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55-Zoll-TVs im Test: OLED, QLED oder LED?

Die beliebteste TV-Größe der Deutschen beträgt 55 Zoll. Wie gut sich darauf fernsehen lässt, klärt der Test von fünf Modellen.

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© istock, Philips, Samsung, LG, Sony, Xiaomi

Die besten Fernseher mit 55 Zoll // IMTEST

Aktuelle Fernseher bestechen durch 4K-Auflösung, kontraststarke OLED-Bildschirme und smarte Funktionen. Aber überzeugt die Bildqualität bei jedem Produkt? IMTEST hat fünf Modelle mit 55 Zoll getestet.

Flache Bauweise, nahezu randlose Bildschirme, ein gestochen scharfes TV-Bild, lebensechte Farben und einfache Bedienung. Mit einem neuen TV zieht nicht nur frische Unterhaltung ins Wohnzimmer ein. Auch eine neue Optik für den Raum bringen die Geräte mit. IMTEST hat fünf aktuelle 55-Zoll-TVs getestet – von 700 bis 2.600 Euro. Ob sich die Investition in die beliebteste TV-Größe der Deutschen lohnt, zeigt der Test.

55-Zoll-TVs im Test mit unterschiedlicher Licht-Technik

Neben einer Bildschirmdiagonale von 139 Zentimetern haben alle 55-Zoll-TVs aus dem Test eine maximale Auflösung von 3.840 x 2.160 Bildpunkten (Ultra HD oder auch 4k genannt) gemeinsam. Die Fernseher von Philips, LG und Sony setzen bei der Bildschirmtechnologie auf leuchtstarke OLED-Technologie. Bei allen drei TVs sorgt diese für eine teils fast räumliche Tiefe, für ein sattes Schwarz und dafür, dass Farben besonders lebendig auf dem Bildschirm wirken. Zudem spiegeln die Bildschirme auch dann nicht übermäßig störend, wenn Tageslicht durchs Wohnzimmerfenster auf den Bildschirm einfällt.

Das gilt auch für den 55QN90A von Samsung. Der Hersteller setzt bei diesem Gerät auf ein Zusammensiel von QLED (Quantenpunkt-Leuchtdioden) und Mini-LED. Was für eine gleichmäßige Helligkeitsverteilung, für höheren Kontrast und tiefere Schwarzwerte sorgt. Die sehr hochwertige Bild-Qualität des QN90A ist dadurch durchaus mit der eines OLED-Fernsehers vergleichbar. Einzig beim Mi TV P1 von Xiaomi ist ein LED-Display im Einsatz. Dieses zeigt jedoch etwas zu blasse Farben, zudem fehlen dem Bild Tiefen und auch Plastizität und es ist nicht optimal entspiegelt. Ein Fernsehgenuss kommt daher nur in komplett abgedunkelten Räumen auf.



55-Zoll in kleineren Räumen

Wer den Kauf eines 55-Zoll-TVs plant, sollte vorher klären, ob so ein Gerät auch ins Wohnzimmer passt. Der ideale Abstand zwischen TV und Sofa lässt sich mithilfe einer einfachen Formel ermitteln:

Bildschirmdiagonale (in Zentimeter) x 1,5 = Sitzabstand (in cm)

Für einen 55-Zoll-Fernseher mit UHD-Auflösung ergibt die Multiplikation der Bildschirmdiagonale von 139 cm mit 1,5 einen Wert von 208,5 cm. Der empfohlene Sitzabstand sollte also rund 2,1 Meter betragen.



Anschluss und Bedienung der getesteten Fernseher

Der Aufbau mit Standfuß der 55-Zoll-TVs im Test ist überwiegend einfach bis sehr einfach. Nur beim LG ist der Aufbau etwas umständlich. Dafür steht der Fernseher dann auch sehr sicher. Hingegen wackelt der Xiaomi etwas auf seinem Fuß. Auch in Sachen Anschlüsse kann der Xiaomi im Vergleich zu den anderen Geräten nicht ganz mithalten. Die Konkurrenten bieten nämlich sehr viele praktische Anschlussmöglichkeiten wie beispielsweise der Samsung mit seinen vier HDMI-Ports.

Grauer Fernseher schräg von hinten auf weißem Tisch
Der LG OLED 55 C19LA besitzt dank seines nach zusätzlich hinten reichenden „Fuß“ eine sehr hohe Standsicherheit.
Schwarzer Fernseher schräg von hinten
Der Samsung 55QN90A bietet vier gut erreichbare HDMI-Anschlüsse (für externe Geräte wie Spielekonsole, Blu-ray-Player, Festplattenrekorder, Laptop oder Soundbar). Zudem stehen zwei USB-Buchsen zur Verfügung. Beispielsweise für den Anschluss eines USB-Sticks oder einer externen Festplatte.

Steht der Fernseher und ist er angeschlossen, folgt die Einrichtung des Geräts. Das WLAN ist bei allen getesteten Modellen einfach eingerichtet. Dagegen zeigt sich die Sendersortierung gewohnt durcheinander. Immerhin sind beim Philips und Samsung die Sender einigermaßen übersichtlich sortiert. Aber mit den mitgelieferten Fernbedienungen ist die manuelle Sendersortierung bei den Test-Fernsehern kein Problem. Besonders die LG „Magic Remote“ ist intuitiv in der Nutzung.

Hand hält schwarze Fernbedienung vor grauem Hintergrund
Die mitgelieferte LG-Fernbedienung („Magic Remote“) ermöglicht eine Steuerung per Scrollrad und Navigationspfeilen. Oder per Sprache und Pointer. Damit lassen sich, wie mit einer Beamer-ähnlichen innovativen Zeigefunktion, die gewünschten Inhalte zielgerichtet ansteuern.
Hand hält silberne lange Fernbedienung vor orangem Hintergrund
Sonys Fernbedienung für den A90J bietet beleuchtete Tasten – ein Merkmal, auf das nicht bei allen Herstellern Beachtung findet. Eine fehlerfreie Bedienung des XR-55A90J auch in abgedunkelten Räumen ist also jederzeit geboten.
TV-Fernbedienung wird in einer Hand gehalten
Über die hochwertig verarbeitete Fernbedienung für den Philips 55OLED806 lassen sich bequem auch die Einstellungen für die Ambilight-Umgebungsbeleuchtung des TVs steuern.


Scharfes Bild und guter Klang

Bei der Bildqualität konnten alle OLED-TVs und auch der Samsung mit guten Ergebnissen punkten. Für das insgesamt beste Sehvergnügen im Test der 55-Zoll-TVs sorgt der LG OLED 55 C19LA. Er bietet bei der Wiedergabe von hochaufgelösten Streaming-Inhalten (eingespielt über YouTube) ein sehr flüssiges, nicht verzeichnetes Bild mit realitätsnahen Farben. Alle Bildinhalte wirken fast plastisch. Aber auch der Samsung 55QN90A und der Philips 55OLED806 überzeugen mit einem sehr plastischen Bild, lebendigen Farben und zeigen sehr viele Details. Ohne einen guten Klang ist ein gutes Bild aber nur die Hälfte wert.

Fehlen dem Sound, den der TV etwa bei der Wiedergabe von Blockbustern abspielt Tiefen und präsente Höhen, kommt so schnell kein Heimkinofeeling auf. Philips macht mit dem eingebauten 2.1.Lautsprechersystem mit 50 Watt maximaler Gesamtleistung im 806er, das unter anderem Dolby Vision und Dolby Atmos unterstützt, vieles richtig. Für die Praxis bedeutet das satte, recht tiefe, voluminöse Sounds. Klare Stimmen und ein angenehmer Rund-um-Klang sorgen für ein gut abgestimmtes Klangerlebnis.

Schwarzer Fernseher von vorne zeigt verschiedene Apps auf weißem Tisch vor grauem Hintergrund
C19LA von LG
Fernseher mit geöffnetem Streaming-Dienst auf weißem Tisch vor gelben Hintergrund
Philips 806
Fernseher mit geöffnetem Streaming-Dienst auf weißem Tisch vor grauem Hintergrund
QN90A von Samsung
Fernseher zeigt ausgewählten Film bei Streaming-Dienst auf weißem Tisch vor gelben Hintergrund
XR von Sony
Fernseher zeigt verschiedene Apps auf weißem Tisch mit gelben Hintergrund
Mi TV P1 von Xiaomi

55-Zoll-TVs bieten diese Extras

Durch seine vier-seitige Hintergrundbeleuchtung (von Philips „Ambilight“ genannt), kann der 55OLED806 das ganze Wohnzimmer in stimmungsvolle Farben tauchen, während beispielsweise der Lieblingsfilm auf dem Bildschirm läuft. Soll eine Spielekonsole (wie die PlayStation 5) an den Fernseher angeschlossen werden, muss beim LG OLED 55 C19LA dafür nicht der BluRay-Player abgestöpselt werden. Der TV punktet mit vier HDMI 2.1.-Buchsen. Selbst hochaufgelöste Spieleszenen in 4K mit einer mit sehr flüssigen Bildwiederholfrequenz von 120 Hertz, lassen sich so ruckelfrei anzeigen.

Schwarzer Fernseher von hinten vor orangem Hintergrund
Philips Alleinstellungsmerkmal ist das vier-seitige Umgebungslicht Ambilight, das die Wiedergabe von Blockbustern, TV-Sendungen oder Sport-Übertragungen stimmungsvoll mit farbigen Lichteffekten unterstützt. © IMTEST

FAZIT

Hauchdünn setzt sich der Philips 55OLED806 im Test der 55-Zoll-TVs gegen den Samsung 5QN90A und den OLED 55 C19LA von LG durch. Entscheidend für den Testsieg ist sein gutes Gesamtpaket bestehend aus tollem Bild, angenehmen Klang und gelungenen Extras (wie die rückseitige Umgebungsbeleuchtung Ambilight). Der mit 699 Euro vergleichsweise günstige Xiaomi Mi TV P1 kann mit einfacher Bedienung und ordentlicher Ausstattung punkten. Seine Bildqualität kann allerdings nicht mit den TVs von Philips, LG, Samsung und Sony mithalten.

IMTEST- Redakteur Horst Schröder vor Hintergrund (Hamburg)

Als festangestellter Redakteur im Ressort Future Mobiltiy testet Horst Schröder für IMTEST E-Bikes, Gravelbikes, E-Scooter sowie E-Autos. Passend dazu testet er diverse Zubehör-Produkte wie Fahrradträger oder Dachboxen. Neben Tests und Ratgebern rund um Gesundheitsthemen oder Online-Dienste etwa für Daten-Speicherung (Cloud), erstreckt sich die Expertise des ausgebildeten Print- und Online-Redakteurs zudem über das Thema Camping. Dieses begleitet er mit Tests von Reisemobilen, Camper-Vans und Zubehör wie Zelten oder Softshell-Jacken. Vor seiner Tätigkeit bei IMTEST arbeitete er als Inhaber eines Redaktionsbüros (Print und Online) freiberuflich unter anderem als Testredakteur für die Computerbild. Neben Technik-Themen aller Art, ist für den Bulli-Fahrer die weite Outdoor-Welt eine Passion. Sie erreichen ihn via E-Mail.