Auch ohne vollausgestatteten Wohnwagen gibt es viele Möglichkeiten, sich auf dem Campingplatz sein eigenes Reich zu schaffen und weitestgehend autark von den Waschhäusern zu sein. Dazu zählt beispielsweise der Besitz einer Trenntoilette samt Duschzelt. Letzteres ist meist quadratisch und um die zwei Meter hoch, dass man bequem darin stehen, oder eben die Toilette unterbringen kann. IMTEST hat ein Modell getestet und gibt Tipps für vier weitere.
Duschzelte: Das ist vor dem Kauf zu beachten
Wer sich eine Toiletten– und Duschkabine zulegen möchte, sollte zunächst folgende Punkte für sich selbst beachten und beantworten:
- Wie hoch und breit ist das Zelt? Ist dies ausreichend für meine Körpergröße und meine Bedürfnisse?
- Bietet das Zelt Aufhängemöglichkeiten für Handtücher, Duschschlauch oder Toilettenpapier?
- Welche Art von Konstruktion hat das Zelt: Pop-Up, Gestänge, Regenschirm-Mechanismus oder gibt es eine Befestigungs-Vorrichgung für meinen Van?
- Welche Farbe hat das Zelt? Je dunkler, desto blickdichter ist es.
- Ist eine Bodenmatte im Lieferumfang?
Bei allen Modellen wird empfohlen, es nach dem Aufbau mit Heringen zu sichern, damit es bei stärkerem Wind oder Sturm nicht wegweht.
Duschkabine 2 Seconds von Quechua
Bei dem WC- und Duschzelt 2 Seconds der Decathlon-Marke Quechua handelt es sich um eine Pop-Up-Variante. Sprich: Das Produkt ist kreisrund zusammen gestaut, holt man es aus seiner Hülle heraus, poppt es auf und steht. Das funktionierte tatsächlich in zwei Sekunden, nach dem Aufpoppen musste man beim Test nur noch das Gestänge so auseinanderdrücken, dass ein Quadrat entsteht. Insofern könnte der Aufbau nicht einfacher sein, der Abbau kann den Nutzer jedoch etwas verzweifeln lassen. Hier muss man im wahrsten Sinne des Wortes den Dreh raus haben, damit das Zelt wieder in seine Hülle passt. Dazu brauchte es auch im Test etwas Übung und klappte nicht auf Anhieb.
Die Bodenmatte hat ein Maß von 90 x 90 Zentimetern und verhindert, dass die Füße beim Duschen dreckig werden, die Grundfläche an sich ist ein Quadratmeter groß. Das Duschzelt bietet bei “durchschnittlicher” Körpergröße (im Test: 1,77 Meter) ausreichend Platz zum Stehen und Drehen, zudem bietet nach oben hin eine kreisrunde Öffnung, damit sich beim Duschen keine Feuchtigkeit sammelt.
Die Tür, die man per Reißverschluss schließt, hat allerdings keine Arretierungsmöglichkeiten und flattert im geöffneten Zustand hin und her. Außen am Zelt gibt einen Handtuchhaken, im Inneren befinden sich Klettleisten. Taschen für Duschutensilien oder eine Schlauchhalterung fehlen jedoch. Vom gewählten Stoff her ist das Zelt recht blickdicht, wenn es jedoch in voller Sonne steht, zeichnen sich mitunter Schattenspiele ab. Der Preis: 59,99 Euro
Quick Shower Cabin von Qeedo
Das Gestänge der Quick Shower Cabin von Qeedo ist bereits von außen fest am Zelt befestigt, sodass der Nutzer es nur noch wie eine Art Schirm aufspannen braucht und schon steht es. Die unteren Beine lassen sich zusätzlich noch ausfahren und arretieren. So soll trotz einer Höhe von angegebenen 205 Zentimetern ein geringes Packmaß erreicht werden. Dabei gibt Qeedo eine Grundfläche von 155 x 155 Zentimeter an, das Gewicht soll bei sieben Kilogramm liegen.
Das Zelt hat im Dachbereich sogenannte Lüftungshutzen, die warme und feuchte Luft ausströmen lassen. Der Boden ist herausnehmbar und wasserdurchlässig. Dies soll gewährleisten, dass das Wasser beim Duschen abfließen kann, aber der Nutzer trotzdem saubere Füße behält. Wertsachen, Taschenlampe und andere Kleinigkeiten können in einem großen, eingehängten Netz in der Decke verstaut werden, an der Seite befinden sich zusätzlich Ablage- und Aufhängemöglichkeiten für Handtücher oder Toilettenpapier.
Zum Duschen soll der Wasserschlauch im Zelt verlegt und an der Decke fixiert werden können. Der Eingang ist D-förmig und die “Tür” lässt sich an zwei Zippern an der Seite befestigen. Das Gestänge ist laut Qeedo aus Fiberglas und Stahl, was die Konstruktion gleichermaßen leicht und stabil machen soll. Der Preis für die Quick Shower Cabin: 91,47 Euro.
Camping: Welches Zelt passt zu meinem Urlaub?
Nicht jedes Zelt passt in jede Umgebung. Diese Merkmale sind entscheidend.
Campz Dusch- & Gerätezelt
Das Dusch- und Gerätezelt von Campz hat als Gerüst ein Fiberglas-Gestänge. Die Stangen werden, wie bei einem Iglu-Zelt diagonal in die Halterungen geschoben und durch Biegen an einer Bodenöse fixiert. Dank einer Fläche von 165 x 165 Metern kann es laut Hersteller nicht nur als Toiletten- und Duschzelt fungieren, sondern man kann auch Geräte oder Fahrräder dort abstellen.
Mit einer Höhe von zwei Metern sollen fast alle Campingfans aufrecht in dem Zelt stehen können. Der Duschschlauch kann an einem Haken an der Decke befestigt werden, restliche Toiletten- oder Duschutensilien finden an weiteren Haken und Taschen an der Zeltwand Platz. Was eventuell ein kleiner Nachteil ist: Als Farbe des Zelts ist ein Beige Ton gewählt worden, der mitunter nicht ganz so blickdicht sein kann. So wirkt es zumindest auf dem Video, welches Campz als Aufbauhilfe veröffentlicht hat. Mit einem aktuellen Preis von 26,99 Euro ist es dafür im Vergleich recht günstig.
Duschzelt “Shower” von Oryx Solutions
Das Modell namens Shower von Oryx Solutions ist ein ausklappbares Duschzelt, welches sich an dem Dachträger beziehungsweise den Airline-Schienen eines Campervans befestigen lässt. Laut Hersteller ist es mit nahezu allen Systemen kompatibel. Anders als alle anderen hier vorgestellten Modelle ist es komplett nach oben hin offen.
Der Duschvorhang hat seitlich eine Tür mit Reißverschluss, im Inneren befinden sich Taschen für Shampoo und Duschzeug. Eine LED-Leuchte, die per USB-Anschluss betrieben werden kann, spendet Licht, denn der Vorhang wirkt sehr dunkel und blickdicht. Die Maße der Kabine betragen 120 x 120 Zentimeter, der Preis liegt bei 229 Euro. Aufgrund der hohen Beliebtheit dieses Duschzelts ist es laut Hersteller erst wieder ab November verfügbar.
Ensuite Duo Dome von OZtrail
Es ist nicht nur ein echter Hingucker, sondern bei entsprechender Verfügbarkeit an Platz auch sehr praktisch. Das Ensuite Duo Dome von OZtrail hat direkt zwei quadratische Kabinen nebeneinander, sodass Nutzer die Campingtoilette bei Duschen nicht immer herausstellen müssen. Für ein Plus an Stauraum kann bei Bedarf die Trennwand zwischen den Kabinen entfernt werden.
Ein silberbeschichteter, langlebiger UV-Sonnenschutzstoff soll laut Hersteller besonders blickdicht sein. Der Boden ist herausnehmbar, ebenso gibt es eine Halterung für den Duschschlauch sowie wasserdichte Taschen für Handtücher und Toilettenpapier. Die Zeltmaße betragen laut OZtrail 240 (120 x 120 Zentimeter) x 120 x 225 Zentimeter, das Gewicht liegt bei neun Kilogramm. Damit ist das Zelt etwa 20 Zentimeter höher als die ersten drei Modelle. Das Duschzelt der Australier wird in Deutschland für 255,60 Euro angeboten.
Das passende Zubehör zum Duschzelt
Wer für sein Duschzelt noch die passende Camping-Toilette sucht, wird vielleicht bei folgenden Produkten fündig.
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Als “Dusche” eignet sich beispielsweise die Solardusche mit Pumpsystem von der Decathlon Eigenmarke Quechua. In einer 10-Liter-fassenden, schwarzen Blase wird Wasser hineingefüllt und durch Lagerung in der Sonne erwärmt. Durch das Pumpsystem muss die Blase praktischerweise nicht aufgehängt werden, ebenso gibt es ein An- und Aus-Knopf am Duschkopf, mit dessen Hilfe sich Wasser sparen lässt. Ohne Wasserinhalt wiegt die Blase laut Decathlon nur 900 Gramm, ihr Preis beträgt 59,99 Euro.
Als Duschgel beziehungsweise Shampoo sollte man auf einem Campingplatz und auch sonst in der Natur auf biologisch abbaubare Produkte, wie beispielsweise den Duschbrocken, setzen. Dabei handelt es sich um ein Seifenprodukt, welcher in vier verschiedenen Duftrichtungen verfügbar ist, und welcher für Haut und Haare gleichermaßen verwendbar ist.
Frida Früchtchen, Maxi Minz, Toni Zitroni und Carlos Cocos heißen die Duschbrocken, die nach Herstellerangaben aus der Fettsäure von Kokosöl gewonnen werden. Die Seife soll intensiv schäumen und gleichzeitig pflegen, dabei soll sie zu 99,9 Prozent natürliche Inhaltsstoffe aufweisen. Der Preis pro Brocken: 14,99 Euro.
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