Elektrische Lastenräder mit speziellen Transportboxen bieten perfekte Lösungen für die urbane, umweltfreundliche Mikromobilität. Sie eignen sich besonders gut für die Auslieferung von zum Beispiel Lebensmitteln, Postsendungen oder Medikamente für die sogenannte “letzte Meile”. E-Cargo-Bike-Hersteller und Zulieferer arbeiten stetig daran, ihre Mobile und Komponenten zu perfektionieren. So hat Automobilzulieferer Schaeffler, zusammen mit der Heinzmann GmbH & Co. KG, einem Spezialisten für Zweirad-E-Antriebe, das kettenlose Antriebssystem Free Drive entwickelt.
Antriebssystem verspricht seltenere Wartung und geringeren Verschleiß
Das neue Antriebssystem besteht laut Schaeffler aus einem Pedalgenerator, einem Antriebsmotor und einer Batterie. Von Heinzmann kommt das sogenannte Human-Machine-Interface. Das Besondere des Free Drive-Systems: Es soll komplett ohne mechanische Antriebskomponenten wie Kette, Zahnkränze, Ritzel oder Riemen auskommen. Das bedeutet für die Kunden seltenere Wartung, geringerer Verschleiß sowie saubere Hosenbeine.
Der Pedalgenerator ist dafür verantwortlich, dass beim Treten ein gleichmäßiger Widerstand erzeugt wird. Zudem liefert er die Energie für den Elektromotor am Hinterrad. Im Gegensatz zu anderen Antrieben soll laut Schaeffler beim Treten deutlich weniger Muskelkraft benötigt werden als bei klassischen Kettenantrieben, was gerade bei langen Liefertouren mit schwerer Last zum Vorteil ist. Überschüsse Energie soll vom Akku gespeichert werden und kann so bei Bedarf wieder für den Antrieb genutzt werden.
Die besten E-Cargo-Bikes 2024: E-Lastenräder im Sicherheits-Test
Mit E-Cargo-Bikes lässt sich der Transport auch von größeren Einkäufen bequem bewältigen. IMTEST verrät, wie sicher E-Lastenräder im Straßenverkehr unterwegs sind und ob sie auch als Kinder-Taxi für Fahrten etwa zur Kita taugen.
Gangwechsel via Software
“Mit dem Antrieb ohne Kette sind gänzlich neue Fahrradarchitekturen und Pedalkonfigurationen möglich, auch für Anwendungen mit drei oder vier Rädern, mit Dach oder ohne”, erklärt Jochen Schröder, Leiter des Unternehmensbereichs Elektromobilität bei Schaeffler. Bei diesem Antriebssystem ist eine Software zum Beispiel für Gangwechsel und eine Änderung des Unterstützungsmodus zuständig. Die Komponenten des Heinzmann-Systems kommunizieren via CAN-Verbindung miteinander.
Bereits im Sommer 2021 haben Schaeffler und Heinzmann das neue Antriebssystem vorgestellt und seitdem stetig weiterentwickelt. Nachdem die Tests erfolgreich waren, startet nun die Produktion für erste Flottenfahrzeuge. Der erste Kunde soll nach eigenen Angaben die CIP Mobility GmbH sein, die den Antrieb in seinem mocci Smart Pedal Vehical einsetzen will. Neben dem neuen Antriebssystem wird beim mocci auf einen leichten Aluminiumrahmen, recyclefähiges und äußerst robustes Kunststoff gesetzt. Zudem soll das E-Cargo-Bike voll vernetzt sein.
Jetzt kostenlos zum IMTEST-Newsletter anmelden!
Unsere besten News, Ratgeber und Kaufberatungen der Woche für Sie per Mail und kostenlos.