Wer im Januar bei Rewe einkaufen geht, wird sich bei manchen Preisschildern wundern, denn der Lebensmittelhändler bepreist ausgewählte Produkte nicht nach dem Wert in Euro. Der Zeitpunkt ist nicht zufällig, so gilt der Januar seit ein paar Jahren als Möglichkeit, einen Monat lang eine vegane Ernährung im Zeichen des Tier- und Klimaschutzes auszuprobieren – der Begriff dazu lautet Veganuary. Was hinter der neuen Bepreisung steckt, verrät IMTEST.
10 Tipps für einen nachhaltigen Alltag – Teil 4: Lebensmittel
Nachhaltigkeit ist in aller Munde, doch wie kann das Prinzip im Alltag umgesetzt werden? Die neue Serie von IMTEST gibt wöchentlich 10 Tipps.
Bei den neu bepreisten Produkten handelt es sich um vegane Alternativen, beispielsweise Falafel-Bällchen, Soja-Cuisine und Aufstriche. Sie wirken wie Angebote, denn es wird angezeigt, wie viel Ersparnis dieses Produkt mitbringt. Jedoch nicht monetär, sondern in ihrer CO2-Bilanz. Als Einheit gibt Rewe den Produkten CO2e pro Kilogramm (CO2e/kg) und meint damit die Summe an Treibhausgasen, die gemäß dem Greenhouse Gas Protocol (GHG-Protocol) in CO2-Äquivalente umgerechnet auf ein Kilogramm des Produkts entstehen.
Für die Kalkulation hat Rewe mit ClimatePartner zusammengearbeitet, einem Beratungsunternehmen für Klimaschutz. Ein vollständiger Bericht zeigt, wie die CO2-Preise zustande kommen. Beispielsweise “kosten” vegane Falafel-Bällchen mit 1,50 CO2e/kg 83 Prozent weniger klimabelastende Emissionen als Hackbällchen aus Schweinefleisch mit 8,82 CO2e/kg.
Rewe: Theke mit veganen Produkten
Die Intention ist grundsätzlich gut, denn mithilfe dieser Information können Konsumenten deutlich einfacher klimafreundliche Kaufentscheidungen treffen. Dennoch lautet ein Kritikpunkt, dass sich durch diese Veganuary-Aktion die realen Euro-Preise der “besseren” Produkte nicht reduzieren. Das Wissen über die Klimabilanz ist das eine, die Möglichkeit, diese allen Menschen preislich verfügbar zu machen, das andere.
Allerdings bietet Rewe immerhin über 1.400 vegane Produkte an und starte Ende letzten Jahres in über 50 Märkten sogar eine vegane Theke, an der Beratung und passgenaue Portionsgrößen möglich gemacht wurden.
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