Die Epix (Gen 2) überzeugte nach ihrer Veröffentlichung im Test als eine der besten Outdoor-Smartwatches auf dem Markt. Im Jahr 2023 legte Garmin mit der erweiterten Pro-Version nach und baute damit das eigene Portfolio weiter aus. Was das Nachfolgemodell mehr kann, zeigt der Test. Getestet wurde die 47-mm-Pro-Edition, deren unverbindliche Preisempfehlung bei 949,99 Euro liegt.
Insgesamt bietet Garmin die Epix inzwischen in zwölf verschiedenen Varianten an – sie unterscheiden sich unter anderem in Größe, Ausstattung, Akkulaufzeit und dem verwendeten Glas. Wichtig zu wissen: Nur die Pro-Versionen verfügen über eine integrierte Taschenlampe. Und: Die Sapphire-Editionen sind mit besonders gehärtetem Saphirglas ausgestattet, das besser vor Kratzern schützt – kosten allerdings rund 100 Euro mehr.

Bei den Themen GPS-Genauigkeit, Bildschirm, Akku und Gehäuse hat sich im Vergleich zum Vorgänger nichts getan. Die größte Veränderung im wahrsten Sinne des Wortes: Die Sportuhr gibt es jetzt nicht nur in einer 47-mm-Variante, sondern auch mit 51 mm Durchmesser. Außerdem gibt es eine kleinere Version mit 42 mm Durchmesser. Damit ist die Epix in den gleichen Größen wie die Fenix 7 und die Fenix 7 Pro erhältlich. Die Epix Pro stiehlt der Fenix einen weiteren Exklusivitätspunkt, denn jedes Epix Pro-Modell verfügt über die integrierte Taschenlampe, die zuerst in der Fenix 7X zu finden war. In Kombination mit dem schicken AMOLED-Display, einem Herzfrequenzsensor und einer Handvoll von Softwarefunktionen avanciert die Epix Pro damit zu einer funktionellen Garmin-Smartwatch.
Fazit
Die Epix Pro bringt im Vergleich zur ursprünglichen Garmin Epix in einigen Bereichen kleinere, aber dennoch sinnvolle Verbesserungen mit. Die integrierte Taschenlampe ist zweifellos ein praktisches Gimmick, und der überarbeitete Herzfrequenzsensor stellt einen guten Fortschritt dar. Insgesamt gehört die Epix Pro damit definitiv zu den guten Smartwatches im Garmin-Portfolio. Für Besitzerinnen und Besitzer der ersten Epix-Generation dürften die Neuerungen jedoch kaum ausreichen, um einen Wechsel zu rechtfertigen – es sei denn, man hat gezielt Interesse an einer anderen Gehäusegröße.
- PRO
- Premium Sport-Funktionen, Taschenlampe, Akkulaufzeit.
- KONTRA
- Vergleichsweise hoher Preis, kein Telefonieren am Handgelenk, kein Sprachassistent.
IMTEST Ergebnis:
gut 1,8
Epix Pro: Jetzt mit Taschenlampe
Zur Taschenlampe: Sie ist in die Oberseite des Epix Pro-Gehäuses integriert und funktioniert genauso wie bei der Fenix 7X – und jetzt auch bei allen Modellen der Fenix 7 Pro-Serie. Das bedeutet, dass ein doppeltes Antippen der „Licht“-Taste ausreicht, um sie zu aktivieren. Die Taschenlampe spendet nicht nur erstaunlich viel Licht, sondern kann auch in die Trainingsaufzeichnung integriert werden. Folgende Modi stehen zur Verfügung
- Weißes und rotes Allzweck-Taschenlicht
- Notfall-Stroboskop-Modus
- Laufspezifische Stroboskop-Modi, die an die Trittfrequenz gekoppelt sind

Die Taschenlampe klingt ein wenig nach Inspektor Gadget, entpuppt sich aber im Alltag als das nützlichste Hardware-Upgrade der Epix Pro. Sie eignet sich zum Beispiel nachts auf dem Weg zur Toilette oder auf Reisen in Hotelzimmern. Auch im Freien während der Dunkelheit leistet sie gute Dienste. Die Taschenlampe ist alles in allem sicher kein Grund für ein Upgrade, aber sie ist die Definition eines „Nice-to-have“-Features.
Epix Pro: Besserer Herzfrequenzsensor
Die Epix 2 Pro verfügt über einen verbesserten Herzfrequenzsensor, der dank einer größeren Anzahl von LED (sechs statt zwei) eine höhere Genauigkeit ermöglichen soll. Gerüchten zufolge könnte der Sensor auch EKG-kompatibel sein, womit Garmin möglicherweise bald zur Konkurrenz aufschließen könnte. Offiziell ist dazu aber noch nichts bekannt. Die Testmessungen zeigen, dass es sich unabhängig davon um den besten optischen Herzfrequenzsensor von Garmin handelt. Durch die vielen LED kann der Sensor offenbar Erschütterungen und Bewegungen besser ausgleichen. Dies macht sich z.B. beim Radfahren bemerkbar, wo er fast hundertprozentig die gleichen Ergebnisse liefert wie ein Herzfrequenz-Brustgurt (hier Wahoo Tickr X). Aber auch bei anderen Sportarten sind die Messungen fast immer sehr gut. Mit einer Epix Pro am Handgelenk gibt es also nur noch selten Situationen, in denen ein Brustgurt genauere Ergebnisse liefert. Aber: Wie immer bei optischen Herzfrequenzsensoren können Umwelt- und Geländebedingungen, die Haut und andere Faktoren die Genauigkeit beeinflussen.

Epix Pro: Diese Funktionen werden geboten
Die Epix Pro ist außerdem das erste Gerät – neben der 7 Pro-Serie – mit Garmins Ausdauerwert und Hill Score, zwei neuen Metriken, die dabei helfen sollen, die eigene Trainingsleistung zu bewerten.
- Ausdauerwert: Hier geht es darum, das gesamte Trainingspensum zu betrachten. Allerdings eher in Bezug auf die Dauer als auf die Intensität. Außerdem ist der Ausdauerwert im Gegensatz zu den anderen Trainingsbelastungsmetriken von Garmin (wie VO2Max) sportartunabhängig. Das bedeutet, dass die meisten anderen Messwerte von Garmin stark auf das Laufen und Radfahren ausgerichtet sind. Der Ausdauerwert kann dadurch beispielsweise auch zum Verfolgen von Fortschritten beim Inlineskaten oder Schwimmen verwendet werden.
- Hill Score: Die Funktion ist vor allem für Trailrunner interessant. Der Hill Score vergleicht die Daten des VO2 Max, der akuten Belastung und der chronischen Belastung mit der Laufleistung bei steilen Anstiegen und längeren Ausdauerstrecken. Dadurch soll er anzeigen, wie gut (oder schlecht) der Träger der Epix Pro an Steigungen zurechtkommt.
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Endlich Profile für Fußball und Basketball
Darüber hinaus hat Garmin die Epix Pro und die Fenix 7 Pro mit 30 Sportprofilen ausgestattet. Darunter befinden sich nun auch Mannschaftssportarten wie Fußball, Basketball und Volleyball. Im Gegensatz zu Laufen und Radfahren, die über spezielle Metriken verfügen, sind die meisten jedoch einfach gehalten und liefern keine sportartspezifischen Daten. Laut Garmin ist es das Ziel, die Nutzungsdaten für diese Sportprofile zu untersuchen und dann herauszufinden, welche davon sinnvoll mit zusätzlichen Daten angereichert werden können. Übrigens: Gut möglich, dass Garmin die neuen Profile und Metriken per Software-Update auch für die Vorgänger bringt.
Navigation: Jetzt mit Wetterkarten
Die Serien Epix Pro und Fenix 7 Pro verfügen genau wie die Vorgänger über vollständig integrierte Karten- und Routing-/Navigationsfunktionen. Das bedeutet, dass sie im Gegensatz zu fast allen ihren Konkurrenten in der Lage sind, selbstständig mit den in ihren Karten enthaltenen Daten zu lotsen, ohne eine vorinstallierte Route zu verwenden. Die Epix Pro- und Fenix 7 Pro-Geräte verfügen dabei sogar über schattierte Reliefkarten (andere Fenix 7/Epix-Modelle erhalten diese Funktion per Update). Da das Kartenmaterial nach viel Speicherplatz verlangt, verfügen alle Epix Pro-Smartwatches über 32 GB Speicherplatz. Dieser kommt nicht nur zum Speichern von Karten, sondern auch für Musik (MP3s oder Playlists von Spotify oder Amazon Music) und die Trainingsaufzeichnungen zum Einsatz.
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Das Modell kommt zudem mit Wetter-Overlays, die im Wetter-Widget zu finden sind. Es gibt vier Optionen: Niederschlag, Wind, Temperatur und Bewölkung. Man kann eine Animation abspielen, die einen Ausblick auf die nächsten Stunden erlaubt. Außerdem lässt sich die Ansicht vergrößern/verkleinern und schwenken. Die Funktion scheint nicht ganz ausgereift zu sein: a): Sie funktioniert nur, wenn das gekoppelte Smartphone in der Nähe ist und somit die Wetterdaten aktuell sind. Dann kann man auch gleich zum Smartphone greifen. b): Die Karten bauen sich sehr langsam auf, so dass der Griff zum Smartphone noch sinnvoller erscheint. c): Die Overlays gibt es nicht auf der Karte, die während einer Aktivität zur Verfügung steht. Stattdessen gilt es zum Wetter-Widget zu wechseln. Immerhin geht das mit der neuen Funktion „Recents“ etwas einfacher. Dazu drückt man die Taste unten rechts länger, wodurch man über Kacheln schneller zu den 15 zuletzt aufgerufenen Funktionen gelangt.
Epix Pro: Das fehlt
Angesichts des stolzen Preises (ab 950 bis 1.250 Euro) könnte man erwarten, dass Garmin in allen Bereichen das Beste aus dem hauseigenen Regal in die Epix Pro gepackt hat. Dem ist aber nicht so. Beispiel Bildschirm: Hier hat die Forerunner 965 ganz klar die Nase vorn. Beide Modelle haben zwar ein buntes, helles AMOLED-Display. Das der 965 ist aber 1,4 Zoll groß und bietet mit 454 x 454 Pixeln eine höhere Auflösung (Epix Pro 47 mm: 1,3 Zoll, 416 x 416 Pixel). Damit nicht genug: Die Forerunner 965 hat mit Corning Gorilla Glass DX (Epix Pro: „normales“ Gorilla Glass) ein sichtbar reflexionsärmeres Glas verbaut. Kurzum: Im direkten Vergleich mit der Epix Pro sieht das Display der 965 deutlich besser aus.

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