Zu Hause sorgt der heimische Kühlschrank für kühle Getränke und hält Lebensmittel frisch. Aber auch unterwegs will man oft nicht auf diese kleinen Annehmlichkeiten verzichten. Hier springen Kühlboxen in die Bresche. Ist Strom vorhanden, können Kühlboxen mit einem aktiven Kühlelement als Kühlschrankersatz Lebensmittel und mehr über fast unbegrenzte Zeit kühl halten. Anders sieht es aus, wenn man sich abseits ausgetretener Pfade und somit auch weit entfernt von der nächsten Steckdose aufhält. Ohne Strom bleibt nur der Griff zu einer passiven Kühlbox oder -tasche. Gekühlt wird mit Eis, entweder ganz schlicht in Form von Eiswürfeln oder als Kühlakku. Eine Isolierung sorgt dann dafür, dass es im Inneren der Box oder der Tasche auch über einen längeren Zeitraum angenehm kühl bleibt.
Tasche oder Box?
Ob man eine Kühltasche oder eine Kühlbox bevorzugt, ist letzten Endes eine Frage der persönlichen Ansprüche. Eine Kühlbox ist mit ihrer harten „Schale“ im Zweifelsfall die stabilere, aber auch sperrigere Variante. Die Dometic Patrol 20 ist die einzige Kühlbox im Testfeld und sie entspricht ziemlich genau dieser Beschreibung. Aus Hartplastik gefertigt, macht sie einen sehr robusten Eindruck. Allerdings ist sie aber auch mit etwa 7,7 Kilogramm das Schwergewicht im Test. Deckel und Seitenwände sind sehr massiv, was zulasten des Innenraums geht.
Die anderen Testkandidaten sind Kühltaschen im weitesten Sinne. Ihnen allen gemein ist die (vergleichsweise) weiche Außenhaut. Das bevorzugte Außenmaterial ist bei allen Kühltaschen ein robustes Kunststoffgewebe, das zusätzlich beschichtet wird. Innen sorgt die Isolierung für Stabilität. Die Petromax Kühltasche 20 Liter und der CamelBak ChillBak Cube 18 sind noch am ehesten klassische Kühltaschen. Beide bieten aber Detaillösungen für Outdoor und Camping. Mit dem ChillBak 30L geht CamelBak noch einen Schritt weiter in Richtung Outdoor-Spezialisierung und bietet einen Rucksack mit isoliertem Hauptfach an. Auch ein Sonderfall ist der GO Soft Storage 20L von Dometic: Er besteht aus einem sogenannten „Soft Storage“, einem wasserdichten Lagerbehälter und einem passenden, isolierenden Inneneinsatz, den man bei Bedarf einsetzen kann.
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Outdoor-Qualitäten im Fokus
Mit Omas Kühlbox für Schnittchen und Eistee, mit der man früher die lange Autofahrt in den Urlaub überbrückt hat, haben die Modelle im Test nur noch wenig gemeinsam. Am deutlichsten wird das bei dem ChillBak 30L von CamelBak. Der Kühlrucksack bietet zusätzlich zu dem geräumigen, isolierten Innenraum noch eine Besonderheit: eine in einem zusätzlichen Fach untergebrachte Trinkblase mit sechs Litern Kapazität. So kann laut CamelBak aus einer Quelle auch eine kleine Gruppe mit Wasser und anderen gekühlten Getränken versorgt werden. Außerdem bietet der ChillBak 30L rucksack-typisch noch weitere, praktische Fächer.
Der ChillBak Cube 18 präsentiert sich als kompakte Kühltasche, hat aber genau wie der große Bruder zusätzliche Fächer. Beiden Produkten von CamelBak gemeinsam ist der Verschluss: Zusätzlich zu einem isolierten Deckel für den Kühlbereich besitzen beide Kühltaschen einen Rollverschluss. Das sorgt für Wasserdichtigkeit.
Die beiden Produkte vom Outdoor-Spezialisten Dometic sind sehr unterschiedlich. Der GO Soft Storage 20L ist Bestandteil einer ganzen Linie von Aufbewahrungsbehältern. Eigentlich für die Lagerung beliebiger Gegenstände von Ausrüstung bis hin zu unverderblichen Lebensmitteln gedacht, wird der GO Soft Storage 20L erst durch den Isoliereinsatz Dometic GO PAC Insulated 20L zu einer Kühltasche. Diese Variabilität, das hochwertige Material und die gute Verarbeitung machen ihn vielseitig einsetzbar. Leider schränkt die Isolierung den Innenraum merklich ein: Hat der Go Soft Storage 20L selbst noch ein Innenvolumen von etwa 20 Litern, bleiben davon im „Kühltaschenmodus“ nur etwa zehn Liter übrig.
Das Innenraum-Problem
Auch die Patrol 20L, die Kühlbox von Dometic, hat ein Innenraum-Problem: Die im Vergleich recht große Box bietet weniger Platz, als man auf den ersten Blick vermuten würde. Dafür ist sie extrem robust und dürfte auch die raueste Behandlung wegstecken. Ein praktisches Extra ist der integrierte Ablauf zum Ablassen von Schmelzwasser und zur Reinigung.
Bei Petromax ist der Name Programm: Die Kühltasche 22 Liter ist genau das: eine Kühltasche mit knapp 20 Litern Innenvolumen. Die robuste Außenhülle und die dicke Isolierung sorgen für Stabilität auch im rauen Außeneinsatz. Verschlossen wird die Kühltasche mit einem wasserdichten Reißverschluss. Zusätzlich zu verschiedenen Taschen und Fächern ist als kleines Gimmick auch ein Flaschenöffner an der Außenseite befestigt.
Cool bleiben
Und wie ist es um die Kühlleistung der verschiedenen bestellt? Um das zu testen, wurden die Testkandidaten zunächst mit je einem Kilogramm Eis in Form von Kühlakkus beladen. Die Temperatur wurde anschließen zu unterschiedlichen Zeitpunkten, einmal am Boden und einmal am oberen Rand des Innenraums ermittelt. In den ersten Stunden verhalten sie sich ähnlich, selbst nach sechs Stunden liegen die Temperaturen am Boden bei allen Testprodukten unterhalb regulärer Kühlschranktemperatur. Oben in Deckelnähe sieht es etwas anders aus, so bleibt der Kandidat mit dem kleinsten Volumen, der Dometic GO Soft Storage 20L, dort kühler als beispielsweise der CamelBak ChillBak 30L mit seinem recht hohen Innenraum.
Nach 24 Stunden trennt sich die Spreu vom Weizen. Beide Produkte von CamelBak erwärmen sich auch am Boden deutlich, sie eignen sich also weniger für längere Lagerung und eher für einen Tagestrip. Die Petromax Kühlbox 22 Liter und der Soft Storage 20L halten auch nach 24 Stunden die Temperatur angenehm niedrig. Spitzenreiter in dieser Disziplin ist aber die Dometic Patrol 20L. Ihre dicke Außenhaut zusammen mit dem schweren, zusätzlich mit einer Dichtung versehenen Deckel, sorgen auch nach einem Tag für kühle Temperaturen im Innenraum.
Testergebnisse im Detail
Lesen Sie hier, wie die einzelnen Testkandidaten abgeschnitten haben und wo ihre Stärken und Schwächen liegen.
Tipps und Tricks rund ums Kühlen
Die hier getesteten Kühlboxen und -taschen haben eines gemeinsam: Sie besitzen keine aktive Kühlung. Daher eignen sie sich weniger dafür, Speisen und Getränke herunterzukühlen. Ihr Einsatzgebiet ist es, bereits Gekühltes über eine längere Zeit kühl zu halten. Mithilfe einiger Tipps und Tricks kann man die Kühldauer noch verlängern.
- Vorbereitung: Es lohnt sich, eine passive Kühlbox schon am Tag vor der eigentlichen Nutzung herunterzukühlen. Der einfachste Weg ist, sie über Nacht an einem kühlen Ort (z.B. Keller oder Garage) abzustellen. Schneller geht es, wenn man sie schon einige Zeit vorher mit Eis befüllt.
- Beladen: Die Temperatur des Kühlguts spielt eine große Rolle. Es sollte schon so kalt wie möglich in der Kühlbox landen, am besten direkt aus dem Kühlschrank. Kühlakkus oder Eis sollten oben platziert werden, da die kalte Luft nach unten absinkt.
- Kühldauer verlängern: Jedes Öffnen des Deckels sorgt dafür, dass kalte Luft aus der Kühlbox entweicht und warme Luft nachströmt. Für eine lange Kühldauer sollte die Box also so selten wie möglich geöffnet werden und auch dann nur für kurze Zeit. Die Kühlbox selbst sollte natürlich auch möglichst kühl stehen, also nicht in der prallen Sonne, sondern im Schatten. Auch der aufgeheizte Innenraum eines Autos ist alles andere als ideal.
- Notfallplan: Viele Supermärkte und Tankstellen verkaufen abgepackte Eiswürfel. Die eignen sich gut dafür, auch unterwegs noch einmal schnell die Temperatur in der Kühlbox zu senken, wenn der Inhalt schneller warm wird als gedacht.
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Fazit
Kühlboxen und -taschen sind eine unkomplizierte Art und Weise, Getränke und Lebensmittel kühl zu halten. Zur längeren Lagerung eignen sich aber nicht alle Modelle. Hier glänzt neben der Petromax Kühltasche 22 Liter auch die Dometic Patrol 20.