Seit Anfang Februar gibt es beim Sound-Spezialisten JBL ein neues Premium-Modell True Wireless In-Ear-Kopfhörern: Tour Pro 2. Die Kopfhörer bestechen durch erstklassigen Sound und unglaublich vielen Funktionen. Wer sich ein True Wireless In-Ear Headset für 300 Euro gönnt, hat aber auch sehr hohe Erwartungen – und kauft sich meist einfach das Vorzeige-Modell von Apple, weil man da kaum etwas falsch machen kann – vor allem dann nicht, wenn man iPhone-Nutzer ist. Die neue Premium-Variante von JBL könnte das ändern. Sie ist sogar noch 20 Euro günstiger als die AirPods Pro 2 von Apple, aber das macht in dieser Liga den Kohl auch nicht mehr fett. Die Frage lautet also: Können die Tour Pro 2 den In-Ear-Königen von Apple das Wasser reichen? Die kurze Antwortet lautet: ja. Die Urteilsbegründung liefert der Test:

Produktdetails

• Preis: 279,99 Euro
• Akkulaufzeit: 7,5 Stunden mit ANC
• Nach IPX5 vor Strahlwasser geschützt

JBL Tour Pro 2: Selbst in der Ladebox steckt Leben

In der Regel sind bei True Wireless Bluetooth Kopfhörern die eigentlichen Ohrknöpfe, deren der Sound, die Headsetqualitäten und die Bedienung eigentlich das erste, worauf man achtet. Nicht so bei den Tour Pro 2 von JBL: Hier fällt sofort die Ladebox ins Auge, besser gesagt das darin integrierte Touch-Display. Darüber sind alle wichtigen Funktionen der Kopfhörer steuerbar, etwa Titelauswahl, Lautstärke, ANC-Steuerung und Sound. Das ist im alltäglichen Gebrauch wirklich praktisch, weil es zum einem großen Teil die App- und auch die Gestensteuerung am Kopfhörer selbst ersetzen kann. Einziger Nachteil: Die Box wiegt gut 70 Gramm. Das ist – genauso wie die Ausmaße – vergleichsweise wuchtig.

Zum Lieferumfang gehören neben der Anleitung außerdem standardmäßig noch zwei weitere Silikon-Aufsätze für unterschiedliche Gehörgangsgrößen und ein kurzes Ladekabel von USB-C auf USB-A. Die Kopfhörer selbst sind mittelgroß – vorn allem im Vergleich zur üppigen Ladebox – mit einen kurzen, nach unten ragenden Steg. Sie lassen sich leicht ins Ohr setzen und verbleiben dort sicher, bequem und relativ unauffällig, ohne zu wackeln. Auch längere Tragezeiten schmälern das gute Gefühl nicht.

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JBL Tour Pro 2: Brillanter Sound, individuell einstellbar

Die Tour Pro 2 selbst halten mit einer Akkuladung rund 7,5 Stunden mit aktivierter Geräuschunterdrückung (ANC) lang durch, bevor sie wieder in die “interaktive Ladebox” zum Auftanken müssen. Die sehr präzise Gesten-Steuerung an den Seiten der Ohrhörer selbst steuert die laufende Musik, verwaltet Anrufe (annehmen, ablehnen, stummschalten, auflegen) sowie den Geräusche-Unterdrückungsmodus (ANC; Ambient Sound, Talk Through) und Sprachsteuerungsassistenten (Google, Alexa, Siri). Die Steuerung funktioniert hervorragend, auch mit etwas feuchten Fingern und (Touch-tauglichen) Handschuhen.

Individualisierungen sowohl der Gestensteuerung als auch der ANC-Modi samt persönlicher Anpassungen und Klangeinstellungen lassen sich sehr einfach und bequem in der JBL-App (für Android und iOS) vornehmen. Ein Equalizer sorgt dabei für das Feinjustieren der eigenen Vorlieben beim Musikhören. Fast schon obligatorisch für In Ear-Kopfhörer dieser Preisklasse: Beim Herausnehmen eines Hörers pausiert die Wiedergabe, und beide Hörer lassen sich auch einzeln verwenden, wenn der andere in in der Ladeschale steckt. Die JBL Pro 2 sind zudem nach IPX5-Standard gegen Strahlwasser geschützt.

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Erstklassiges Klangerlebnis: Die JBL Tour Pro 2 sind Sound-Profis

Aber was zählen alle Komfortfunktionen und unzählige Einstellmöglichkeiten, wenn aus den Ohrhörern nur ein Klangbrei kommt? Von JBL dürfte das allerdings kaum jemand ernsthaft erwarten – zumal nicht bei diesem stolzen Preis. So überrascht es auch nicht, dass die kompakten In Ear Kopfhörer schon in den einfachsten Standardeinstellungen sehr gut klingen. Im Test mussten dafür fast alle Genres herhalten: Von Klassik (Peer Gynt Suite No 1, Herbert Karajan & Berliner Philharmoniker 1983), über Pop und Rock (Billie Eilish, Dire Straits, Eric Clapton) bis Techno und Metal (Martin Kohlstedt, Bring Me The Horizon, Killer Be Killed). Wer sich ein wenig mit den vielfach kombinierbaren Sound-Verfeinerungen – Equalizer, 3D-Sound, Hörtest, Smart Audio & Video – beschäftigt, kann Erstaunliches aus den kleinen Dingern holen.

Das Noise Cancelling ist übrigens ebenfalls sehr effektiv und lässt sich auch auf bestimmte Situationen voreinstellen. Aber selbst ohne filigrane Anpassungen verschwinden Nebengeräusche wie Straßenlärm fast vollständig. Oft wenig beachtet, aber nicht minder wichtig, wenn man beispielsweise die In Ear Kopfhörer im Straßenverkehr als Headset benutzt: die Ambient-Aware-Funtion, als praktisch das Gegenteil von ANC. Denn wenn das schlecht gemacht ist, klingen die übertragenen Umgebungsgeräusche wie nerviges Dauerrauschen – von “Awareness”, also Aufmerksamkeit, kann dann keine rede Rede sein. Doch auch das schaffen die sechs Mikrofone im Tour Pro 2 so gut, dass man diesen Modus gerne einschaltet. Apropos Mikrofone: Auch im Telefontest haben sich die Tour pro 2 bewährt, und zwar sowohl auf Sprecher- wie auf Hörerseite.

Fazit