Keiner kann alles, keiner kann nichts. Dieses kluge Sprichwort passt nicht nur zu Menschen, sondern auch zu den Meditationsapps, die IMTEST unter die Lupe genommen hat. Während die einen auf besonders viele Meditationen setzen, punkten andere eher durch kreative Sessions und ungewöhnliche Themen. Platzhirsch Headspace ist da ganz vorn mit dabei. Wer schon immer einmal mit Yoda atmen oder eine Traumreise mit dem X-Wing-Fighter machen wollte, findet hier ein reichhaltiges Angebot. Individuelle Anpassungsmöglichkeiten innerhalb der Meditationen, etwa zu Tempo oder Ton bietet dagegen vor allem Apple-App Calm. Doch welche ist nun die beste Meditationsapp? Die Antwort liefert IMTEST in diesem Artikel.
Meditations-App Sonamedic ausprobiert: Digitales Waldbaden?
Meditation ist im Trend, doch einen Fokus auf Klang und Töne setzen nur wenige Anbieter, zum Beispiel Sonamedic. IMTEST hat die App ausprobiert.
Headspace, Calm & Co.: Diese Meditationsapps sind im Test
Getestet wurden fünf verschiedene Apps, die aktuell auf dem Meditationsmarkt äußerst präsent sind. Im Test waren: Headspace, 7Mind, Serenity Meditation, der Insight Timer von Samsung und Apples Calm. Individuelle Meditationspräferenzen wurden dabei nicht berücksichtigt. Stattdessen stand die Vielfalt der Angebote im Vordergrund, zusammen mit den Möglichkeiten, die App individuell anzupassen. Beispielsweise: Bietet die App die Option, Meditationserinnerungen einzurichten oder abzuschalten? Gibt es dabei die Möglichkeit, Uhrzeiten festzulegen? Können Nutzerinnen und Nutzer Tagespläne erstellen? Macht die App selbst Vorschläge, wann und wie meditiert werden könnte? Inwiefern geht sie auf die aktuelle Stimmung ein? Gibt es dazu eine regelmäßige Abfrage? Besteht am Anfang überhaupt die Möglichkeit, Interessen am Anfang festzulegen oder spielt die App ein Standardprogramm ab? Wie funktioniert überhaupt die Ersteinrichtung?
Wie sieht es innerhalb der Meditation aus: Lässt sich die Wiedergabegeschwindigkeit anpassen? Gibt es Meditationen in verschiedenen Tempi? Kann ich vorab auswählen, ob ich eine lange oder eine kurze Meditation machen möchte? Wie ist die App strukturiert?
Orientierung als erster Schritt: Wie übersichtlich sind die Apps?
Bis aus Serenity Meditation bieten alle Apps eine Suchfunktion. Das ist nicht nur praktisch, um eine bestimmte Session auszuwählen, sondern auch, um nach verschiedenen Kategorien und – wenn vorhanden – Coaches zu filtern. Insight Timer, Calm und Headspace geben bei jeder Meditation an, wer die Session leitet. Bei 7Mind ist es mitunter sogar möglich, aus drei verschiedenen Personen auszuwählen, die jeweils denselben Text lesen. Dieses Feature ist als Individualisierungsoption besonders hervorzuheben, wenn man bedenkt, dass Konkurrent Serenity überhaupt keine Angaben zu den Sprecherinnen und Sprechern macht.
Verschiedene Kategorien lassen sich hier nur durch Scrollen entdecken. Immerhin: Serenity erlaubt, gezielt nach sehr kurzen (“Mini”) oder extra langen Meditationen zu suchen. Das ist keine Selbstverständlichkeit. Das Best-Practice-Beispiel in diesem Bereich kommt allerdings von Insight Timer. Hier können die Nutzerinnen und Nutzer mit übersichtlich gestalteten Buttons zusätzlich zum Meditationsthema auch auswählen, ob ihre Meditation fünf, zehn, 15, 20, 25 oder mehr als 30 dauern soll.
Diese Option besteht auch bei Calm, wobei die Apple-App sich als klarer Meister der Individualisierung präsentiert. Zusätzlich zu den oben genannten Features besteht hier die Möglichkeit, beim Meditieren selbst einzustellen, wie laut die Sprecherstimme und wie laut – unabhängig davon – die Hintergrundgeräusche sein sollen. Vogelzwitschern, Blätterrauschen oder leise Musik starten zudem jedesmal automatisch, wenn die App geöffnet wird. Das mag man stimmungsvoll oder nervig finden. Aber da immer die Option besteht, die Geräusche einfach auszuschalten, muss das Zusatzfeature als positiv gewertet werden.
Individualität durch Zusatzfunktionen: Was hilft mir wirklich?
Überhaupt unterscheiden sich die Apps auch und neben der Handhabung vor allem durch ihre Zusatzfunktionen. Wie bereits erwähnt, zeichnet sich hier vor allem Headspace durch eine große Anzahl kreativer Meditationssessions aus. Neben Standardkategorien wie Glück, Schlaf, Fokus und Bewegung gibt es hier unter anderem Übungen zum Unistart, Star Wars Sessions und eine Kollektion für Frauen. Was Headspace dagegen nicht bereit hält, sind Geschichten: Märchen zum Einschlafen, Fabeln und Gute-Nacht-Geschichten, auch für Erwachsene. Hier zeichnen sich einmal mehr Calm und Insight Timer aus, die neben kurzen Erzählungen auch längere oder mehrteilige Geschichten zur Verfügung stellen.
Was bis auf Serenity Meditation dagegen alle getesteten Apps zur Verfügung stellen, ist Musik. Sei es zum Einschlafen, Aufwachen, Spazierengehen oder Sport machen, es gibt Playlists für jede Lebenslage. Doch apropos Sport: Wer nach Balance und der inneren Mitte sucht, denkt dabei vielleicht auch an Yoga. Doch von den getesteten Apps bieten nur Headspace und Insight Timer geführte Yoga-Sessions an. Die anderen drei Kandidaten leiten zum Atmen an, Calms Body-Kategorie beinhaltet zudem einige Dehnübungen und Serenity Meditation will das Sportmachen durch Meditationen vor und nach dem Training begleiten.
Allerdings ist dabei anzumerken, dass 7Mind und Serenity mangels Videoübungen auch gar nicht auf Yoga-Anleitungen ausgelegt sind. Bei Headspace fällt an dieser Stelle auf, dass die App mit stark stilisierten Darstellungen arbeitet. Während Calm und Insight Timer Fotos und Videos von Menschen oder Naturszenerien zeigen, sind in Headspace Formen und Farben zu sehen, Kreise mit Gesichtern, die die App abstrakter wirken lassen, gleichzeitig aber bewusst den Blick von der äußeren Welt weg lenken.
Auf der nächsten Seite finden sich Details zum persönlichen Einstieg in die Apps und die gesamte Testtabelle.