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Kabel-Alternative IPTV: So geht Fernsehen übers Internet

Voraussetzungen und Anbieter im Überblick.

Ein Fernseher, auf dem Roku geöffnet ist.
© Roku

Der Wegfall des Nebenkostenprivilegs im Juni 2024 bringt Bewegung ins Fernsehen. Zum einen können sich betroffene Mieter ihren Anbieter fürs Kabelfernsehen selbst aussuchen, zum anderen können sie nun mehr auch ganz auf den klassischen TV-Anschluss verzichten und sich nach einer Alternative umsehen. Eine davon ist IPTV, das Internetfernsehen. Im Gegensatz zum linearen Fernsehen – also das TV-Programm, das nur zu bestimmten Zeiten ausgestrahlt wird – bietet IPTV die Möglichkeit, auf Video-on-Demand-Plattformen zuzugreifen und je nach Angebot zeitversetztes Fernsehen sowie über andere mobile Geräte von unterwegs aus das Programm abzurufen.

Dies entspricht dem Zeitgeist, denn immer mehr Menschen wollen Inhalte dann genießen, wenn es ihnen passt und sich nicht nach dem festgelegten Sendeprogramm richten. Dank immer leistungsstärkerer Verbindungen kann Fernsehen übers Internet empfangen und besser den eigenen Ansprüchen entsprechend konsumiert werden. Was es mit dem Internetfernsehen auf sich hat sowie alles zu Voraussetzungen, Vorteilen und Anbietern, erfahren Sie im Folgenden.

Was ist IPTV?

IPTV steht für „Internet Protocol Television“ und meint eine Übertragungsart von Fernsehprogrammen und anderen Medieninhalten übers Internet. Demgegenüber steht das klassische Fernsehen über Satellit (DVB-S), Kabel (DVB-C) oder terrestrische Antennen (DVB-T). Die Übertragung der Inhalte findet bei IPTV also über das Internet Protocol statt. Das kann allerdings unterschiedlich vonstattengehen: beispielsweise über Computer oder Handy oder mit Hilfe spezieller Endgeräte.

Voraussetzungen: Was wird für IPTV benötigt?

Die wichtigste Voraussetzung für IPTV ist ein Breitband-Internetanschluss per DSL, VDSL oder Glasfaser. Die Internetverbindung sollte schnell genug sein, der gebuchte Tarif also eine ausreichende Übertragungsrate liefern: Für den Empfang von Full-HD sind mindestens 16 Megabit pro Sekunde nötig, für Ultra-HD (4K) mindestens 25 Megabit pro Sekunde. Was Geräte angeht, so gibt es verschiedene Möglichkeiten, Fernsehen übers Internet zu empfangen:

Die sogenannten „Röhren“ sind schon längst aus den Wohnzimmern verschwunden und bei den meisten Menschen durch smarte Fernsehgeräte ersetzt worden. Diese sind nicht mehr nur reine Wiedergabegeräte, sondern mit Betriebssystem, Apps und Co. ausgestattet. Auf diese Weise kann auch IPTV damit empfangen werden.

Ist der Fernseher noch nicht smart genug, schaffen sogenannte Set-Top-Boxes Abhilfe. Ältere oder günstigere TV-Geräte werden dadurch aufgerüstet, um sie für IPTV zu nutzen. Normalerweise wird die Box vom Provider (als Leihgerät) zur Verfügung gestellt und dient als Verbindung zwischen Router und Fernseher. Soll Internetfernsehen, was über einen Provider gebucht wurde, auf mehreren TV-Geräten genutzt werden, wird zusätzlich ein IPTV-Receiver benötigt (das gilt zumindest für Nicht-Smart-TVs).

Alternativ zur Set-Top-Box können auch Streaming-Sticks verwendet werden. Ähnlich wie ein USB-Stick werden diese direkt an den Fernseher angeschlossen.

IPTV lässt sich neben dem klassischen TV-Gerät auch auf jeglichen internetfähigen mobilen Endgeräten wie Smartphone oder Notebook konsumieren. Denn für die gängigen Betriebssysteme bieten Provider kompatible Apps zum Installieren an. Alternativ ist mit den Zugangsdaten auch ein Login im Browser möglich.

IPTV-Anbieter im Vergleich

Neben reinen Plattformen für Internetfernsehen und Video-on-Demand wie Waipu.tv und Zattoo wird IPTV in Deutschland aktuell bei drei Internet-Providern angeboten: Die TV-Streaming-Angebote der Telekom (MagentaTV) und von Vodafone (GigaTV Net) können dabei jeweils als TV-Paket einzeln oder zum jeweiligen Tarif hinzugebucht werden. Nur bei 1&1 (HD TV) ist das Angebot lediglich in Kombination mit einem Internet-Vertrag verfügbar. Nachstehend die wichtigsten Eckdaten zu den verschiedenen IPTV-Angeboten:

GigaTV Net (Vodafone)

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  • 53 Sender in HD, 60 in SD
  • Unabhängig von Kabel-TV und Internet-Vertrag buchbar
  • Großes Mediatheken-Angebot und Serien, Filmen, Dokus und Shows in der Vodafone-Mediathek
  • GigaTV Net Box mit Playstore, Sprachsteuerung und Qualität in 4K
  • GigaTV-App für Smartphone und Tablet
  • Die ersten sechs Monate 0 Euro, danach 14,99 Euro monatlich
  • Statt mit GigaTV Net Box auch mit Apple TV 4K (19,99 Euro monatlich) oder GigaTV Net Box inklusive Netflix (25,99 Euro monatlich) buchbar
  • Mindestens 10 Mbit/s erforderlich
  • Mindestlaufzeit 24 Monate
  • Bereitstellungsentgelt: 49,99 Euro
  • Versandkosten: 6,99 Euro
Längliche schwarze Box mit Fernbedienung an der Seite auf weißem Hintergrund
Für GigaTV Net ist kein Internetanschluss bei Vodafone notwendig. © Vodafone

Aktuell bietet Vodafone sein GigaTV Net inklusive Box ein halbes Jahr lang gratis an. Danach kostet es 14,99 Euro. Für diesen Preis erhält der Nutzer mit der Net Box ein Gerät, das sämtliche Streaming-Apps und Mediatheken inklusive der von Vodafone vereint und zudem den Zugriff auf über 100 TV-Sender in HD und SD ermöglicht. Fürs Streaming hält die Box ultrascharfes 4K bereit. Ein Internet-Tarif von Vodafone ist nicht notwendig. In Kombination mit der GigaTV-App kann der Nutzer dieses Angebot auch auf Smartphone oder Tablet nutzen, und das im ganzen EU-Ausland.



MagentaTV (Telekom)

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  • Über 100 Sender in HD
  • Unabhängig von Kabel-TV und Internet-Vertrag buchbar
  • Megathek mit Zugriff auf Serien, Filme, Shows und Dokumentationen
  • Disney+ Standard, Netflix Standard und RTL+ Premium inklusive
  • Restart- und Timeshift-Funktion sowie 100 Stunden Aufnahmezeit
  • Bis zu drei gleichzeitige Streams auf verschiedenen Geräten
  • MagentaTV One Box für 59 Euro
  • Die ersten sechs Monate 0 Euro, danach 20 Euro monatlich
  • Mindestvertragslaufzeit 24 Monate
  • Keine Versand- und Bereitstellungskosten

Auch die Telekom bietet zur Zeit MagentaTV im MegaStream-Paket ein halbes Jahr lang gratis. Danach kostet es 20 Euro und nach Ablauf der Mindestvertragszeit sogar 26 Euro im Monat. Das ist zwar deutlich teurer als das Angebot von Vodafone, dafür sind Abos bei Disney+, Netflix und RTL+ mit drin und müssen nicht noch extra abgeschlossen werden. Mit der Box MagentaTV One für einmalige 59 Euro ist es zudem möglich, das Fernsehprogramm aufzunehmen, zu pausieren oder noch mal neu zu starten.

HD TV (1&1)

Anzeige:

  • Nur in Kombination mit Internet-Vertrag (DSL) buchbar (ab 9,99 Euro im Monat bzw. 39,99 Euro ab dem 13. Monat) und im Heimnetzwerk nutzbar
  • Über 100 Sender in HD und SD
  • Inklusive 1&1 Cinema, Videothek mit tausenden Filmen
  • Aufnahmefunktionen und zeitversetztes TV
  • Bis zu vier gleichzeitige Streams auf verschiedenen Geräten
  • App für die Nutzung auf Smartphone und Tablet
  • Vielfältige Zubuch-Optionen: z. B. zusätzliche HD-, Genre- sowie internationale Sender
  • 4,99 Euro im Monat für HD TV (9,99 Euro für 1&1 HD TV Plus)
  • 4,99 Euro im Monat für optionale Set-Top-Box
  • Mindestvertragslaufzeit 24 Monate
  • 9,90 Versandkosten
Quadratische schwarze Box mit runden Ecken und Fernbedienung davor auf weißem Hintergrund
Von den großen Anbietern überzeugte die TV-Box von 1&1 im Test am meisten. © 1&1

Bei 1&1 bekommt der Nutzer alles aus einer Hand: Internetanschluss, Fernsehen und optional die Set-Top-Box. Der Nachteil ist, dass es nicht ohne einen Internettarif des Anbieters geht. Entsprechend ist das Angebot, inklusive der App auf mobilen Geräten, nur im Heimnetzwerk nutzbar. Ansonsten ist Programm- und Streamingvielfalt gegeben. Apps für Apple TV, Amazon Fire TV, iOS, Android sowie für alle gängigen Browser sind in dem Angebot vorhanden und HD TV ist auch mit Google Chromecast nutzbar. Im Vergleichstest schnitt das IPTV-Angebot von 1&1 aufgrund seiner Übertragungsqualität als das beste in Deutschland ab.

Lesen Sie auf der nächsten Seite: Unabhängige IPTV-Lösungen mit Sticks und CO.

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Sabine Lucht

Haushalt, Garten, Technik oder andere Themengebiete – neben Deal-Checks, in denen aktuelle Produkt-Angebote und Schnäppchen auf dem Prüfstand stehen, geht Sabine Lucht in Ratgebern und Kaufberatungen der Frage nach, welche Produkte etwas taugen und gibt Tipps für die Praxis. Nach ersten Redaktionserfahrungen während des Germanistik-Studiums ging ihr Weg dann weiter über Stationen im Online Marketing und Content Management – zurück in die Online-Redaktion bei IMTEST.