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Nintendo Switch Pro: Das sind die Gerüchte zur neuen Konsole!

Kommt sie? Kommt sie nicht? Seit vielen Monaten halten sich hartnäckig die Gerüchte, dass Nintendo eine neue Switch auf den Markt bringen wird: Arbeitstitel: Switch Pro. Welche News über diese Nintendo Switch Pro kursieren und wie wahrscheinlich und glaubhaft sie sind, hat sich IMTEST angesehen.

SwitchPro_Aufmacher

Wie wahrscheinlich ist es, dass nach dem Kassenschlager Switch nun eine Nintendo Switch Pro folgt? Denn im Gegensatz zum Vorgänger-Modell WiiU ist die Nintendo Switch ein absolutes Erfolgsmodell. Etwa 80 Millionen Exemplare hat der japanische Unterhaltungselektronik-Konzern seit der Markteinführung vor vier Jahren verkauft. Allein im 4. Quartal 2020 gingen die Switch und ihre Lite-Version elf Millionen mal über die Ladentheke. Zahlen, die wohl sonst nur Sony erreichen würde, wenn sie in der Lage wären, ausreichende Mengen der Playstation 5 zu liefern. Nun gibt es trotz dem anhaltenden Erfolg Gerüchte über ein neues Modell, eine Pro-Version.

Nintendo Switch Pro eine Ente? Sehr wahrscheinlich nicht!

Die Wahrscheinlichkeit, dass Nintendo eine komplett neue Konsole entwickelt, ist bei diesem Hit-Potenzial also sehr gering. Zumal Nintendo selbst die Switch in ihrem Lebenszyklus erst bei der Hälfte sieht, also noch vier weitere Jahre mit ihr plant. Doch zu einer überarbeiteten, leistungsstärkeren Version etwa einer Nintendo Switch Pro halten sich die Gerüchte schon seit mehr als einem Jahr. Nintendo hat dazu bis heute offiziell keine Erklärung abgegeben, aber glaubhafte Quellen wie das auf Wirtschaftsnachrichten spezialisierte Netzwerk Bloomberg meldete unlängst erneut, dass die Konsole noch in diesem Jahr in den Handel kommen werde – vermutlich im vierten Quartal 2021 und damit rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft. Auf diesen Punkt geht IMTEST später noch ein.

This upgraded #switchpro concept is pretty neat. That screen looks huge. pic.twitter.com/AZKk8z5FS2

— Drew Bee (@DrewChrist87) March 9, 2021

Möglich: Offizielle Vorstellung der Switch Pro auf Gamescom

Für Nintendo wäre es nicht ungewöhnlich, eine überarbeitete Version ihrer Erfolgskonsole so lange vor dem Verkaufsstart noch nicht anzukündigen, sondern auf die (vermutlich digital stattfindende) E3 im Mai oder die Gamescom im August zu warten, um die Nintendo Switch Pro offiziell der Welt vorzustellen. Allerdings ist der Name Switch Pro eine reine Erfindung der Medien, die das neue Baby von Nintendo der Einfachheit halber so getauft haben (nach dem Vorbild der PS4 Pro). Es ist gut möglich, dass der japanische Games-Riese das Gerät mit einem anderen, noch unbekannten Namen auf den Markt bringt.

Wie sieht die neue Switch aus?

Wie das Design der neuen Konsole aussehen könnte, dazu finden sich bereits viele Bilder im Internet. Doch dazu muss man wissen: Das sind alles Arbeiten von Fans, die sich darüber Gedanken gemacht haben. Bisher gibt es keine offiziellen Bilder der neuen Switch Pro, selbst angeblich geleakte Fotos sind nicht zu finden. Wenn man aber von einer neuen Switch ausgeht und nicht von einer gänzlich neuen Konsole, dann dürften sich die optischen Veränderungen in engen Grenzen halten. Hauptgrund: Das Prinzip der abnehmbaren Kontrollern (Joy-Cons) wird Nintendo nicht aufgeben. Und deshalb müssen alte Joy-Cons an die neue Version passen und umgekehrt.

Das geht aber nur, wenn sich die Schienenbreite der Halterungen für die Joy-Cons nicht verändert. Neue Designs, die hieran rütteln würden, sind also gar nicht möglich. Die Experten rechnen daher weder mit einem breiteren noch höheren Gerät, sondern mit einer Nintendo Switch Pro, deren Maße gleich bleiben.

Die Controller der Switch dürften sich auf bei der Switch Pro höchstens kosmetisch verändern, denn die Größe wird wohl gleich bleiben.
Die Controller der Switch dürften sich auf bei der Switch Pro höchstens kosmetisch verändern, denn die Größe wird wohl gleich bleiben.
Damit auch die Pro mit den anderen Switch-Modellen kompatibel bleibt, muss die Größe der Einklink-Schiene für die Joy-Cons unverändert bleiben.

Komplett neues Display für die Switch Pro

Das soll ausdrücklich nicht für das Display des Gerätes gelten. Wer eine Switch besitzt, der weiß, dass das Display im Handheld-Modus breite schwarze Ränder aufweist. Die sollen nach Aussage des Bloomberg-Insiders weitgehend verschwinden und die Fläche von jetzt 6,2 Zoll auf 7 Zoll vergrößern – eine sehr glaubhafte Annahme.

Und damit nicht genug: Gerüchte besagen auch, dass das neue Display für eine Nintendo Switch Pro mit OLED-Technologie von Samsung ausgerüstet werden soll. Das sorgt neben einer höheren Helligkeit und satteren Farben auch für echtes Schwarz und könnte damit eine wirkliche Neuerung im Kurs von Nintendo bedeuten. Bislang war für den Konzern die Bildqualität ihrer Konsolen eher zweitrangig.

Sparsames Display, längere Akkulaufzeit

Damit würde Nintendo zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Das Spielen im Handheld-Modus bei Tageslicht würde mit der OLED-Technik optisch sehr viel komfortabler. Und OLED ist bekannt für sparsamen Energieverbrauch, was gerade in diesem Modus extrem wichtig ist. So hätte die Nintendo Switch Pro ein deutlich helleres, kontrastreicheres Bild – bei längerer Laufzeit. Eine höhere Auflösung (in diesem Modus bislang bei 720p) soll es hingegen nicht geben, weil das nach Meinung der Experten zu viel Energie benötigen würde und die Nutzungszeit zu stark einschränkt.

Neben dem OLED-Gerücht existieren auch noch Aussagen, Nintendo werde auf Micro-LEDs zurückgreifen, die zwar kein ganz so brillantes bildliefern, dafür aber deutlich günstiger sind als die Samsung-Lösung und so den Preis der neuen Konsole drücken könnten. Da die Pro aber quasi die Deluxe-Version der Switch darstellt, spricht mehr für die qualitativ bessere Variante bei höherem Preis.

Der dicke schwarze Rahmen des Displays wird nach Meinung der Experten einem größeren Bildschirm Platz machen.

Mehr Grafikpower für die Nintendo Switch Pro?

Die wichtigste technische Neuerung der Pro liegt angeblich in der Optik für die Nutzung mit dem TV-Gerät. So soll die neue Konsole erstmals in der Geschichte von Nintendo eine Grafik in 4k-Auflösung bieten, das besagen gleich mehrere Quellen. Und doch ist gerade diese Nachricht mit Vorsicht zu genießen. Denn schon bei Markteinführung war die Switch nicht auf Grafikpracht ausgelegt, die Highlights für die Konsole – wie Mario Odyssey und Zelda – Breath of the Wild, laufen nur auf 900p statt auf 1080 und mit gerade einmal 30 FPS statt mit 60, wie viele Spiele auf den neuen Konsolen von Sony und Microsoft.

4K-Auflösung eher unwahrscheinlich

Eine Auflösung von 4k bei der Nintendo Switch Pro käme einem Quantensprung gleich, den sich zwar viele Spieler wünschen würden, aber eigentlich einen kompletten Neubau des Switch-Innenlebens zur Folge hätte. Nintendo müsste die Pro schon gewaltig aufmotzen, um diesen ehrgeizige Ziel zu erreichen. Gerüchte darüber, dass ein Chip, der in der Docking-Station verbaut ist, die neue Grafikpracht ermöglichen könnte, klingen nicht wirklich glaubhaft. Und ob eine Verdoppelung der Rechenleistung von Switch zu Pro, wie von Bloomberg prognostiziert, für 4k und 60 FPS ausreicht, muss zumindest bezweifelt werden. So richtig scheint das 4k-Gerücht nicht zu einer Firma zu passen, die Grafikpracht bisher noch nie den Fokus setzte.

Nintendo Switch Pro mit besserer Grafik für Super Mario?
Es ist gut möglich, dass Nintendo für ihre Top-Titel wie Maro Odyssey ein grafisches Update für die Pro spendiert. © Nintendo

Alte Spiele auf der neuen Konsole?

Angst um seine alten Switch-Spiele muss niemand haben, die dürften mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch auf der Nintendo Switch Pro laufen. Denkbar ist es, dass Nintendo Spiele herausbringt, die nur auf der neuen Konsole funktionieren, aber auch das ist nicht sehr wahrscheinlich. Vermutlich wird lediglich die grafische Darstellung neuer Spiele auf älteren Switch-Modellen nicht so gut sein. Ob ältere Spiele auf der Switch Pro automatisch eine bessere Grafik bekommen, ist hingegen nicht sicher. Vermutlich müsste Nintendo hier entsprechende Updates nachreichen, um das möglich zu machen. Bei Longsellern wie Mario Kart oder Zelda wäre das allerdings ein logischer Schritt.

Wann ist der Verkaufsstart der Switch Pro?

Beim Verkaufsstart halten sich zwei Theorien die Waage. Wahrscheinlicher ist die bereits genannte Variante, nach der die Nintendo Switch Pro zum Weihnachtsgeschäft in die Läden kommt. Der Bloomberg-Insider vermeldete, die neue Switch könne bereits im Juni in die Produktion gehen, so dass bis zum vierten Quartal eine angemessene Stückzahl zur Verfügung stünde. Andererseits war in der Vergangenheit eine neue Konsole oder ein entsprechendes Update oft mit der Veröffentlichung eines neuen Zelda-Spiels verknüpft, um den Fans zum Start sofort etwas Großes zu bieten. Und The Legend of Zelda – Breath of the Wild 2 machte zuletzt nicht den Eindruck, als könne der Titel noch 2021 veröffentlicht werden.

Auf der Nintendo Direct im Februar 2021 waren keinerlei neuen Bilder des Spiels zu sehen, der Entwickler vertröstete die wartenden Fans auf Neuigkeiten irgendwann später im Jahr. Sollte es sich dabei um eine Verschiebung von einem oder zwei Quartalen handeln, also auf Winter oder Frühling 2022, wäre es durchaus denkbar, dass Nintendo auch mit dem Release der Switch Pro noch so lange wartet. Wirtschaftlich sonderlich klug wäre das aber wohl nicht, wenn die neue Konsole eigentlich schon zum Weihnachtsgeschäft fertig ist. Daher bleibt die IMTEST-Redaktion beim Tipp: Weihnachten 2021 legt Nintendo den Fans die Switch Pro unter den Baum!

Nintendo Switch Pro zum Zelda-Start
Kein Hardware-Release ohne neues Zelda-Spiel? Vieles spricht dafür, dass die Pro zusammen mit The Legend of Zelda: Breath of the Wild 2 erscheint. © IMTEST

Nintendo Switch Pro: Der Preis

Und was wird sie kosten? Nintendo hat noch nie die Strategie von Sony oder Microsoft geteilt, die Konsole möglichst billig anzubieten und dann mit vielen verkauften Spielen diesen Verlust wieder wettzumachen. Der japanische Konzern möchte bereits am Verkauf der Konsole verdienen. Aktuell kostet die Switch noch immer etwa 330 Euro. Bloomberg berichtet von einer Preissteigerung von etwa 20 Prozent, was die Nintendo Switch Pro in den Bereich von 400 Euro bringen würde. Sollte Nintendo allerdings den Weg gehen, möglichst leistungsstarke Teile einzubauen (wie die erwähnte OLED-Technologie und einen deutlich stärkeren Prozessor) könnte der Preis auch bei 450 Euro liegen.

Fotos: Hersteller, IMTEST

Markus Fiedler

Markus Fiedler ist freier Journalist und Autor, sein Herz schlägt vor allem für den Bereich Entertainment. Er verbringt seit vielen Jahren einen großen Teil seiner Zeit im Kino oder vor dem Fernseher – und hat damit sein Hobby zum Beruf gemacht. Nach einem abgeschlossenen Volontariat in seiner Heimatstadt Göttingen war Fiedler Gründungsmitglied des Spielemagazins Computerbild Spiele im Jahr 1999 und arbeitete dort 13 Jahre lang als Testredakteur. Seitdem ist er freiberuflich für verschiedene Kunden tätig. Für IMTEST testet er vor allem Technik und Software, mit der man seine Freizeit verbringt: Netflix und Spotify zum Beispiel, aber auch neue Spielekonsolen wie Playstation 5 und Xbox Series X.