Ein relativ leichter Einstieg in die smarte Welt gelingt im Bereich Beleuchtung. Denn viele kennen hier schon „smarte“ Funktionen. Einfaches Beispiel für smartes Licht: Ein Bewegungsmelder schaltet das Licht in Fluren oder auf der Toilette an, und zeitverzögert geht es irgendwann wieder aus. Hier steht Energiesparen im Fokus. Das ist ein wirklich guter Grund, für die Beleuchtung im eigenen Haus oder der eigenen Wohnung auf Smart Lights zurückzugreifen.
Aber auch der Aspekt der Bequemlichkeit ist nicht zu unterschätzen. Schließlich ist es extrem komfortabel, auf dem Sofa liegend die Deckenleuchte im Wohnzimmer zu dimmen oder die in der anderen Raumecke befindliche Stehleuchte einzuschalten.
Inhaltsverzeichnis
Im Smart Home: Licht für die Seele
Komfort und Energieeffizienz sind auf jeden Fall zwei wichtige Aspekte einer smarten Beleuchtung. In Verbindung mit modernen RGB-LEDs (das sind die, die auch farbig leuchten können) geht das Ganze aber viel weiter. So ist es mit Smart Lights möglich, für diverse Situationen komplette Beleuchtungsszenarien zu schaffen. Dann ist etwa eine Automatisierung namens „Abendessen“ denkbar, bei der die Esstischlampe ein gemütlich warmes Licht aktiviert, während die übrige Raumbeleuchtung zurückgefahren wird.
Beim Szenario „Gartenparty“ lässt man Teile des Gartens in langsam wechselnden Farben erstrahlen, und die Automation „Putzen“ sorgt für maximale Ausleuchtung, damit man den Schmutz auch wirklich erkennt. Je nach System sind diese Szenarien auch noch um weitere Automatismen erweiterbar. So ist beim Smart Home-Licht vorstellbar, die Ambient-Beleuchtung für den Filmabend mit der Rollladensteuerung zu koppeln. Auch ist denkbar, dass die Küche in der dunklen Jahreszeit früh morgens von einer Tageslichtlampe illuminiert wird, sobald man den Gang zur Kaffeemaschine antritt.
Nachrüsten möglich – und erwünscht
Inzwischen gibt es eine ganze Menge LED-Lampen in allen Preiskategorien, die smart sind. Geht es um smarte Beleuchtung, ist der Zigbee-Standard sehr beliebt. Diesen nutzen unter anderem die bekannten Philips-Hue-Leuchten. Aber auch andere namhafte Hersteller bieten von der Pendel- bis zur Einbauleuchte hier die verschiedensten Modelle an, beispielsweise die Livarno-Lampen von Lidl.
Aber was macht man, wenn man vor noch gar nicht allzu langer Zeit viel Geld in nicht-smarte Lampen investiert hat? Für diesen Fall gibt es zum Beispiel Leuchtmittel zum Nachrüsten, meistens auch nach Zigbee-Standard. Das allerdings hat Grenzen, weil die smarten „Glühbirnen“ meist nur für drei Standard-Sockel verfügbar sind. Sämtliche Steck- oder Stiftsockel gibt es gar nicht als Smart Lights. Spätestens bei Lampen mit fest verlöteten LED-Modulen hat sich ein Austausch der Leuchtmittel endgültig erledigt.
Schalter für smartes Licht
Also muss doch eine Neuanschaffung für smarte Beleuchtung her? Keineswegs, denn im Prinzip genügt es erst einmal, den Einschaltvorgang der Lampe smart zu gestalten. Das ist für keine Lampe ein Problem, denn hier gibt es für die gängigen Smarthome-Plattformen Schalterlösungen. So kann zum Beispiel das Innenleben eines normalen Schalters oder Dimmers durch eine smarte Version ersetzt werden. Oder aber es gibt smarte Aktoren, die sich in Unterputzdosen oder Lampensockeln verstecken lassen und parallel zur smarten Bedienung auch mit den vorhandenen Schaltern als smart Lights genutzt werden können. EQ-3 beispielsweise bietet so etwas für den Homematic-IP-Standard an.
Lichtfarbe mit App steuerbar
Problematisch beim Nachrüsten sind am Ende eigentlich nur die Lampen, deren Farbe verändert wird. Zumindest die älteren Exemplare setzten da auf eigenwillige Steuerungen, die sich nicht ins System Smart Home-Licht einbinden lassen. Für die Lampen hingegen, die mithilfe bestimmter Ein-/Ausschaltintervalle wahlweise ihre Helligkeit oder Lichtfarbe verändern können, bedeutet ein smarter Schalter mehr Komfort. Denn dann lassen sich die nötigen Schaltvorgänge im besten Fall in einer Routine „Lichtfarbe“ zusammenfassen, die bei Bedarf zum Beispiel über die App oder mittels Alexa angestoßen wird. Auch beschränkt sich die Möglichkeit smarter Nachrüstung keineswegs nur auf fest installierte Lampen.
Aus Stecklampen Smart Lights machen
Mit smarten Zwischensteckern lassen sich auch Lichtquellen in die dynamische Regelung einbinden, die per Stecker angeschlossen werden. Das ist am Ende sogar die allereinfachste Variante für das Nachrüsten zu Smart Lights, weil sie ohne jeglichen Installationsaufwand auskommt. Bei speziellen Beleuchtungen kommt man um den Zwischenstecker kaum umhin. Denn die Auswahl etwa an smarten Wachstums- oder Aquarienlampen ist zumindest aktuell noch sehr begrenzt. Dabei wäre es durchaus sinnvoll, die Beleuchtung für die Fische mit den realen Sonnenauf- und -untergangszeiten zu koppeln.
Smart Home: Licht für ein gutes Gefühl
„Hab ich eigentlich im Schlafzimmer das Licht ausgemacht?“ Wenn die Frage in 200 Kilometern Entfernung vom eigenen Haus auf dem Weg in den zweiwöchigen Urlaub aufkommt, ist womöglich dessen Beginn etwas getrübt. Ohne Smart Lights würden nun hektische Telefonate mit Nachbarn oder der Schwiegermutter folgen, um die Frage zu klären. Ist aber eine smarte Beleuchtung vorhanden, genügt ein Blick auf die entsprechende App, um über den Zustand der Lampe im Bilde zu sein.
Und wenn sie sich wirklich als eingeschaltet erweist, schaltet man sie eben einfach per App aus. Umgekehrt kann man auch vom Urlaubsdomizil aus jeden Abend willkürlich smarte Lampen einschalten und so viel individueller Anwesenheit simulieren, als es etwa mit herkömmlichen Zeitschaltuhren möglich wäre.
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Stromverbrauch im Blick
Dankenswerterweise besitzen viele Schaltaktoren und Zwischenstecker integrierte Messgeräte für den Stromverbrauch. So lässt sich nach einiger Zeit recht gut feststellen, wie viel Strom für die smarte Beleuchtung aufgewendet wird. Das ist auch deswegen sinnvoll, weil man sich gerade im Zusammenhang mit LEDs sehr schnell irreführen lässt. Es wird nämlich gerne übersehen, dass die großen, hellen Panels eben nicht nur 7 Watt Leistungsaufnahme haben, sondern 40 Watt oder sogar mehr. Ist so eine Lampe acht Stunden am Tag in Betrieb, verursacht allein sie im Jahr gute 25 Euro Stromkosten. Smart Lights oder nachgerüstete Lampen können also helfen, hier Sparpotenziale aufzuzeigen.
Im Garten vom Smart Home: Licht vernetzen
Smarte Beleuchtung macht auch nicht an der Terrassentür halt. Von der kugelförmigen Dekoleuchte bis hin zur dekorativen Wegbeleuchtung gibt es inzwischen auch für den Außenbereich zahlreiche Smart Lights. Und auch outdoortaugliche Zwischenstecker sind erhältlich. Unter anderem bietet Gardena so etwas an. Allerdings muss man sich gerade bei größeren Gärten darauf einstellen, dass man eventuell nicht ohne Verstärker auskommt. Hier bietet Philips mit seinem Hue-System einen gewissen Vorteil. Denn die einzelnen Lampen oder Leuchtmittel sind selbst oft solche Signalverstärker, was sowohl innen wie außen große Vorteile bietet.
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Bei anderen Systemen fürs Smart Home ist das teilweise nicht ganz so einfach. Wer zum Beispiel mit Homematic IP nach draußen möchte, kommt um ein paar wasserdichte Gehäuse nicht herum. In denen müssen dann nicht Schaltsteckdosen oder Schaltaktoren untergebracht werden, sondern auch ein Repeater. Die gute Nachricht lautet aber: Hat man sich erst einmal für ein System entschieden, gibt es mit den Smart Lights im besten Fall am Ende eine Lichtinstallation, bei der so mancher öffentliche Park neidisch wird.