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Ubisoft Forward: Drei neue Assassin’s Creed-Spiele kommen

Virtuelle Geschichtsstunden stehen auf dem Lehrplan.

Verschiedene Spiele der Reihe Assassins Creed auf einem dreigeteiltem Bild.
© Ubisoft

Endlich Neuigkeiten rund um Assassin’s Creed: Im Rahmen seiner Spiele-Show Ubisoft Forward hat Ubisoft frische Infos und Details zu drei kommenden Abenteuern vorgestellt. Assassin’s Creed Mirage erscheint am 12. Oktober. Assassin’s Creed Nexus beamt Ezio, Kassandra und Connor in VR. Und Assassin’s Creed Jade reist ins alte China.

Assassin’s Creed Mirage

Das vergleichsweise junge Ubisoft-Studio aus Bordeaux (2017 gegründet) hat bei der Entwicklung den Hut auf, elf andere Ubisoft-Teams aus der ganzen Welt unterstützen. Und am 12. Oktober fällt auf alle gängigen Systemen (minus Switch) der Vorhang. Vor einer Stunde ließ Ubisoft auf seiner Forward-Veranstaltung einen ganzen Schwung News auf die Spielewelt los, IMTEST durfte schon ein paar Tage vorher einen Blick auf die kommenden Assassin’s-Creed-Titel werfen.

Assassin’s Creed Mirage gibt das Motto “back to the roots” aus, und scheint sich geradezu sklavisch daran zu halten. Das Spiel möchte nicht nur an die klassischen AC-Episoden 1 bis 3 anknüpfen – abgesehen von der natürlich schickeren Grafik wirkt es tatsächlich wie ein einige Jahre altes Spiel. Die Heuhaufen, die Plattformen, die Figuren-Grüppchen, die Gadgets zum Untertauchen – all das wirkt leider so, als hätten die Macher keine einzige frische Idee gehabt. Die gezeigten Spielszenen, in denen IMTEST dem Assassinen Basim über die Schulter blickt, wie er durch Bagdad hetzt, haben Serienkenner in sehr ähnlicher Form schon hundertfach erlebt. Vielleicht ist die Rückbesinnung auf den Kern der Marke tatsächlich das, was sich die Fans nach drei gigantischen Open-World-Spielen (Origins, Odyssey, Valhalla) erhoffen – dennoch wirkt Mirage schon sehr hausbacken und routiniert.

Ein Screenshot aus dem Spiel Assassin's Creed Mirage.
Meucheln wie in “alten” Zeiten: Assassin’s Creed Mirage will zurück zu den Wurzeln der Reihe. © Ubisoft

Der Spielablauf

Basim flitzt von einem Hausdach zum anderen, er hüpft mit dem berühmten “leap of faith” in Strohhaufen und schickt seinen Adler in den Himmel, um Feinde auszuspionieren. Die Entwickler versprechen, dass die Parkour-Elemente allgegenwärtig sind. Außerdem “easy to learn and easy to master”. Das verwundert: Viele Spielemacher betonen, dass der Einstieg in ihre Games rasch gelingt, dort aber dennoch viel Spieltiefe verborgen sei. Dass Dinge also “easy to learn but hard to master” sind. Scheinbar hat Ubisoft hier anderes vor. Der geplante Verkaufspreis von nur 50 Euro (auf allen Plattformen) klingt natürlich schön. Da spart man als Verbraucher. Aber warum tut Ubisoft das? Gibt man die geringeren Entwicklungskosten eines mittelgroßen Spiels einfach an die Kunden weiter? Oder hat man doch Sorge, dass Mirage sich für 70 Euro nicht verkaufen würde. Vertrauen ins eigene Produkte sieht jedenfalls anders aus…

Dass die Spielwelt im virtuellen Bagdad in etwa der Größe von Konstantinopel aus Assassin’s Creed Revelations entspricht, muss nichts Schlechtes sein: Die jüngsten drei AC-Episoden konnte man zwar locker je über 100 Stunden lang spielen, aber sie waren halt auch voller repetitiver Missionen und hunderter Icons auf der Karte. Ein entschlackteres Spielerlebnis in Mirage könnte also durchaus eine willkommene Abwechslung sein.

Die Macher betonen, dass das Schleichen verlässlich sein soll und im Vordergrund steht. Kampf soll immer nur die Notlösung sein. Außer beim finalen Akt einer Mission, dem Attentat. Dann nämlich reiht Basim plötzlich ein paar stylisch choreographierte Stealth-Kills aneinander und türmt im roten Nebel zweier Rauchbomben. In der nächsten Szene schickt er Wachen mit dem Blasrohr und Giftpfeilen schlafen, kauft Upgrades im Hauptquartier, benutzt die neuen Wurfmesser beim Sprinten und kraxelt allerlei Türme hoch. So weit, so bekannt.

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Technisch wirkt Assassin’s Creed Mirage sehr sauber und bunt, ohne dabei vollends zu begeistern. Die Mosaike sind hübsch und detailliert, das Gesamtbild der Stadt hat aber nicht gerade AAA-Niveau. Charmant ist der entsättigte Filter, den man optional nutzen kann – dann erinnert das Bild an das allererste Assassin’s Creed von 2007.



Assassin’s Creed Nexus

Keine kurzweilige VR-Experience, kein virtuelles Museum, keinen Assassinen-Trainingsraum, sondern ein ausgewachsenes Einzelspieler-Abenteuer verspricht Ubisoft mit Assassin’s Creed Nexus. Allerdings bekommen die Spieler zwar eine neue Geschichte, dafür kein gänzlich neues Setting. Möglich macht es dieser Kniff: Die Bösewichte von Abstergo streben nach Gedankenkontrolle und benötigen dafür ein wertvolles Artefakt. Von diesem gibt es drei Bruchstücke und – wie der Zufall es will – sind diese drei Teile auf die Zeitlinien von Ezio, Connor und Kassandra verteilt.

Also feiern die beliebten Helden aus Assassin’s Creed 2, AC Brotherhood und AC: Revelations (Ezio), aus Assassin’s Creed 3 (Connor) und aus Assassin’s Creed Odyssey (Kassandra) ein Comeback. Das Ego-Abenteuer kommt für die kürzlich angekündigte Meta Quest 2, aber auch für die Quest 3. Im Trailer waren die Controller der Quest 2 zu sehen. Ubisoft verspricht komplett neue Abenteuer für die beliebten Haudegen, keinen Remix bekannter Missionen.

Ein Screenshot aus dem VR-Spiel Assassin's Creed Nexus.
Das erste Assassin’s Creed in Ego-Sicht: Hier läuft Ezio mit der Armbrust herum. © Ubisoft

Schleichen und Meucheln in VR

Die gezeigten Spielszenen wirken sehr rasant, sind schnell geschnitten und muten wie eine Best-of-Zwischensequenz an. Laut Creative Director David Votypka handelt es sich aber um frei erkundbare Umgebungen mit allerlei Möglichkeiten für Klettern, für Stealth und für eigene Wege. Und natürlich sind typisch Kill-Manöver oder der Todessprung am Start. Im Trailer sieht man allerlei Waffeneinsatz, z. B. Armbrust oder Bogen. Und natürlich gibt sich Ubisoft Mühe, das Wegstecken und Hervorholen von Gadgets und Klingen möglichst intuitiv zu gestalten, also mit Handbewegungen Richtung Hüfte oder hinter den Rücken.

Zudem verspricht man größtmögliche Rücksichtnahme hinsichtlich typischer VR-Probleme: Auch Spieler mit einem schwachen Magen oder Höhenangst sollen mitgenommen werden, dazu wird es z. B. die Option geben, Bewegungen per Teleport auszuführen. Wann und zu welchem Preis Assassin’s Creed Nexus erscheint, ist noch nicht bekannt – ein Release für PSVR2 scheint nicht geplant.

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Assassin’s Creed Jade

Und dann wäre da noch der Mobile-Titel Assassin’s Creed Jade vom Studio Level Infinite. Ubisoft verwendet bewusst die Worte „mobile first“, einen Release auf PC und Konsolen will man sich also offenhalten. Am heutigen 12. Juni startet eine öffentliche Testphase zum Spiel – einen Release-Termin nennt Ubisoft aber noch nicht.

In der Tat sieht das Gezeigte ziemlich gut aus für einen Mobile-only-Titel. Vermutlich wird Ubisoft das Spiel als Free-to-Play-Game platzieren. Dafür spricht ein neues Feature: Erstmals in der Seriengeschichte soll man den Spieler-Charakter individualisieren können. Da schrillen natürlich die Alarmglocken: Möglicherweise könnte Ubisoft für teuer Geld neue Kleidungsfarben, Kostüme oder Waffen unters Volk bringen.

Ein Bild aus dem Spiel Assassin's Creed Jade.
Mobile only: Das Smartphone-Spiel Assassin’s Creed Jade muss sich grafisch nicht verstecken. © Ubisoft

Assassin’s Creed Jade beamt die Spielerinnen und Spieler nach China, genauer gesagt ins antike China der Qin-Dynastie. Damals wurde das Reich der Mitte erstmals unter einem Kaiser geeint, es geht also ungefähr ins Jahr 200 v. Chr. Wenig überraschend setzt Jade auf eine Touchscreen-Steuerung, will aber möglichst wenig Kompromisse eingehen: Von Stealth über Parkour bis Kampf sollen alle Spielelemente an Bord sein, für die die Serie bekannt ist.

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Portrait Matthias Schmid

Matthias Schmid wollte im Berufsleben "irgendwas mit Video- und Computerspielen" machen – deshalb studierte er nach dem Abitur Informatik, um selbst Spiele zu entwickeln. Nach dem Studium kam die 180-Grad-Wende: Matthias wechselte in die schreibende Zunft, absolvierte ein Volontariat bei einer renommierten Spiele-Fachzeitschrift und wurde 2004 Videospiel-Redakteur in Vollzeit. Damit lebt er seit nunmehr 19 Jahren seinen beruflichen Traum: Spiele testen und darüber schreiben. Diese Jobbeschreibung greift freilich zu kurz: Matthias hat Spiele-Magazine und -Webseiten mitkonzipiert, Fachmessen in aller Welt besucht und Entwicklern bei der Arbeit über die Schulter geschaut. Er hat ebenso großen Spaß mit Action-Blockbustern wie mit kleinen Indie-Spielen und liebt es nachzuforschen, wer die Macher hinter den Spielen sind. Neben Video- und Computerspielen faszinieren ihn aktuelle Top-Smartphones und – als begeisterter Vogelbeobachter – alles, was mit Ferngläsern zu tun hat.