Stevens, deutscher Hersteller von E-Bikes und Bio-Bikes (Fahrräder ohne E-Unterstützung) zeigt an seinem Hamburger Firmensitz erste E-Bike-Neuheiten für 2024. IMTEST konnte das Top-Modell des Fully E-Mountainbikes E-Maverick AM 9.4.3 sowie das City-E-Bike E-Strada 8.3.4 bereits fahren. Besonderheit: In beiden Modellen stecken neuartige Antriebe, beide E-Bikes sind made in Hamburg. Der erste Praxistest von IMTEST verrät, wie gut sich die E-Bike-Neuheiten fahren.
Produktdetails
- E-Maverick AM 9.4.3: 16,5 kg; E-Strada 8.3.4: 13,8 kg
- Rahmen: Carbon SL Fiber (beim E-Strada 8.3.4); Carbon SL HMF (beim E-Maverick AM 9.4.3)
- E-Maverick AM 9.4.3: TQ-HPR50 Light Assist Antrieb mit maximal 50 Nm Drehmoment
- E-Strada 8.3.4: Mahle X20 Heckmotor mit einem Drehmoment vergleichbar einem 55 Nm-Mittelmoto
- E-Strada 8.3.4: Vollintegrierter 236 Wh-Akku; E-Maverick AM 9.4.3: Im Unterrohr integrierter 360 Wh-Akku
- Schaltgruppe SRAM X0 Eagle AXS beim E-Maverick AM 9.4.3
- Shimano Ultegra-basierter 2x11fach-Antrieb beim E-Strada 8.3.4
- E-Strada 8.3.4: 4.499 Euro; E-Maverick AM 9.4.3: 9.999 Euro
E-Bike-Leichtgewichte dank Carbon-Rahmen
Stevens setzt bei seinen beiden 2024 Neuheiten auf eine leichte Rahmenkonstruktion – jeweils gefertigt aus Carbon. Beim City-E-Bike E-Strada 8.3.4 kommt Carbon SL Fiber zum Einsatz. Der Rahmen des Fully E-MTB E-Maverick AM 9.4.3 ist aus Carbon SL HMF gefertigt. Bei den „kohlenstofffaserverstärkten Kunststoff”-Rahmen (steht für Carbon) der beiden Bikes bedeutet der Zusatz “SL” superleicht. Die Abkürzung HMF beim E-Maverick steht zusätzlich für hochmodulare Carbonfasern, die eine besonders leichte Rahmenbauweise mit einer zusätzlichen Steifigkeit ermöglichen.
Stevens E-Maverick: Drei neue vollgefederte E-Mountainbikes
Stevens setzt bei E-Maverick auf leichtes Antriebssystem von TQ.
In der Praxis bedeutet das, dass sich sowohl das City-E-Bike mit sein 13,8 als auch das E-MTB mit seinen 16,5 kg ungemein leicht anfühlen. Beide lassen sich problemlos heben, tragen und bringen eben beim Fahren so wenig Gewicht wie möglich auf die Straße. Ein klarer Vorteil, um leichter und sportlicher im Stadtverkehr voran- oder im Geländer berghoch zu kommen. Beide Bikes erwiesen sich auf den Testfahrten, die IMTEST mit ihnen bereits unternehmen konnten, als sehr angenehm zu fahrende Leichtgewichte.
Neue Antriebe: E-Bikes mit Leichtgewichtmotoren
Nicht nur die Carbon-Rahmen sorgen dafür, dass sowohl das E-Maverick AM 9.4.3 als auch das E-Strada 8.3.4 vergleichsweise leicht gefertigt werden können. Trotz ihrer hochwertigen Komponenten wie SRAM X0 Eagle AXS-oder Shimano Ultegra-basierter 2x11fach-Schaltgruppe. Beim E-Strada setzt Stevens auf einen Heckantrieb vom deutschen Hersteller Mahle. Die Mahle X20 Lite Assist Drive Unit soll es leistungsmäßig durchaus mit größeren und schwereren Antrieben aufnehmen können. Der Heckantrieb liefert demnach ein Drehmoment vergleichbar mit dem eines 55 Nm-Mittelmotors – was etwa einem Bosch Active Line Plus-Antrieb entspricht.
Im Test zeigte sich der Mahle durchaus als so dynamisch, um problemlos kleinere Steigungen zu bewältigen. Auch wenn es auf der Testfahrt bei schönstem Hamburger Sonnenschein keinen spürbaren Gegenwind gab, dürften die Fahrenden auf dem schlanken und sehr elegant wirkenden City-E-Bike auch auf längeren Touren bei ungnädigem Wetter gut und entspannt vorankommen. Apropos Gegenwind: Auf gerade Strecke lässt sich das Bike auch problemlos ohne Motor-Unterstützung fahren. Ausdauernd ist es aber: Dafür sorgt ein fest im Rahmen eingebauter Akku. Mit 236 Wh-Akku, der sich mit einem optionalen 180 Wh starken Zusatz-Akku (Range Extender) erweitern lässt. Laut Hersteller soll das E-Bike dann auf Reichweiten von bis 100 Kilometer pro Ladung kommen.
Fully E-MTB mit neuartigem TQ-Mittelmotor
Beim E-Maverick AM 9.4.3 setzt Stevens auf hochwertige und leichte Komponenten, um bei der Konstruktion des E-Fullys nicht nur dank des SL HMF Carbon-Rahmens auf ein niedriges Gesamtgewicht des Bikes zu kommen. Dazu zählen Module von SRAM, Shimano, RockShox oder Race Face. Und natürlich die nur 1.850 Gramm leichte TQ-HPR50 Light Assist Drive Unit. Diese ist nicht nur kaum zu erkennen (siehe Fotos unten), sie arbeitet auch sehr unauffällig und im Normal-Betrieb nahezu lautlos. Damit dem Bike im Gelände nicht zu schnell der Saft ausgehet, steckt im Unterrohr ein 360 Wh-Akku. Dieser ist mit einem optionalem 160 Wh-Range-Extender erweiterbar.
Daran ändert sich auch bei großer Leistungsabgabe und hohen Kadenzen nicht grundlegend etwas. Auch wenn die Testfahrten zunächst nicht ins Gelände führten, konnte der Antrieb auch so schon seine Stärken andeuten. Im Gegensatz zum Bosch Performance Line SX, der ähnlich leicht (rund 2 kg) gebaut ist, kommt der TQ auch ohne eine sehr hohe Trittfrequenz auf hohe Leistung. Beide Motoren sind für den Einsatz in E-MTBs, Gravel-E-Bikes oder City-E-Bikes vorgesehen. IMTEST wird beide Motoren in Kürze gegeneinander auf vergleichbaren Rädern im Gelände gegeneinander antreten lassen.
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