionsunternehmen aus Rheda-Wiedenbrück zu retten. Neben Prophete soll Dutech auch das angeschlagene Unternehmen Cycle Union gekauft haben. Beide Fahrradhersteller sollen bereits während des Insolvenzerfahrens weiter gearbeitet haben, Prophete soll neue E-Bikes bereits ausgeliefert haben.

Update vom 02. Februar: Verkaufsprozess des Fahrradunternehmens in vollem Gange

Doch nun scheint es Hoffnung für Prophete zu geben. Drei Wochen nach dem Verkaufsprozess soll es zehn Kaufangebote aus dem In- und Ausland geben. Aktuell sollen die Angebote ausgewertet werden, um dann mit engeren Kandidaten in Verhandlungen zu gehen. Insolvenzverwalter Manuel Sack soll dazu gesagt haben, dass es Ziel sei, die bestmögliche Lösung für die Gläubiger und die Belegschaft zu finden.

Medienberichten zufolge habe sich dank des hohen Einsatzes der Beschäftigten, der Loyalität der Kunden und des Entgegenkommens der Lieferanten und Dienstleister der Geschäftsbetrieb stabilisiert. Idealerweise soll die Übernahme zum 01. März 2023 erfolgen.



Aldi und Lidl bieten regelmäßig E-Bikes von Prophete an

Prophete ist nicht nur ein Anbieter von E-Bikes und Fahrrädern, auch eine ganze Bandbreite an Komponenten wie Licht, Schläuche, Fahrradcomputer oder Kindersitze zählen zu ihrem Sortiment. Neben dem Verkauf im eigenen Onlineshop gibt es die Produkte auch bei Discountern, Bau- und Supermärkten. Gerade bei Aldi und Lidl werden die E-Bikes von Prophete regelmäßig zu attraktiven Preisen angeboten.

Als mittelständisches Familienunternehmen kann Prophete auf eine mittlerweile über 110-jährige Geschichte zurückblicken. Und auch als E-Bikes immer mehr auf den Markt vordrangen, ist Prophete den Weg mitgegangen. Nach eigenen Angaben waren sie der erste Anbieter, die Pedelecs mit App-Steuerung angeboten haben.



Medienberichten des WDR zufolge sollen die rund 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bereits über das Insolvenzverfahren informiert worden sein. Ebenso hieß es, dass die Gehälter bis vorerst Februar sicher sein sollen. Der Geschäftsbetrieb solle weiterlaufen und auch die Fahrradmarke solle erhalten bleiben.

Garantie-Leistung bei Insolvenz

Viele Verbraucher, die sich dieses Jahr noch ein E-Bike von Prophete gekauft haben, fragen sich nun, was passiert, wenn sie einen Mangel an ihrem Fahrrad feststellen. Die gesetzliche Gewährleistung, ein Rechtsanspruch des Kunden gegenüber dem Verkäufer, beträgt zwei Jahre. Ein Anspruch darauf haben Kunden laut Experten der Verbraucherzentrale auch dann, wenn der Händler insolvent ist. Dieser muss dann trotzdem für Mängelbeseitigung oder Ersatzlieferungen sorgen.

Anders verhält es sich bei freiwillig vom Hersteller gegebenen Garantien. Diese werden laut Verbraucherzentrale wertlos, denn wenn es das Unternehmen nicht mehr gibt, kann der Kunde auch keine Garantieansprüche mehr geltend machen.

Marken der Cycle Union betroffen

Auch die zum Unternehmen Cycle Union gehörenden Marken Kreidler, Rabeneick, E-bikemanufaktur und vfs Fahrradmanufaktur sollen ums Überleben kämpfen. Hier sollen ebenso Insolvenzverfahren zur Disposition stehen. Allerdings gehören die E-Bikes dieser Marken eher in das höherpreisige Segment und werden nicht über Discounter vertrieben.


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Kathrin Schräer

Kathrin Schräer hat an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg Technikjournalismus studiert und ihr Studium als Diplom-Journalistin (FH) erfolgreich abgeschlossen. Anschließend sammelte sie nach ihrem Videojournalismus-Volontariat bei einem Lokal-Fernsehsender mehrere Jahre Erfahrung als Redakteurin bei einer Kölner TV-Produktionsfirma sowie in der Distribution einer Mediaagentur in Hamburg.
Seit 2022 arbeitet Kathrin bei IMTEST, wo sie überwiegend E-Bikes, Gravelbikes und E-Scooter testet, aber auch Zubehör wie Schlösser, Helme und Lichter werden von ihr auf Herz und Nieren geprüft. Als Expertin auf diesem Gebiet schreibt sie zu diesen Themen ebenso Ratgeber, News und Kaufberatungen.