Update vom 28. August 2023: Rund 320.000 Besucher, Messe-Line-up vielfältiger, Termin 2024: 21. – 25. August
Die Pforten sind geschlossen, am gestrigen Sonntag, den 27. August, ging die 13. Gamescom zu Ende. 320.000 Menschen besuchten die mit Abstand wichtigste Spielemesse Europas. Das sind rund 55.000 mehr als im Vorjahr, als die Gamescom 2022 nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause einen massiven Besucherrückgang hinnehmen musste. Damit sind die Zahlen 2023 noch weit vom bisherigen Rekord (2019: 373.000) entfernt, der Trend zeigt jedoch wieder nach oben.
Mit einer Ausstellungsfläche von 230.000 Quadratmeter, 25% mehr Fachbesuchern (31.000) und insgesamt 1.200 Ausstellern bilden auch andere Kennzahlen den Aufwärtstrend ab. Sowohl Koelnmesse-Chef Gerald Böse als auch Felix Falk vom Branchenverband game zogen eine positive Bilanz.
Robert Habeck war da, Xbox-Chef Phil Spencer auch – letzterer gab mit dem größten Xbox-Messestand aller Zeiten an. Und in den Hallen fanden die Besucherinnen und Besuchern neben teils schlechter Ausschilderung, wo es wie zu welcher Halle gibt, auch abseits der eigentlichen Stars (neue Computer- und Videospiele!) reichlich Schauwerte. Außerdem wurden ja noch die Gamescom-Awards vergeben – leider konnte sich hier die Jury nicht auf einen stringenten Kurs einigen und nominierte bzw. prämierte sowohl bereits erschienene Titel wie Zelda: Tears of the Kingdom als auch Messe-Neuheiten wie Payday 3.
Die nächste Ausgabe der Gamescom hat sich natürlich auch schon angekündigt: Sie wird vom 21. bis 25. August 2024 stattfinden. Ob wie bei den bisher 13. Ausgaben wieder in Köln oder aber – wie von Franziska Giffey angedeutet – in Berlin, das wird sich zeigen.
Gamescom 2023: Eine bunte Messe
IMTEST hatte bereits im Vorfeld über die Gamescom 23 berichtet – alle Infos zu Tickets, Ausstellern, Preisen, Öffnungszeiten & Co. finden Sie an dieser Stelle. Wer vorhat, in den nächsten Tagen einen Fuß in die weitläufigen Hallen der Koelnmesse zu setzen, der ist außerdem gut beraten, sich im Vorfeld den Hallenplan anzusehen. Hilfreiche Info-Tafeln mit allen Hallen-Nummern & Co. gibt es zwar auch an vielen Stellen auf dem Messe-Gelände, ein geöffneter Plan auf dem eigenen Smartphone kann aber nicht schaden. Ebensowenig wie eine Wasserflasche und ein paar Müsliriegel im Rucksack. Denn zum einen kann es auf dem Freigelände zwischen den Hallen oder im Gedränge heiß und stickig werden, zum anderen sind die Preise für Essen und Trinken vor Ort sehr hoch.
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Die Gamescom 2023 wurde inoffiziell schon am Dienstagabend gestartet, bei der pompösen Veranstaltung Opening Night Live wurde z. B. das Strategiespiel Age of Empires 4 für die Xbox enthüllt. Am Mittwoch folgte dann der Presse-Tag, auf dem IMTEST mit mehreren Fachredakteuren in den noch verhältnismäßig leeren Messehallen unterwegs war. Natürlich, um vor dem großen Publikumsansturm bereits möglichst viele Messe-Eindrücke zu sammeln und die neuesten Games hinter verschlossenen Türen anspielen zu können. Ab Donnerstag sind die Hallen der Gamescom dann für alle Interessierten geöffnet.
Gamescom 2023: Große Stände, große Freiräume
Auch mit den Menschenmassen, die sich am Donnerstag durch die Messeflure und -hallen schieben, wird das Enge-Gefühl im Jahr 2023 nicht so stark ausfallen wie in manchen Jahrgängen vor der Pandemie. In vielen Hallen gibt es extrem breite Gänge zwischen den Ständen und große freie Flächen, z. B. zwischen den Stand-Aufbauten von Microsoft und Nintendo. Das ist sicherlich auch der Tatsache geschuldet, dass prominente Hersteller wie Sony oder Electronic Arts die Gamescom in diesem Jahr schwänzen.
Einen geradezu riesigen Stand hat Bandai Namco, der japanische Konzern legt dabei einen klaren Fokus auf sein Software-Portfolio mit Anime-Thematik. Auch Sega nimmt die Gamescom augenscheinlich ernst und bietet viele Stationen zum Anspielen seiner künftigen Titel. Microsofts Stand ist zwar groß, wirkt aber verhältnismäßig kühl und wenig einladend. Nintendo macht das besser, kann aber nicht verbergen, dass man wenig Neues zu zeigen hat. Das heiß erwartetete Super Mario Bros. Wonder ist zum Beispiel leider nicht spielbar.
Anspiel-Stationen und Foto-Spots auf der Gamescom 2023
Bei spannenden AAA-Titeln wie dem sehenswerten Soulslike Black Myth Wukong oder dem Diablo-Konkurrenten Path of Exile 2 bildeten sich bereits am Presse-Mittwoch Schlangen vor den Anspiel-Stationen. Gleichzeitig war aber auffällig, dass das klassische Vorab-Anspielen an vielen Stellen nicht mehr im Vordergrund steht. Stattdessen gibt es viele Hardware- und Zubehör-Hersteller, die Besucherinnen und Besucher nicht nur mit neuer Technik, sondern auch mit Wettbewerben in bereits erschienenen Titeln anlocken.
Dazu finden sich zig Foto-Motive für den geneigten Gamer und Nerd. Das betrifft sowohl große Spielemarken – zum Beispiel kann man auf einem Cyberpunk-2077-Motorrad Platz nehmen Schnappschüsse machen –, als auch Non-Gaming-Themen wie die Netflix-Serien Stranger Things und Wednesday, die beide mit schicken Ständen auf der diesjährigen Gamescom vertreten sind.
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Autos, Rasierer & Merchandise
Flotte Flitzer tummeln sich nicht nur bei Microsoft oder Ubisoft – dort steht der 1.000-PS-Lamborghin Revuelto –, sondern auch am Stand der DTM. Auch ein Auftritt der Automarke Mini findet sich auf der Gamescom, ebenso wie einer von Philips OneBlade. Natürlich gibt es bei all diesen Marken Gaming-Bezüge, Anzock-Stationen oder Wettbewerbe – so mancher Messebesucher wird dennoch enttäuscht sein, dass nicht mehr klassische Spiele-Hersteller vor Ort sind.
Dazu gibt es nicht nur die üblichen “anderen” Stände – von der Krankenkasse über die Versicherung bis hin zur USK –, sondern auch viele Ecken, wo sich zum Beispiel Hochschulen oder die Spielemacher einzelner Bundesländer vorstellen. Und die Halle 5 ist, wie im Vorjahr, einfach nur ein gigantischer Nerd-Shop mit dutzenden Händlern, die Gaming- und Anime-Merchandise in rauen Mengen feilbieten.
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Gamescom: Alles von Retro bis Streamer
Gleich in der Nähe der Eingänge können sich die Besucherinnen und Besucher die bekannten Alters-Bändchen abholen. Nach wie vor wird an den Ständen nämlich genau darauf geachtet, dass die Bildschirme von Ab-18-Titeln von außen nicht einsehbar sind. Wer z. B. Hand an Mortal Kombat 1 legen will, das erfreulicherweise mit einigen Anspiel-Stationen vertreten ist, der zeigt sein Bändchen am Eingang vor und betritt dann einen abgegrenzten Bereich, wo der definitiv nicht jugendfreie Titel zugänglich ist.
Auch die Halle mit der Nummer 10 ist einen Besuch wert: Hier gibt es nicht nur eine unglaublich große Anzahl interessanter Indie-Spiele, sondern auch einen sehenswerten Retro-Bereich. Egal ob neue Spiele für den Commodore 64 – ja, so etwas gibt es noch –, coole Flipper, seltene Konsolen-Varianten oder Arcade-Automaten. Liebhaber alter Videospiele erfahren hier an vielen Ständen Wissenswertes, bekommen Einblicke in Vereine und können die alten Games auch selbst zocken.
Gleichzeitig bietet sich vielerorts, sei es auf großen Streaming-Bühnen oder zu Gast bei Zubehör- und PC-Bauern, die Möglichkeit, prominente Streamer und Twitch-Stars zu treffen oder ihnen bei der Arbeit zuzusehen. Und damit präsentiert sich die Gamescom 2023 durchaus als sehr abwechslungsreicher Gaming-Spielplatz, der den vielen Facetten dieses Hobbys gerecht wird. Auch wenn in diesem Jahr vielleicht weniger kommende AAA-Games anspielbar sind.
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