Dicke Luft macht schlechte Laune. Gemeint sind hier aber nicht Streit und Zank. Es ist die üble Luft, bei der man sofort die Nase rümpft, wenn man einen Raum betritt. Erster Reflex: Durchlüften. Was kaum einer weiß: Das kann die Luft sogar verschlechtern. Darum sollen Luftreiniger die perfekte Ergänzung sein.
Inhalt
- Luftreiniger gegen Schadstoffe
- Allergien eindämmen
- Auch im Herbst noch ein Problem
- Frische Luft oft nicht ideal
- Atemluft zu Hause
- So helfen Luftreiniger
- Welche Filter sind in den Reinigern?
- Feinstaub beseitigen
- Luftreiniger gegen Feinstaub
- So testet IMTEST
- Geräte bieten Infos zur Luftqualität
- So funktioniert ein Luftreiniger
- Viren unschädlich machen
- Luftreiniger gegen Viren
- Angenehm leise Geräte
- Lüften bei Virenbekämpfung wichtig
- Luftreiniger bequem bedienen
- Gerüche und Gase neutralisieren
- Luftreiniger gegen Gase und Gerüche
- Ionisieren und befeuchten
- Begrenzte Reichweite der Reiniger
- Luftreiniger und Folgekosten
- FAZIT
Luftreiniger gegen Schadstoffe
Es geht also nicht ums gute Gefühl, sondern um die Gesundheit. Laut Weltgesundheitsorganisation WHO sterben jährlich bis zu 3,8 Millionen Menschen durch Luftverschmutzung in Innenräumen. Manche Schadstoffe gelangen durchs offene Fenster überhaupt erst in die Wohnung. Durchlüften ist also wichtig, genügt aber nicht. Hier setzen Luftreiniger an, die schädliche Stoffe aus der Luft filtern.
Aber welche Schadstoffe überhaupt? Und wie gefährlich sind sie? IMTEST hat mit Dr. Stefan Schumacher, promovierter Physiker im Bereich Luftreinhaltung und Filtration am Institut für Energie- und Umwelttechnik e.V. in Duisburg, gesprochen. Und wie Luftreinigungstechnik funktioniert, erfuhr IMTEST von Prof. Dr. Christian J. Kähler vom Institut für Strömungsmechanik und Aerodynamik der Bundeswehr-Universität München.
Allergien eindämmen
Schon im Frühling beginnt das Unheil: Die Nase juckt und läuft, Niesreiz setzt ein, die Augen tränen und sind gerötet. Wer auf Blütenpollen allergisch reagiert, hat es in dieser Jahreszeit schwer, da sie überall in der Luft schweben. Dabei ist die Pollenallergie nur eine von vielen Allergien, die Heuschnupfen auslösen können. Laut dem Robert Koch-Institut leiden fast 20 Prozent der Erwachsenen in Deutschland an mindestens einer Allergie. Bei ihnen reagiert der Körper auf Stoffe in der Umwelt unangemessen heftig – bis hin zu lebensbedrohlichen Situationen.
Auch im Herbst noch ein Problem
Viele Allergiker leiden zwar eher im Frühjahr oder Sommer unter den Nebenwirkungen der eingeatmeten Pollen, doch auch im Herbst ist hier noch Vorsicht geboten: Bis spät in den November hinein fliegen zahlreiche Pollen noch weiter. Dazu gehören zum Beispiel die Stäube vieler Gräser und Ziergräser, warnt der Deutsche Allergie- und Asthmabund e.V. Es ist also ratsam einen Luftreiniger in den eigenen vier Wänden auch im Herbst zum Einsatz zu bringen, um die lästigen Symptome eines Heuschnupfens weitgehend oder ganz zu vermeiden.
Frische Luft oft nicht ideal
Dabei handelt es sich um eine fehlerhafte Reaktion des Immunsystems auf Substanzen, die eigentlich gar nicht schädlich sind: die sogenannten Allergene. Problematisch ist das, wenn Allergene stark verbreitet sind, wie Pollen. Das erschwert nicht nur das Durchatmen unter freiem Himmel, sondern auch das effektive Durchlüften daheim. Die frische Luft bringt so die unerwünschten Blütenpollen in den Wohnbereich. Hier helfen Luftreiniger.
Atemluft zu Hause
Ebenfalls weit verbreitet ist die Hausstaubmilben-Allergie. Der Kot der Milbe zerfällt in feinste Partikel, die sich mit dem Hausstaub vermischen. Bewegungen von Kissen, Matratzen, Decken und Teppichen und auch Luftströmungen beim Durchlüften wirbeln diesen Staub auf, wodurch er erst in die Atemluft und schließlich in die Lunge gelangt. Der Körper von Allergikern reagiert darauf ganz ähnlich wie auf Pollen: Meist kommt es nur zu harmlosen Reizungen der Nasenschleimhaut. Aber auch Juckreiz, Hautirritationen und sogar Atemwegserkrankungen können die Folge sein. Ähnlich wie Pollen ist auch diesem Allergen nur schwer zu entkommen.
„UM INFEKTIÖSE PARTIKEL WIE VIREN EINZUDÄMMEN, EIGNEN SICH LUFTREINIGER GUT ALS ERGÄNZUNG ZUM LÜFTEN.“
So helfen Luftreiniger
Laut einer Studie des Allergiezentrums der Berliner Charité können Luftreiniger die Allergenbelastung in einem Haushalt deutlich reduzieren. Die Raumluft wird eingesogen, gefiltert und gereinigt wieder in den Raum zurückgegeben. Für die Reinigung arbeiten die Geräte mit mehreren Filtern. Der Vorfilter fängt bereits groben Schmutz auf wie Staub und Tierhaare und besteht aus einem feinen Netz.
Darauf folgt der HEPA-Filter, der es buchstäblich genauer nimmt. Die Abkürzung steht für High Efficiency Particulate Air und bedeutet so viel wie hocheffizienter Partikelfilter. An der feinporigen Oberfläche aus Glasfaser- oder Vliesschichten bleiben auch kleinste Teilchen von wenigen Mikrogramm hängen – zum Beispiel die unerwünschten Blütenpollen, Staub und die Ausscheidungen der Hausstaubmilbe.
Welche Filter sind in den Reinigern?
Alle getesteten Luftreiniger verfügen über die Kombination beider Filter. Allerdings gibt es zwei grundsätzliche Bauformen. Neun der getesteten Modelle setzen auf eine Zylinderform, bei der der runde HEPA-Filter vom Vorfilter umhüllt ist. Anders machen es Sichler und Sharp: Hier ist jeder Filter einzeln entnehmbar. Das hat gleich mehrere Vorteile: Zum einen fällt aufgrund der flachen Bauweise die Reinigung des Vorfilters leichter. Denn den kann man einfach mit dem Staubsauger absaugen.
Zum anderen muss beim Neukauf nur der abgenutzte HEPA-Filter ersetzt werden, nicht die ganze Einheit – das spart Geld. Auch ist es umweltfreundlicher, da so der Vorfilter nicht entsorgt werden muss. Wann genau der Austausch und die Reinigung nötig sind, hängt von der Nutzung ab und wird dann von den meisten Geräten signalisiert. Drei Luftreiniger im Test lassen den Nutzer darüber im Ungewissen, wann der HEPA-Filter ausgetauscht werden soll. In der Regel ist das nach sechs bis zwölf Monaten der Fall. Sharp verspricht sogar eine Nutzungsdauer von zehn Jahren.
Feinstaub beseitigen
Im Zusammenhang mit Luftverschmutzung ist oft von Feinstaub die Rede. Dabei ist er nicht nur in aller Munde, sondern auch in allen Nasen und Lungen. Das Tückische: Wer für frische Luft die Fenster aufreißt, öffnet damit auch dem Feinstaub Tür und Tor. Dr. Stefan Schumacher erklärt: „Generell sind negative Gesundheitseffekte durch Feinstaub umfassend wissenschaftlich belegt. Es ist also immer sinnvoll, sich so wenig Feinstaub wie möglich auszusetzen.“ Da aber Industrie, Verkehr und Verbrennungen jeder Art allerorts Feinstaub erzeugen und er selbst in der Natur beispielsweise durch den Abrieb von Gestein entsteht, ist er überall vorhanden.
Eingeatmet gelangt er bis in die kleinsten und hintersten Bereiche der Lunge. Die Folgen bei größeren Mengen sind verheerend: Von Entzündungen der Schleimhäute reichen sie über Atemwegserkrankungen und die Verstopfung von Blutgefäßen bis zu Lungenkrebs. Das Umweltbundesamt schätzt alleine die Todesfälle durch Lungenkrebs aufgrund von Feinstaub auf 16 bis 20 Prozent.
Luftreiniger gegen Feinstaub
Luftreiniger können Erkrankungen durch Feinstaub vorbeugen. Auch wenn das einen „Effekt über das ganze Leben hat, den man nicht direkt wahrnimmt“, so Dr. Stefan Schumacher, „kann durch den regelmäßigen Einsatz von Luftfiltern durchaus die Wahrscheinlichkeit für bestimmte Krankheiten, wie sie durch schlechte Raumluft entstehen kann, minimiert werden“. Die hauptsächliche Arbeit erledigt auch hier der erwähnte HEPA-Filter. Je feiner der Filter ist, umso genauer reinigt er.
Hersteller geben die Prozentzahl der Feinpartikel an, die vom Filter aufgefangen werden, der sogenannte Abscheidegrad. Für die Reinigungsleistung ist außerdem entscheidend, wie viel Luft das Gerät pro Stunde filtert. Im Praxistest sollen die Luftreiniger einen definierten Raum von den Feinstaubpartikeln einer gerauchten Zigarette befreien. Besonders schnell arbeiten hierbei die Modelle von Hoover, Soehnle, Medion und MeacoClean.
So testet IMTEST
Ein guter Luftreiniger sollte nicht nur eine hohe Reinigungsleistung vorweisen. Als Haushaltsgerät ist er fast ständig in Betrieb und darf daher nicht zu laut sein. Auch der Stromverbrauch sollte gering bleiben. Diese und weitere Eigenschaften testet IMTEST.
Geräte bieten Infos zur Luftqualität
Damit der Nutzer auch weiß, wann eine Reinigung fällig ist, liefern die meisten Geräte Infos, allerdings unterschiedlich detailliert. Die Luftreiniger von Beurer und Rowenta haben offenbar keinen blassen Dunst von der Luftqualität und bieten dazu keinerlei Infos. Drei der getesteten Geräte geben immerhin eine kurze Einschätzung über die Luftqualität.
Die Luftreiniger von Dyson, Hoover, MeacoClean, Soehnle, Djive und Philips zeigen detaillierte Infos zur Luftbelastung an. Bis auf Philips nutzen alle Saubermacher ihr Wissen für einen Automatikmodus: Je nach Verschmutzung der Luft schaltet sich die Reinigungsstufe hoch. Der Hoover H Purifier 300 erkennt sogar Blütenpollen und hat dafür ein spezielles Reinigungsprogramm.
So funktioniert ein Luftreiniger
Alle Luftreiniger haben funktionsgleiche Teile verbaut, die sich optisch von Modell zu Modell unterscheiden. Beispielhaft am Sharp UA-HG60E-L zeigt IMTEST, was in einem Luftfilter alles steckt. Besonderheiten: Der Sharp bietet einen zusätzlichen
Befeuchtungsfilter sowie – bei Bedarf – eine Ionendusche, deren starker Luftstrom die Raumluft angenehm frisch macht.
Viren unschädlich machen
Die Zahl der Corona-Infizierten sinkt – endlich. Die Freude über die ersten Lockerungen der Corona-Maßnahmen ist groß. Heißt es bald also wieder sorglos durchatmen? Nicht ganz. Selbst ohne Covid-19 gibt es noch andere Viren. So mancher wird daher die positiven Nebeneffekte bisheriger Maßnahmen bemerkt haben, die das Robert Koch-Institut bestätigt: So gab es im Winter 2020 einen starken Rückgang an Infektionen und akuten Atemwegserkrankungen, die Zahl der Erkältungen sei sogar noch nie zuvor so gering gewesen.
Der Grund: Maßnahmen wie Atemschutzmasken, Abstandhalten und Durchlüften hindern Viren daran, über die Luft in die Atemwege zu gelangen. Und zu denen zählt nicht nur Covid-19. Sie haften sich an Tröpfchen oder feinste Flüssigkeitspartikel, die Aerosole. Die Partikel sind so winzig, dass sie von der Luft getragen werden und somit über einen langen Zeitraum im Raum schweben – und mit ihnen die Viren. Ansteckungsgefahr besteht also nicht nur, wenn man sich mit einer infizierten Person gemeinsam, sondern auch nacheinander im Raum befindet.
„WER EINEN LUFTREINIGER NUTZT, BRAUCHT WENIGER ZU PUTZEN, DA DER MEISTE STAUB VON IHM ABGEFANGEN WIRD.“
Luftreiniger gegen Viren
Luftreiniger stehen im Kampf gegen Covid-19 in Büros, Schulen und in Haushalten. Wie auch gegen Feinstaub und Allergene hilft dabei der HEPA-Filter. „Das Wesentliche sei bereits geschafft“, so Dr. Schumacher, „wenn die Partikel auf dem Filter abgeschieden werden. Hier können sich die Viren ohne Wirtszellen nicht weiter vermehren, werden mit der Zeit von selbst inaktiv und auch nicht wieder aus dem Filter ausgetragen.“
Durch die feine Struktur sitzen die Partikel fest, bis die Viren verenden. Nutzer brauchen also nicht zu fürchten, die Viren beim Filterwechsel wieder freizusetzen. Ist ein UV-Licht verbaut, wie bei den Modellen von Djive und Leifheit, beschleunigt das die sogenannte Inaktivierung.
Angenehm leise Geräte
Wichtig bei der Anwendung gegen Viren ist das durchgängige Reinigen, während die Personen im Raum sind. Schließlich gelangen die Erreger über das Atmen, Husten und Niesen in die Atemluft. Damit der Luftreiniger beim durchgängigen Betrieb die Anwesenden nicht stört, sollte das Gerät also nicht zu laut sein und auch keine unangenehmen Geräusche von sich geben.
Hier punkten die Modelle von Philips, Hoover, Dyson und Rowenta, die angenehm leise arbeiten. Ein Nachtmodus, der besonders leise und stromsparend arbeitet, ist übrigens bei allen getesteten Modellen vorzufinden. Bei einer Lautstärke unter 38 Dezibel ist das Betriebsgeräusch bei sechs Geräten dann kaum noch wahrzunehmen.
Lüften bei Virenbekämpfung wichtig
Aber ganz gleich, um welche Tageszeit und welchen Raum es sich handelt: Regelmäßiges Durchlüften bleibt ratsam. Das bestätigt auch Dr. Stefan Schumacher gegenüber IMTEST im Gespräch: „Luftreiniger stellen keinen vollständigen Ersatz zum Lüften dar, da sonst beispielsweise die CO2-Konzentration mit der Zeit immer weiter ansteigen würde. Es findet kein richtiger Luftwechsel statt.“ Auch bei unmittelbarer Nähe zwischen Personen könnten Luftreiniger die Infektion nicht verhindern. Trotzdem seien sie aber eine gute Ergänzung zum natürlichen Durchlüften sowie weiteren Maßnahmen, die das Infektionsrisiko minimieren.
Luftreiniger bequem bedienen
Eine bequeme Ergänzung sind die Luftreiniger obendrein, wenn sie sich per Fernbedienung bedienen lassen, wie die Modelle von Djive, Rowenta, Sichler, Philips und Dyson. Letzterer setzt, anders als seine Kontrahenten, nicht auf eine Infrarot-Verbindung, sondern auf Bluetooth. Der Vorteil: Nutzer können das Gerät so auch über mehrere Räume hinweg und ohne direkten Sichtkontakt steuern. Eine Alternative sind Apps für das Smartphone. Die erlauben in den meisten Fällen nicht nur eine Fernsteuerung auch außerhalb des Haushalts. Sie geben außerdem detaillierte Informationen über die Luftqualität, die am Gerät selbst oft nicht ersichtlich sind, beispielsweise über die Art der Schadstoffe.
Gerüche und Gase neutralisieren
Giftige Dämpfe und Gase kommen häufiger im Haushalt vor, als man denkt. Formaldehyd beispielsweise ist in zahlreichen Produkten verteilt vom Wohnzimmer über die Küche bis zum Kinderzimmer. In Klebstoffen von Möbeln und Spanholzplatten, Farben, Lacken, Desinfektionsmitteln, Haushaltsreinigern und kosmetischen Mittel sitzt die Chemikalie. Bei Raumtemperatur kommt es dann zur Verdunstung, wodurch sie an die Luft abgegeben wird, die Menschen dann einatmen. Die krebserregende Wirkung des Stoffes ist laut Bundesinstitut für Risikobewertung hinreichend bewiesen.
Neben Formaldehyd gibt es auch andere Gase, die im Haushalt auf ähnliche Weise entstehen und Unwohlsein, Kopfschmerzen, Müdigkeit und Atemwegsprobleme auslösen können. Auch hier können Luftreiniger helfen. Nicht gesundheitsschädlich, aber störend sind intensive Gerüche, zum Beispiel nach dem Braten von Fisch und Fleisch. Gerade bei offenen Küchen verbreitet sich der Geruch im gesamten Wohnraum. Der Geruch von Zigarettenrauch kann sich bei geöffnetem Fenster auch vom Balkon des Nachbarn aus in der eigenen Wohnung breitmachen und festsetzen.
Luftreiniger gegen Gase und Gerüche
Nicht jeder Luftreiniger eignet sich dazu, Gerüche und Gase zu beseitigen. Der HEPA-Filter, der gegen Feinpartikel wie Aerosole, Staub, Pollen und Viren effektiv ist, bleibt gegen Gerüche und Gase wirkungslos. Hier helfen nur zusätzliche Filter aus Aktivkohle, die Gerüche und Gase bindet. Neun der elf getesteten Geräte verfügen über einen solchen Aktivkohlefilter. Den Modellen von Rowenta und Djive fehlt er. Die Luftreiniger von Sichler und Dyson verwenden zusätzlich zum Aktivkohlefilter einen Katalytischen Filter und sind damit gegen Gase wie Formaldehyd besonders effektiv. Praktisch: Beim Modell von Dyson muss dieser Filter niemals gewechselt werden.
Ionisieren und befeuchten
Die Modelle von Sharp, Sichler und MeacoClean können die Luft ionisieren. Durch den Vorgang erhalten Luftmoleküle eine elektrische Ladung. Das bindet Gerüche und auch Staub und sorgt zudem für ein Frischegefühl beim Atmen. Hersteller vergleichen diesen Effekt häufig mit der frischen Luft nach einem Gewitter. Weitere Erfrischung bringt eine Luftbefeuchtung, wie sie die Modelle von Djive und Sharp beherrschen.
Ist der Tank mit Wasser gefüllt und die Funktion betätigt, zerstäubt der Luftreiniger es und befeuchtet damit die Luft. Wer oft an trockenen Atemwegen leidet, sollte also zu diesen oder anderen Luftreinigern mit Luftbefeuchter greifen. Für eine leichte Abkühlung an heißen Tagen sorgen außerdem die Kandidaten von Dyson, Djive, Rowenta und Philips, die auf Wunsch einen Ventilator einschalten. Letzteres Modell kann die Luft zudem erwärmen.
Begrenzte Reichweite der Reiniger
Das Aufstellen des Luftreinigers sollte in dem Raum erfolgen, in dem man sich am meisten aufhält – möglichst mittig platziert. Dann wälzt der Luftreiniger die Raumluft effektiv. Seine Reichweite ist aber trotzdem auf eine bestimmte Raumgröße beschränkt, die die Hersteller auch angeben. Sowohl Dr. Stefan Schumacher als auch Prof. Christian J. Kähler empfehlen daher das Aufstellen mehrerer Luftreiniger, etwa im Schlaf-, Kinder- und im Wohnzimmer.
Wer aber nicht Unsummen für separate Luftreiniger in jedem Zimmer ausgeben mag, kann ein Gerät auch abwechselnd in den jeweiligen Räumen platzieren. Hoover, MeacoClean, Sharp und Sichler spendieren ihren Reinigern dafür integrierte Tragegriffe.
Luftreiniger und Folgekosten
Apropos Kosten: Käufer sollten nicht nur auf den Gerätepreis achten, sondern auch auf die Folgekosten. Dazu zählen neben den sehr unterschiedlichen Preisen der Filter – von 24,95 Euro (Medion) bis 72,80 Euro (Dyson) – auch die Stromkosten. Bei täglichem Betrieb von zwölf Stunden maximaler Reinigungsleistung und zwölf Stunden im Nachtmodus liegen die Kosten für die Luftreiniger auf das Jahr hochgerechnet zwischen 26,19 Euro (Medion) und 73,91 Euro (Soehnle).
FAZIT
Staub, Viren und giftige Gase: Der Haushalt ist belastet mit Schadstoffen und Allergenen, die nicht nur das Wohlbefinden, sondern auch die Gesundheit gefährden – zum Teil massiv. Das regelmäßige Durchlüften ist wichtig und wird von Experten wie Dr. Stefan Schumacher und Prof. Christian J. Kähler dringend empfohlen. Das allein ist aber keine Patentlösung. Ganz im Gegenteil: Feinstaub und Allergene geraten dadurch erst in den Innenraum. Dieses Dilemma sollen Luftreiniger auflösen.
Der Test zeigt, wie unterschiedlich sie ausgestattet sind. So sorgen einige neben der Luftreinigung auch für eine Erfrischung der Luft durch Befeuchtung, Ionisierung oder Ventilation. Bei der Reinigungsleistung schneidet zwar keines der Testgeräte schlecht ab. Einige sind dabei allerdings etwas langsam, und anderen fehlen Filter gegen schädliche Gase oder unangenehme Gerüche.
„SAUBERE LUFT DAHEIM GIBT ES NICHT UMSONST. VOR DEM KAUF LOHNT EIN BLICK AUF DIE FOLGEKOSTEN.“
In der Handhabung gibt es große Unterschiede. Die meisten Geräte geben immerhin eine kurze Einschätzung über die Luftqualität ab. Besonders detaillierte Angaben machen Smartphone-Apps wie die von Hoover und Dyson und erlauben außerdem, den Luftreiniger zu steuern – auch unterwegs. Wie wichtig nicht nur der Blick auf den Anschaffungspreis des Geräts ist, sondern auch auf die Folgekosten, zeigten die Ergebnisse zum Stromverbrauch. Zusammen mit den Filterkosten können die laufenden Kosten pro Jahr auf über 100 Euro ansteigen.
Der Dyson Purifier Cool Formaldehyd liefert mit der schnellen und hohen Reinigungsleistung, dem speziellen Formaldehyd-Filter, einfachen und umfangreichen Bedienungsmöglichkeiten und einem moderaten Stromverbrauch das beste Gesamtergebnis. Preis-Leistungs-Sieger ist der Medion MD10171, dank ordentlicher Leistung bei geringem Verbrauch.