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Gardena Smart Water Control Set: Test des Bewässerungssystems

Nachhaltig, bequem: Smarte Bewässerung soll Gartenpflege revolutionieren. Ob es dem Gardena-System gelingt, hat IMTEST geprüft.

Rasenfläche mit in Holz verkleidetem Wasseranschluss mit angeschlossenem Schlauch, IMTEST-Empfehlungssiegel
© Gardena, IMTEST

Wer kennt sie nicht, die Bitte an Freunde oder Nachbarn, sich während des Urlaubs um die Blumen zu kümmern. Und am Ende ist dann doch die Lieblingsrose vertrocknet oder in zu nasser Erde verfault. Genau solchen Enttäuschungen will das Gardena Smart Water Control Set vorbeugen. Im Gegensatz zum klassischen Bewässerungscomputer ist dieses „elektronische Ventil“ sehr viel intelligenter – sobald es einmal mit der dem Set zugehörigen Zentrale verbunden ist.

Gardena Smart Water Control Set im Überblick

Die Zentrale sorgt nicht nur dafür, dass die Bewässerung aus der Ferne steuerbar ist, sondern erlaubt es auch, dynamische Bewässerungspläne festzulegen. Die richten sich danach, was der Bodenfeuchte-Sensor mitteilt, aber auch nach der Wetterlage und Sonnenauf- beziehungsweise -untergang. So verdunstet beispielsweise das Gießwasser nicht in der prallen Mittagshitze.

Das Gardena Smart Water Control Set besteht aus folgenden Komponenten:

  • Gateway (Zentrale)
  • Smart Water Control (Ventil)
  • Bodenfeuchte-Sensor
  • Adapter für Außenwasserhahn
  • Gardena App für Android und iOS erhältlich
Große Fensterwand mit Blick in den Garten, Gardena Gateway auf Fensterbank
Kontrollzentrum: Die Steuerung der Sensoren und Ventile erfolgt per Kommunikation übers Gateway. © Gardena

Kontrolle in weiter Ferne

Die Einrichtung der smarten Wasser-Regelung – im Test verbunden mit dem Micro Drip System Starter Set für fünf Töpfe oder Beetpflanzen – klappt reibungslos. Die sehr gute App führt einen verständlich durch den gesamten Prozess, nachdem man einen entsprechenden Account bei Gardena angelegt hat. Dabei fällt auf, dass die Zentrale eine wirklich beeindruckende Reichweite hat: Sie funkt durch drei Außenwände. Lediglich beim etwas langwierigen Firmware-Update merkt man, dass die Verbindung keine allzu hohen Datenraten zulässt. Für den Betrieb ist das aber irrelevant.

Smartphone mit geöffneter App die Bodenfeuchte anzeigt auf weißem Hintergrund
Der Sensor hat über 50 Prozent Bodenfeuchte gemessen; die Bewässerung wurde übersprungen.
Zwischen grünen Blättern ist ein schwarzer harkenförmiger Sensor im Erdboden zu sehen
Ein Sensor ermittelt den tatsächlichen Feuchtigkeitsbedarf. So wird effizient bewässert.

Neben der smarten ist übrigens auch die mechanische Einrichtung simpel. Im Gardena Smart Water Control Set sind Adapter für die gängigen Außenwasserkrangewinde enthalten. Und mehr als Anschrauben an den Kran sowie das Einlegen von Batterien ist kaum nötig. Allerdings könnte der Anschluss für tiefsitzende Wasserhähne ungeeignet sein. Wie der Feuchte-Sensor im Boden platziert wird, erklärt wiederum die App.



Noch mehr grüne Intelligenz

Neben den anderen smarten Geräten von Gardena – wie der Mähroboter – gibt es einige Alternativen und viele Ergänzungen, die den smarten Garten immer weiterwachsen lassen:

Rasenmähroboter mit App-Steuerung: Der Landroid m500 ist auch für verwinkelte Rasenflächen von bis zu 500 Quadratmeter Größe geeignet. Eine Mähplanung erfolgt in einer Art digitalem Lernprozess ganz automatisch. Nachhaltig: Der Akku des Roboters passt in alle Worx-Akkugeräte.

Bewässerungssystem mit Solarantrieb: Eine beachtenswerte Alternative zum Gardena-System ist das von MIYO. Das Starter-Kit besteht ebenfalls aus Sensoren, gesteuerten Ventilen und einer Zentrale („CUBE“) und wird per App gesteuert und verwaltet. Der benötigte Strom dafür wird solar erzeugt.

Wasserpumpe mit smarten Funktionen: Wer einen eigenen Brunnen oder ein anderes Wasserreservoir hat, wird auf eine Gartenpumpe nicht verzichten können. Dieses smarte Exemplar von Gardena kann effizient gesteuert viel Wasser sparen, aber wenn es sein muss auch bis zu 5.000 Liter pro Stunde pumpen.

Wasserschlauch mit orangener Düse bewässert pflanze
Die Tropf-Bewässerung ist genauso möglich wie ein Einsatz als Rasensprenger. © IMTEST

Gardena Set für individuellen Bewässerungsplan

Wie schon erwähnt, lässt die App es nach der Einrichtung des Systems zu, automatische Zweitpläne zur Bewässerung zu generieren. Man kann aber auch alle Vorgaben für das Gardena Smart Water Control Set selber einstellen. Die erste Version ist allerdings praktischer und komfortabel. Gleichzeitig kann der Nutzer am Ventil bei Bedarf eine Taste zum dauerhaften Bewässern manuell drücken.

Schwarzes Gardena Ventil an Wasserhahn außen
Auf Tastendruck kann das System auch dauerhaft Wasser liefern – maximal 90 Minuten lang. © IMTEST

Die App ist gleichzeitig noch eine Art Gartenlexikon mit 3.000 Pflanzen sowie Hinweisen etwa zu geeigneten Standorten und korrekter Bewässerung. Auch kann die App für individuelle Gießpläne auch mehrere Water-Control-Einheiten verwalten. Außerdem ist das System auch mit Apples HomeKit und Amazons Alexa kompatibel.

FAZIT

Die smarte Bewässerung von Gardena ist für Garten- oder Balkonpflanzenbesitzer eine echte Erleichterung. Um so optimiert zu gießen, benötigt man selbst schon eine Menge Ehrgeiz, weshalb man mit dem Gardena Smart Water Control Set echten Mehrwert für das eigene Grün bekommt.

  • PRO
    • Sehr einfache Einrichtung, extrem ausgereifte App, gute Reichweite des Gateways.
  • KONTRA
    • Schlauchanschluss für tiefsitzende Wasserkräne möglicherweise ungeeignet.

IMTEST Ergebnis:

sehr gut 1,4

Markus Mizgalski

Markus Mizgalski machte 2001 sein Diplom in Geographie. Parallel zum Studium hatte er da bereits einige Jahre als Freelancer für die Bochumer Lokalredaktion einer Tageszeitung sowie als System- und Netzwerkadministrator an der Ruhr-Universität gearbeitet. Die Diplom-Arbeit befasste sich übrigens mit einem Online-Karteninformationssystem, damals extrem innovativ, heute in Form von Google Maps von jedem genutzt.
Nach dem Studium fing er als Hardware-Redakteur bei einer PC-Zeitschrift an, war später Testlaborleiter, leitender Redakteur und schließlich stellvertretender Chefredakteur. Themenschwerpunkte: Netzwerktechnik, aber auch Smarthome, Speichermedien und alles rund um digitale Bildverarbeitung. Zudem verantwortete er ab 2010 auch eine Grillzeitschrift. Als 2013 sein damaliger Arbeitgeber für immer die Türen schloss, folgte zunächst ein Jahr als Freelancer und Grillbuchautor. Danach ging es bis 2020 komplett in die Grillwelt: mit einem Partner zusammen als Fachhändler, Caterer und Grillkursleiter.
Seit 2020 schreibt Markus als Freelancer für IMTEST. Die Themenschwerpunkte sind WLAN und Smarthome/Sicherheit sowie Grillen und Gartentechnik. Smarte Steckdosen, Mesh-Kits, Überwachungskameras, aber eben auch Grills oder Freischneider stehen bei ihm auf dem Prüfstand. Und mit seiner langjährigen Expertise und Erfahrung im Testbereich weiß er, wie er seine Kandidaten an die Grenze treibt. Neben IMTEST schreibt Markus auch noch für die Zeitschrift STEREO.