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MIFCOM DeskMini B760 im Test: Gut ausgestatteter Rechenzwerg

Im Testlabor muss der Mini-PC beweisen, was er kann.

Der Mini-PC MIFCOM DekMini steht mit seinem Netzteil auf einem Tisch.
© IMTEST

Neben hochwertigen Gaming-Computern bietet MIFCOM auch eine Reihe an Office-Notebooks und -PCs an. Darunter befinden sich auch Mini-PCs, also Geräte mit einem besonders kompakten Formfaktor. IMTEST hat sich ein Exemplar, den MIFCOM Mini PC DeskMini B760 – i5-13400, genauer angeschaut.

Design

Der MIFCOM DeskMini B760 präsentiert sich schlicht. Keine Spur von RGB-Beleuchtung oder übertriebener Effekthascherei. Mit dem kleinen Computer kann der Nutzer in kurzer Zeit fast überall einen Arbeitsplatz einrichten. Sobald ein Bildschirm oder TV vorhanden und eine Steckdose in Reichweite ist, kann es losgehen. Aber auch eine feste Installation ist der Mini-PC gut geeignet. Dank der geringen Abmessungen findet sich für das kleine Gerät so ziemlich überall ein Plätzchen. Einzig das externe Netzteil ist etwas klobig und nimmt zusätzlich Platz in Anspruch. Mit dem schwarzen Gehäuse aus Metall und wertigem Kunststoff lässt sich der DeskMini B760 beispielsweise unauffällig in das Entertainment-Center im Wohnzimmer als Zuspieler für Medien integrieren. Oder er verwandelt zusammen mit einem Camping-TV das Wohnmobil in ein mobiles Büro. Leider liegen dem Gerät weder Maus noch Tastatur bei.



Die Ausstattung des MIFCOM DeskMini B760

In dem Testgerät, das IMTEST von MIFCOM zur Verfügung gestellt wurde, arbeitet ein Intel Core i5-13400, also ein Mittelklasse-Prozessor mit zehn Kernen (davon sechs leistungsstarke Performance- und vier sparsame Efficient-Cores) und insgesamt 16 Threads. Der Prozessor ist nicht fest verlötet, sondern wie in einem normalen Desktop-PC gesockelt und somit austausch- oder aufrüstbar. MIFCOM kombiniert den i5 mit 16 Gigabyte Arbeitsspeicher und verbaut eine NVMe-SSD mit einem Terabyte Speicherplatz. Hier ist erwähnenswert, dass sich MIFCOM dafür entschieden hat, bei den verbauten Komponenten auf Markenware zu setzen. Die SSD ist eine WD_BLACK SN770 und beim RAM verbaut MIFCOM DDR4-Module von G.Skill. Den Prozessor kühlt ein Luftkühler der renommierten Marke Noctua.

Aufrüsten leichtgemacht

Die Verwendung von Standard-Komponenten hat noch einen weiteren Vorteil: Sie können ausgetauscht werden. Dadurch verlängert sich auch die Lebensdauer des Mini-PC. Im Falle eines Defekts oder wenn aufgerüstet werden soll, kann ein geübter Bastler mit entsprechenden Kenntnissen das leicht selbst erledigen. Das ist ein großer Unterschied beispielsweise zu modernen Notebooks, bei denen das immer häufiger gar nicht mehr möglich ist. Mini-PCs liegen hier näher bei ihren großen Brüdern, den klassischen Desktop-PCs, bei denen der Tausch und das Nachrüsten von Einzelkomponenten im Normalfall immer möglich ist. Der Zugang zum Inneren dem MIFCOM DeskMini B760 ist vergleichsweise einfach, nach dem Lösen von vier Schrauben kann die Halterung, auf der das Mainboard und alle Komponenten montiert sind, fast wie eine Schublade aus dem Gehäuse gezogen werden. Ein einzelnes Kabel für den Powerschalter und die Status-LEDs verbindet das Mainboard mit dem Gehäuse. Alle Teile des Mini-PCs sind dann leicht erreichbar. Nur die Demontage des Lüfters, unter dem der Prozessor sitzt, ist eher etwas für geübte Computer-Bastler. Auf der Unterseite der Halterung können beim Desk-Mini bis zu zwei 2,5-Zoll-Festplatten oder -SSDs verschraubt werden. Entsprechende Adapter-Kabel zum Anschluss der SATA-Datenträger an das Mainboard liegen dem Gerät bei. Der MIFCOM DeskMini B760 lässt sich so noch weiter zu einem Arbeitsrechner mit ordentlich Speicherplatz aufpeppen.

Reichlich Anschlüsse

Mit Anschlüssen ist der MIFCOM DeskMini B760 gut versorgt. Auf der Rückseite finden sich neben einer USB-3.1-Typ-C- und zwei USB-3.0-Typ-A-Buchsen auch noch zwei USB-2-Buchsen, an die man beispielsweise Maus und Tastatur anschließen kann. Für Monitore stehen diverse Anschluss-Standards bereit: HDMI, DisplayPort und auch ein VGA-Anschluss sind vorhanden. Auch eine Buchse für ein Netzwerkkabel ist mit an Bord und unterstützt sogar den schnellen Standard mit 2,5 Gigabit pro Sekunde. An der Front sind leicht erreichbar zwei USB-3.1-Anschlüsse untergebracht, einmal Typ A und einmal Typ C. Daneben gibt es vorn noch Klinkenbuchsen für Kopfhörer und Mikro. Für ein so kompaktes Gerät kann sich die Menge und die Auswahl an verschiedenen Anschlüssen sehen lassen. Praktischer als Kabel zu verlegen, ist natürlich die Möglichkeit, kabellose Verbindungen nutzen zu können. Das gilt besonders dann, wenn der DeskMini B760 seinen Platz in der Wohnzimmer-Regalwand findet oder der Zugang anderweitig eingeschränkt ist. Aber auch daran hat MIFCOM gedacht und das Gerät mit Wi-Fi 6E für schnellen Internetzugang und Bluetooth 5.3 ausgestattet.

Das Anschlussfeld des MIFCOM DeskMini B760.
Der MIFCOM DeskMini B760 bietet reichlich Anschlussmöglichkeiten auf der Rückseite. © IMTEST

Genügend Leistung

Im Testlabor schlägt sich der MIFCOM DeskMini B760 wacker. Im Geekbench erreichte das Gerät ordentliche 1789 Punkt bei Einzelkern- und 9349 Mehrkernberechnungen. Im Cinebench R23, der die Leistung eines Computers anhand von aufwendigen 3D-Berechnungen prüft, erreichte der DeskMini B760 1719 Punkte im Einzelkern- und 13095 Punkte im Mehrkern-Test. Damit kann er bei den Topgeräten in seiner Klasse nicht ganz mithalten. Das war aber auch zu erwarten, da der verbaute i5-Prozessor ein Mittelklasse-Chip ist und von der reinen Leistung her an einen Intel Core i9 der gleichen Generation nicht heranreicht. Nimmt man einen praxisnäheren Test wie das Umwandeln des Testvideos von 4k in FullHD, ist der Unterschied schon geringer. Der MIFCOM DeskMini B760 benötigt hierfür 1:20 Minuten. Ein anderer, mit einem Intel Core i9 ausgestatteter Mini-PC war in der gleichen Disziplin nur etwa zehn Sekunden schneller. Bei diesem Test spielt auch die Geschwindigkeit der SSD eine gewisse Rolle, hier scheint sich der Einsatz einer Marken- NVMe-SSD bezahlt zu machen. Im Alltag fällt der MIFCOM Mini-PC ebenfalls nicht durch fehlende Leistung auf. Normale Büroaufgaben stellen ihn vor keinerlei Schwierigkeiten und auch etwas aufwendigere Aufgaben bewältigt er ohne Probleme. Einzig für aktuelle, sehr grafikintensive Spielen fehlt dem Gerät die zusätzliche Grafikkarte.

So schlägt sich der MIFCOM DeskMini B760 im Alltag

Bei leichter Belastung wie dem Arbeiten in Excel oder dem Browsen im Internet zeigt sich der MIFCOM DeskMini B760 mit einer Leistungsaufnahme von 41 Watt durchaus sparsam. Wird der Mini-PC richtig gefordert steigt der Verbrauch natürlich an, in Test wurde ein Spitzenwert von 112 Watt an der Steckdose gemessen. Dabei wurde das Gerät nie störend laut, selbst nach längerer Zeit unter hoher Last lag die höchste ermittelte Lautstärke bei 41 dB.

Fazit

Mir dem DeskMini B760 hat MIFCOM einen Computer für diejenigen im Angebot, die wenig Platz haben und gleichzeitig Wert auf die Vorteile eines klassischen Desktop-PCs legen. Leistung ist für ein Gerät der Mittelklasse genügend vorhanden und MIFCOM bietet den Mini-PC in unterschiedlichen Ausstattungsvarianten an, los geht es bei 749 Euro. Die Verwendung von hochwertigen Komponenten bekannter Marken rechtfertigt den Preis. Dazu kommt noch die Möglichkeit, den PC bei Bedarf aufrüsten zu können, was die Lebensdauer verlängert.

  • PRO
    • gute Verarbeitung und hochwertige Komponenten, viele Anschlüsse, ausreichend Leistung
  • KONTRA
    • wenige Anschlüsse an der Front

IMTEST Ergebnis:

gut 1,9

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Arnel Mickley verstärkt seit Oktober 2022 als Produkttester die IMTEST-Redaktion. Vor dieser Tätigkeit arbeitete er als selbstständiger Hard- und Softwaretester unter anderem für das Technikmagazin Computer Bild. Auch wenn sein Schwerpunkt auf Consumer und Gaming-Hardware liegt, ist er aufgrund dieser langjährigen Erfahrung in der Lage, ein weites Feld an unterschiedlichsten Produkten abzudecken